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Alkohol: Die schädliche Wirkung

Alkohol ist Nervengift und Droge gleichzeitig, aber dennoch überall problemlos erhältlich. Nicht selten wird sogar derjenige schräg angesehen, der in Gesellschaft keinen Alkohol trinken möchte. Dabei ist bekannt, dass dieser Gesundheitsrisiken birgt. Aggressivität, Gewalt und die Zerstörung des Familien- und Berufslebens sind weitere mögliche alkoholbedingte Folgen.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 06 März 2024

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Alkohol – Die schädliche Wirkung des Nervengifts

Alkohol ist jenes Suchtmittel, das wohl die meisten Menschen schon probiert haben. Während man für den Kauf anderer Drogen gewisse Umwege und Unkosten in Kauf nehmen muss, wird einem der Alkohol spottbillig vor die Füsse gelegt.

Also weiss fast jeder, wie stressmindernd und beruhigend, aber gleichzeitig auch euphorisierend und enthemmend das Nervengift wirken kann. Verständlich, dass man sich diese "Erholung" immer wieder gönnt. Und verständlich, dass Leute, die ihn nicht mögen, als die reinsten Spassbremsen gelten.

Wer jedoch regelmässig trinkt, riskiert viel – nicht nur die eigene Gesundheit und Leistungsfähigkeit, sondern auch sein Familien- und Berufsleben. Denn schnell werden aus dem abendlichen Gläschen Wein oder Fläschchen Bier zwei oder drei – und das hat äusserst schädliche Folgen.

Alkohol schädigt alle Organ- und Körperfunktionen

Ob und wie stark die eigene Gesundheit durch das Trinken Schaden nimmt, hängt von vielen Faktoren ab: Von der konsumierten Menge, von der Häufigkeit, mit der getrunken wird, von den Erbanlagen, dem Geschlecht, dem Körpergewicht und dem allgemeinen Gesundheitszustand.

Doch sobald mehr getrunken wird, als der Organismus im Augenblick verstoffwechseln kann, bleibt der Überschuss vorerst im Blut, zirkuliert durch den gesamten Körper und gelangt in jeden Winkel. Dort führt der Alkohol zu massiven Änderungen in der Biochemie des Organismus, schädigt die empfindlichen Nervenzellen und beeinträchtigt sämtliche Organ- und Körperfunktionen.

Selbst ein einmaliges Binge-Drinking (Rauschtrinken, "Komasaufen") kann dem Körper signifikante Schäden zufügen. Und wer gar längerfristig zu viel trinkt, handelt sich gleich eine ganze Reihe chronischer Krankheiten oder auch akute gesundheitliche Beschwerden ein. Zu den bekanntesten alkoholbedingten Krankheiten gehören Leberkrankheiten, Bauchspeicheldrüsenschäden, Herz-Kreislauf-Probleme, Krebs und langfristig auch psychische Störungen.

Was ist übermässiger Alkoholgenuss?

Alkohol ist natürlich besonders bei übermässigem Genuss schädlich. Dieser gilt sowohl in Deutschland als auch in den Vereinigten Staaten bereits als dritthäufigste vermeidbare Todesursache (nach Rauchen und Bluthochdruck bzw. Übergewicht). Bei jungen Männern ist das Trinken gar der häufigste Grund für vorzeitigen Tod ( 1 ) ( 2 ) ( 3 ).

Übermässiger Alkoholgenuss besteht dann, wenn man als Frau 8 und als Mann 15 Drinks pro Woche zu sich nimmt. Wer 4 bis 5 oder mehr Drinks innerhalb von zwei Stunden trinkt, gehört bereits zu den Binge-Trinkern, auch dann, wenn dies nur ein Mal im Monat oder im Quartal passiert. (Bei Schwangeren hingegen ist jeder Drink zu viel).

