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  • Frau leidet unter Depressionen
38 min

Depressionen - Natürliche Maßnahmen als Begleittherapie

Immer mehr Menschen sind von Depressionen betroffen. Die meisten nehmen Antidepressiva oder gehen zur Psychotherapie. Vielen Betroffenen geht es trotzdem nicht gut. Denn oft wird nicht nach den Ursachen gesucht, deren Behebung in manchen Fällen gar nicht so schwer wäre. Naturheilkundliche Maßnahmen, die jeder selbst umsetzen kann, könnten hier eine große Unterstützung bieten und sollten jede konventionelle Therapie begleiten.

Fachärztliche Prüfung: Dr. med. Jochen Handel
Stand: 17 September 2024

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Depressionen - Wie Sie sich oder Betroffenen helfen können

Bei Depressionen gibt es viele ganzheitliche und naturheilkundliche Möglichkeiten, die nachweislich helfen können.

Wer jedoch betroffen ist, ist oft nicht in der Lage, mal eben ein Sportprogramm zu absolvieren, zu schauen, welche Nahrungsergänzungen erforderlich wären, die Ernährung gesünder zu gestalten, die Nebenwirkungen von Medikamenten zu überprüfen, die man seit Jahren nimmt, geschweige denn ein ganzheitliches Konzept zusammenzustellen.

Wir möchten daher schon an dieser Stelle darauf hinweisen, dass unser Artikel und die darin aufgeführten Möglichkeiten der Selbsthilfe nicht nur für depressive Menschen gedacht sind, sondern auch für Angehörige, Ärzte und Therapeuten, die dann den Betroffenen entsprechend beistehen und sie unterstützen können. Denn diese brauchen definitiv mehr als einfach nur Tabletten und oft auch mehr als eine Psychotherapie.

Allerdings ist es so gut wie nie so, dass eine ganz bestimmte Vorgehensweise oder ein ganz bestimmtes Mittel jedem Betroffenen gleichermaßen helfen würde. Stattdessen scheint gerade bei Depressionen jeder einzelne Mensch ein ganz individuelles Konzept aus verschiedenen Maßnahmen zu benötigen. Unser Artikel soll auf diese in Frage kommenden Maßnahmen hinweisen. Welche davon letztendlich im Einzelfall sinnvoll und hilfreich sind, muss für jeden einzelnen Menschen sorgfältig überprüft und individuell entschieden werden.

Die Definition

Die offizielle Definition beinhaltet stets den Begriff psychische Störung ( 37 ), die sich durch die im nächsten Absatz beschriebenen Symptome bemerkbar mache. Die Psyche nun wiederum wird als „Ort menschlichen Fühlens und Denkens“ beschrieben.

Das klingt, als seien Depressionen ein Problem, das sich in unserem Geist entwickelt hat – etwa durch schlimme Erlebnisse. Das aber ist nur die halbe Wahrheit. Oft müsste die Definition auch Hinweise darauf enthalten, dass die Krankheit in vielen Fällen rein körperlich bedingt oder zumindest körperlich mitbedingt sein kann, wie Sie im Verlauf des Artikels erfahren werden.

Die Symptome

Depressionen sind nicht mit einem Stimmungstief oder schlechter Laune zu vergleichen. Sie ist ein Zustand, aus dem man glaubt, nie mehr auferstehen zu können. Sie hält gefangen wie ein dunkler Kerker.

Es gibt keine Hoffnung, kein Licht, kein Lächeln. Man fühlt, wie man fällt, erreicht aber nie den Boden. Ganz gleich, wie die Umstände sind – ob Sonnenschein oder Regenwetter, ob die Kinder lachen oder weinen – nichts berührt, nichts kommt mehr im Innern an.

Selbst Dinge, die immer sehr viel Spaß gemacht haben, können nicht mehr begeistern. Tätigkeiten, die beim gesunden Menschen nicht der Rede wert sind, wie Haare waschen oder sich anziehen, entpuppen sich als kräftezehrende Aktionen, die man an manchen Tagen einfach nicht schafft. Und hat man sich dazu aufgerafft, ermüdet man schnell, obwohl man sich in den Augen anderer noch gar nicht wirklich angestrengt hat.

In der Leitlinie für Unipolare Depressionen, die von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) herausgegeben wurde ( 4 ), können Sie viele weitere Symptome nachlesen, die Ihnen helfen, das Krankheitsbild zu erkennen, zum Beispiel:

  1. Man kann sich schlecht konzentrieren
  2. Man fühlt sich wertlos.
  3. Man schläft schlecht und wacht viel früher auf als normalerweise.
  4. Man hat keinen Appetit und verliert an Gewicht.
  5. Man schmiedet keine Zukunftspläne mehr.
  6. Man überlegt, wie es wäre, nicht mehr da zu sein und sucht – zumindest gedanklich – nach Möglichkeiten, dies umzusetzen.

Welche Formen gibt es?

Leidet man reaktiven Depressionen, dann ist dieser Zustand die Reaktion auf ein bestimmtes Ereignis. Das kann der Tod oder eine schwere Krankheit eines nahestehenden Menschen sein, eine eigene schwere Krankheit, Mobbing am Arbeitsplatz oder in der Schule, die Trennung vom Partner, ein Unfall oder eine andere traumatische Erfahrung.

Gerade in Trauerfällen aber stellt sich die Frage, ob man der Trauer nicht die Zeit geben sollte, bis sie verarbeitet ist. Denn Trauer kann zwar der Auslöser für die Krankheit sein, sie muss es aber nicht. Trotzdem scheint Trauer in unserer Gesellschaft nicht erwünscht zu sein. Tabletten werden gegeben, damit der Trauernde möglichst schnell wieder der Alte wird.

Bei endogenen Depressionen gibt es keinen erkennbaren Grund oder Auslöser. Der Betroffene scheint „einfach nur so“ depressiv zu sein.

So viele Menschen sind betroffen

Immer mehr Menschen sind von der Problematik betroffen. Laut einer Studie der WHO, die 2017 veröffentlicht wurde, litten im Jahr 2015 mehr als 320 Millionen Menschen weltweit an Depressionen (4,4 Prozent der Weltbevölkerung). Zehn Jahre zuvor waren es nur 3,7 Prozent, was auf eine rasante Entwicklung hindeutet ( 3 ).

Allein in Deutschland sind 4,1 Millionen Menschen betroffen (5,2 Prozent der Bevölkerung). Die Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) kam nach einer Umfrage zum Ergebnis, dass gar 8,1 Prozent der Bevölkerung (zwischen 18 und 79 Jahren) depressive Symptome zeigen. Und wenn man die Jahre addiert, die weltweit alle depressiven Patienten mit ihrer Krankheit verbringen, ergibt sich die unvorstellbare Zahl von 50 Millionen Jahren. Keine andere Krankheit begleitet den Menschen somit über so viele Lebensjahre hinweg ( 10 ).

Dank Corona und der Corona-Maßnahmen sind es mittlerweile mindestens 10 Prozent der Weltbevölkerung, die an Depressionen leiden, weitere 50 Prozent fühlten sich in ihrem psychischen Wohlergehen beeinträchtigt, woraus sich erfahrungsgemäß Komplikationen, wie eine depressive Gemütslage entwickeln kann ( 41 ).

So häufig sind Depressionen bei Kindern und Jugendlichen

Laut der Deutschen Depressionshilfe erkranken 3 – 10 Prozent aller Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren. Sogar schon die kleinsten der Kleinen sind depressiv. Im Vorschulalter leiden 1 Prozent an der Krankheit, im Grundschulalter 2 Prozent ( 11 ).

