Zentrum der Gesundheit
  • Bärlauch und Bärlauchpesto
18 min

Bärlauch - Gesundes Highlight im Frühling

Kaum ein Frühlingsbote wird so sehr herbeigesehnt wie der Bärlauch! Kein Wunder, denn die zarten grünen Blätter sind nicht nur ein kulinarisches, sondern auch ein gesundheitliches Highlight.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 17 März 2024

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Ist Bärlauch gleich Knoblauch?

Der Bärlauch (Allium ursinum) wird auch wilder Knoblauch genannt. Er gehört zur Gattung der Lauchgewächse (Allium), genau wie Knoblauch, Zwiebel und Schnittlauch, ist also mit diesen verwandt.

Wilder Knoblauch zählt zu den ältesten Nutz- und Heilpflanzen in Europa. Bereits im Mesolithikum (Mittelsteinzeit, 9600 bis 4500 v. Chr.) wurde er gerne verzehrt. Und auch von den alten Germanen und Römern weiß man, dass sie ihn als Heilpflanze hoch zu schätzen wussten.

Wo wächst Bärlauch am liebsten?

Der Bärlauch ist in weiten Teilen Europas und Asiens heimisch und fühlt sich vor allem in schattig-feuchten Laub- und Mischwäldern sehr wohl. Feuchte Böden mag er dabei besonders. Hier breitet er sich gerne flächig aus und bildet riesige Teppiche.

Wann kann man Bärlauch ernten?

Im Frühling ist der Bärlauch von etwa Anfang März bis Mai zu finden. Zuerst recken sich seine seidigen grünen Blätter aus dem Waldboden empor, danach entwickeln sich die weißen, doldigen Blüten.

Um den Bestand nicht zu gefährden und auch um im nächsten Frühjahr wieder genug Bärlauch vorzufinden, ist es wichtig, nicht die ganze Pflanze auszureißen, sondern mindestens zwei Drittel der Blätter einer Pflanze stehen zu lassen. So hat die ausdauernde, krautige Pflanze noch genug Kraft, um Blüten und Samen zu bilden.

Nach zwei bis drei Monaten vergilben die Blätter, da es ihnen mittlerweile zu warm geworden ist, und die gesamte Pflanze verschwindet wieder. Nur die Zwiebeln bleiben im Boden zurück und warten auf das nächste Frühjahr.

Wie lange ist Bärlauch haltbar?

Wenn Sie die Blätter in ein feuchtes Tuch wickeln und im Kühlschrank lagern, sind sie bis zu einer Woche haltbar.

Kann man auch nach der Blüte ernten?

Auch während der Blüte kann man den wilden Knoblauch ernten. (Nach der Blüte sind die Blätter meist verschwunden). Er verliert dann etwas an Aroma, wird aber nicht etwa giftig oder ungenießbar.

Kann man Stiel, Stängel und Blüte essen?

Die gesamte Pflanze ist essbar, also auch die Blattstiele, die Blütenstängel, die Blüte und die Zwiebel. Doch wird man nie die Zwiebel ausgraben, weil man dann ja verhindert, dass die Pflanze im nächsten Frühjahr erneut austreiben kann. Man würde hingegen dazu beitragen, dass die Pflanze früher oder später auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten erscheint.

Kann man sich mit dem Fuchsbandwurm infizieren?

Ja, man kann, da die Eier des Fuchsbandwurms an den Blättern haften können. Im Darm schlüpfen daraus dann kleine Larven, die in die Leber wandern und dort zu Zysten werden, die nun Beschwerden verursachen können. Die Krankheit heißt Echinokokkose. Sie kann schwere Leberschäden verursachen, gilt nicht als heilbar (manchmal kann operiert werden) und erfordert die lebenslange Einnahme von Medikamenten (wenn nicht operiert werden konnte).

