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Vitamin-B12-Mangel und Folsäuremangel

Vitamin-B12-Mangel ist – genau wie ein Folsäuremangel – weiter verbreitet, als man bisher dachte. In einer irischen Studie zeigte sich, dass Vitamin-B12-Mangel keinesfalls nur Veganer betrifft.

Aktualisiert: 16 April 2023

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Vitamin-B12-Mangel und Folsäuremangel

Schon im November 2017 hatte eine deutsche Studie ( 1 ) festgestellt, dass gerade Senioren häufig an einem Vitaminmangel leiden. In einer grossen Bevölkerungsstudie in Irland zeigte sich nun ganz Ähnliches. Dort stellte man fest, dass eine überraschend hohe Zahl Erwachsener an einem Vitamin-B12-Mangel und Folsäuremangel leidet. Beide Mängel können langfristig zu zahlreichen Gesundheitsproblemen führen.

Häufige Symptome eines B12- und Folsäuremangels sind

  1. Kopfschmerzen und Müdigkeit,
  2. Anämien (Blutarmut) mit den typischen Symptomen wie schnelle Ermüdung, Schwäche und Konzentrationsstörungen,
  3. ein geschwächtes Immunsystem mit erhöhter Infektanfälligkeit und schwacher Abwehrkraft gegen Krebs,
  4. psychische Probleme (Reizbarkeit, Ängste, Verwirrung, Depressionen, Aggressionen etc.),
  5. Schleimhautschäden im Magen-Darm-System (wunde Zunge, Mundentzündungen, Verdauungsstörungen),
  6. Durchfall oder Verstopfung sowie
  7. Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust.

Demenz oder Vitamin-B12-Mangel?

Bei einem Vitamin-B12-Mangel sind ferner die Nerven der Extremitäten betroffen, was sich in Taubheitsgefühlen und Kribbeln an Händen und Füssen zeigt. Auch kann sich ein reduziertes Erinnerungsvermögen einstellen, was gerade bei älteren Menschen schnell zu einem Demenzverdacht führt, obwohl es sich „nur“ um einen Vitaminmangel handelt.

Forscher der Irischen Längsschnittstudie zum Alterungsprozess der Bevölkerung (Irish Longitudinal Study on Ageing) (TILDA) am Trinity College Dublin analysierten die Daten von 5.290 Erwachsenen im Alter von 50 Jahren und darüber. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Juli 2018 im British Journal of Nutrition veröffentlicht ( 2 ).

Jeder Siebte leidet an Folsäuremangel

Studienautor Dr. Eamon Laird empfiehlt, die beiden Vitaminmängel sehr viel ernster zu nehmen, als dies derzeit noch der Fall ist. Denn in besagter Studie zeigte sich, dass 1 von 8 Erwachsenen niedrige Vitamin-B12-Spiegel hatten oder gar einen konkreten Mangel aufwiesen. Bei der Folsäure waren es noch mehr Betroffene. Hier litt 1 von 7 Erwachsenen an einem Mangel oder niedrigen Werten.

Während bei den 50- bis 60-Jährigen nur 14 Prozent einen Folsäuremangel hatten (was jedoch schon viel ist), waren es bei den älteren Teilnehmern gar 23 Prozent.

Raucher und Übergewichtige häufiger betroffen

Raucher und Übergewichtige waren besonders häufig von einem Mangel betroffen oder auch Leute, die allein lebten. Da beide Faktoren beeinflussbar sind (über eine Gewichtsabnahme und Rauchentwöhnung), liesse sich hier von den Betroffenen einiges zur Vorbeugung tun.

Viel zu wenige Menschen nehmen Nahrungsergänzungsmittel

Zusätzlich können natürlich entsprechende Nahrungsergänzungen eingenommen werden. Die Wissenschaftler bedauerten, dass dies noch von den wenigsten Menschen so gehandhabt werde. In ihrer Untersuchung waren es gerade einmal 4 Prozent der Teilnehmer, die B-Vitamine nahmen.

Da auch Ärzte immer wieder betonen, wie gut doch die übliche Ernährung mit Vitalstoffen versorge, tragen sie natürlich zum schlechten Zustand gerade der älteren Bevölkerungsgruppen bei. Denn wenn ein Mangelsymptom erscheint, wird nicht nach einem Mangel geschaut. Stattdessen werden Medikamente gegen das Symptom verschrieben. Der Patient nimmt sodann Antidepressiva, Säureblocker, Antibiotika und Demenzmedikamente – mit der Folge, das er immer kränker wird, denn sein Vitaminmangel mit all seinen Konsequenzen bleibt ja weiter unbehandelt.

Denken Sie bei Beschwerden immer auch an einen Vitaminmangel als mögliche Ursache!

Denken Sie daher am besten immer auch selbst an einen Vitamin- oder auch Mineralstoffmangel als mögliche Ursache oder Mitursache so mancher Beschwerden und kümmern Sie sich darum, dass die entsprechenden Werte überprüft werden. Ein Vitamin-B-Komplex kann jedoch meist auch ohne vorherige Überprüfung rein prophylaktisch als Nahrungsergänzung eingenommen werden. Lediglich zum Einstieg wäre eine Bestimmung des Ist-Zustandes sinnvoll, damit man sich für die richtige Dosis entscheiden kann.

Vitamin-B12-Mangel beheben

Sollte nämlich ein schwerer Vitamin B12-Mangel vorliegen, werden Sie diesen mit einem normalen Vitamin-B-Komplex-Präparat nicht beheben können. Meist sind diese Präparate sehr niedrig dosiert und enthalten nur wenige Mikrogramm Vitamin B12 pro Tag, was zu wenig ist. Im Falle eines Mangels ist ein reines B12-Präparat, das täglich 1000 µg liefert, daher deutlich empfehlenswerter.

Unter Umständen sind auch anfangs Vitamin-B12-Injektionen erforderlich, bis man den Mangel einigermassen behoben hat. Um den gesunden Status dann zu halten, kann man täglich oder jeden zweiten Tag zu den 1000-Mikrogramm-Präparaten greifen. Lesen Sie hier mehr, mwie Sie einen Vitamin-b12-Mangel beheben können.

Folsäuremangel beheben

Der Bedarf an Folsäure kann mit hochwertigen Vitamin-B-Präparaten gedeckt werden (wenn diese beispielsweise 400 µg Folsäure enthalten). Natürlich kann auch eine folsäurereiche Ernährung den Bedarf an Folsäure decken, doch gelingt dies vielen Menschen nicht. Denn die Ernährung müsste reichlich grünes Blattgemüse, Kohlgemüse und Hülsenfrüchte enthalten, Lebensmittel, die es in den Küchen der meisten Menschen nur noch selten gibt.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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Quellen
  1. (1) Cohut M, Low B-12 and folate levels in mature adults 'of concern', 29. Juni 2018
  2. (2) Laird EJ et al., Voluntary fortification is ineffective to maintain the vitamin B12 and folate status of older Irish adults: evidence from the Irish Longitudinal Study on Ageing (TILDA), 14. Juli 2018, British Journal of Nutrition