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Stevia - Süß geht auch gesund

Stevia ist eine süß schmeckende Pflanze aus Südamerika, die in vielen Ländern weltweit zu einem gesunden Süßungsmittel verarbeitet wird. Sie enthält weder Kalorien noch Zucker, reguliert den Blutzuckerspiegel, schützt die Zähne vor Kariesbefall und ist im Gespräch, den Blutdruck zu senken.

Stand: 22 Januar 2024

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Süß, aber gesund

Ein ideales Süßungsmittel soll süß schmecken, aber nicht dick machen, es soll die Zähne schonen, den Blutzuckerspiegel in Ruhe lassen und auch langfristig keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Stevia könnte ein solches Süßungsmittel sein.

Der Süßstoff wird aus Stevia rebaudiana hergestellt, einer Pflanze, die auch Honigkraut genannt wird. Sie stammt aus Südamerika und schmeckt von Natur aus extrem süß. Im Vergleich zu unserem heimischen Rübenzucker ist die Pflanze 30-mal süßer. Dabei enthält sie weder Kalorien noch Zucker. Der Süßstoff, der aus der Pflanze gewonnen wird, heißt Steviosid und ist etwa 300-mal süßer als gewöhnlicher Haushaltszucker.

Mit Stevia nehmen Sie ab

Stevia enthält praktisch keine Kalorien, ist u. a. aus diesem Grunde in Japan seit den 70er Jahren als Süßungsmittel beliebt und nimmt dort 40 Prozent des Süßstoffmarktes ein. Wenn Sie bisher Zucker zum Süßen von Getränken nahmen, dann könnten Sie den Zucker gegen das Honigkraut tauschen, würden auf diese Weise automatisch viele Kalorien sparen und Sie würden leichter abnehmen (falls erforderlich).

Da die Pflanze auch den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst, trägt auch dies zu einem stabilen Körpergewicht bei und kann einer Insulinresistenz vorbeugen helfen.

Mit Stevia sind Zähne sicher

Zucker ist ein bekannter Schadstoff für die Zähne. Bedenken Sie, dass mit "Zucker" nicht nur derjenige Zucker gemeint ist, den sie in Ihren Kaffee oder in den Kuchenteig geben, sondern auch jener Zucker, der im Kakaogetränk, in der Marmelade, der Nutella, den Frühstücksflocken, den Keksen, dem Schokoriegel und in Säften oder Soft Drinks steckt sowie Zucker, der im Ketchup, im Salatdressing, in manchen Wurstdelikatessen, in Chips, in der Mayo, in Tomatensaucen, in Fertigsuppen, Gewürzmischungen, den Essiggurken und in vielen weiteren Lebensmitteln vorhanden ist – also in Lebensmitteln, denen kaum jemand ansieht, dass sie irgendetwas mit Zucker zu tun haben könnten.

Wenn Sie nun nur einen Teil dieses Zuckers durch einen gesunden Süßstoff wie Stevia ersetzen, ist schon allein dies für Ihre Zähne von Vorteil. Denn die Pflanze bzw. der Süßstoff aus ihr gilt nicht nur als anti-kariogen (karieshemmend), sondern soll außerdem die Entwicklung von Plaque (Zahnbelag) verhindern.

Senkt die süße Pflanze den Blutdruck?

WebMD.com schreibt von Forschungsergebnissen, die darauf hinwiesen, dass das Honigkraut hohen Blutdruck senken könne – und zwar bei einer Dosierung von 750 bis 1500 Milligramm Steviosiden pro Tag. Der Nachrichtensender CNN berichtete kürzlich, dass Forscher einen hohen Verzehr von Fruktose (einem weiteren in vielen Lebensmitteln versteckt vorkommenden Industriezucker) mit einem um 30 Prozent erhöhten Risiko für Bluthochdruck in Verbindung bringen konnten.

Tatsächlich brauchen Sie nur 2 ½ Dosen oder mehr irgendeiner mit Zucker oder Fruktose gesüßten Limonade am Tag zu trinken und schon erhöhen Sie Ihr Bluthochdruckrisiko um den erwähnten Prozentsatz. Angenommen Sie würden allein Ihre Ess- und Trinkgewohnheiten ändern und Ihren Kaffee, Tee, Ihre selbst gemachte Limonade oder Desserts künftig nur noch mit Stevia süßen, dann könnten Sie Ihrem Blutdruck eine deutlich positivere Zukunft in Aussicht stellen.

Monsanto finanzierte Studie

Das Honigkraut ist also eine Pflanze, die Lebensmittel süßen kann und gleichzeitig der Gesundheit des Menschen dient – was bekanntlich eine ganz ungewöhnliche Kombination ist. Dennoch war die Pflanze in der EU für den Einsatz in Lebensmitteln jahrzehntelang verboten.

Der Grund dafür soll eine höchst umstrittene Studie an Ratten gewesen sein, die mit völlig unrealistischen Steviosid-Dosen gefüttert worden waren und daraufhin DNA-Veränderungen gezeigt hätten. Umstritten nicht zuletzt darum, weil die Studie vom damaligen Aspartam-Hersteller Monsanto höchstpersönlich finanziert worden sein soll.