Allerdings hängt das Risiko einer Infektion von verschiedenen Faktoren ab. Nicht jeder Fuchs ist betroffen - und selbst wenn man die Eier aufnimmt, werden diese oder spätestens die Larven von einem gesunden Immunsystem erkannt und eliminiert. Nur bei einem Fünftel der Leute, die Eier aufnehmen, soll es dann auch zu Beschwerden kommen können.

Auch muss man natürlich ausgerechnet jenes Blatt erwischen, auf dem ein infizierter Fuchs gekotet hat. Dies macht er besonders gerne auf Baumstümpfen oder anderen erhöhten Stellen.

Abwaschen nützt nicht unbedingt etwas. Denn die Eier kleben gut an den Blättern. Ob das Waschen mit Natron nützt, ist uns nicht bekannt. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, müsste die Blätter auf mindestens 60 Grad erhitzen. Auch sollte man nach dem Sammeln die Hände gut waschen, da natürlich auch an diesen die Eier haften können.

Der Eigenanbau im Garten nützt nur etwas, wenn kein Fuchs in den Garten gelangen kann - und auch kein Hund, denn letzterer kann den Hundebandwurm übertragen.

Ist Bärlauch geschützt?

Bärlauch steht (noch) nicht unter Naturschutz, darf aber in ausgewiesenen Naturschutzgebieten nicht gepflückt werden. Dort dürfen jedoch grundsätzlich keine Pflanzen gepflückt werden.

Allerdings darf der wilde Knoblauch nur in kleinen Mengen gesammelt werden, nämlich so viel, wie man für den persönlichen Bedarf braucht, also nicht mehr als ein Handsträußchen pro Person.

Wenn nun natürlich Hunderte Leute anrücken und jeder ein Handsträußchen mitnimmt, ist das weder für den Bärlauch noch für den Wald ideal. (Dies gilt auch für Waldpilze!) Bleiben Sie daher achtsam und lassen den wilden Knoblauch im Zweifel lieber stehen (es gibt noch viele andere gesunde Pflanzen!). Vielleicht finden Sie ja auch in Ihrem Garten ein passendes Plätzchen, wo er sich wohlfühlen würde.

Wie kann man Bärlauch im Garten pflanzen?

In vielen Gärten gedeiht der wilde Knoblauch nicht. Es ist ihm zu aufgeräumt, zu trocken, zu sonnig, zu steinig. Wenn Sie ihm jedoch ein Umfeld schaffen können, das auch im Wald herrscht, dann können Sie Saatgut oder Steckzwiebeln kaufen und ihn in Ihren Garten pflanzen (im Herbst) oder säen (im Frühjahr).

Ideal ist ein humoser, lockerer und feuchter Boden in (im Frühjahr) lichtem Schatten, z. B. unter hohen Laubbäumen, idealerweise Buchen, Eschen, Ahorn oder auch Ulmen. Der Boden sollte ferner - wie im Wald - mit Laub bedeckt sein (nicht mit Gras oder Rasen!). Laub kommt überdies nicht nur dem Bärlauch zugute, sondern auch dem Boden an sich sowie zahlreichen Insekten und damit auch der Vogelwelt.

Wo gibt es Rezepte mit Bärlauch?

In unserem ZDG-Kochstudio finden Sie köstliche Rezepte mit wildem Knoblauch - von Suppe über Pesto bis hin zu Saucen und veganer Bärlauch-Butter. Unser Bärlauch-Pesto ist vegan, also ohne Parmesan, aber auch ohne Pinienkerne. Wir verwenden stattdessen Pekannüsse und Cashewkerne. Sie können aber auch Walnüsse nehmen, geschälte Mandelkerne oder auch Sonnenblumenkerne.

Welche ähnlichen Pflanzen gibt es, die giftig sind?

Bei der Ernte sollten Sie auf ähnlich aussehende Pflanzen achtgeben. Besonders die giftigen Maiglöckchen ähneln dem Bärlauch sehr. Aber auch die Herbstzeitlose oder der Aronstab (beide ebenfalls giftig) könnten von Menschen, die sich in der Botanik nicht so gut auskennen, mit dem wilden Knoblauch verwechselt werden.