In den USA ist es bereits jeder Sechste, der sich vier Mal pro Monat dem Binge-Drinking hingibt und nicht nur 4 bis 5, sondern sogar 8 alkoholische Drinks innerhalb von zwei Stunden trinkt ( 14 ). In Deutschland gibt die Hälfte der 18- bis 25jährigen an, sich im vergangenen Monat dem Komasaufen gewidmet zu haben. Bei den unter 18jährigen sind es knapp 20 Prozent.

Sind Sie ein Binge-Trinker?

Unter alkoholischen Drinks werden auch nicht etwa nur starke Longdrinks oder Hochprozentiges verstanden, wie man vielleicht vermuten könnte, sondern bereits ein kleines Glas Wein (0,15 Liter), ein Glas Bier (0,3 Liter) oder 40 ml einer Spirituose. Wenn Sie also an einem einzigen Abend 0,6 Liter Wein, 1,8 Liter Bier oder 0,2 Liter Spirituosen trinken, sind Sie ein Binge-Trinker.

Die meisten Binge-Trinker sind zwischen 18 und 34 Jahre alt. Und 90 Prozent der Drinks, die von Menschen unter 21 konsumiert werden, gehen beim Komasaufen über den Tresen. Wer jedoch schon mit unter 21 Jahren das Trinken für sich entdeckt hat, wird mit höherer Wahrscheinlichkeit zum Alkoholiker als Menschen, die erst später damit beginnen.

Endstation Alkoholismus

Der Weg zum Alkoholismus ist aufgrund der leichten Verfügbarkeit der entsprechenden Getränke und seiner mehrschichtigen Wirkungen auf die Psyche ein sehr kurzer Weg. Einmal süchtig, wird es jedoch sehr schwer, wieder aus der Abhängigkeit heraus zu finden. Und selbst wenn man die Anstrengung einer Entziehung auf sich nimmt, so besteht nur eine kleine Chance, dass man dauerhaft trocken bleibt. Nur einem von sieben Alkoholikern soll dies gelingen. Alle anderen werden binnen eines Jahres wieder rückfällig.

Klar ist, dass ein Betroffener (wenn er den Entzug nicht schafft) keine Zukunft mehr hat – weder beruflich noch privat. Die Droge zerstört alle Bereiche seines Lebens. Dem Süchtigen wird dies jedoch vielleicht gar nicht mehr bewusst, denn das Nervengift vergiftet das Gehirn dermassen, dass sich langfristig die Persönlichkeit verändert (was beim Tabak übrigens nicht der Fall ist). Und einer Person, deren Lebensinhalt die Beschaffung einer Droge ist, ist es letztendlich recht einerlei, ob sie Familie, ein Zuhause oder einen Beruf hat.

Um in den Genuss der schädlichen Auswirkungen zu gelangen, muss man kein Binge-Trinker sein, und Alkoholiker muss man auch nicht sein. Je nach Konstitution schaden bereits beträchtlich kleinere Mengen, worauf wir schon hier hingewiesen hatten: Schon ein Drink täglich kann zur Leberzirrhose führen.

Denn beim Abbau des Alkohols im Körper entsteht Acetaldehyd, eine hochgradig schädliche und krebserregende Substanz, die nicht nur Krebs auslösen, sondern noch viele andere Schäden mehr anrichten kann.

Die Top 10 der alkoholbedingten Krankheiten

Die Top 10 der häufigsten Gesundheitsprobleme, die mit dem Alkoholkonsum einhergehen, sind die folgenden:

1. Leberkrankheiten

Der grösste Teil des konsumierten Alkohols muss von der Leber entsorgt werden. Aus diesem Grund ist die Leber auch besonders stark gefährdet, wenn ein Glas nach dem anderen geleert wird.

Ob sich Leberkrankheiten zeigen, hängt vom Zustand und den Entgiftungskapazitäten der Leber ab, von der Menge an Drinks, die konsumiert werden und dem Zeitraum, in dem sie getrunken werden. Je mehr und je öfter getrunken wird, umso höher natürlich auch das Risiko, dass die Leber eines Tages überfordert ist oder ganz aufgibt.