Seit Corona hat sich die Zahl der depressiven Kinder und Jugendlichen vervielfacht. Denn den SchülerInnen fehlte der Kontakt zu den MitschülerInnen, der Sport/die Bewegung, gemeinsame Unternehmungen, das Ausgehen und die Tagesstruktur. Gleichzeitig verbringen die Kinder und Jugendlichen täglich fünf und mehr Stunden am Smartphone, was sich im Vergleich zu 2018 verdoppelt hat. Bekannt ist längst, dass das Risiko für Depressionen mit steigender Handynutzung zunimmt, insbesondere wenn gleichzeitig der Umfang körperlicher Bewegung abnimmt.

Eine österreichische Studie zeigte als Folge der Corona-Maßnahmen einen deutlichen Anstieg psychischer Symptome bei SchülerInnen: 56 Prozent der über 3000 StudienteilnehmerInnen leiden unter depressiven Symptomen, 50 Prozent unter Ängsten, 25 Prozent unter Schlafstörungen und 16 Prozent haben sogar Selbstmordgedanken. Im Vergleich zu epidemiologischen Studien vor der COVID-19-Pandemie haben sich damit die psychischen Symptome vervielfacht, so dass nun „Handlungsbedarf besteht“, sind sich die Experten einig. Inwieweit aktuelle Lockerung der Maßnahmen (Sommer 2022) zur sofortigen Rückbildung dieser Symptome führen kann, bleibt abzuwarten.

Überdiagnosen und Dunkelziffer

Allerdings muss bei all den genannten Zahlen auch immer die Gefahr der Überdiagnosen berücksichtigt werden. Denn wie schnell sind viele Ärzte heute mit Antidepressiva bei der Hand. Man muss in der Praxis nur in Tränen ausbrechen, über unerklärliche Schlappheit und Antriebslosigkeit klagen oder von extremem Stress und der scheinbaren Ausweglosigkeit privater Probleme berichten, schon hat man ein Rezept für Antidepressiva vorliegen.

Kein Wunder zeigte sich in einer Untersuchung von 2013, dass nur 38 Prozent von über 5.600 Teilnehmern, die mit Medikamenten gegen Depressionen behandelt wurden, auch tatsächlich an einer solchen litten. Bei den über 65-Jährigen waren es gar nur 14 Prozent ( 12 ).

Gleichzeitig vermutet man eine hohe Dunkelziffer, da sich viele Menschen mit echten Depressionen gar nicht erst trauen, den Arzt aufzusuchen. Darüber ist die Schulmedizin sehr betrübt, weil sie diese nicht vorschriftsmäßig behandeln kann, also mit Medikamenten. Erhält der Patient auch eine Psychotherapie, gilt er aus medizinischer Sicht bereits als optimal versorgt ( 2 ).

Helfen Medikamente bei Depressionen?

Antidepressiva aber heilen nicht. Sie wirken laut mancher Experten nicht viel besser als entsprechende Placebopräparate ( 7 ). Irving Kirsch beispielsweise – Professor für Psychologie an verschiedenen Universitäten sowie Dozent für Medizin an der Harvard Medical School in Boston – erhielt in der Vergangenheit viel Aufmerksamkeit für seine Studien, in denen er zeigte, dass die Wirksamkeit von Antidepressiva zum größten Teil auf einem Placeboeffekt beruht ( 6 ).

In der Zeitschrift für Psychologie erklärt er in einem Artikel aus dem Jahr 2014, wie es dann überhaupt dazu kommen kann, dass Antidepressiva eine Zulassung erhalten und millionenfach bei Depressionen verordnet werden.

Die Zulassungskriterien der FDA (US-Behörde für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit) seien das Problem, schreibt Kirsch. Dort verlange man mindestens zwei klinische Studien, die einen signifikanten Unterschied zwischen dem Medikament und dem Placebopräparat zeigen können. Der Trick sei nun aber, dass man unendlich viele Studien machen könne, um letztendlich die zwei erforderlichen Studien vorweisen zu können. Die Studien mit negativem Ausgang würden einfach ignoriert.

Studien zur Wirkungslosigkeit von Antidepressiva werden nicht veröffentlicht

Ein sehr gutes Beispiel für die selektive Veröffentlichung von Antidepressiva-Studien – so Kirsch – ist Vilazodon, ein Antidepressivum, das 2011 von der FDA zugelassen wurde. Man hatte für dieses Medikament insgesamt sieben kontrollierte Wirksamkeitsstudien durchgeführt. In den ersten fünf zeigten sich keine signifikanten Wirkungen bei Depressionen. In zweien davon schnitt sogar das Placebopräparat besser ab.

Also ließ der Hersteller zwei weitere Studien durchführen und schaffte es schließlich, einen kleinen, aber signifikanten Unterschied im Vergleich zum Placebopräparat aufzuzeigen – flugs wurde das Mittel von der FDA zugelassen. In den Informationen, die man Ärzten und Patienten zum entsprechenden Antidepressivum zukommen ließ, konnte man lesen, dass zwei Studien die Wirkung des Mittels belegten, was beeindruckend klingt, aber nur, weil man von den fünf erfolglosen Studien nichts weiß. Diese ließ man vorsorglich unter den Tisch fallen.

Schon drei Jahre zuvor schrieben Turner et al. im The New England Journal of Medicine, dass in der Fachliteratur meist nur solche Studien veröffentlicht würden, die Antidepressiva eine Wirkung bescheinigten. So wurden zwischen 1987 und 2004 zwölf Antidepressiva auf der Basis von 74 Studien zugelassen. 38 dieser Studien bescheinigten den Medikamenten eine Wirkung und 37 davon wurden veröffentlicht. Die übrigen 36 der 74 Studien aber zeigten keine Wirkung nach Einnahme von Antidepressiva.

Nur 3 davon wurden mit diesem Ergebnis veröffentlicht. 22 wurden gar nicht publiziert, während 11 zwar veröffentlicht wurden, aber ihre Schlussfolgerungen plötzlich so formuliert waren, als hätten die Antidepressiva eine hilfreiche Wirkung gezeigt. Turner und Kollegen raten daher, stets die Ergebnisse einer Studie zu lesen und nicht nur die Schlussfolgerungen der Wissenschaftler ( 20 ).

Interessantes Nebenergebnis sämtlicher Antidepressiva-Studien ist, dass Placebo-Präparate – auch wenn sie oft einen positiven Effekt haben – im Gegensatz zu den echten Medikamenten KEINE oder weniger Nebenwirkungen aufweisen. Zu diesen Nebenwirkungen kann auch gehören, dass manche Antidepressiva abhängig machen können.

Ärzte verschreiben lieber Antidepressiva als Psychotherapien

Leider verschreiben Ärzte die nebenwirkungsreiche echte Variante – und das auch noch sehr viel lieber als eine Psychotherapie. Gerade bei mittelschweren Depressionen, wenn eine Psychotherapie also besonders wichtig wäre, werden laut einer Studie, die 2017 im Ärzteblatt vorgestellt wurde, oft nur Medikamente gegeben ( 2 ).

Bekommt man nun aber doch die Überweisung zur Psychotherapie, dann heißt es nicht selten, sich erst einmal in Geduld zu üben. Denn die Wartelisten mancher Therapeuten sind so lang, dass Monate ins Land ziehen können, bis man den ersten Termin erhält. Ist man endlich an der Reihe, erhält man die Information, dass eine Psychotherapie keinesfalls von heute auf morgen wirke, man hingegen mit Monaten, wenn nicht gar Jahren rechnen müsse, die man „auf der Couch“ verbringen werde. Von einer „optimalen Versorgung“ depressiver Menschen ist die Schulmedizin also doch noch sehr weit entfernt. Gleichzeitig wartet man vergeblich auf Hilfe zur Selbsthilfe - eine Lücke, die wir wenigstens zu einem Teil mit diesem Artikel schließen möchten.