Wie unterscheidet man Bärlauch von Maiglöckchen?

Zur Unterscheidung des wilden Knoblauchs von seinen giftigen "Doppelgängern" achten Sie auf seinen knoblauchartigen Geruch. Hat man allerdings bereits ein paar Bärlauchblätter geerntet, haftet der Knoblauchgeruch an den Händen und stellt kein sicheres Unterscheidungskriterium mehr dar.

Trotzdem kann man die verschiedenen Pflanzen sehr gut voneinander unterscheiden. So bildet der Bärlauch immer nur einzelne Blätter an einem Stängel aus. Findet man also mehrere Blätter an einem einzigen Stängel (wie beim Maiglöckchen) oder fehlt der Stängel ganz (wie bei der äußerst giftigen Herbstzeitlosen), handelt es sich NICHT um den wilden Knoblauch.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlosen stellt die Beschaffenheit ihrer Blattober- und Unterseiten dar. Der wilde Knoblauch besitzt eine leicht glänzende Blattoberseite und eine matte Blattunterseite – im Gegensatz zu den Blättern der Herbstzeitlosen und der Maiglöckchen, die auf beiden Seiten glänzen. Auch erscheinen die Maiglöckchen meist sehr viel später im Jahr.

Die entsprechende Tabelle mit den Unterscheidungsmerkmalen finden Sie hier unter diesem Link.

Verwechslungen mit dem Aronstab kommen generell eher selten vor, da dessen Blätter eigentlich komplett anders aussehen als Bärlauchblätter. Bei ganz jungen Pflanzen, wenn lediglich die Spitzen aus dem Boden ragen, könnte man beide dennoch verwechseln. Darum sollte man die Blätter vom wilden Knoblauch erst ernten, wenn man eindeutig sagen kann, um welche Pflanze es sich nun handelt.

Im Zweifel kaufen Sie den wilden Knoblauch einfach auf dem Wochenmarkt oder in gut sortierten Geschäften, wo er im Frühjahr (je nach Region März und April) bundweise angeboten wird.

Welche Nährstoffe enthält Bärlauch?

Der wilde Knoblauch enthält – wie für Blattgemüse und Kräuter üblich – nur wenige Kalorien (19 kcal bzw. 79 kJ/100 g) und hat einen hohen Wasseranteil.

100 g der frischen Blätter enthalten:

  1. 92,6 g Wasser
  2. 0,3 g Fett
  3. 2,9 g Kohlenhydrate
  4. 2,2 g Ballaststoffe

Welche Vitamine und Mineralstoffe enthält Bärlauch?

Die Blätter des wilden Knoblauchs sind eine wunderbare Vitalstoffquelle. Sie liefern viele Vitamine und Mineralstoffe, die für einen gesunden Organismus unerlässlich sind. Nachfolgend der jeweilige Vitalstoffgehalt pro 100 g frische Blätter. Wir haben nur jene Vitalstoffe aufgeführt, die auch wirklich in relevanten Mengen in den Blättern vorkommen. Die Zahl in Klammern gibt an, zu wie viel Prozent der enthaltene Vitalstoff den täglichen Bedarf (RDA) decken kann:

