Eis aus basischen Zutaten
Ein Sommer ohne Eis ist einfach unvorstellbar. Ein Sommer ohne das herkömmliche säurebildende Eis ist hingegen sehr gut vorstellbar. Denn Eis gibt es auch in basischer Qualität. Wenn Sie sich also basisch bzw. basenüberschüssig ernähren möchten und wenn Ihnen Vitalstoffe lieber sind als Schadstoffe, dann müssen Sie keinesfalls auf Ihr geliebtes Eis verzichten.
Im Gegenteil: Basisches Eis lässt Sie die zweifelhaften Genüsse von industriell hergestelltem Eis schnell vergessen.
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Herkömmliches Eis – Die Zutatenliste
Wahrscheinlich haben Sie sich bisher den Anblick der Zutatenliste Ihrer Lieblingseissorte wohlweislich erspart. Besonders appetitanregend ist es nämlich nicht, was man dort liest. Nehmen wir einmal die Grundrezeptur eines beliebten Speiseeises (Geschmacksrichtung Schoko) aus dem Supermarkt:
Entrahmte Milch, Glucose-Fructose-Sirup, Molkenerzeugnis, Zucker, Pflanzenfett, Sahne, fettarmer Kakao, Kakaomasse, Emulgator (Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren, E442, E476), Kakaobutter, Stabilisatoren, Butterfett, Aroma, Farbstoff
Milchprodukte im Eis
Über Milchprodukte haben wir schon ausführlich informiert (siehe weitere Texte am Ende des Artikels), so dass ein leckeres Dessert nicht wirklich genussvoll sein kann, wenn es zum großen Teil aus eben diesen, nämlich entrahmter Milch und einem Molkenerzeugnis besteht. Mit "Molkenerzeugnis" ist ferner natürlich keine frische Molke gemeint, sondern eine bis zur Unkenntlichkeit industriell veränderte und hernach pulverisierte Molke.
Zucker und Zuckersirup im Eis
Ohne Süßungsmittel ist ein Eis kaum machbar. Da "normaler" Haushaltszucker – ein bekanntlich sehr preiswertes Produkt – den Eisherstellern meist dennoch zu teuer ist, wird lieber der weitaus günstigere Glucose-Fructose-Sirup verwendet. Und davon nicht zu knapp: Allein in einem kleinen Eis am Stiel soll eine Zucker- bzw. Sirupmenge enthalten sein, die etwa acht Stück Würfelzucker entspricht.
Zucker aber macht viele Menschen süchtig und sorgt dafür, dass sie lieber Süßes und kohlenhydratreiche Snacks zu sich nehmen statt gesunder vitalstoffreicher Mahlzeiten. Somit ist Zucker einer der maßgeblichsten Risikofaktoren für die modernen Zivilisationskrankheiten und trübt daher in gewisser Weise auch den sommerlichen Eisgenuss.
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Fett im Eis
Eis enthält auch reichlich Fett. Aber nicht etwa Sahne, wie man vielleicht meinen könnte und wie es in traditionellen Eis-Rezepten üblich ist. Auch Butter ist nicht vorhanden. Statt dessen "Butterfett". Doch auch davon nur wenig, da Pflanzenfett einfach viel preiswerter ist. Leider erfährt der Verbraucher nicht viel mehr, da auch auf der Zutatenliste schlicht "Pflanzenfett" zu lesen ist.
Pflanzenfette gibt es nun aber bekanntlich viele und diese auch noch in ganz unterschiedlichen – gesunden und ungesunden - Qualitäten. Die Details zum verwendeten Pflanzenfett scheinen jedoch zum Eishersteller-Geheimnis zu gehören.
Lebensmittelzusatzstoffe im Eis
Da Eis – wenn es nicht gerade selbst gemacht wird – ein Fertigprodukt ist, sind bei seiner Herstellung natürlich auch mehr oder weniger künstliche Lebensmittelzusatzstoffe nötig. Ob Stabilisatoren, Verdickungsmittel, Aromen oder Farbstoffe. Im Speiseeis sind sie alle vertreten.
Zu den Emulgatoren gehören die Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren (E471). Ihre Herkunft ist für den Verbraucher stets ungewiss. Meist werden sie aus Sojaöl hergestellt und – da es auf dem Weltmarkt fast nur noch Gensoja gibt – dürfen wir davon ausgehen, dass für die Herstellung von E471 nicht gerade die eher seltenen und teuren gentechnikfreien Bio-Sojabohnen verwendet werden.
E471 kann jedoch genauso aus tierischen Rohstoffen produziert sein. Auch hier bleibt also vieles im Verborgenen und sollte – wenn es nach der Lebensmittelindustrie ginge - den Verbraucher am besten nicht all zu sehr interessieren.