Dabei sollte nicht vergessen werden, dass es nicht selten die Schulmedizin höchstpersönlich ist, die überhaupt depressiv macht. Denn viele Arzneimittel können als Nebenwirkung Depressionen mit sich bringen oder zumindest zu Symptomen führen, die mit der Krankheit verwechselt werden können.

Diese Medikamente können depressiv machen

Eine Cortisontherapie beispielsweise kann zu kognitiven Veränderungen führen, was sich in Wortfindungsstörungen und schlechtem Gedächtnis äußern kann. Zusätzlich kann es bei Cortisontherapien zu psychischen Problemen, wie Manien, Psychosen und auch zu Depressionen kommen – und zwar schon in den ersten Wochen der Einnahme, was bereits in mehreren Studien überprüft wurde. Daher wird an mancher Stelle empfohlen, man solle doch, wenn man über einen längeren Zeitraum hinweg Cortison nehmen müsse, gleich mit Antipsychotika gegensteuern ( 1 ).

Wer Cortison nimmt, aber auch wer Antibiotika, Schmerzmittel u. a. nehmen muss, erhält zeitgleich häufig sog. Magenschutzmedikamente verschrieben. Meist sind es Protonenpumpenhemmer (PPI), wie z. B. Omeprazol, Pantoprazol o. ä. Sie erkennen sie an der Endung -prazol. Und als wären all die bekannten Nebenwirkungen dieser Arzneimittelgruppe noch nicht genug (wir stellen sie hier vor: PPI – Der Teufelskreis der Säureblocker), las man im September 2017 im Fachjournal International Psychogeriatrics, dass auch Depressionen auftreten können, wenn man Säureblocker vom Typ PPI einnimmt ( 8 ).

Verständlich, dass die Einnahme von PPI nicht gerade die beste Idee ist, wenn man von Antidepressiva Sodbrennen bekommt, auch wenn genau das – vom Arzt abgesegnet – häufig praktiziert wird. Andere säurereduzierende Medikamente, wie H2-Rezeptorblocker oder Antazida (Rennie & Co.) haben diese Nebenwirkung nicht. Hier stellen wir naturheilkundliche Alternativen zu Säureblockern vor.

Britische Forscher veröffentlichten im September 2014 im Fachmagazin BMC Pharmacology and Toxicology überdies eine Liste mit 110 weiteren Medikamenten, die nachweislich depressiv machen können. Dazu gehören Arzneimittel gegen Akne, Malaria, Haarausfall, Epilepsie, Migräne, Hepatitis und Asthma, außerdem Medikamente zur Raucherentwöhnung, Appetitzügler, Statine, manche Antibiotika (Gyrasehemmer), Schmerzmittel, Parkinsonmedikamente und nicht zuletzt die Antibabypille. Details dazu lesen Sie hier: Nebenwirkungen von Medikamenten

Ganz gleich, welche Arzneimittel Sie daher nehmen, schauen Sie auf den Beipackzettel, sprechen Sie mit Ihrem Apotheker oder googeln Sie im Netz (wo Sie nahezu jeden Beipackzettel als PDF finden), ob auch Depressionen zu den Nebenwirkungen gehören können. Wenn Ihre Medikamente ein Auslöser dafür sein können, bitten Sie Ihren Arzt um Alternativmedikamente.

Die möglichen Ursachen von Depressionen

Nun kann die Schulmedizin jedoch nicht nur mit dem, was sie tut und verschreibt, zu Depressionen beitragen bzw. ihre Heilung verhindern, sondern auch damit, was sie nicht tut. Denn immer wieder werden Depressionen diagnostiziert, obwohl in Wirklichkeit ein ganz anderes Problem vorliegt, das jedoch einfach nicht erkannt wird. So kann sich eine depressive Stimmungslage auch als Folge körperlicher Funktionsstörungen und somit in Begleitung anderer Krankheiten entwickeln.

Eine Fehlfunktion der Schilddrüse beispielsweise kann der Grund von Depressionen sein, da sie sich äußerst negativ auf die Psyche auswirkt; genauso verhält es sich mit einer Störung der Nebennieren und der Nebenschilddrüse. Auch Rheuma, Darmentzündungen, Blutarmut sowie Autoimmunerkrankungen und Tumoren, ja sogar Viruserkrankungen, wie z. B. das Pfeiffersche Drüsenfieber (Epstein-Barr-Virus) können zu Depressionen führen.

Alle diese Problematiken sollten daher in jedem Fall erst einmal ausgeschlossen bzw. entsprechend behandelt werden, bevor es zur Diagnose Depressionen kommt und natürlich auch, bevor der Patient Antidepressiva nimmt und sich sodann wundert, warum es ihm nach wie vor schlecht geht.

Auch eine Östrogendominanz kann eine depressive Stimmungslage begünstigen. Es handelt sich dabei um eine Hormonstörung bei Frauen, bei der ein relativer Östrogenüberschuss gleichzeitig mit einem Progesteronmangel vorliegt. Lassen Sie daher Ihren Hormonspiegel überprüfen, um diesen als Ursache für Ihre depressive Stimmungslage ausschließen zu können.

Wenn sich die zugrundeliegende Erkrankung beheben lässt, wie z. B. eine Schilddrüsenunterfunktion oder auch eine Östrogendominanz, dann legen sich die Depressionen oft sehr schnell wieder.

Geringe Resilienz macht anfällig

Resilienz steht für die psychische Widerstandsfähigkeit eines Menschen. Diese ist sehr individuell ausgeprägt. Denn es gibt Menschen, die selbst mit schweren Schicksalsschlägen gut zurechtkommen, ohne in Depressionen zu rutschen, während bei anderen geringfügige Auslöser genügen. Eine hohe Resilienz ist daher wichtig, die Höhen und Tiefen des Lebens meistern zu können, ohne dabei "unter die Räder zu kommen". In unserem Artikel über Resilienz erklären wir, wie Sie Ihre Resilienz stärken können.

Quecksilber aus Amalgam können Depressionen auslösen

In der Naturheilkunde wird ferner noch auf andere mögliche Ursachen hingewiesen, wie z. B. eine Quecksilberbelastung oder generell eine Schwermetallbelastung, die man zunächst abklären lassen könnte. In einer schon älteren Studie von 1994 hatte man den psychischen Zustand von Frauen mit und ohne Amalgamfüllungen untersucht und festgestellt, dass die Frauen mit den quecksilberhaltigen Zahnfüllungen nicht nur viel eher an Müdigkeit und Schlaflosigkeit litten, sondern auch Emotionen wie Ärger nicht so leicht kontrollieren konnten, häufiger an Ängsten litten und insgesamt weniger glücklich, weniger selbstsicher und weniger ausgeglichen waren ( 14 ).

In ihrer Schlussfolgerung schrieben die damaligen Forscher, dass Quecksilber aus Amalgam ein ursächlicher Faktor für Depressionen darstelle, da es u. a. die Neurotransmitter (Serotonin, Dopamin etc.) im Gehirn beeinträchtige und für alle genannten psychischen Symptome verantwortlich sein könne. Eine Überprüfung der Qualität vorhandener Amalgamfüllungen durch den Zahnarzt oder Umweltmediziner und ggf. eine Zahnsanierung mit anschließender Quecksilberausleitung könnte bei Depressionen daher u. U. zu einer Besserung führen.

