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PCR-Test ungeeignet zur Feststellung der Inzidenz

Erneut weisen Wissenschaftler darauf hin, dass der PCR-Test nicht dazu geeignet ist, die Inzidenz bzw. die Schwere einer Pandemie festzustellen. Der Test kann daher auch nicht als Grundlage für einschränkende Massnahmen verwendet werden. Genau das aber war viele Monate lang der Fall. Lockdown, Maskenpflicht und Social Distancing fanden ausschliesslich aufgrund des PCR-Tests statt.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 20 Dezember 2022

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Studie: PCR-Test nicht geeignet, um Infektionen festzustellen

Der PCR-Test eignet sich nicht dazu, um Infektionen festzustellen und ist damit auch nicht geeignet, um die Pandemie-Situation einzuschätzen, so ein Forscherteam rund um Professor Dr. Andreas Stang vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der Universität Essen in einer Studie, die am 1. Juni 2021 im Journal of Infection veröffentlicht wurde ( 1).

PCR-Test darf nicht als alleiniges Mittel zur Diagnose herangezogen werden

Seit Beginn der Corona-Pandemie wird die Inzidenz anhand des PCR-Tests festgestellt. Laut Robert-Koch-Institut beschreibt die Inzidenz „Mengen von Zugängen (Inzidenzfälle) in einen Bestand von Kranken/Betroffenen (Prävalenz). Damit ist sie wesentlich für die Betrachtung und Bewertung von Risiken in einer Bevölkerung“ ( 3). Menschen mit positivem PCR-Test gelten somit als Neuerkrankte bzw. Neubetroffene - und die Gesamtzahl dieser positiven Tests in einer Woche pro 100.000 Einwohner nennt man 7-Tage-Inzidenz, die schliesslich die Grundlage für die angeblich Pandemie bekämpfenden Massnahmen war/ist. 

Der PCR-Test kann jedoch allenfalls ZUSÄTZLICH zur Diagnose herangezogen werden, ist aber als alleiniges diagnostisches Mittel nicht geeignet. Wir berichteten bereits im Dezember 2020 in unserem Artikel PCR-Test alles andere als zuverlässig ausführlich darüber.

Auch die WHO hatte schon im Januar 2021 ihre Richtlinien zur Interpretation von PCR-Testergebnissen geändert und gefordert, dass zur Diagnose einer Infektion noch andere Faktoren herangezogen werden müssen (z. B. Symptomatik, Ct-Wert, Testart etc.) und allein ein positives Testergebnis dazu nicht genüge. In unserem Artikel Covid-19: WHO ändert Testrichtlinien erfahren Sie die Details.

Studie: Bei asymptomatischen Personen hohe Ct-Werte

Professor Stangs Team analysierte die Daten eines grossen Labors in Münster, das 80 Prozent aller PCR-Tests aus der Region Münster auswertet. Die untersuchten Testergebnisse stammten aus den Wochen 10 bis 49 des Jahres 2020. Die Testauswertungen erfolgten innerhalb von 24 Stunden und in Übereinstimmung mit den Vorgaben des Roche cobas SARS-CoV-2 emergency use authorization (EUA) protocol.

Von 162.000 getesteten Personen hatten nun 2,6 % einen positiven Test (ca. 4000). Die Teststrategie war in dieser Bevölkerungsgruppe so wie in allen anderen Regionen. In der ersten und dritten Phase (Frühjahr und Herbst) wurden hauptsächlich symptomatische Personen getestet, wobei die positive Rate höher war. In der zweiten Phase (Sommer) wurden vorwiegend asymptomatische Personen getestet und die Rate der positiv Getesteten lag nur bei 0,4 % bei einem durchschnittlichen Ct-Wert von 28,8.

Ct-Wert: Je höher der Wert, desto niedriger die Virenlast

Je höher der Ct-Wert bei einem positiven Testergebnis ist, umso geringer ist die Virenlast (Virenzahl) beim jeweiligen Menschen und umso geringer seine Infektiosität (heisst: umso geringer die Wahrscheinlichkeit, dass man sich bei ihm anstecken kann).

Bei einem Ct-Wert von unter 25 könnte eine Person ansteckend sein. Bei einem positiven Testergebnis mit mehr als 35 Zyklen (Ct 35) beträgt die Wahrscheinlichkeit einer Infektiosität hingegen nur noch weniger als drei Prozent – wie wir bereits in unserem oben verlinkten Artikel erklären (PCR-Test: Alles andere als zuverlässig).

Nur 40 % der Positiven könnten evtl. ansteckend sein

Nur 40,6 % der positiven Tests hatten einen Ct-Wert von unter 25. Die Gefahr einer Ansteckung hätte also nur von weniger als der Hälfte der positiv Getesteten bestanden – und auch hier bedeutet es nicht, dass jeder ansteckend ist, sondern dass eine Infektiosität MÖGLICH SEIN KÖNNTE.