E476 ist ein weiterer gerne in Eis eingesetzter Emulgator. Man nennt ihn PGPR für Polyglycerin-Polyricinoleat. Er ist ganz neu auf dem Zusatzstoffmarkt und noch nicht lange in der EU zugelassen. Da er jedoch die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut verändern sowie zu einer übermässigen Vergrösserung von Leber und Nieren führen kann (wie aus dieser Studie hervorgeht: Assessment of the Carcinogenic Potential of Polyglycerol Polyricinoleate (PGPR) in Rats and Mice ( 1 ) ), darf er nur in bestimmte Lebensmittel gemischt werden, z. B. in Schoko-Eis. Auch E476 kann gentechnisch produziert werden.
Ganz ähnlich verhält es sich mit E442, ebenfalls ein Emulgator. Er darf nur in Schokoladenerzeugnissen und auch nur in begrenzten Mengen eingesetzt werden, da er andernfalls zur Übersäuerung und zu Irritationen im Verdauungssystem führen kann.
Bei den Aromen liest man meist den Zusatz "natürlich". Doch wissen Sie sicher längst, dass natürliche Aromen nur deshalb als "natürlich" bezeichnet werden dürfen, weil sie aus irgendeinem natürlichen Stoff gewonnen wurden. Das beliebteste Beispiel ist das "natürliche" Erdbeeraroma, das zwar nach Erdbeere schmeckt, aber von Schimmelpilzen gewonnen wurde, die in der Aromenfabrik auf Sägespänen gehalten werden. Und da Sägespäne sowie Schimmelpilze äußerst natürlich sind, darf das betreffende Aroma als natürliches Aroma bezeichnet werden.
Deshalb ist es häufig so, dass Erdbeereis noch nie eine Erdbeere gesehen hat. Ähnlich verhält es sich mit vielen anderen Fruchteissorten oder auch mit Vanilleeis, das problemlos ohne Vanilleschote, aber mit synthetischem Vanillin zum Vanilleeis werden kann. Das alles ist nicht zuletzt eine Preisfrage. Aromen sind spottbillig – im Gegensatz zu frischen Beeren oder gar der echten Vanille.
Mit obiger Beispiel-Rezeptur hätte man jedoch sogar noch richtig Glück gehabt. Denn es gibt durchaus auch Eis-Zutatenlisten, die zunächst einmal mit Wasser beginnen, gefolgt von Pflanzenöl und Zucker – was bedeutet, dass diese drei Zutaten mengenmäßig am häufigsten vertreten sind. Erst dann kommt die entrahmte Milch, an die sich jedoch sofort wieder Zucker in Gestalt von Glucosesirup und Invertzucker (eine Mischung aus gleichen Teilen Glucose und Fructose) anschließt.
Herkömmliches Eis – Fett, Zucker und viel Luft
Wenn wir also glauben, ein Eis zu essen, dann essen wir in Wirklichkeit gezuckertes und aromatisiertes nicht näher definiertes Pflanzenfett kombiniert mit entrahmter Milch. Damit sich Fett und fettfreie Milch überhaupt mischen lassen und damit das Eis schön luftig bleibt, sind Emulgatoren und Stabilisatoren unverzichtbar.
A propos luftig: Wussten Sie, dass Sie bei herkömmlichem Eis bis zu 47 Prozent Luft mitkaufen? Auf Ihrer Verpackung steht also beispielsweise, dass darin 2500 Milliliter Eis seien. Wenn Sie das Eis dann zu Hause wiegen, stellen Sie jedoch fest, dass Sie nur 1.300 Gramm gekauft haben. Fast die Hälfte des Eisvolumens ist also Luft.
Für den Hersteller ist das natürlich gut, da er auf diese Weise eine Menge Zutaten und damit Geld spart. Ihnen bindet er auf die Nase, dass es für Sie auch gut sei, weil die viele Luft das Eis ganz besonders cremig mache. Und damit hat er nicht einmal so Unrecht. Denn nimmt man bevorzugt minderwertige Zutaten (Wasser, Pflanzenfett, Zuckersirup), dann braucht es wirklich eine Extraportion Luft, um diese in einen cremigen Zustand zu versetzen.
Auch hat der Eishersteller Recht, wenn er sagt, dass dies für SIE gut sei. Das hat aber wenig mit der Cremigkeit zu tun, sondern viel eher damit, dass Sie Ihrem Körper umso weniger der minderwertigen und industriell hoch verarbeiteten Billigzutaten zumuten müssen, je höher der Luftanteil im Eis ist. Da ist Luft nämlich noch um einiges gesünder.
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Herkömmliches Eis muss billig sein
Ein Eis könnte man natürlich auch mit Sahne statt mit Luft cremig machen. In traditionellen Eisrezepturen findet man daher auch 30 – 40 Prozent Sahne (und allerhöchstens 20 Prozent Luft). Ein solches Eis findet man vielleicht noch im Bioladen. In herkömmlichem Eis jedoch ist oft nicht einmal die Spur von echter Sahne zu finden. Und wenn doch, so wird dieses seltene Ereignis sofort auf der Verpackung ausgelobt ("Mit Sahne verfeinert").