Alltägliche Schadstoffbelastung erhöht Risiko für Depressionen

Viele Alternativmediziner und Heilpraktiker arbeiten aufgrund des zuvor beschriebenen Quecksilber-Zusammenhangs grundsätzlich auch mit entgiftenden Maßnahmen, wenn bei einem Patienten Depressionen diagnostiziert wurden. Denn eine Schadstoff- bzw. Schwermetallbelastung kann eindeutig zu psychischen Störungen führen. Es muss sich dabei aber keinesfalls um eine schwere Vergiftung handeln. Wie wir schon oben bei den Amalgamfüllungen gesehen haben, können hier schon ganz alltägliche Dosen ausreichen, um bei entsprechend empfindlichen Menschen zu depressiven Symptomen zu führen.

So überprüfen Sie Ihre Schwermetallbelastung

Mit einer Haaranalyse oder Nagelanalyse können Sie sehr einfach Ihre Schwermetallbelastung überprüfen lassen. Sie müssen sich dazu kein Blut nehmen und brauchen zunächst auch keinen Arzt dazu. Sie senden lediglich eine Haar- oder Fingernagelprobe ein und erhalten nach wenigen Tagen Ihr Ergebnis per E-Mail.

Hier können Sie Ihre persönliche * Haar- oder Nagelanalyse bestellen, bei der u. a. Ihre Belastung auf Quecksilber, Blei, Arsen und Cadmium überprüft wird.

Blei und Cadmium begünstigen Depressionen

In einer Studie von 2009 stellte man fest, dass das Risiko für die Krankheit auch mit zunehmender Bleibelastung des Blutes stieg. Die entsprechenden Forscher schrieben, die neurotoxische Wirkung von Blei trage zur Entstehung mentaler Gesundheitsprobleme bei – und zwar auch in Dosen, die man bislang als ungefährlich eingeschätzt hatte. Ähnliches gilt für Cadmium ( 30 ) ( 31 ).

Eine Ausleitung könnte bei einer bestehenden Belastung somit durchaus zu einer Besserung von Depressionen führen. Ansprechpartner sind Umweltmediziner oder spezialisierte Heilpraktiker. Weitere Informationen zur Entgiftung finden Sie hier: Die ganzheitliche Entgiftung

Zu einer ganzheitlichen Entgiftung gehört immer auch die Prüfung der aktuellen Vitalstoffversorgung des Betroffenen. Denn Vitalstoffmängel drosseln nicht nur die körpereigenen Entgiftungsfähigkeiten und erhöhen somit das Risiko einer Schadstoffbelastung, sondern können auch direkt zu Depressionen führen.

Vitaminmangel als Ursache von Depressionen

Selbst in der Schulmedizin gilt ein gravierender Vitaminmangel als möglicher Grund für Depressionen. Doch selten wird danach gesucht. Selbst wenn nachfolgend nur einige ausgewählte Vitalstoffe besprochen werden, sollte der depressive Mensch – wie jeder Mensch – natürlich mit ALLEN Vitalstoffen rundum gut versorgt sein, ganz gleich ob dies nun das Vitamin D ist, der B-Komplex, das Vitamin C, Magnesium, Eisen, Jod, Zink, Chrom, Selen oder was auch immer.

Der erste Vitalstoff, an den man bei Depressionen aber stets denkt, ist das Vitamin D. Es steht mit der sog. Winterdepression in Zusammenhang. Denn Vitamin D wird mit Hilfe des Sonnenlichts in der Haut gebildet und genau das ist im Winter bekanntlich rar.

Vitamin D bei Depressionen

Da man bei vielen chronisch kranken Menschen – und so auch bei depressiven Menschen – nicht nur im Winter, sondern ganzjährig einen Vitamin-D-Mangel beobachten kann, liegt es nahe, Vitamin D einzunehmen ( 21 ). Bei Jugendlichen beispielsweise konnte die wöchentliche Einnahme von 50.000 IE über 9 Wochen hinweg depressive Symptome merklich bessern ( 16 ). Auch eine depressive Störung während und nach der Schwangerschaft konnten gelindert werden, wenn die betroffenen Frauen 2.000 IE täglich ab der 26. bis 28. Schwangerschaftswoche einnahmen ( 15 ).

Und in einer Übersichtsarbeit vom April 2014 schrieb Dr. Simon Spedding – Internist und Ernährungsmediziner an der University of South Australia, Adelaide – dass Studien, die dem Vitamin D keine Wirksamkeit bei Depressionen bescheinigen, auf Fehler im Studiendesign zurückzuführen seien, z. B. wenn zu niedrige Dosen zum Einsatz kamen (niedriger als 800 IE pro Tag), die Studien eine zu kurze Dauer hatten (nur ein paar Wochen) oder Menschen mit Vitamin D behandelt wurden, die zuvor gar keinen Vitamin-D-Mangel aufwiesen ( 17 ).

Dies bestätigen Studien, die z. B. 20.000 oder 40.000 IE Vitamin D pro Woche über ein Jahr hinweg einsetzen, eine Dosis, die – im Vergleich zur Placebogruppe – zu einer Verbesserung der depressiven Symptomatik führte ( 18 ).

Eine Übersichtsarbeit vom Juli 2022 ergab anhand mehr als 53.000 Teilnehmern, dass Vitamin D trotz uneinheitlicher Ergebnisse eine eher positive Wirkung bei depressiven Menschen zu haben scheint - und zwar bei Dosen, die höher als 2000 IE pro Tag betragen ( 43 ).

Eine Supplementierung mit Vitamin D ist also immer nur dann sinnvoll, wenn auch ein Mangel besteht und dieser mit adäquaten Dosen behoben wird. Bei Depressiven sollte daher zunächst der Vitamin-D-Spiegel bestimmt werden. Wird ein niedriger Wert entdeckt, nimmt man das Vitamin D in der individuell erforderlichen Menge ein – z. B. wie hier beschrieben: Vitamin D – Die richtige Einnahme

Vitamin B

Auch der Vitamin-B-Komplex steht mit dem psychischen Wohlbefinden in engem Zusammenhang. Wir haben bereits in unserem Artikel zum Thema Serotoninspiegel erklärt, dass der Körper zur Herstellung von Serotonin aus der Aminosäure L-Tryptophan die Vitamine B3 und Vitamin B6 benötigt.

Serotonin ist jener Botenstoff im Gehirn, der bei einem niedrigen Spiegel zu den wichtigsten – wenn auch inzwischen umstrittenen ( 19 ) ( 22 ) – Ursachen von Depressionen gehört. Daher werden Antidepressiva vom Typ der sog. Serotoninwiederaufnahmehemmer verordnet, denn diese lassen den Serotoninspiegel im Gehirn steigen.

Auch Folsäure und Vitamin B12 beeinflussen die Psyche maßgeblich und sollten daher stets in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen ( 23 ) ( 24 ). Ein Folsäuremangel wird häufig bei depressiven Menschen beobachtet, was man schon seit den 1960er Jahren weiß. Bereits damals entdeckte man, dass mit dem Folsäuremangel oft ein niedriger Serotoninspiegel einhergeht. Interessant ist überdies, dass Antidepressiva bei manchen Patienten offenbar besser wirken, wenn gleichzeitig Folsäure (800 µg/Tag) und Vitamin B12 (1.000 µg/Tag) eingenommen werden.