  1. 150 mg Vitamin C (150 % RDA): Er ist eine sehr gute Vitamin-C-Quelle. Mehr dazu im nächsten Kapitel.
  2. 200 µg Vitamin A (25 % RDA) in Form von 1200 µg Beta-Carotin. Vitamin A ist wichtig für gesunde Haut und Schleimhäute, für Heilprozesse aller Art sowie für gute und gesunde Augen.
  3. 2,87 mg Eisen (20,5 % RDA): Als Bestandteil des menschlichen Blutes ist dieses Spurenelement für den Transport und die Speicherung von Sauerstoff zuständig. Ein Mangel kann zu Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Haarausfall, Konzentrationsstörungen bis hin zu einer ausgeprägten Eisenmangelanämie (Blutarmut) führen.
  4. 336 mg Kalium (16,8 % RDA): Kalium ist maßgeblich am Energiestoffwechsel und am Wasserhaushalt beteiligt sowie zusammen mit Natrium für einen gesunden Herzmuskel zuständig.
  5. 130 µg Vitamin B1 (9,29 % RDA): Vitamin B1 ist für viele Körperfunktionen wichtig. Ein Mangel kann daher zu vielen Symptomen führen: Depressionen, Polyneuropathien, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Herzversagen, Ödemen, Immunschwäche etc.
  6. 200 µg Vitamin B6 (10 % RDA): Vitamin B6 benötigen wir zur Bildung von Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) sowie für das einwandfreie Funktionieren des Nervensystems und Immunsystems. Zudem ist das Vitamin am Proteinstoffwechsel beteiligt.
  7. 320 µg Mangan (9,14 % RDA): Mangan ist ein wichtiger Bestandteil verschiedener (Entgiftungs-)Enzyme, körpereigener Antioxidantien und unserer Mitochondrien (das sind die Energiezentren unserer Körperzellen).
  8. 76 mg Magnesium (7,3 % RDA): Magnesium ist wichtig für das reibungsloser Funktionieren unserer Muskeln. Verfügt man über zu wenig Magnesium, wirkt sich dieses oft in Muskelzittern, Krämpfen und Herzrhythmusstörungen aus. Zudem wirkt es entzündungshemmend und ist für zahlreiche Körpervorgänge von großer Bedeutung.
  9. 76 mg Calcium (7,6 % RDA): Calcium ist wichtig für gesunde Knochen und Zähne. Es verleiht ihnen Stabilität und verhindert Knochenbrüche. Aber auch für die Muskeltätigkeit und die Blutgerinnung ist Calcium unabdingbar.
  10. 50 mg Phosphor (6,25 % RDA): Phosphor ist ein wichtiger Bestandteil der DNA und der RNA, ist also für die Zellgesundheit von wesentlicher Bedeutung. Zudem wird es für den Energiestoffwechsel benötigt.

Wie viel Vitamin C steckt in Bärlauch?

Was man nicht vermuten würde: Er ist sehr reich an Vitamin C. In 100 g finden sich satte 150 mg Vitamin C. Dies entspricht 150 Prozent des offiziell angegebenen Tagesbedarfs eines Erwachsenen an Vitamin C. Um dieselbe Menge Vitamin C mit dem Genuss von Orangen, die gemeinhin als Spitzenreiter in Sachen Vitamin C gelten, zu erreichen, müsste man zweieinhalb Früchte bzw. 300 g davon essen!

Vitamin C wiederum ist ein wahres Supervitamin: Es wirkt immunstärkend, entgiftend, antibakteriell, antiviral, antioxidativ, antitumoral und noch vieles mehr. Es unterstützt das Immunsystem bei der Arbeit und bietet so vielfachen Schutz vor zahlreichen Krankheiten.

Zudem fungiert Vitamin C als starkes Antioxidans. Es fängt freie Radikale ab, die unsere Zellen schädigen und so für unterschiedliche Krankheiten wie Krebs, Schlaganfall oder Demenz aber auch vorzeitiges Altern verantwortlich sind, und macht sie unschädlich.

Aber auch für ein gesundes Körpergewicht ist Vitamin C wichtig: So fanden Forscher heraus, dass Menschen mit einer niedrigeren Konzentration von Vitamin C im Blut um 30 Prozent weniger Fett verbrannten als Probanden mit einem höheren Vitamin-C-Spiegel. ( 11 )

Wenn Sie also gesund abnehmen möchten oder ein gesundes Körpergewicht halten wollen, können Lebensmittel mit einem hohem Vitamin-C-Gehalt – wie etwa Bärlauch – Sie bestens dabei unterstützen.