Bei 90 Prozent aller Menschen, die übermässig trinken, entwickelt sich zunächst eine Fettleber. Dies deshalb, weil entsprechende Getränke kalorienreich ist und die Leber dazu anspornt, mehr Fett an Ort und Stelle einzulagern. Aus einer Fettleber kann sich dann sehr leicht eine Leberentzündung (Hepatitis) entwickeln – und aus dieser wiederum eine Leberzirrhose (in 40 Prozent aller alkoholbedingten Hepatitiserkrankungen).

Wenn die Leber jedoch nicht mehr in der Lage ist, ihre Funktionen und Aufgaben zu erfüllen, dann kommt es zum Tod durch multiples Organversagen – und zwar oftmals schneller als man glaubt, da sich eine kranke Leber meist erst dann mit Symptomen meldet, wenn sie schon schwer geschädigt ist.

Besteht vorerst nur eine Fettleber und würde der Betroffene das Trinken noch rechtzeitig aufgeben, bildet sich die Fettleber binnen weniger Wochen zurück (natürlich auch abhängig von der Ernährung). Das vernarbte Gewebe einer Leberzirrhose lässt sich hingegen kaum mehr rückgängig machen ( 4 ) ( 6 ).

2. Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)

Übermässiges Trinken bzw. das dadurch entstehende Acetaldehyd schadet auch der Bauchspeicheldrüse. Es kommt zur äusserst schmerzhaften Entzündung – meist schon nach 5 bis 10 Jahren regelmässigen Trinkens ( 5 ). Die Bauchspeicheldrüsenentzündung führt in den meisten Fällen auf direktem Wege ins Krankenhaus - zumeist direkt auf die Intensivstation. Auch hier ist sofortige Abstinenz erforderlich. Sie ist unabdingbare Grundvoraussetzung dafür, dass eine Ausheilung stattfinden kann.

Kann man nicht vom Alkohol lassen, gehen grosse Teile des Bauchspeicheldrüsengewebes zugrunde und die akute Todesgefahr wächst. Es überleben nur 20 bis 60 Prozent der Patienten.

Gibt man das Trinken vorübergehend auf, greift dann aber nach Heilung der Bauchspeicheldrüsenentzündung gelegentlich wieder zur Flasche, kann es zu erneuten akuten Entzündungsschüben, zu einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung und auch zu Bauchspeicheldrüsenkrebs kommen. Die Überlebenschancen bei letzterem sind kaum der Rede wert.

3. Krebs

Wer regelmässig trinkt, kann neben Bauchspeicheldrüsenkrebs noch viele weitere Krebsformen entwickeln, für die beim Nichttrinker ein deutlich geringeres Risiko besteht. An erster Stelle stehen hier der Leber- und der Darmkrebs. Aber auch Mund-, Zungen- und Kehlkopfkrebs stehen zur Auswahl. Bei Frauen überdies der Brustkrebs.

Hier ist es das Acetaldehyd und der Alkohol selbst, die gemeinschaftlich zu krebsartigen Zellschäden führen. Wer zeitgleich noch raucht, kann mit einem noch höheren Krebsrisiko rechnen, da Tabak den krebserregenden Effekt von Alkohol verstärkt – besonders was Krebsarten des oberen Verdauungstraktes und der Atemwege betrifft ( 7 ).

4. Magengeschwüre und Magen-Darm-Beschwerden

Da der Alkohol zuallererst im Magen landet und dort die Magenschleimhautzellen reizt und schädigt, sind bei Alkoholkonsumenten Magenbeschwerden weit verbreitet – angefangen bei Sodbrennen bis hin zu Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüren.

