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  • Kokosmilch und eine halbe Kokosnuss
6 min

Kokosmilch - Die Milch der Kokosnuss

Kokosmilch schmeckt köstlich und ist gesund. Dank ihres hohen Anteils an mittelkettigen Fettsäuren wird die Kokosmilch – ähnlich wie Kohlenhydrate – vom Körper als schneller Energielieferant genutzt und – im Gegensatz zu anderen Fetten – nur selten ins Fettgewebe eingelagert. Kokosmilch kann daher sehr gut beim Abnehmen helfen. Abgesehen davon soll Kokosmilch gegen Akne wirksam sein und sogar die Schilddrüse bei einer Unterfunktion stimulieren können.

Aktualisiert: 21 März 2024

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Die Kokosmilch aus der Kokosnuss

Kokosmilch, Kokoswasser oder Kokossahne? Was ist was? Oft herrscht ziemliche Verwirrung darüber, was Kokosmilch überhaupt ist.

Wenn Sie ein Loch in eine Kokosnuss bohren, einen Strohhalm hineinstecken und die Kokosnuss genüsslich austrinken, dann handelt es sich um das Kokoswasser und nicht um die Kokosmilch.

Wenn Sie anschliessend die Nuss aufschlagen, das weisse Fruchtfleisch herausschaben, es zusammen mit etwas warmem Wasser in den Mixer geben, gründlich mixen und dann diese Mischung auspressen, dann erst erhalten Sie die Kokosmilch.

Würden Sie jetzt die Milch einen Tag stehen lassen, dann würde sich der Fettanteil der Kokosmilch irgendwann oben absetzen, so dass Sie ihn abschöpfen können. Auf diese Weise erhalten Sie die reine Kokossahne.

Kokosmilch schützt das Herz

Jahrzehntelang beschuldigte man die Kokosnuss (und so auch die Kokosmilch), ihr Fett würde aufgrund des hohen Gehaltes an gesättigten Fettsäuren Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen, da gesättigte Fettsäuren den Cholesterinspiegel heben würden.

Auch heute noch rät man, im Rahmen einer herzfreundlichen Ernährung Kokosprodukte zu meiden. Und tatsächlich: Das Fett der Kokosnuss hebt wirklich den Cholesterinspiegel.

ABER: Es hebt nur den HDL-Cholesterinspiegel, also das sog. "gute" Cholesterin, was wiederum mit einem verminderten Arteriosklerose- und Herzinfarkt-Risiko in Verbindung steht.

Kokosmilch – Grundnahrungsmittel in den Tropen

Auf diesen sehr positiven Zusammenhang zwischen Kokosmilch bzw. Kokosöl und einem verminderten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen weisen auch epidemiologische Beobachtungen an Völkern aus tropischen Regionen hin. Dort gelten Kokosmilch und Kokosöl nämlich seit vielen Jahrtausenden als wichtiges Grundnahrungsmittel.

Und obwohl diese Menschen ihren Fettbedarf fast ausschliesslich über Kokosprodukte decken, sind ihnen Herzinfarkte und Schlaganfälle völlig fremd.

Die Warnung vor Kokosöl und daher auch vor Kokosmilch war und ist folglich nichts weiter als ein bedauerlicher Irrtum.

Die Kitava-Studie – Kokosmilch ist gesund

Ende der Achtziger Jahre fand beispielsweise der schwedische Wissenschaftler Lindeberg auf der Insel Kitava im Archipel der Trobriand-Inseln bei Papua-Neuguinea ein Volk, das noch zu einem grossen Teil ausschlieslich von naturbelassenen Lebensmitteln lebte, also ihre traditionelle Lebensweise noch weitgehend beibehalten hatte.