Folsäure und Vitamin B12 sind wichtig für die Bildung von SAM (S-Adenosyl-Methionin), einem Stoff, der für das Gehirn und Nervensystem sehr wichtig ist und den Serotoninspiegel heben kann ( 25 ). Folsäure und Vitamin B12 sind ausserdem am Abbau des Homocysteins beteiligt, einem Zwischenprodukt des Aminosäurestoffwechsels. Klappt dieser Abbau nicht ordnungsgemäß, steigt der Homocysteinspiegel, was nun wiederum mit erhöhtem oxidativen Stress sowie chronischen Entzündungen in Verbindung steht.

Bei depressiven Menschen findet man häufig erhöhte Homocysteinspiegel. Kein Wunder werden Depressionen immer öfter auch zu den chronisch entzündlichen Erkrankungen gezählt.

Chronische Entzündungen

Man vermutet gar, dass manche Antidepressiva (z. B. Fluoxetin, Amitriptylin) nur deshalb wirken, weil sie entzündungshemmende Eigenschaften mit sich bringen und womöglich genau diese Entzündungshemmung ihre Hauptwirkung ist.

Dies würde erklären, warum man im Allgemeinen mehrere Wochen warten muss, bis man – wenn überhaupt – eine Wirkung verspürt. Würden Antidepressiva allein über die Beeinflussung der Botenstoffe im Gehirn wirken, dann müsste man das binnen weniger Stunden oder Tage merken. Eine Entzündungshemmung aber braucht Zeit. Genauso würde diese These erklären, warum andere Antidepressiva (die keine entzündungshemmenden Wirkungen aufweisen) bei vielen Depressiven nur ungenügende Erfolge zeigen.

Wenn Sie daher an depressiven Verstimmungen leiden, empfehlen sich in jedem Fall entzündungshemmende Maßnahmen. Praktisch ist, dass Sie hier auf nichts Besonderes mehr achten müssen, wenn Sie die in diesem Artikel aufgeführten Vorschläge umsetzen, denn diese wirken fast allesamt antientzündlich, wie z. B. die nachfolgenden Omega-3-Fettsäuren.

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Sie wirken nicht nur entzündungshemmend. Sie dienen außerdem als Baustoffe im Gehirn und Nervensystem. Ja, das Gehirn besteht gar zu 20 Prozent aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Daher verwundert es nicht, wenn längst Untersuchungen vorliegen, die zeigten, dass Omega-3-Fettsäuren bei zahlreichen Problemen des Nervensystems helfen können, wie z. B. bei Alzheimer, Schizophrenie, ADHS, Autismus und eben auch bei Depressionen.

Je geringer beispielsweise der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren in den roten Blutkörperchen ist, umso schwerer verlaufen Depressionen, zeigte sich schon in einer Studie aus den 1990er Jahren (27).

Da heutzutage oft nur geringe Omega-3-Fettsäure-Mengen verzehrt werden, besteht hier häufig ein Mangel, der bei Depressiven in jedem Falle behoben werden sollte. Dabei ist es nicht nur wichtig, für eine gesunde Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren zu sorgen. Auch ein passendes Omega-6-Omega-3-Verhältnis von etwa 5 : 1 sollte eingehalten werden. Da Omega-6-Fettsäuren heute gerne im Überschuss verzehrt werden (Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Sojaöl, viele tierische Fette etc.), ist es gar nicht so einfach, hier ein Gleichgewicht zu erreichen.

Omega-3-Fettsäuren werden am besten gezielt in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen. Bei Depressiven zeigten sich die unterschiedlichsten Dosierungen als wirksam. Oft werden in Studien sehr hohe Dosen von 4 bis 6 g verabreicht. Achtet man jedoch – wie oben erklärt – auch auf das Omega-6-Omega-3-Verhältnis und auf eine insgesamt gesunde Ernährung, wirken sich auch geringere Omega-3-Dosen positiv aus, z. B. täglich 1 bis 2 g ( 26 ) ( 27 ).

Wir empfehlen die regelmäßige Einnahme von Algenöl - eine vegane Quelle der langkettigen Oemga-3-Fettsäuren DHA und EPA, die als besonders wirkungsvoll gelten und sonst nur in Fischöl oder fettem Fisch zu finden sind. Algenöl ist im Vergleich zu vielen Fischölpräparaten sogar noch deutlich reicher an Omega-3-Fettsäuren.

Magnesium hilft depressiven Menschen

Magnesium ist ein extrem wichtiger Mineralstoff. Bei jedweder Erkrankung sollte immer auch die Magnesiumversorgung überprüft und optimiert werden. Gerade bei Depressionen, aber auch bei Angstzuständen, Phobien und anderen psychischen Problemen liegt häufig ein Magnesiummangel vor, der diese Beschwerden mitverursachen und – wenn er nicht behoben wird – kontinuierlich verschlimmern kann, was in einer Studie von 2006 thematisiert wurde ( 38 ).

Darin ist von Fallberichten die Rede, in denen bereits eine einwöchige Einnahme von jeweils 125 bis 300 mg Magnesium (zu jeder Mahlzeit und vor dem Schlafengehen) in Form von Magnesiumglycinat oder -taurinat zu einer schnellen Besserung von Depressionen führen konnte.

Die Supplementierung von Magnesium sollte daher in jedem Fall in die Therapie der Krankheit integriert werden. Gleichzeitig sollte ein Calciumüberschuss vermieden werden (weniger Milchprodukte essen!), da ein solcher - gemeinsam mit einer magnesiumarmen Ernährung und Stress - zu den häufigen Ursachen eines Magnesiummangels zählt. Lesen Sie mehr, wie Sie einen Magnesiummangel mit der Ernährung beheben.

Unverträglichkeiten und Allergien als Ursache

Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind immer wieder im Gespräch, Depressionen verursachen zu können. Wer beispielsweise an einer Glutensensitivität leidet, also Gluten nicht verträgt (das Eiweiß in manchen Getreidearten, wie Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste), kann auf den Verzehr von Gluten mit depressiven Symptomen reagieren ( 28 ).

Da nicht jeder Betroffene weiß, dass er glutensensitiv ist, wäre es bei Vorliegen von Depressionen eine gute Idee, dies abklären zu lassen oder ganz einfach einmal einige Wochen lang glutenfrei zu leben und zu beobachten, wie sich diese Ernährungsumstellung auf den Gemütszustand auswirkt. Andere Lebensmittel können ebenfalls zu Unverträglichkeiten und damit ebenfalls zu einer depressiven Gemütslage führen, wie z. B. Milchprodukte oder histaminreiche Lebensmittel.

Sind Sie Histadeliker?

Manche Menschen leiden an einer zu hohen körpereigenen Histaminproduktion. Man nennt sie Histadeliker. Betroffene – so hat man festgestellt – werden häufiger depressiv als Menschen mit gesundem Histaminspiegel. Nehmen Histadeliker Folsäure ein, können sich Depressionen noch verschlimmern, da Folsäure die Histaminproduktion anregt.

Der Histaminspiegel kann beim Arzt überprüft werden. Zum Einsatz kommen bei positivem Befund histaminsenkende Maßnahmen. Vitamin C beispielsweise gilt als histaminsenkend und kann in Dosen von 1 bis zu 2 g täglich eingenommen werden (auf mehrere kleine Dosen verteilt). Starten Sie mit kleinen Mengen, um zu sehen, wie viel Vitamin C Sie vertragen, ohne Durchfall zu bekommen.