Auch zeigte sich, dass selbst die symptomatischen positiv Getesteten einen durchschnittlichen Ct-Wert von 25,5 hatten, also teilweise ebenfalls über dem Schwellenwert lagen, eine niedrige Viruslast hatten und keinesfalls zwangsläufig ansteckend waren.

Die Tests der asymptomatisch positiv Getesteten hatten hingegen Ct-Werte von durchschnittlich 29,6, man musste dort also viel mehr Zyklen durchlaufen, bis man endlich ein positives Ergebnis hatte (bis man also ein paar Virenbestandteile nachweisen konnte).

Englische Studie: Bis 68 % der Positiven hatten keine Symptome

Ganz ähnlich waren die Beobachtungen einer englischen Studie, die im Januar 2021 erschienen war ( 2). Auch dort zeigte sich, dass ein grosser Teil der positiv Getesteten, nämlich 45 bis 68 Prozent zum Zeitpunkt des Tests keine Symptome hatten, also gesund waren.

PCR-Test ist keine Methode zur Einschätzung der Infektiosität

Aufgrund dieser Ergebnisse und Beobachtungen schreiben die Wissenschaftler der Universität Essen: „Da mehr als die Hälfte der positiv Getesteten mit grosser Wahrscheinlichkeit gar nicht infektiös (ansteckend) war, sollten positive PCR-Testergebnisse nicht als akkurate Messmethode zur Einschätzung einer infektiösen SARS-CoV-2-Inzidenz betrachtet werden.

Bis zu 75 % der Positiven hatte vor Monaten Kontakt zum Virus

Auch bestätigen die Essener Forscher die Ergebnisse anderer Wissenschaftler, die bereits bekanntgaben, dass der PCR-Test sicher nicht der Goldstandard zur Einschätzung und Kontrolle der Infektiosität darstellt und man beachten sollte, dass die Zahlen der positiven PCR-Tests zu 50 bis 75 % aus jenen Personen bestehen, die nur deshalb positiv sind, weil sie irgendwann in den letzten Monaten einmal Kontakt zum entsprechenden Virus hatten, der dann aber umgehend vom Immunsystem unter Kontrolle gebracht wurde. Da es jetzt aber noch einige Wochen bis Monate dauert, bis schliesslich die verbleibenden Virenbestandteile vollständig eliminiert sind, können diese Personen nach wie vor einen positiven Test haben, sind aber keineswegs ansteckend ( 4).

Nach wie vor keine Standards für den Ct-Wert

Dazu kommt, dass es nach wie vor keine Standards in den Laboren gibt, die den Ct-Wert festlegen würden. Es kann also sein, dass ein Labor mit vielen Zyklen testet, wobei dann auch mehr positive Tests zum Vorschein kommen, während ein anderes Labor mit weniger Zyklen arbeitet und daher weniger häufig ein positives Ergebnis festgestellt wird. Wer also einen positiven Test erhält, müsste nach dem Ct-Wert fragen, um herauszufinden, wie hoch seine Viruslast ist und ob überhaupt die Möglichkeit besteht, dass er ansteckend ist.

Ungeeigneter PCR-Test war Grundlage für monatelange Pandemie-Massnahmen

Der PCR-Test ist folglich kein zuverlässiges Werkzeug, um die Zahl der Kranken/Betroffenen und den Schweregrad der Pandemie festzustellen – wie nun erneut von wissenschaftlicher Seite aufgezeigt wurde. Dennoch wurden allein die PCR-Testergebnisse als Grundlage für die Pandemie-Massnahmen herangezogen. Aufgrund eines derart ungeeigneten Tests hatten wir also monatelang Lockdown, Maskenpflicht, Social Distancing, Homeschooling, Reisebeschränkungen und Ausgangssperren und sehen uns nun den Folgen gegenüber, die derart einschneidende Massnahmen mit sich bringen, z. B. infektanfällige Kinder, die plötzlich von zuvor relativ harmlosen Viren schwer krank werden, weil sie aufgrund der Corona-Massnahmen kein leistungsfähiges Immunsystem ausbilden konnten.

Die beste Methode, sich vor Viren und anderen Krankheiten zu schützen, ist übrigens ein gesundes und leistungsfähiges Immunsystem. Und das Beste daran ist: Jeder kann sein Immunsystem ohne grossen Aufwand stärken – und zwar völlig ohne Nebenwirkungen, was von anderen angeblichen Präventionsmassnahmen nicht im Ansatz behauptet werden kann.

Covid-19-Prävention: Ist Impfen die einzige Möglichkeit?

Die Impfung gegen Covid-19 wird uns derzeit als einzige vorbeugende Möglichkeit präsentiert. Schaut man sich jedoch den Zustand von Betroffenen schwerer Verläufe an, wird klar, dass es noch andere Möglichkeiten der Prävention gibt.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.