Welche Wirkstoffe sind im wilden Knoblauch?

Die gesundheitliche Wirkung verdankt er aber nicht nur seinen Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen, sondern auch den enthaltenen sekundären Pflanzenstoffen. ( 7 )

Inzwischen sind rund 30.000 verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe von der Wissenschaft entdeckt worden, die sich alle auf die eine oder andere Weise in Sachen Gesundheit nützlich machen. Manche wirken z. B. antibakteriell oder antiviral, andere entgiftend, krebshemmend und immunstärkend und wieder andere anregend auf das Verdauungssystem.

Im Bärlauch finden wir nun eine Vielzahl dieser Stoffe, insbesondere (wie auch in vielen anderen Zwiebelgewächsen) verschiedene Schwefelverbindungen wie z. B. das Alliin, eine schwefelhaltige Aminosäure.

Schwefel für Gelenke und Knorpel

Gerade die Schwefelverbindungen sind wissenschaftlich sehr interessant. Bärlauch weist dabei – je nach Erntezeitpunkt – oft denselben Schwefelgehalt von Knoblauch auf. Der ideale Erntezeitpunkt liegt diesbezüglich laut einer deutschen Studie im März und April. ( 14 )

Schwefel wirkt entgiftend, ist am Aufbau vieler Proteine und Enzyme beteiligt und sorgt für bewegliche Gelenke, da er entzündungshemmend und abschwellend wirkt sowie zeitgleich weiteren Knorpelabbau verhindert. Aber auch für die Insulinproduktion und ein funktionstüchtiges Immunsystem wird Schwefel benötigt.

Allicin für ein starkes Herz und saubere Gefäße

Sobald man den wilden Knoblauch pflückt oder in der Küche schneidet, werden in der Pflanze Zellen zerstört. Auf diese Weise kommt das schwefelhaltige Alliin in Kontakt mit dem ebenfalls enthaltenen Enzym Allinase. Dieses wandelt das Alliin in Allicin um. Erst dieses Allicin ist nun für den typischen Bärlauch- bzw. Knoblauchduft verantwortlich.

Allicin ist vor allem für seine keimtötende und antibakterielle Wirkung bekannt. Es gilt als natürliches Antibiotikum und wirkt gegen ein breites Spektrum an Krankheitserregern wie etwa Bakterien und Pilze. Darüber hinaus reguliert es zu hohe Cholesterinwerte und ist ein bewährtes Mittel gegen Arteriosklerose, weshalb es Herzinfarkte und Schlaganfälle vorzubeugen hilft. Aber auch gegen verschiedene Krebsarten ist Allicin wirksam. ( 2 ) ( 8 ) ( 9 ) ( 10 )

Besonders in der Zeit vor der Blüte ist der Schwefelgehalt im wilden Knoblauch am höchsten. Darum sollten Sie ihn am besten sammeln, bevor er aufblüht, obwohl er natürlich auch während der Blütezeit immer noch eine Vielzahl an gesunden Schwefelverbindungen enthält.

Chlorophyll für gesundes Blut und gute Entgiftung

Chlorophyll – der grüne Pflanzenfarbstoff – ist eine der besten Substanzen überhaupt, wenn es darum geht, unsere Gesundheit zu unterstützen und bestmöglich zu erhalten. Bärlauch weist nun einen relativ hohen Gehalt an Chlorophyll auf: So enthalten 100 g der Blätter 422 mg Chlorophyll. In der Brennnessel sind es beispielsweise "nur" 360 mg, in der Petersilie 210 mg und im Spinat 115 mg Chlorophyll.

Chlorophyll ist nah verwandt mit einem Stoff aus dem menschlichen Blut: dem Hämoglobin. Hämoglobin ist der rote Farbstoff des Blutes und für den Transport von Sauerstoff zu unseren Zellen verantwortlich.

