Lebensmittel dörren und haltbar machen
Mit dem Dörrgerät kann man die verschiedensten Lebensmittel auf schonende Weise trocknen und haltbar machen. Auch wenn man mal zu viel Obst oder Gemüse eingekauft hat, kann man dieses einfach dörren und als Vorrat aufbewahren. So hat man immer gesunde Lebensmittel für unterschiedliche Gerichte zu Hause.
Dörrgerät - Rezept-Ideen
Es gibt viele Möglichkeiten, wie man gedörrte Lebensmittel herstellt und in der Küche verwenden kann. Wir möchten Ihnen einige vorstellen:
Trockenobst selbst gemacht
Früchte wie zum Beispiel Äpfel, Bananen, Mangos, Ananas oder Trauben können einfach klein geschnitten, gedörrt und somit haltbar gemacht werden. Sie eignen sich ideal als gesunden Snack für zwischendurch, fürs Müsli, ins Joghurt, für ein selbst gemachtes Crunchy, für Kuchen, Kekse und vieles mehr.
Gedörrte Kokosraspeln, Apfel- oder Bananenchips sind ebenfalls schnell gemacht und kommen auch bei Kindern super an.
Fruchtleder
Für Fruchtleder püriert man Früchte (z. B. Pflaumen und Äpfel mit etwas Zimt), streicht den entstandenen Mus pfannkuchendünn auf eine Dörrfolie und trocknet das Ganze im Dörrgerät. Das Ergebnis heißt Fruchtleder, weil man es - im besten Falle - wie ein Leder falten oder einrollen kann. Fruchtlederröllchen sind ein feiner Snack für zwischendurch und eignen sich auch gut als Proviant. Ein Rezept dazu finden Sie in unserem Artikel Basische Snacks.
Gemüsechips selbst dörren
Nicht nur Obst kann man in Form von leckeren Chips genießen - getrocknetes Gemüse schmeckt mindestens genauso gut. Schneiden Sie Karotten, Pastinaken, Kohlrabi, Rote Beete, Sellerie, Grünkohl oder natürlich auch Kartoffeln in Scheiben, würzen Sie sie nach Wunsch mit etwas Salz und Pfeffer und trocknen Sie die Scheiben, bis es knusprige Chips geworden sind.
Serviert mit einer leckeren Avocadocreme sind sie ein feiner Partysnack und eignen sich auch für Gemüsemuffel, die in dieser Form ihr Gemüse plötzlich ganz gerne mögen. Im folgenden Link erklären wir, wie Sie Kartoffelchips selbst machen können.
*Sie finden z. B. hier ein geeignetes Dörrgerät
Suppeneinlage und Gemüsebrühe selbst herstellen
Gemüsestreifen (Lauch, Zwiebeln, Karotten, Sellerie, oder kleine Pilze) lassen sich mit einem Dörrgerät ganz einfach zu einer haltbaren und gesunden Soßen- oder Suppeneinlage verwandeln. In einer Gemüsebrühe oder auch zusammen mit etwas Risotto-Reis gekocht, kann man sich so schnell eine leckere Mahlzeit zubereiten.
Natürlich können Sie auch Ihre eigene körnige Brühe mit Hilfe des Dörrgerätes herstellen. Im folgenden Link erklären wir, wie Sie dabei vorgehen: Gemüsebrühenpulver selbst herstellen
Keimlinge und Sprossen haltbar machen
Aus Samen (Keimsaat), z. B. von Radieschen, Brokkoli, Linsen, Buchweizen und vielen mehr kann man Keimlinge und Sprossen ziehen. Durch den Keimvorgang entstehen viele wertvolle Vitalstoffe im Innern des Keims (mehr zum Thema Sprossen finden Sie hier: Sprossen - Gesundheit pur).
Da sich die Samen beim Keimen oft in Umfang und Größe stark vervielfachen, hat man oft mehr gekeimt, als man verbrauchen kann. In diesem Fall können Sie die Sprossen und Keimlinge einfach im Dörrgerät dörren und haltbar machen. Sie können natürlich auch gezielt größere Mengen Keimsaat keimen lassen und sich einen Vorrat getrockneter Keimlinge anlegen.
Diese können Sie übers Müsli, in einen Salat, eine Bowl oder in Suppen streuen und erhöhen so deren Vitalstoffgehalt.