"Verfeinert" trifft die Sachlage auch wirklich perfekt. Denn mehr als 2 bis allerhöchstens 8 Prozent Sahne darf man in diesem Fall nicht erwarten, eben gerade so viel, wie man zum Verfeinern braucht. Der Rest besteht nach wie vor aus billigster und stark verarbeiteter Massenware. Echte Sahne ist den Eisherstellern einfach zu teuer. Doch ist natürlich auch Sahne ein Milchprodukt, zwar im Hinblick auf den Säure-Basen-Haushalt als eher neutral einzuschätzen, doch für ein gesundes basisches Eis nicht wirklich nötig – wie Sie später sehen werden.
Wenn das Eis dann noch mit Besonderheiten wie Gebäckstückchen, Crispies, Biskuits oder ähnlichem ausgestattet ist, so liefert es natürlich auch Weizenstärke, Eiklar sowie weitere Zucker-, Emulgator- und Stabilisatorvariationen. Und selbst ein Haselnusseis ist keinesfalls zum Haselnusseis geworden, weil man etwa gemahlene Haselnüsse in die Rezeptur gegeben hätte.
Die Lebensmittelindustrie verwendet keine gemahlenen Haselnüsse. Diese sind kaum haltbar und technisch nur schwer zu handhaben. Da ist Haselnussaroma schon sehr viel handlicher. Doch auch Haselnussmark kommt zum Einsatz. Das klingt ziemlich naturbelassen, besteht aber leider nicht nur aus Haselnüssen, sondern zu einem grossen Teil aus Zucker. Als Emulgator kommt Sojalecithin zum Einsatz – wiederum aus Gensoja versteht sich.
Eis – Nein danke?
Eis ist also wirklich nichts, das in eine gesunde und basenüberschüssige Ernährung passt. Auch macht es nicht die geringste Freude, den eigenen Kindern dabei zuzusehen, wie sie sich den industriellen Mischmasch einverleiben. Doch halt, jetzt übertreiben wir. Hier muss auch der Genusswert bedacht werden. Schließlich ist es für unser seelisches Wohlbefinden so wichtig, dann und wann ein Eis schlecken zu dürfen.
Würde man Eis verbieten – so rufen an dieser Stelle die pädagogisch geschulten Ernährungsfachleute – leide die Seele unermesslich, und letztendlich weiß man doch, dass Verbote keinen Sinn machen, sie im Gegenteil dazu führen, dass man das Verbotene umso mehr vermisst und begehrt.
Es geht hier jedoch keinesfalls um die Frage "Eis – ja oder nein?", sondern um die Frage "WELCHES Eis möchte ich essen?" Industriell hergestelltes Eis aus fragwürdigen Billig-Zutaten, das übersäuert, dick macht und in Wirklichkeit entsetzlich künstlich schmeckt? Oder lieber ein basisches und vitalstoffreiches Eis, das mit einem leistungsfähigen Mixer schnell selbst gemacht ist, das ausschließlich aus frischen, veganen und hochwertigen Zutaten besteht und – selbst wenn es täglich verzehrt wird – sogar noch beim Abnehmen hilft?
Basisches Eis
Basisches Eis besteht aus nur wenigen Grundzutaten: Gefrorene Früchte, frisch gepresster Orangensaft oder Mandelmilch, Datteln, weißes Mandelmus und – ganz nach Wunsch – echte Vanille. Alle diese Zutaten werden basisch verstoffwechselt, belasten den Organismus in keinster Weise und versorgen mit bioverfügbaren Vital- und Mineralstoffen. Das Ergebnis ist ein frisch-fruchtiges und leicht verdauliches Eis, das nicht nur unserer Seele, sondern auch unserem Körper Spaß macht.
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Basisches Ananas-Eis
Nachfolgend stellen wir Ihnen das Rezept für ein basisches Ananas-Eis vor. Selbstverständlich können Sie auch mit anderen Früchten experimentieren wie z. B. mit Erdbeeren, Bananen, Heidelbeeren, Aprikosen etc.
Zutaten:
- 200 ml frisch gepresster Orangensaft oder selbst gemachte Mandelmilch
- 8 entsteinte Datteln (nach Belieben auch mehr)
- 2 EL weißes Mandelmus
- 400 g gefrorene Ananasstücke
Zubereitung:
Am Vorabend schälen Sie eine Ananas, entfernen den Strunk in der Mitte, schneiden die Ananas längs in dünne Streifen und dann in kleine Stückchen. Frieren Sie die Ananasstückchen ein.
Am nächsten Tag geben Sie den frisch gepressten Orangensaft oder die Mandelmilch gemeinsam mit den Datteln, dem Mandelmus und evtl. der Vanille in einen leistungsfähigen Mixer (z. B. Vitamix). Mixen Sie so lange, bis eine einheitliche Creme entsteht. Geben Sie jetzt die gefrorenen Früchte in den Mixer und verarbeiten diese kurz aber kräftig – unter Einsatz des Stopfers – zu einer Eiscreme. Sofort servieren und genießen.
Guten Appetit!