Das Nervengift regt überdies die Säureausschüttung im Magen an, verzögert die Magenentleerung und beeinträchtigt die Peristaltik (Darmbewegungen, die den Darminhalt transportieren helfen und zu einer reibungslosen Verdauung führen) im gesamten Verdauungssystem. Alkohol verlangsamt, erschwert und verschlechtert somit die Verdauung. Ein Verdauungsschnaps ist daher eine denkbar schlechte Idee ( 8 ).

5. Störungen des Immunsystems

Übermässiges Trinken schwächt das Immunsystem (die Zahl der weissen Blutkörperchen fällt) und macht den Körper anfällig für Infektionen und Krankheiten aller Art. Nach einem netten Abend mit etlichen Drinks ist das Immunsystem für mindestens 24 Stunden deutlich in Mitleidenschaft gezogen und der Organismus in dieser Zeit besonders empfänglich für Krankheitserreger.

Junge Leute leiden zwar nachweislich unter einem schwächeren Kater als ältere Leute. Das aber sollte nicht zum Trugschluss führen, man sei in jungen Jahren immun gegen die schädlichen Auswirkungen des Alkohols. In einer Studie stellte man fest, dass selbst bei jungen und gesunden Erwachsenen das Immunsystem durch übermässiges Trinken massiv beeinträchtigt wird.

6. Hirnschäden und Suchtgefahr

Bekannt ist längst, dass Alkohol das Gehirn schädigt, dessen Kapazitäten herabsetzt und im Oberstübchen alle Fäden zieht, damit der Trinkende immer öfter ins Glas schaut.

Letzteres geschieht über die Veränderung der Neurotransmitterspiegel im Gehirn. Neurotransmitter sind Botenstoffe, die den Nervenzellen Botschaften übermitteln. Auf diese Weise entsteht u. a. unsere aktuelle Stimmungslage. Neurotransmitter entscheiden, ob wir gut gelaunt, vielleicht sogar euphorisch, aber auch niedergeschlagen oder depressiv sind.

Alkohol erhöht beispielsweise die Dopaminkonzentration. Bei hohem Dopaminspiegel fühlt man sich sehr gut. Dopamin wird auch als Neurotransmitter des sog. Belohnungssystems bezeichnet. Es wird immer dann ausgeschüttet, wenn wir Erfolg hatten, z. B. wenn wir einen Wettkampf gewonnen, eine Prüfung bestanden oder unseren Wunschpartner an Land gezogen haben.

Nun ist das Trinken nicht gerade etwas sehr Erfolgversprechendes. Der Alkohol tut aber so, als sei er es – und jedes Mal, wenn getrunken wird, fühlt sich der Konsument belohnt, als habe er etwas ganz Aussergewöhnliches geleistet. Dieses Gefühl ist so gut, dass man es immer wieder spüren will. Also wird immer wieder getrunken.

Das Trinken fördert auch die Ausschüttung von Endorphinen. Dabei handelt es sich um Botenstoffe, die glückselig und regelrecht euphorisch werden lassen. Andere Botenstoffe beruhigen und machen unter Alkoholeinwirkung stressresistenter. Die Droge hat also eine Menge Tricks auf Lager, um Menschen in die Suchtfalle zu locken.

Und wenn Sie bisher dachten, dass Alkohol ja nur zwei bis drei Stündchen im Blut ist und daher schon nicht so schädlich sein kann, haben Sie sich getäuscht.

Wer beispielsweise bis 23 Uhr 4 Halbe (1 Halbe = 0,5 Liter Bier) und 4 Schnäpse (2 cl) trinkt, kommt als relativ trinkfester Mann (mit 80 Kilogramm Körpergewicht) auf 1,4 Promille und ist erst wieder um 9 Uhr am nächsten Morgen wirklich nüchtern. Vor 7 Uhr sollte man sich hier auf keinen Fall ans Steuer sitzen, da zu diesem Zeitpunkt noch mehr als 0,3 Promille im Blut sein können.