Chlorophyll und Hämoglobin unterscheiden sich nur durch eine Kleinigkeit: Anstelle des Eisenmoleküls im Zentrum des Hämoglobins enthält Chlorophyll ein Magnesiummolekül. Aus diesem Grund wird Chlorophyll oft als "grünes Blut" bezeichnet.

So ist es nicht verwunderlich, dass Chlorophyll die Blutbildung und die Sauerstoffversorgung verbessert. Zudem unterstützt es die Entgiftung von verschiedenen gesundheitsschädlichen Stoffen wie etwa Schwermetallen, kanzerogenen (also krebsauslösenden) Stoffen wie z. B. Aflatoxin und radioaktiver Strahlung. Zudem verbessert der grüne Pflanzenfarbstoff die Wundheilung und sorgt für einen angenehmen Körpergeruch. ( 1 )

Wie entgiftet Bärlauch?

Der wilde Knoblauch ist sehr häufig Bestandteil von Entgiftungskuren. Entgiftend wirkt in ihm die Kombination aus Vitamin C, Chlorophyll, Schwefel und vielen weiteren bärlauchtypischen Pflanzenstoffen. Sie alle unterstützen die Ausleitung von Giftstoffen, Schwermetallen und Kanzerogenen.

In der Alternativmedizin nimmt die Pflanze vor allem bei der Entgiftung nach Dr. Klinghardt einen grossen Stellenwert ein. In dem von dem deutschen Arzt entwickelten Protokoll kommt er in Kombination mit Koriander und Chlorella-Algen zur Entgiftung von Schwermetallen (und hier vor allem von Quecksilber) zum Einsatz. (*F( 13 )

Die Pflanze kann laut Dr. Klinghardt Schwermetalle (und andere Giftstoffe) aus dem Bindegewebe lösen, so dass diese danach über die Niere ausgeschieden werden können. Chlorella-Algen lösen ebenfalls Giftstoffe und binden diese dann im Darm.

Bärlauch und Chlorella bilden quasi die Basistherapie zur Entgiftung nach Dr. Klinghardt. Erst wenn das Bindegewebe mit dem wilden Knoblauch und Chlorella entgiftet wurde (was Jahre dauern kann), soll Koriander integriert werden, der wiederum das zentrale Nervensystem und sogar die Knochen entgiften können soll.

Die Entgiftungswirkung des wilden Knoblauchs wird mit jener von DMPS verglichen, einem Chelatbildner auf Schwefelbasis, der extra zur Entgiftung von Schwermetallen entwickelt wurde. Allerdings ist die Wirkung von wildem Knoblauch sanfter, schonender und besser verträglich. Dafür dauert eine Entgiftung mit der Pflanze auch länger. Kombiniert man den wilden Knoblauch mit Chlorella-Algen, soll die entgiftende Wirkung gesteigert werden können.

Klinghardt empfiehlt, rohen Bärlauch einzunehmen, z. B. 1 TL Pesto oder aber 8 Tropfen einer Bärlauchtinktur und ca. 2 g Chlorella-Algen (entspricht ca. 5 Presslingen) – jeweils zu den Mahlzeiten.

Ein individuelles Einnahmeschema sollte jedoch mit einem Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen werden.

* Hier finden Sie eine BIO-Bärlauchtinkur und hier ein fertiges veganes Bio-Bärlauchpesto.

Wie gesund ist Bärlauch?

Was unsere Vorfahren schon vor Jahrtausenden wussten, erfährt nun auch Bestätigung durch die moderne Wissenschaft: Der wilde Knoblauch ist eine starke Heilpflanze und wirkt laut wissenschaftlicher Studien gegen so unterschiedliche Dinge wie Darmkrebs, Arteriosklerose, hohen Cholesterinspiegel und hohe Blutdruckwerte.

