Tee gegen das Corona-Virus
Schon seit Jahrhunderten wird Tee in verschiedenen Kulturen zur Behandlung von Atemwegserkrankungen genutzt. In einer Studie, die im Juni 2024 im Fachjournal Food and Environmental Virology erschien, wollten die beteiligten Forscher herausfinden, welche Teesorten in der Lage sind, das Corona-Virus innerhalb kürzester Zeit unschädlich zu machen ( 1 ).
«Da das Virus zunächst die Mundhöhle besiedelt, sich dort vermehrt, bevor es in die Lunge wandert, sind Maßnahmen wichtig – insbesondere solche, die man schon präventiv zu Hause und ohne Arzt durchführen kann – die eindringende Viren bereits im Mundraum reduzieren, damit gar nicht erst eine so hohe Viruslast in die unteren Atemwege gelangt»
erklärt Malak Esseili, Virologe am Zentrum für Lebensmittelsicherheit am College of Agricultural and Environmental Sciences der University of Georgia, wo die Studie durchgeführt wurde ( 2 ).
Zu Beginn der Studie wurden 24 verschiedene Teesorten als Aufgüsse zubereitet und für fünf Minuten bei 37 °C mit dem Virus gemischt. Fünf Teesorten, die eine signifikante Reduktion der Virusinfektiosität (Ansteckungsfähigkeit) zeigten, wurden weiter untersucht.
Diese Tees wurden in zwei Konzentrationen (40 mg/ml und 10 mg/ml) für unterschiedliche Zeiträume (60 Sekunden und 10 Sekunden) mit dem Virus im Speichel gemischt.
Diese 5 Tees haben die beste Wirkung
Schwarzer Tee zeigte dabei die höchste Wirksamkeit: Bei einer Konzentration von 10 mg/ml reduzierte er die Infektiosität des Corona-Virus innerhalb von nur 10 Sekunden um 99,9 % (3 Log-Stufen).
Auch andere Teesorten wie grüner Tee, Minztee, Eukalyptus-Minz-Tee und Himbeerblätter-Zinger-Tee (Zinger = Hibiskusblüten) zeigten eine Reduktion von 96 – 99 % (1,5 – 2 Log-Stufen).
Bei höheren Konzentrationen (40 mg/ml) erreichten alle fünf Teesorten innerhalb von 10 Sekunden eine Reduktion von mehr als 99,9 %. (mehr als 3 Log-Stufen).
* Hier finden Sie einen Bio-Schwarztee
* Hier finden Sie einen hochwertigen Bio-Grüntee.
Auf den Polyphenolgehalt kommt es an
Die Wirkung der Tees wird hauptsächlich den enthaltenen sekundären Pflanzenstoffen aus der Gruppe der Polyphenole zugeschrieben, die eine gute antivirale Aktivität aufweisen. Denn: Je höher der Polyphenolgehalt des Tees war, umso stärker war die Virenreduktion.
Der Zeitpunkt der besten Wirksamkeit
Die Studie zeigt auch, dass die Tees sowohl präventiv als auch während einer Infektion wirksam sind, wobei die höchste Wirksamkeit bei einer gleichzeitigen Anwendung mit dem Virus beobachtet wurde, also zu Beginn einer Infektion. Nachfolgend die Ergebnisse:
- Vorbeugend erzielten die Tees eine SARS-CoV-2-Reduktion von 68 – 90 % (Log 0,5 – 1).
- Nach der Virusinfektion eine SARS-CoV-2-Reduktion von 94 – 98 % (Log 1,2 – 1,9)
- Zeitgleich mit der Virusinfektion eine Virusreduktion von 99 – 99,9 % (Log 2 – 3)
So wird der Tee zubereitet
Wenn der Tee getrunken werden soll, dann nimmt man 10 g Tee pro Liter Wasser und lässt dies 10 Minuten ziehen. Der Tee wird ohne Milch oder Zucker getrunken.
Wenn man Tee zum Gurgeln verwenden möchte, dann nimmt man die vierfache Teemenge, also 40 g Tee pro Liter Wasser und lässt auch dies 10 Minuten ziehen.
So setzen Sie Tee gegen Virusinfektionen ein
Regelmäßiges Teetrinken, Mundspülungen oder Gurgeln mit den genannten Tees könnte laut der vorgestellten Studie die Viruslast im Mundraum reduzieren, so dass diese Maßnahmen in jedem Fall die Prävention oder auch Therapie von entsprechenden Infekten unterstützen und begleiten können.
Allerdings sollte man nicht erwarten, dass allein die Tees einen Rundumschutz bieten. Zwar signalisieren genau das die hohen Prozentsätze. Diese sind jedoch tatsächlich trügerisch, worauf die Log-Stufen hinweisen.
Bei Desinfektionsmitteln beispielsweise bedeutet erst eine Log-Stufe von 5 eine sehr gute Schutzwirkung. Bei niedrigeren Log-Stufen bleiben viele Viren übrig. Allerdings haben auch viele im Haushalt gebräuchliche Desinfektionsmittel «nur» Log-Stufe 3, so dass die vorgestellte Tee-Maßnahme in jedem Fall das Immunsystem entlasten kann.
Auch können im Mundraum natürlich keine Desinfektionsmittel mit Log-Stufe 5 eingesetzt werden. Sie würden zu Verätzungen führen.