Bei einer Frau sähe die Sache jedoch ganz anders aus. Wiegt sie beispielsweise 65 Kilogramm, dann wäre sie um 7 Uhr wieder nüchtern, aber nur wenn sie sich mit der Hälfte der oben genannten Alkoholmenge zufrieden gibt. Trinkt sie dieselbe Menge wie der 80-Kilo-Mann, dann wäre sie erst am nächsten Tag um 17.30 Uhr wieder nüchtern. Ans Steuer setzen könnte sie sich frühestens (mit 0,29 Promille) um 15 Uhr ( 15 ).

In all diesen Stunden zirkuliert das Nervengift im Körper, vergiftet ihn und führt zu teilweise unwiderruflichen Veränderungen im Gehirn – besonders leicht bei Menschen, die jünger als 25 Jahre alt sind. Bei ihnen befindet sich das Gehirn noch immer in der Entwicklung. Es ist in diesem Zustand noch viel empfänglicher für die schädliche Wirkung der Droge.

7. Mangelernährung und Vitalstoffmängel

Wer übermässig trinkt, läuft ausserdem Gefahr, Vitalstoff- und Nährstoffmängel zu erleiden. Abgesehen davon, dass sich viele Menschen, die sich gerne einen Drink gönnen, nicht gerade überschwänglich für eine gesunde Ernährung interessieren und schon aus diesem Grunde nicht optimal mit Nähr- und Vitalstoffen versorgt sind, verstärkt das Trinken diese Situation noch.

Wie unter 4. erklärt, verschlechtert Alkohol den Zustand des Verdauungssystems, hemmt die Verdauung und somit die Verwertung der Nahrung. Immer weniger Nähr- und Vitalstoffe können resorbiert werden und immer gravierender werden die Mängel.

Häufig kommt es zur Blutarmut, da das Trinken die Bildung der roten Blutzellen beeinträchtigt und im Extremfall auch noch zu Blutverlust infolge innerer Blutungen des Verdauungssystems führt.

8. Osteoporose (Knochenschwund)

Besonders wenn bereits in jungen Jahren mit dem Trinken begonnen wird, erhöht dies ganz massiv das Risiko in späteren Jahren an Osteoporose zu erkranken. Alkohol ist hier so schädlich, dass er u. a. das Gleichgewicht zwischen Calcium, der Vitamin-D-Produktion und dem Cortisonspiegel stört. Dies schwächt die Knochenstruktur und führt zu einer Abnahme der Knochendichte.

9. Herz-Kreislauf-Krankheiten

Wer an Bluthochdruck leidet, bekommt vom Arzt häufig gesagt: Kein Alkohol! Denn dieser erhöht den Blutdruck. Er regt die Ausschüttung eines Hormons an, das wiederum zu einer Verengung der Blutgefässe führt. Alkohol kann ausserdem direkt den Herzmuskel schwächen und überstrapazieren. Man spricht dann von Kardiomyopathie. Auch Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkte und der plötzliche Herztod können sich aus der schädlichen Wirkung der Droge ergeben.

Schlaganfälle sind immer wieder die plötzlichen Folgen von Binge-Drinking, da es während der Erholungsphase des Körpers zu starken Blutdruckschwankungen und einer verstärkten Blutgerinnung kommt. Diese tödliche Kombination erhöht ganz extrem das Schlaganfallrisiko ( 9 ).

10. Die Persönlichkeit verändert sich

Alkohol ist also – wie jede Droge – äusserst zerstörerisch. Doch schadet der Trinker im Allgemeinen nicht nur sich selbst, sondern fügt auch anderen Menschen grosse Schäden zu (Ehepartnern, Kindern). Dabei muss es sich nicht unbedingt um Schläge oder andere körperliche Gewalttätigkeiten handeln – wodurch die Qual umso subtiler und von Aussenstehenden kaum erkennbar wird.