Allerdings ist das wissenschaftliche Interesse an der Wirkungsweise von Bärlauch noch relativ jung. Erst seit etwa 20 Jahren werden Studien mit ihm durchgeführt, darunter etliche, die sich seiner Anti-Krebs-Wirkung widmen. ( 5 )

Gegen Krebs

So wurde etwa für Diallyl Disulfid (einem Bestandteil vom ätherischen Öl des wilden Knoblauchs) nachgewiesen, dass es verschiedene Krebszellen abtötet. Dies gilt für Brust-, Lungen-, Prostata- und Darmkrebs sowie für Lymphome und Neruroblastome. ( 4 )

Auch für den Stoff Allicin gibt es inzwischen viele Studien, die seine Wirksamkeit im Kampf gegen unterschiedliche Krebszellen, wie etwa Lungen-, Darm- und Brustkrebs, bestätigen. Oft wurde ein Einzelstoff, der sich im Bärlauch findet, auf seine antitumoralen Eigenschaften hin getestet. Man darf allerdings annehmen, dass die Wirkung der gesamten Pflanze den Einzelstoffen überlegen ist, wie es oft der Fall ist, da sich die verschiedenen Pflanzenstoffe untereinander häufig ergänzen und verstärken.

Und tatsächlich zeigte auch eine Studie aus dem Jahr 2013 mit einem Wasserauszug des wilden Knoblauchs, dass dieser Magenkrebszellen effektiv abtöten und den Zellzyklus der Krebszellen empfindlich stören konnte. ( 6 )

Gegen Bluthochdruck

Auch gegen Bluthochdruck kann der wilde Knoblauch hilfreich sein. So weiss man inzwischen, dass er die Fließeigenschaften des Blutes verbessert und leicht blutverdünnend wirkt. Forscher vom Georgetown University Medical Center in Washington stellten fest, dass eine Ernährung mit Bärlauch nach 45 Tagen den systolischen Blutdruck bei Probanden mit Bluthochdruck signifikant reduzierte. Dabei schlug die Pflanze im direkten Vergleich sogar den für seine blutdrucksenkende Wirkung bekannten Knoblauch. ( 3 )

Gegen Arterienverkalkung

Arteriosklerose – im Volksmund auch Arterienverkalkung genannt – zählt mittlerweile zu den häufigsten Todesursachen. Denn sind die Arterien erst einmal blockiert, entwickelt sich daraus schnell ein Herzinfarkt, ein Schlaganfall oder eine Embolie.

Er kann, wie inzwischen mehrfach wissenschaftlich nachgewiesen wurde, konkret der Bildung von Plaques (Ablagerungen in den Gefäßen) vorbeugen bzw. dabei helfen, bereits bestehende Ablagerungen wieder abzubauen. Wenn Sie bereits an Arteriosklerose erkrankt sind, sollten sie natürlich nicht nur auf die Kraft des wilden Knoblauchs vertrauen, sondern auch eine insgesamt gesunde und pflanzenbasierte Ernährung anstreben.

Kann Bärlauch bei Histaminintoleranz gegessen werden?

Meist wird der wilde Knoblauch bei einer Histaminintoleranz vertragen. Probieren Sie es jedoch erst mit sehr kleinen Mengen aus, denn es gibt auch Betroffene, die ihn nicht so gut vertragen. Wer zusätzlich Allergien hat (Heuschnupfen), könnte überdies eine Kreuzreaktion durch Bärlauch erleben.

Kann man Bärlauch auch Haustieren geben?

Tierhalter, die den wilden Knoblauch lieben, meinen häufig, ihn auch ihren Tieren angedeihen lassen zu müssen. Doch ist er bei den meisten Tieren nicht sehr beliebt. Kaninchen beispielsweise mögen das Lauchgewächs nicht - es sei denn natürlich, sie erhalten sonst nichts. Man könnte zum üblichen Grünfutter (Löwenzahn, Wegerich, Huflattich etc.) auch mal ein Bärlauchblatt legen. Dann können die Tiere selbst auswählen, ob sie ein oder zwei Bissen davon nehmen möchten.

Pferde sollten den wilden Knoblauch nicht bekommen. Für sie soll er giftig sein.

