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Bier kann Giftpilze enthalten

Bier gehört besonders im Sommer zum Lieblingsgetränk ganzer Nationen. Schnell ist ein Liter die Kehle hinab geflossen – oder auch mal mehr. Im Bier aber befindet sich ein Gift, das von winzigen Pilzen produziert und ins Getränk entlassen wird. Denn Pilzgifte sind äusserst toxisch, schaden der Leber und können – gemeinsam mit dem Bieralkohol – zu allerlei Gebrechen beitragen.

Aktualisiert: 19 Juli 2023

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Pilzgifte im Bier

Forscher der University of Valencia (Spain) analysierten, welche Biersorten wie viele Mengen Pilzgifte (Mykotoxine) enthalten ( 1 ). Mykotoxine werden von bestimmten mikroskopisch kleinen Pilzen produziert, die sich im Bier befinden. Die Wissenschaftler stellten fest, dass ein Bierkonsum von mehr als einem Liter pro Tag ziemlich problematisch werden könnte, da die Giftmenge dann eindeutig problematische Werte erreichen würde.

Die Forscher Berrada und Rodriguez vom UV Department of Preventive Medicine untersuchten 154 Biermarken aus ganz Europa. In fast 60 Prozent aller Biersorten wurde das Pilzgift Dexynivalenol (DON) gefunden. In 9 Prozent der untersuchten Getränke das sogenannte HAT-2.

Keine Grenzwerte für Pilzgifte im Bier

Die durchschnittliche Konzentration von DON und HT-2 betrug etwa 30 Mikrogramm pro Liter. Leider gibt es zu Mykotoxinen im Bier bislang noch keine gesetzlich festgelegten Grenzwerte. Im Vergleich zu Grenzwerten, die für Pilztoxine in Getreideprodukten gelten (200 Mikrogramm pro Kilogramm), sind die gefundenen Mengen jedoch vergleichsweise gering.

Allerdings ist zu bedenken, dass es sehr viel leichter fällt, viel von dem Getränk zu trinken, als eine grössere Menge Brot oder Haferflocken zu verspeisen. Daher warnen die Wissenschaftler auch davor, viel Bier zu trinken:

Ein Liter Bier ist zu viel!

"Wird ein Liter pro Tag getrunken, dann erreicht man mit belasteten Biersorten schon 60 Prozent der täglichen Höchstdosis, während die noch als sicher geltenden Level für HT-2 bereits überschritten werden",

erklärt Dr. Berrada, eine der Studienautorinnen. Allerdings würde man bei einem Bierkonsum von täglich einem Liter und mehr vermutlich eher einen alkoholbedingten Leberschaden erleiden als die Auswirkungen der Pilzgifte verspüren, fügte Berrada hinzu.

Zu bedenken ist hier jedoch, dass Pilzgifte ganz besonders die Leber beeinträchtigen. Tritt daher bei Biertrinkern ein Leberschaden auf, könnte dies durchaus auch auf die gemeinschaftliche Wirkung von Pilztoxinen und Alkohol zurück zu führen sein.

Auch ist der Konsum von einem Liter pro Tag nicht gar so selten. Zwar wird in der Schweiz eher wenig Bier getrunken, nämlich 57 Liter pro Kopf und Jahr. Doch schon die Spanier trinken durchschnittlich 75 Liter, die Deutschen und die Österreicher 107 Liter und die Spitzenreiter aus Irland 142 Liter pro Person und Jahr. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sehr viele Menschen gibt, die überhaupt keins oder nur wenig trinken, was die Biermenge der Viel-Trinker sodann noch deutlich erhöht.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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Quellen
  1. (1) Rodríguez-Carrasco Y, Barrada H et al., “Occurrence of Fusarium mycotoxins and their dietary intake through beer consumption by the European population”, Food Chemistry, 2015; 178: 149 DOI: (Vorkommen von Mykotoxinen des Fusarium-Pilzes und deren Aufnahme über Bierkonsum in der europäischen Bevölkerung)