Auch die Aminosäure Methionin gilt als histaminsenkend. Sie liefert die erforderlichen Methylgruppen, um Histamin abzubauen. Oft wird empfohlen 500 mg Methionin plus 500 mg Calcium am Morgen einzunehmen und dasselbe noch einmal am Abend. Calcium verhindert, dass Histamin ins Gewebe übertritt und sich im Körper verteilt. Denken Sie jedoch daran, immer auch Magnesium einzunehmen, wenn Sie Ihre Calciumaufnahme erhöhen. Denn wie oben erklärt, kann zu viel Calcium einen Magnesiummangel begünstigen. Ideal ist daher zur Erhöhung der Calciumversorgung die Sango Meeres Koralle, da sie Calcium und Magnesium bereits im Verhältnis 2 : 1 enthält.

Weitere Tipps, die bei einem Histaminüberschuss helfen können, finden Sie hier: Histaminintoleranz

Auch eine KPU kann zu Depressionen führen

Die sog. Kryptopyrrolurie (KPU) ist eine Stoffwechselerkrankung, die mit einem massiven Vitalstoffmangel einhergeht. Die KPU zeigt sich in ganz unterschiedlichen Symptomen, die größtenteils natürlich auf die Mangelzustände zurückgeführt werden können. Behebt man den Mangel nämlich, bessert sich das Befinden oft sehr schnell.

Zu den Symptomen einer KPU zählen neben einer erhöhten Infektanfälligkeit, Schlafstörungen, Blutbildungsstörungen, Hautveränderungen etc. auch Depressionen. Die KPU lässt sich recht einfach mittels eines Urintests überprüfen. Details zur KPU lesen Sie hier: Kryptopyrrolurie – Ursache vieler Beschwerden

Kupferüberschuss überprüfen und vermeiden

Vermutet wurde einst, dass ein zu hoher Kupferspiegel im Blut Depressionen begünstigen könnte. Da sich dieser erhöhte Kupferspiegel bei erfolgreicher medikamentöser Behandlung (mit Antidepressiva) aber nicht veränderte, hat man diesen Faktor nicht weiter verfolgt. Dabei wurde nicht berücksichtigt, dass Medikamente Depressionen nur maskieren, sie aber nicht heilen und sich daher auch die Ursachen nicht zurückbilden können ( 29 ). Da ein Kupferüberschuss die Folge eines Zinkmangels sein kann (Zink schützt vor Kupferüberschuss) ist gerade bei der KPU auch dieser Zusammenhang denkbar.

* Mit einem einfachen Mineral-Check können Sie Ihren Zink- und Kupferspiegel (und viele weitere Mineralstoffe und Spurenelemente) anhand einer Haarprobe überprüfen lassen.

Candida, Parasiten und Bakterien können depressiv machen

Der Pilz Candida albicans ist ein Hefepilz, der beim Menschen häufig auf Schleimhäuten und im Verdauungstrakt zu finden ist. Verbreitet sich dieser Pilz übermäßig im Körper, kann er allergische Reaktionen und auch depressive Symptome auslösen. Im Jahr 2016 konnte in einer Studie sogar gezeigt werden, dass Menschen mit Bipolarer Störung oder Schizophrenie häufiger an einer Candida-Infektion leiden als Gesunde. Und in der Gruppe der Kranken ging es jenen schlechter, bei denen man Candida entdeckt hatte ( 32 ). Ob Sie an einem Befall mit Candida leiden, lässt sich leicht mit Hilfe eines Darmpilz-Checks herausfinden.

* Entsprechende Tests gibt es im Netz (z. B. der Stuhl-Test von Medivere*) oder natürlich bei Ihrem Arzt.

Manche Forscher sind ferner der Meinung, dass Depressionen durchaus die Folge einer parasitären oder bakteriellen Infektion sein könnten. Denn man weiß, dass Parasiten die Psyche ihrer „Opfer“ massiv verändern können. Genauso können bestimmte Bakterien im Darmtrakt zu Depressionen führen, während andere sie auch wieder beheben können, weshalb eine Sanierung der Darmflora auch hier zu einer wichtigen Maßnahme gehört:

Depressionen über den Darm beheben?

Bei einer Darmsanierung werden unerwünschte Pilze und Bakterien aus der Darmflora verdrängt, während das Milieu so beeinflusst wird, dass sich die vorteilhaften Bakterien ansiedeln und vermehren können.

Das gesunde Gleichgewicht der Darmflora verschiebt sich hingegen durch eine ungesunde Ernährung, die aus reichlich Zucker, Weißmehlprodukten, Fischstäbchen, tierischem Eiweiß, Alkohol und Softdrinks besteht. Aber auch Stress, Zahngifte (Amalgam), chemische Reinigungsmittel oder Medikamente, wie Antibiotika sind an der Entwicklung einer gestörten Darmflora beteiligt.

Da sich eine gestörte Darmflora direkt auf die Gehirngesundheit auswirkt und dort zu Störungen sowie chronischen Entzündungsprozessen führen kann, sollte bei Depressionen die Darmgesundheit im Mittelpunkt stehen ( 34 ). Informationen dazu finden Sie hier Darmflora-Aufbau gegen Depressionen und hier: Probiotika gegen Stress

Interessantes zeigte sich in einer Studie von 2021, in der man feststellte, dass die Gabe von täglich 500 mg langkettigen Omega-3-Fettsäuren (in Algenöl oder Fischöl) über 6 Wochen hinweg jene Darmbakterienstämme fördern konnte ( 44 ), die gerade bei Menschen mit Depressionen in geringer Menge vorhanden sind (z. B. Coprococcus) ( 45 ). Es ist also immer auch wichtig, die Lebensbedingungen im Darm für die erwünschten Darmbakterien zu schaffen, damit sich diese auch ansiedeln - und Omega-3-Fettsäuren scheinen dabei zu helfen, ein positives Milieu im Darm entstehen zu lassen.

Hilft Methylenblau?

In der alternativen Szene ist häufig auch von Methylenblau als Mittel gegen Depressionen die Rede. Methylenblau ist jedoch kein natürlicher Stoff. Es handelt sich um einen synthetisch hergestellten Farbstoff. Dennoch hat er MAO-A-hemmende Eigenschaften - wie auch viele Antidepressiva. Da Methylenblau ein gutes Nebenwirkungsprofil hat, könnte sich ein Versuch damit lohnen (obwohl es kein naturheilkundliches Mittel ist). Details dazu lesen Sie in unserem oben verlinkten Artikel über Methylenblau.

(Auch Kreatin wird mit einer antidepressiven Wirkung in Verbindung gebracht.)

Die Ernährung bei Depressionen

Bei Depressionen ist eine vitalstoffreiche Ernährung das A und O. Leider geht die Krankheit oft mit Appetitlosigkeit einher oder aber mit dem Appetit auf ungesunde Lebensmittel. Letztere können Transfette enthalten, die man wiederum mit einem verstärkten Auftreten von Depressionen in Verbindung bringt. Diese Fette sind insbesondere in Backwaren und Süßigkeiten oder auch in Fast Food von Imbissbuden enthalten. Auch Zucker ist eine beliebte Zutat in ungesunden Lebensmitteln. Wie Zucker depressiv machen kann, haben wir hier erklärt: Zucker macht depressiv

Welche Ernährung hingegen bei Depressionen optimal wäre, haben wir hier beschrieben: Ernährung gegen Depressionen schon nach drei Wochen gebessert

Blutzuckerschwankungen vermeiden

Gerade der Verzehr von Zucker und isolierten Kohlenhydraten, wie z. B. Kuchen, Eis, Kekse, Süßigkeiten, gezuckerte Milchprodukte, gesüßte Getränke uvm. begünstigt Depressionen, weil diese Lebensmittel zu Blutzuckerschwankungen führen können. Beim ständigen Auf und Ab des Blutzuckerspiegels kann es nun zu Weinkrämpfen, Reizbarkeit, Müdigkeit, Schwindelgefühlen, Vergesslichkeit bis hin zu Depressionen kommen.