Auch Hunden sollte man ihn nicht ins Futter "mogeln" - und wenn, so nur in winzigen Mengen. Hier gilt dasselbe, was wir auch zur Gabe von Knoblauch unter folgendem Link geschrieben haben: Obst und Gemüse für Hunde (unter Punkt 8).

Hühner fressen ihn (klein geschnitten) offenbar gern. Giftig ist er für sie nicht, sollte aber auch hier nicht als alleiniges Grünfutter gegeben werden, sondern nur als kleine Beigabe, damit die Tiere wählen können. Andernfalls kann er zu Magenverstimmungen führen.

In der Heimat von griechischen Landschildkröten gibt es im Allgemeinen keinen Bärlauch. Sie fressen Disteln, Winden, Bocksbart, Wegerich, Eibisch, Wegwarte, Ferkelkraut, Fingerkraut, Gänseblümchen, Habichtskraut und viele Wildpflanzen mehr. Ein kleines Bärlauchblatt darf dann mal dabei sein. Doch legen Sie keinesfalls eine ganz Handvoll als Alleinfutter ins Gehege.

Wie viel Bärlauch soll man essen?

Auch wenn es bis dato keine wissenschaftlichen Langzeitstudien am Menschen gibt, kann man davon ausgehen, dass ein regelmäßiger Verzehr der Pflanze (z. B. täglich 1 TL Bärlauchpesto) die Gesundheit und das Wohlbefinden maßgeblich unterstützen kann.

In der Traditionellen Europäischen Medizin wird der wilde Knoblauch seit jeher erfolgreich angewendet. Maria Treben (1907 bis 1991), eine der bekanntesten Kräuterkundigen und Spezialistin in der traditionellen Europäischen Kräuterheilkunde, empfiehlt die Herstellung einer Bärlauchessenz, um die Heilkraft des wilden Knoblauchs zu konservieren. (*12 )

Dazu füllt man eine Flasche mit kleingeschnittenen Blättern und füllt diese dann mit 40-prozentigem Kornbranntwein auf. Die Mischung lässt man nun mindestens 2 Wochen lang an einem warmen Platz ziehen und gießt die Essenz bzw. Tinktur anschließend durch ein Sieb in eine Dunkelglasflasche. Die Blätter werden verworfen.

Von der fertigen Essenz soll man nun täglich viermal 10 bis 15 Tropfen einnehmen. Maria Treben empfiehlt dieses Einnahmeschema bei so unterschiedlichen Beschwerden wie Beklemmungen, zur Blutreinigung, bei Durchfall, Gedächtnisschwäche, unreiner Haut, chronischen Hauterkrankungen, Schlafstörungen, Schwindelgefühl, Verstopfung, Würmern, Arterienverkalkung und Leberentzündung. Aber auch zur Vorbeugung von Krankheiten soll die Einnahme der Bärlauchessenz geeignet sein.

* Hier finden Sie ein fertiges veganes Bio-Bärlauchpesto

Wie kann Bärlauch in der Küche verwendet werden?

Meist wird der wilde Knoblauch einfach fein geschnitten und als Gewürz in Salaten oder Aufstrichen roh verwendet. Dies ist vor allem für das hitzeempfindliche Vitamin C, aber auch für das enthaltene Alliin und die übrigen Schwefelverbindungen von Vorteil.

Leider währt die Saison nur kurz: Maximal 3 Monate nachdem er seine ersten zarten Blätter entwickelt, ist er wieder verschwunden. Um das ganze Jahr über von den gesundheitlichen Vorteilen des wilden Knoblauchs zu profitieren, kann man ihn jedoch relativ einfach konservieren, z. B. mit der oben beschriebenen Bärlauchessenz oder einem köstlichen Bärlauchpesto.

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Auf unserem Portal Zentrum der Gesundheit haben wir mittlerweile mehr als 2700 Artikel zu zahlreichen Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Naturheilkunde veröffentlicht. Wenn Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über Ihre Bewertung unseres Portals bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.