Industriell verarbeitete Nahrung wurde dort so gut wie nie verzehrt. Kokosmilch, Kokosöl und andere Kokosprodukte stellten einen grossen Teil der Kitava-Ernährung dar. Lindeberg stellt interessante Fakten zusammen ( 1 ):

6 Prozent der Bevölkerung war zwischen 60 und 95 Jahre alt. Dennoch zeigte keiner der älteren Kitava-Bewohner irgendwelche Anzeichen von Demenz oder Gedächtnisstörungen. Während man in den Industrienationen sehr häufig an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall stirbt, war das auf Kitava völlig anders. Zwar kam es auch dort zu unerwarteten Todesfällen, doch handelte es sich dabei um Leute, die Unfällen zum Opfer fielen. Sie ertranken beispielsweise beim Fischen oder fielen gelegentlich von einer Kokospalme. Auch Malaria oder Stammesfehden forderten etliche Tote. Im Grunde aber starb man auf Kitava an Altersschwäche.

Kokosmilch ja – Kokospalme nein

Kokosnüsse sind also nur dann eine Gefahr für die Gesundheit, wenn man sie höchstpersönlich ernten möchte, dazu auf eine Kokospalme klettert, den Halt verliert (etwa weil man dort oben von roten tropischen Riesenameisen attackiert wird) und abstürzt. Wenn Sie jedoch das Klettern auf 10 oder 20 Meter hohe Kokospalmen unterlassen und sich statt dessen auf den Genuss von Kokosmilch, Kokosöl und anderen Kokosprodukten konzentrieren, dann kann Ihnen die Kokosnuss nur nutzen.

Kokosmilch hilft beim Abnehmen

Kokosmilch ist ziemlich fetthaltig. Je nach Verdünnung enthält sie zwischen 15 und etwa 22 Prozent Fett. Im Vergleich zur Sahne aus Kuhmilch ist das noch recht wenig, da diese zwischen 30 und 35 Prozent Fett enthält. Kokosmilch liefert jedoch nicht nur weniger Fett, sondern auch ein ganz besonderes Fett.

Die Fettsäuren in Kokosmilch sind die seltenen mittelkettigen Triglyceride, auch MCT (Middle Chain Triglycerides) genannt. Die besondere Eigenschaft der MCTs ist, dass sie im Körper schneller zu Energie verbrannt werden als andere Arten von Fettsäuren, die eher dazu führen, dass die Fettpölsterchen wachsen.

Die mittelkettigen Triglyceride sind besonders nützlich für die Energieversorgung der Lymphknoten und der Leber.

Wenn die mittelkettigen Triglyceride einmal in die Zelle gelangt sind, bilden sie dort kleinere Tröpfchen, an die sich Enzyme leichter binden können und die von der Zelle schneller in Energie umgewandelt werden können. MCTs sind daher weniger "dick machend" als andere Arten von Fettsäuren ( 2 ).

Aus diesem Grunde geben asiatische Landwirte ihren Tieren offenbar niemals Kokosnüsse – zumindest nicht, wenn sie diese mästen wollen. Das Tier bliebe stets schlank und sportlich.

Wie bei jedem Lebensmittel besteht aber natürlich auch bei Kokosmilch die Möglichkeit, zu VIEL davon zu sich zu nehmen. Übertreibt man es mit Kokosmilch-Shakes, Kokosmilch-Desserts, Kokosmilch-Smoothies, Kokosmilch-Suppen usw. – was zugegebenermassen überhaupt nicht schwer fällt, weil die Kokosmilch einfach so köstlich schmeckt – wäre der positive Effekt der MCTs jedoch irgendwann einmal dahin.

Man sollte also – wenn man abnehmen möchte– darauf achten, täglich nicht mehr als 60 ml (1/4 Tasse) Kokosmilch zu sich zu nehmen.

Wenn Sie auch Kokosöl verwenden möchten, dann sollten Sie Ihr bisher verwendetes Bratöl vollständig mit Kokosöl ersetzen. Um eine Gewichtsabnahme zu erreichen, verwenden Sie jedoch nicht mehr als höchstens 30 ml Kokosöl täglich. Wenn Sie das tun, dann können Sie langsam und gesund Gewicht verlieren.

Kokosmilch belebt die Schilddrüse

Da die MCTs in der Kokosmilch und im Kokosöl den Stoffwechsel anregen und antreiben, soll dies im Umkehrschluss die Schilddrüse – die ja ebenfalls für die Geschwindigkeit des Stoffwechsels zuständig ist – zu neuem Leben erwecken können, sofern sie zuvor an einer Schilddrüsenunterfunktion gelitten hat.