Das Nervengift verändert die Wahrnehmung, die Persönlichkeit und das Verhalten des Alkoholkonsumenten derart – und zwar auch dann, wenn das Trinken z. B. "nur" ein Mal pro Woche oder pro Monat stattfindet. Der Betreffende ist in der Zeit des Trinkens (und in den Stunden danach) nicht mehr zurechnungsfähig, er ist seiner Familie keine Hilfe, verliert seine Zuverlässigkeit und quält seine Angehörigen nicht selten mit psychoterrorähnlichem Gebaren.

Er sagt beispielsweise Dinge, die ihm später leid tun oder die er selbst als gar nicht so gravierend empfindet, die den Anderen aber demütigen oder schwer verletzen. Auch seine Blicke verändern sich und können fremd, bedrohlich oder entrückt wirken. All das verunsichert und verängstigt Angehörige und besonders Kinder und kann bei ihnen zu massiven psychischen Störungen beitragen.

Man geht übrigens von jedem siebten Kind aus, das mit übermässigem Alkoholkonsum in der Familie konfrontiert ist. Und bei jedem dieser Kinder steigt das Risiko, einmal selbst zum Alkoholiker zu werden um das Sechsfache.

Kinder sind die Opfer, wenn Eltern trinken

Trinkt ein Elternteil immer wieder und verändert sich in den wenigen Stunden des Trinkens (wird still, wird gereizt, wird übermässig fröhlich, wird laut, wird gemein oder ungerecht, wird streitlustig, zerstört Dinge etc.), verliert die Person das Vertrauen ihrer Kinder – und die Kinder verlieren das dringend erforderliche Gefühl von Sicherheit und Liebe im eigenen Heim.

Ein solcher Zustand kann beim Kind oder Teenager – je nach Persönlichkeit und Alter – zu unterschiedlichen Entwicklungen führen. Beim einen entstehen Aggressionen oder Hyperaktivität, der andere zieht sich in sein Schneckenhaus zurück. Der nächste sucht sein Heil ebenfalls im Alkohol oder anderen Drogen und der übernächste will das Problem kompensieren, indem er sich – oft im Alter von unter 10 Jahren – aufopfernd um die kleineren Geschwister kümmert, den Haushalt schmeisst und kocht.

Bei allen aber kann sich ein chronischer Stresszustand entwickeln, eine permanente innere Alarmbereitschaft aufgrund der jetzt fehlenden Rückzugsmöglichkeiten im eigenen Zuhause und der fehlenden Verlässlichkeit derjenigen Menschen, auf die man als Kind angewiesen ist.

Das Kind lauscht auf jedes Geräusch, hat Angst, dass es wieder beginnt. Es fürchtet, in jedem Augenblick die lauten Stimmen zu hören oder die bedrückende Stille zu spüren. Es fürchtet das Ploppen des Korkens und den Geruch des Alkohols. Es erstarrt, wenn der Wind eine Tür zuschlägt, weil es so ähnlich klingt, wenn der Trinkende den Stuhl auf den Boden wirft. Es erträgt die ängstlichen Augen der Mutter nicht, die gleichzeitig den Trinker in Schutz nimmt. Das Kind fühlt sich so hilflos, so verloren, so einsam... auch dann, wenn die gefürchteten Abende, an denen getrunken wird, nur wenige Male im Monat stattfinden. Niemand weiss, wann das nächste Mal sein wird.

Und gerade weil es nicht alltäglich ist, weil alles am nächsten Tag wieder so normal zu sein scheint, versucht das Kind zu vergessen und zu hoffen, dass es das letzte Mal war. Doch es war nicht das letzte Mal.

Schädliche Folgen, an die niemand denkt

Die ständige Alarmbereitschaft, in die Kinder und Jugendliche versetzt werden, wenn zu Hause die Stimmung immer wieder infolge von Alkohol kippt, kann mit dem Erwachsenwerden nicht einfach abgeschüttelt werden. Oft wird sie ins weitere Leben mitgenommen.