Wie Blutzuckerschwankungen verhindert werden können, finden Sie im vorigen Link beschrieben. Die wichtigste Maßnahme ist jedoch ganz einfach eine zuckerarme und gleichzeitig vitalstoff- und ballaststoffreiche vollwertige Ernährung. Tipps für den Ausstieg aus der Zuckersucht finden Sie hier: Ausstieg aus der Zuckersucht

Kein Alkohol, kein Nikotin, kein Koffein

Natürlich bessern die üblichen Alltagsdrogen – Alkohol, Koffein und Nikotin – Depressionen keineswegs. Im Gegenteil, meist verstärken sie das ursprüngliche Problem. Koffeinempfindliche Menschen, die sowieso schon mit Nervosität auf Koffeinkonsum reagieren, sollten bei Depressionen Kaffee, Cola & Co besser meiden und dafür beispielsweise den griechischen Bergtee trinken.

Dass Alkohol keine Lösung darstellt, dürfte nicht mehr diskutiert werden müssen – und bei Nikotin verhält es sich so, dass sich in Studien zwar zeigte, wie angstlösend und antidepressiv es wirken kann, dass der Entzug dann aber ein Problem bereitet, da dieser zu Angstzuständen und depressiven Beschwerden führen kann ( 33 ).

Urlaub von Handy, Tablet und Social Media

Aktivitäten in den Sozialen Medien können nicht weniger süchtig machen als die genannten Drogen. Längst weiß man, dass sie das Seelenleben massiv beeinträchtigen können ( 36 ). Wenn Sie sich von Handy & Co. gestresst fühlen, überprüfen Sie, ob Sie sich aus der virtuellen Welt nicht besser etwas zurückziehen möchten und sich wieder auf Ihre direkte Umwelt konzentrieren. Gerade für Kinder und Jugendliche, aber auch für viele Erwachsene, wäre es äußerst hilfreich und gesund, mehr Zeit offline zu verbringen – nicht nur für den Geist, auch für den Körper, da jetzt wieder Kapazitäten für Sport und Bewegung frei werden:

Sorgen Sie für Bewegung

Regelmäßige sportliche Betätigung wie z. B. Jogging oder Walking, sorgt für einen Anstieg der Endorphine im Körper. Dass schon eine Stunde Sport pro Woche Depressionen vorbeugen kann, haben wir hier erklärt: Sport: Eine Stunde pro Woche beugt vor

Liegen bereits Depressionen vor, wäre mit Sicherheit mehr Bewegung erforderlich. Wenn es sich machen lässt, Sie vielleicht auch jemanden an Ihrer Seite haben, der Sie motivieren kann, wäre es äußerst hilfreich, wenn Sie täglich hinaus in die Natur gehen könnten und dort z. B. eine Stunde spazierengehen.

Sie müssen also nicht sofort mit einem High-Intensity-Interval-Training ( HIIT) starten, wobei das natürlich jederzeit ebenfalls eine gute Idee wäre! Letzteres führte in einer Studie von 2019 zu einer Besserung der depressiven Symptome ( 39 ). Auch in einer Studie von 2014 führte ein HIIT bei Patienten mit Depressionen und Schizophrenie zu erhöhtem Wohlbefinden und weniger Stress und minderte Angstzustände.

Erhöhen Sie Ihren Serotoninspiegel

Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin oder Noradrenalin sind chemische Botenstoffe im Gehirn, die Informationen von einer Nervenzelle zur anderen übertragen. Ein niedriger oder unausgeglichener Neurotransmitter-Spiegel kann daher zu Depressionen, aber auch „nur“ zu starken Stimmungsschwankungen und Konzentrationsstörungen führen.

Ist beispielsweise Serotonin in ausreichendem Maß vorhanden, sorgt es für gute Laune, eine gute Konzentration und Optimismus. Niedrige Serotoninspiegel können zu Schlafstörungen, Reizbarkeit, mangelnder Konzentration und Depressionen führen. Den Link zu Maßnahmen, die den Serotoninspiegel auf natürliche Weise erhöhen können, finden Sie weiter oben im Abschnitt "Vitamin B bei Depression".

Dazu können auch Nahrungsergänzungen, wie z. B. der Safranextrakt oder 5-HTP gehören. In Studien hat sich erwiesen, dass Safranextrakt (2 x 15 mg/Tag) nach 6 Wochen ähnliche Wirkungen zeigte wie Fluoxetin, ein sehr häufig verordnetes Antidepressivum. Alle Details zu 5-HTP finden Sie hier: 5-HTP – Wirkung, Nebenwirkung und Dosierung

Sorgen Sie für einen gesunden Melatoninspiegel

Aus Serotonin bildet der Körper Melatonin - das Schlafhormon. Melatonin wird am Abend, wenn es dunkel wird, ausgeschüttet und sorgt dafür, dass wir müde werden. Gegen Morgen sinkt der Melatoninspiegel und wir werden wieder wach. Ein gesunder Melatoninspiegel (nachts hoch, tagsüber niedrig) trägt zum Schutz vor Depressionen bei.

In einer Studie von 2014 erhielten 54 Frauen kurz vor einer Brustkrebsoperation und anschließend weitere 3 Monate täglich 6 mg Melatonin oder ein Placebo, um Depressionen vorzubeugen. (Diese tritt häufig bei einer Krebsdiagnose auf (insbesondere wenn die Brust entfernt wurde)). In der Melatoningruppe traten deutlich seltener depressive Verstimmungen auf als in der Placebogruppe ( 42 ).

Ein gesunder Melatoninspiegel kann auch ohne die Einnahme von Melatonin erreicht werden. Wie Sie dabei vorgehen, erklären wir in unserem Artikel das Schlafhormon Melatonin.

*Mit einem Test können Sie Ihren persönlichen Melatoninspiegel überprüfen lassen: Melatonin-Test

Genügend Wasser trinken hilft dem Gehirn

Natürlich ist es auch wichtig, ausreichend gutes Wasser zu trinken. Eine latent vorhandene Dehydrierung (Wassermangel) kann sich nachhaltig auf die geistige und körperliche Gesundheit auswirken. Bereits eine leichte Dehydrierung kann Kopfschmerzen, Konzentrations-, Gedächtnis- und Sehstörungen verursachen.

Denken Sie daher Ihrem Gehirn zuliebe daran, regelmäßig Wasser zu trinken. Als Richtwert gilt: Trinken Sie pro Tag 30 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Wenn Sie viel Gemüse, Salate, Sprossen und Früchte essen, können Sie auch weniger Wasser trinken. Ein Liter über den Tag verteilt wäre in diesem Fall dennoch ideal.

Für gesunden NAD+-Spiegel sorgen

Bei Menschen mit Depressionen sinkt der NAD+-Spiegel, der mit verschiedenen Maßnahmen erhöht werden kann. Alles zu NAD+ und seiner Vorläufersubstanz NMN und wie beide auch als Nahrungsergänzung eingenommen werden können, lesen Sie in den vorigen Links.

* Hier finden Sie NMN

Stress abbauen

Schlafmangel, Stress und emotionale Belastungen dezimieren den Vorrat der "Wohlfühl"-Neurotransmitter im Gehirn. Gleichzeitig steigt der Stresshormonspiegel. Früher wurden diese Stresshormone durch körperliche Arbeit wieder abgebaut. Der moderne Mensch bewegt sich allerdings kaum noch – und das, obwohl er sich häufig im Dauerstress befindet.