Mehl aus gedörrten Keimlingen
Mit Hilfe eines Dörrgerätes lässt sich auch ganz einfach eine gesunde Alternative zu herkömmlichem Mehl herstellen - das Mehl aus Keimlingen. Man lässt Getreide wie ankeimen und dörrt es anschließend. Aus dem getrockneten, gekeimten Getreidekörnern lässt sich prima ein leckeres Mehl mahlen, das man zum Kochen und Backen verwenden kann.
Brot aus gekeimtem Getreidemehl ist beispielsweise leichter verdaulich und bekömmlicher als herkömmliches Mehl.
Weitere Informationen dazu finden Sie auch hier: Brot aus Keimlingen (wo es um Brot aus frischen Keimlingen geht, die also nicht zuvor gedörrt und gemahlen wurden).
Cracker - gesund und köstlich
Auch feine Cracker lassen sich im Dörrgerät herstellen, z. B. aus gekeimtem Buchweizen, Leinsamen, Gemüse und Gewürzen. Das Rezept dafür finden Sie hier: Köstliche Cracker aus dem Dörrgerät
Gemüse haltbar machen
Wenn Sie Ernteüberschüsse oder auch zu viel gekauftes Gemüse dörren, dann können Sie es auf diese Weise auch haltbar machen und sich entsprechende Vorräte anlegen. In der Vorratskammer oder einem anderen kühlen Platz wird es in verschließbaren Gläsern aufbewahrt und kann dann leicht auch durch Einweichen wieder für die verschiedensten Rezepte verwendet werden.
Das Gemüse sollte jedoch richtig trocken sein, andernfalls würde es in den Gläsern schimmeln. Es muss also knusprig sein und sich beim Biegen brechen lassen. Solang es noch biegsam ist und nicht bricht, ist es zu feucht.
Dörren in der Rohkosternährung
In der Rohkosternährung wird besonders häufig gedörrt, weil man nichts essen möchte, das hoch erhitzt, also gekocht, gebraten oder gebacken wurde. Gedörrtes aber passt sehr gut in die Rohkosternährung. Hier gibt es Bratlinge, Brot, Kekse, Pancakes, Kuchen und vieles mehr - alles direkt aus dem Dörrgerät.
Wenn Sie sich für Rohkost-Rezepte aus der Gourmet-Küche interessieren, finden Sie hier unsere Rohkost-Rezeptsammlung mit 30 Gourmet-Rezepten oder Sie machen bei unserem Rohkost-Kurs mit. Er findet online an unserer online Kochschule statt.
Dörrgerät - beste Methode zum Trocknen von Lebensmitteln
Das Tolle an einem Dörrgerät ist, dass man die Lebensmittel damit in recht kurzer Zeit und - auf Wunsch - auch bei niedrigen Temperaturen trocknen kann.
Wer kein Dörrgerät besitzt, könnte die gewünschten Lebensmittel auch an der Luft trocknen lassen. Dabei sollte man jedoch unbedingt auf eine geringe Luftfeuchtigkeit achten, da die Lebensmittel sonst leicht anfangen zu schimmeln. Zudem sollte die direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden, damit lichtempfindliche Inhaltstoffe nicht zerstört werden.
Im Dörrgerät bestehen diese Risiken nicht.
Dünne Fruchtscheiben könnte man zum Trocknen auch an eine Schnur binden, oder man breitet ein Tuch auf einem Rost aus und legt die Lebensmittel darauf. Das Trocknen an der Luft dauert jedoch mehrere Tage, währenddessen Staub und sonstige Partikel auf dem Dörrgut landen.
Eine weitere Möglichkeit ist, den Backofen zum Trocknen oder Dörren zu verwenden (Umluft). Je nach Backofen können dabei auch schon recht niedrige Temperaturen eingestellt werden. Damit die Feuchtigkeit rasch abziehen kann, klemmt man einen Kochlöffel in die Tür, um diese einen Spalt offen zu halten. Wenn Sie nicht gerade einen sehr alten Backofen haben, ist der Stromverbrauch dabei nicht höher als bei einem Dörrgerät. Im Zweifel kann man mit einem Energiemessgerät den Verbrauch überprüfen.
Ältere Backofenmodelle sind dafür meist nicht geeignet. Denn wenn Lebensmittel bei über 50 °C getrocknet werden, tragen hitzeempfindliche Enzyme und Vitamine deutlichen Schaden davon. Ideal wäre es, wenn Sie Ihren Backofen auf 40 Grad einstellen könnten.