Es entwickeln sich nicht selten hochsensible Menschen mit der Neigung zu Depressionen und/oder Angststörungen. Menschen, die – wie einst in der Kindheit – auf jedes Geräusch und jeden Geruch achten, als hinge ihr Leben davon ab. Sie werden lärm- und geruchsempfindlich, erschrecken bei lauten Stimmen und nehmen intensive Gerüche als unerträglich wahr.

Alltägliche Dinge, die andere Menschen überhaupt nicht bemerken, werden als Bedrohung empfunden, führen zu Dauerstress und Rückzug. Vertrauen in andere Menschen oder in das Leben an sich, ist kaum vorhanden. Natürlich spricht keiner der Betroffenen darüber, man spürt ja selbst, dass "das" nicht normal ist. Aussenstehende erleben daher einen solchen Menschen als allerhöchstens etwas schüchtern oder zurückgezogen. Im Grunde aber scheint er ganz normal zu sein.

Die bittere Qual im Innern dieses Menschen sieht niemand. Und so weiss auch kaum jemand, auf welche Weise der – von den Eltern "nur" ab und zu genossene – Alkohol Menschen zerstören kann und wie er ihr Leben noch viele Jahrzehnte später extrem belasten kann.

Langsam aber sicher dringt es auch an die Öffentlichkeit, wie viele solcher hochsensibler Menschen es in Wirklichkeit gibt. Viele unter ihnen entwickeln chronische Krankheiten wie z. B. die Fibromyalgie oder die Chronische Chemikaliensensitivität. Sie sind anfällig für das Burnout-Syndrom und kämpfen gegen Panik- und Angststörungen. Sicher war nicht bei jedem ein Alkoholproblem der Eltern der Auslöser, doch ist dies in jedem Fall eine der möglichen Ursachen.

Alkohol in der Schwangerschaft

Alkohol schädigt Kinder jedoch schon viel früher, nämlich dann, wenn während der Schwangerschaft getrunken wird. Und so werden alljährlich 60.000 Babys untergewichtig geboren, weil ihre Mütter regelmässig trinken. Allein in Deutschland kommen zusätzlich pro Jahr weit über 5.000 Babys mit geistig-intellektuellen Defiziten und psychischen Auffälligkeiten zur Welt – weil ihre Mütter während der Schwangerschaft nicht auf Alkohol verzichten wollten oder konnten.

In der Schwangerschaft ist überdies jedes einzelne Glas Wein zu viel. Denn das Nervengift gelangt ohne Umwege zum ungeschützten Embryo, der umgehend denselben Promillegehalt wie die Mutter aufweist. Schon Alkohol-Spuren setzen den Baby-Körper einem vermeidbaren Risiko aus! Verschonen Sie also Ihren Frauenarzt, die Hebamme oder Baby-Internetforen mit Fragen wie: Kann ich denn nicht mal wenigstens ein Glas Rotwein trinken? Darf ich wirklich keinen einzigen Schluck trinken?

Entscheiden Sie sich einfach zwischen dem Wohlergehen Ihres Kindes und Ihrem gelegentlichen Alkoholgenuss. Sobald Sie sich für letzteres entschieden haben, dürfen Sie trinken, so viel Sie möchten. In diesem Zusammenhang wäre es fast schon ein Segen, wenn Alkoholkonsum die Fruchtbarkeit reduzieren würde. Bei Männern ist dies bereits der Fall, denn Studien zeigten, dass bereits fünf Biere pro Woche die Spermiengesundheit reduzieren können.

Verkehrsunfälle

Nicht ausser Acht lassen sollte man ausserdem die jährlich etwa 10.000 Menschen, die allein in den USA bei alkoholbedingten Verkehrsunfällen ums Leben kommen (in Deutschland sind es über 300). Die alkoholisierten Verursacher, falls sie beim Unfall ebenfalls umkamen, sind bei der amerikanischen Zahl NICHT mitgerechnet! Zusätzlich werden in Deutschland pro Jahr fast 5.000 Menschen bei alkoholbedingten Verkehrsunfällen schwer und mehr als 12.000 Menschen leicht verletzt ( 13 ).