Kokosmilch enthält die antibakteriell wirksame Laurinsäure

Eine der mittelkettigen Fettsäuren ist die so genannte Laurinsäure. Das Kokosöl in der Kokosmilch besteht sogar zu etwa 50 bis 55 Prozent aus dieser Fettsäure. Die Laurinsäure hat die höchst hilfreiche Fähigkeit, das Keimwachstum zu hemmen.

Dadurch halten Lebensmittel (z. B. Brotaufstriche, Süssigkeiten), die mit Kokosöl zubereitet wurden, länger als dieselben Mahlzeiten, die mit anderen Fetten zubereitet wurden. Kokosöl bleibt bei Raumtemperatur (also ungekühlt) bis zu einem Jahr frisch.

Die Laurinsäure wirkt jedoch nicht nur in Mahlzeiten antibakteriell, sondern auch im Körper, wenn Kokosmilch oder Kokosöl gegessen werden.

Zu diesem Zweck durchdringt die Laurinsäure die Zellwand von Krankheitserregern (Bakterien, Pilzen, Viren) und führt so zu deren Absterben. Auf diese Weise soll die Laurinsäure sogar Herpes- oder auch Grippeviren und Candida-Pilze vernichten können ( 3 ).

Kokosmilch gegen Akne?

Die antibakterielle Laurinsäure in der Kokosmilch ist auch eine wirksame Substanz gegen jenes Bakterium, das man gemeinhin für Akne verantwortlich macht, nämlich Propionibacterium acnes. Die Laurinsäure übersteht die Verdauung, tritt in den Blutkreislauf ein und wird durch den Talg, der in den Poren der Haut entsteht, angezogen.

Die Säure löst sich im Talg auf und kann das Wachstum der Aknebakterien also direkt vor Ort verlangsamen, wodurch die übermässige Talgproduktion vermindert wird ( 5 ).

Kokosmilch statt Kuhmilch

Während sich Kuhmilch und damit auch die Sahne daraus in den letzten Jahrzehnten immer mehr zu einem vielfach verarbeiteten Industrieprodukt aus einer nicht gerade tierfreundlichen Massentierhaltung entwickelt hat, ist Kokosmilch – wenn in hoher Qualität gekauft - noch immer das unverfälschte Naturprodukt, das vielen Völkern tropischer Länder und Inseln als Grundnahrungsmittel dient.

Verdünnte Kokosmilch ist ein nährstoffreicher und wohlschmeckender Ersatz für Kuhmilch. Sie ergänzt den Geschmack von Ananas, Pfirsich, Mango und vielen anderen Früchten ganz hervorragend und kann daher zur Zubereitung von Früchte-Smoothies oder Desserts eingesetzt werden.

Aus der asiatischen Küche stehen ferner unzählige Rezepte für Suppen, Saucen sowie für Gemüse- und Fleischgerichte zur Auswahl, die ohne Kokosmilch gar nicht auskommen.

Kokosmilch – Auf die Qualität kommt’s an

Wie bei nahezu allen Lebensmitteln, gibt es auch bei Kokosmilch gravierende Qualitätsunterschiede. Achten Sie in jedem Fall auf Bio-Qualität, da die Kokosnüsse für Ihre Kokosmilch dann ohne Chemikalien und in ökologischen Mischkulturen kultiviert wurden.

Bio-Kokosmilch weist meist auch einen höheren Kokosanteil auf, ist also dickflüssiger und daher ergiebiger. Bio-Kokosmilch wird ausserdem ohne jegliche Zusatzstoffe abgefüllt, enthält also keine Konservierungs- oder Verdickungsmittel.

Eine einmal geöffnete Kokosmilch-Dose wird am besten in einen verschliessbaren Glasbehälter gefüllt und kann dann im Kühlschrank bis zu vier Tage aufbewahrt werden.

Kokosmilch ist auch in Pulverform erhältlich. Davon gibt man einfach die vom Hersteller pro Glas angegebene Menge in ein Glas mit Wasser, rührt um und geniesst einen wunderbaren Kokosdrink.

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Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.