Deshalb ist es äußerst wichtig, den Stress regelmäßig mit Hilfe eines wirksamen Stressmanagements abzubauen. Dazu gehören Massnahmen wie Yoga, Progressive Muskelentspannung, Meditation, Sport o. ä. Auch Musik hören oder ein gutes Buch lesen kann helfen, dem alltäglichen Stress so zu begegnen, dass er keinen Schaden mehr anrichtet.

Genauso helfen bestimmte Atemübungen (z. B. Yogisches Atmen) beim Stressabbau. Sie sorgen für Entspannung. Entspannung wiederum lindert Stress; weniger Stress mindert chronische Entzündungen – und weniger Entzündungen bedeuten weniger Depressionen.

Oft liest man über stressreduzierende Maßnahmen hinweg, weil man ihnen nicht viel zutraut oder weil ihre Umsetzung kompliziert klingt. Dabei könnte in vielen Fällen schon allein eine konsequent praktizierte Entspannungsmethode die Depressionen massiv verbessern.

Die Gedanken finden, die depressiv machen

Manche Menschen schaffen es, sich allein durch ihre eigene Gedankenwelt unglücklich zu machen, einfach deshalb, weil sie ihren Gedanken Glauben schenken. Wem es gelingt, die Flut der Gedanken, die täglich über einen hereinbricht, nicht mehr so ernst zu nehmen, findet viel leichter einen Ausweg aus Krisen.

The Work von Byron Katie kann dabei helfen: The Work von Byron Katie. Byron Katie litt selbst jahrelang an Depressionen, bevor sie eine Methode entdeckte, die sie The Work nannte und mit der sie sich selbst von ihrer Krankheit heilen konnte. Inzwischen ist The Work eine weltbekannte Selbsthilfemethode, die nicht nur bei Depressionen hilfreich sein kann, sondern bei allen großen und kleinen Problemen des Lebens. Alle Informationen zu The Work lesen Sie im vorigen Link.

Ätherische Öle bei Depressionen

Auch ätherische Öle sind eine einfache Möglichkeit, die Heilung von Depressionen zu unterstützen. Welche Öle Sie wie einsetzen können, haben wir hier beschrieben: Ätherische Öle gegen Depressionen

CBD-Öl bei Depressionen

CBD steht für Cannabidiol. Dabei handelt es sich um Pflanzenstoffe aus der Hanfpflanze ( Cannabis sativa). Im Gegensatz zu THC (Tetrahydrocannabinol), dem psychoaktiven Stoff aus Marihuana, macht CBD nicht high, wirkt aber entzündungshemmend, schmerzlindernd und auf die Psyche stabilisierend. Wir stellen hier CBD-Studien zum Thema aus den Jahren 2014 und 2018 vor. Darin ist zu lesen, dass CBD eine antidepressive, stresslindernde und angstlösende Wirkung haben kann. Gleichzeitig macht CBD – im Gegensatz zu manchen Psychopharmaka – nicht abhängig.

CBD-Studien zum Thema Depressionen könnte daher in die naturheilkundliche Therapie von Depressionen integriert werden. Da CBD aber mit den Serotoninrezeptoren interagiert, könnte es Wechselwirkungen mit Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI geben, weshalb der Einsatz von CBD-Öl mit dem Arzt besprochen werden sollte, wenn gleichzeitig auch SSRI eingenommen werden.

Heilpflanzen bei Depression

Bevor Sie zu Medikamenten greifen, könnten Sie die Kraft der Heilpflanzen bei Depressionen testen. Sie wirken häufig mindestens genauso gut wie antidepressive Arzneimittel bei deutlich weniger oder gar keinen Nebenwirkungen.

Insbesondere bei leichten bis mittelschweren Depressionen können Johanniskraut, Passionsblume und auch der bereits weiter oben genannte und verlinkte Safran eingesetzt werden. Wir haben hier darüber berichtet: Heilpflanzen gegen Depressionen

Brahmi: Heilpflanze für Gehirn und Nerven

Eine Heilpflanze, die seit einiger Zeit auf ihre Wirkung bei Depressionen und weiteren psychischen Erkrankungen untersucht wird, ist Brahmi. Im ayurvedischen Gesundheitssystem Indiens wird die Pflanze bereits seit Jahrtausenden eingesetzt. Brahmi soll eine antidepressive Wirkung haben und bei Angstzuständen helfen. Brahmi wird als Nahrungsergänzung täglich über mehrere Monate eingenommen oder roh im Salat gegessen bzw. im Smoothie getrunken.

Rhodiola rosea: Ein natürliches Antidepressivum

Eine ganz spezielle Pflanze, die bei Depressionen und sogar bei Angstzuständen helfen kann, ist Rhodiola rosea oder Rosenwurz. Sie gilt als natürliches Antidepressivum und Adaptogen. Ein Adaptogen ist eine Pflanze, die dabei hilft, Stress besser ertragen zu können. Man wird sozusagen stressresistenter. Gleichzeitig erhöht Rhodiola rosea die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Die Dosis wird individuell gewählt und beträgt zwischen 200 und 600 mg eines Rhodiola-Extraktes pro Tag.

Auch manche Heilpilze, wie z. B. die Löwenmähne (Hericium erinaceus) könnten aufgrund ihrer antidepressiven Wirkung in die Therapie integriert werden.

Akupressur und Akupunktur bei Depressionen

Die Akupressur, z. B. das sog. Klopfen (auch EFT genannt) stellt eine einfache Selbsthilfemaßnahme dar, die man immer bei der Hand hat und die keinerlei Aufwand erfordert. In einer australischen Studie beispielsweise zeigte sich, dass eine EFT-Behandlung über 8 Wochen Angstzustände und Depressionen nachhaltiger bessern konnte als die übliche Verhaltenstherapie ( 35 ).

Natürlich können auch Maßnahmen helfen, die man mit Hilfe eines spezialisierten Therapeuten umsetzen könnte, wie z. B. die Akupunktur. Sie kann nicht nur eine Schmerztherapie unterstützen, sondern auch die Wirkung der Therapie bei Depressionen verstärken.

Depressionen auf natürliche Weise überwinden

Die in Frage kommenden Ursachen von Depressionen und die möglichen Maßnahmen sind also recht zahlreich. Dabei ist unsere obige Liste sicher nicht vollständig. Nun bedeutet eine umfangreiche Liste aber nicht, dass jeder Mensch diese auch komplett „abarbeiten“ müsste. Es geht eher darum, sich die individuell passenden Punkte herauszugreifen und diese für sich konsequent umzusetzen.

Selbstverständlich können die genannten Maßnahmen in vielen Fällen auch mit Medikamenten kombiniert werden, wie z. B. Sport, Ernährung, Omega-3-Fettsäuren, die Sanierung der Darmflora uvm. Denn das eine schließt das andere ja nicht aus. Im Gegenteil. Immer wieder zeigt sich, dass beide Richtungen – die Schulmedizin und die Naturheilkunde – einander sehr gut ergänzen und gegenseitig unterstützen können.

Lediglich bei Maßnahmen, die den Serotoninspiegel erhöhen, muss man abklären, ob man diese mit Antidepressiva gemeinsam einsetzen kann oder nicht. Denn ein zu hoher Serotoninspiegel ist auch wieder nicht gut (ein Serotonin-Syndrom könnte sich entwickeln).

Oft aber - und so auch bei Depressionen - lohnt es sich, vor der Einnahme von Medikamenten nach Hilfe zur Selbsthilfe Ausschau zu halten. Vielleicht sind Medikamente dann gar nicht mehr nötig. Alles Gute wünscht Ihnen Ihr Team vom Zentrum der Gesundheit.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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