Wie mag sich jemand fühlen, der seinen liebsten Menschen nur deshalb verliert, weil sich irgendjemand in massloser Selbstüberschätzung oder Gedankenlosigkeit nach Alkoholkonsum hinters Steuer setzte?

Keine Party ohne Alkohol?

Alkoholische Getränke sollten nicht zur Standardausstattung des Kellers oder Kühlschranks gehören, sondern – wenn überhaupt – besser nur für besondere Anlässe in überschaubaren Mengen gekauft werden. Auf diese Weise lernen auch Kinder automatisch, dass Alkohol kein Getränk für jeden Tag ist und dass Binge-Drinking wirklich völlig uncool ist.

Denn wer zum Chillen oder Feiern erst den Vollrausch benötigt, ist weder Partylöwe noch Stimmungskanone, sondern ein dringender Fall für die Psychotherapie. Es ist ihm/ihr offenbar nicht möglich, auch ohne Alkohol Spass zu haben, geschweige denn ein wenig weiter als bis zur nächsten Party zu denken.

Und selbst zum blossen Anstossen gibt es statt Alkohol deutlich hochwertigere Getränke, die dem Anlass auch wirklich gerecht werden. So schenkt beispielsweise ein frisch gepresster Rote-Bete-Sellerie-Mix mit einem Schuss prickelndem Mineralwasser dem besonderen Anlass viel mehr Wertschätzung als eine schnell gekaufte Flasche Sekt.

Falls es Ihnen schwer fallen sollte, auf die schädlichen Getränke zu verzichten, könnten Sie in Wirklichkeit ein Darmproblem haben. Man weiss nämlich, dass das sog. Leaky-Gut-Syndrom (LGS) die Lust auf Alkohol anheizen kann. Wird das LGS ausgeheilt, schwindet auch die Gier nach dem Trinken und der Absprung vom Alkohol gelingt leichter. Weitere Infos dazu finden Sie hier: Gesunder Darm schützt vor Alkoholismus

Alkoholfreie Getränke – Getränke ohne schädliches Nervengift

Im Grunde verhält es sich mit alkoholischen Getränken wie mit Zigaretten. Denn wem schmeckt schon die erste, zweite oder dritte Zigarette? Genauso sind für unbeeinflusste und unbeschädigte Geschmacksknospen weder Wein, Bier noch Spirituosen geschmackliche Erlebnisse. Im Gegenteil, der Organismus reagiert zunächst mit Ablehnung und signalisiert, dass es sich bei diesen Getränken um nichts Trinkbares handelt. Erst nach einer gewissen Gewöhnungszeit glaubt man, es handle sich beim schädlichen Nervengift um einen Genuss.

Warum daher nicht gleich von Vornherein auf alkoholfreie Getränke setzen? Cocktails, Longdrinks, Bowlen etc. schmecken ohne Droge äusserst lecker, sorgen für einen klaren Kopf, eine unfallfreie Heimfahrt, ein katerfreies Erwachen am nächsten Tag und liefern zusätzlich gesunde Vitalstoffe – wie z. B. der Maracuja frizzante. Dazu mischt man für zwei Gläser 150 ml Maracuja-Saft mit 1 EL Zitronensaft und jeweils 100 ml Ananas-Saft und Orangen-Saft. Das Ergebnis giesst man in zwei Gläser mit Eiswürfeln und füllt mit Mineralwasser auf. Wenn Sie dafür die Früchte frisch pressen, ist der Genuss um ein Vielfaches höher als mit gekauften Säften.

Auch der Granatapfel-Dattel-Shake ist herrlich köstlich – und während Alkohol für das Herz äusserst schädlich ist, heilt das wertvolle Organ sogar beim regelmässigen Genuss dieses Shakes: Der Früchte-Shake für Ihr Herz.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.