Stevia wurde daraufhin von der Europäischen Kommission als Novel Food abgelehnt – und zwar völlig ungeachtet der Tatsache, dass die Pflanze bzw. der Süßstoff aus ihr in vielen anderen Ländern der Welt bereits seit Jahrzehnten schadlos verzehrt wurde.

Doch ging es vermutlich niemandem darum, einen gesunden Süßstoff für alle Menschen dieser Welt zu finden, sondern darum, den Süßstoffmarkt für Aspartam und Co zu sichern und jedes potentielle Konkurrenzprodukt gleich im Vorfeld auszuschalten.

Stevia in der EU

In der EU gab es Stevia natürlich auch in der Zeit des Verbots. Da die gesunde Süße aber nicht unter dem Begriff "Lebensmittel" verkauft werden durfte, musste sie – obwohl sie selbstverständlich in reinster Lebensmittelqualität vorlag – anders deklariert werden, beispielsweise als "Stoff zur Herstellung von Kosmetik", als "Badezusatz" oder als "Zahnpflegemittel".

Im Visier der Süßstoffkonzerne

Inzwischen sind die Patente für viele synthetische Süßstoffe ausgelaufen, und China liefert sie zu Billigstpreisen. Die großen Konzerne sind folglich auf der Suche nach gewinnträchtigeren Projekten und peilen Stevia an. Eine Pflanze kann jedoch nicht patentiert werden.

Bestimmte Methoden aber, mit denen gewisse Substanzen aus der Pflanze extrahiert werden können und die auf spezielle (chemische) Weise behandelten Substanzen selbst, lassen sich sehr wohl patentieren. Und so meldete Coca Cola bereits 24 Patente auf chemisch behandelte Süßstoffe aus dem Honigkraut an. Der neue Coca-Cola-Süßstoff heißt Rebiana und soll in verschiedene Coca-Cola-Produkte gemischt werden bzw. wird das bereits.

Steviosid oder Rebiana?

Während jedoch der in Japan seit Jahrzehnten eingesetzte Süßstoff Steviosid die erwähnten gesundheitlichen Vorteile bietet, fehlen für Rebiana einerseits aussagefähige Studien, während andererseits die wenigen vorhandenen Studien zeigen, dass Rebiana offenbar keinen positiven Einfluss auf den Blutdruck hat.

Es kommt also nicht nur darauf an, einfach irgendein Stevia-Produkt zu verwenden, sondern auch darauf, WELCHEN der vielen aus der Pflanze hergestellten Süßstoffe man verwendet. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, wählt die natürliche Variante, nämlich entweder die getrocknete oder pulverisierte Pflanze (ideal für Tees, Limonaden und Smoothies) oder einen natürlichen Extrakt aus dem ganzen Blatt der Pflanze.

Wie man das Honigkraut am besten einsetzt

Es gibt viele Nahrungsmittel, die Sie täglich zu sich nehmen und die Sie – statt sie mit synthetischen Süßstoffen oder Zuckeraustauschstoffen – mit Stevia süßen können. Zum Beispiel können selbst gemachte Tomaten-Saucen ohne Probleme mit dem Süßstoff die gewünschte süße Note erhalten.

Oder pressen Sie etwas Zitronensaft in ein Glas Wasser und fügen Sie der Flüssigkeit ein wenig Stevia hinzu – und schon haben Sie eine erfrischende und dabei zuckerfreie, kalorienarme Limonade.

Auch Smoothies sind eine hervorragende Idee, wenn man Lust auf süße Getränke hat, aber Zucker vermeiden möchte. Smoothies sättigen außerdem und versorgen mit einer Vielzahl wunderbarer Vitalstoffe, so dass Hungerattacken auf gesunde Weise vorgebeugt wird.

Wenn Sie mit dem Süßstoff backen möchten, dann sollten Sie sich an Rezepte halten, die speziell für den Einsatz von Stevia konzipiert wurden. Entsprechende Rezepte gibt es in der entsprechenden Literatur oder im Netz.

Stevia im Topf pflegen, ernten und trocknen

Eine Leserin schrieb uns: "Durch Zufall bin ich auf Ihre Seite zur Bedenklichkeit von Süßstoffen gelangt. Dort haben Sie erwähnt, dass Stevia eine Alternative ist. Ich selbst kaufe jedes Frühjahr bei einer gut sortierten Gärtnerei eine junge Honigkraut-Pflanze. Diese wächst dann viele Monate im Topf im Garten oder am Balkon (vielleicht sogar am Fenster - das weiß ich nicht). Wenn die Pflanze groß ist, ernte ich die Blätter und trockne sie. Aufgrund des hohen Süßegrads habe ich so das ganze Jahr über natürliche Stevia, sei es als kleiner Blattteil für den Tee, sei es pulverisiert für Süßspeisen. Es reicht auch noch für Bekannte."

Ein weiterer gesunder Süßstoff kann aus der Mönchsfrucht hergestellt werden (Monk fruit). Sie wird auch Luo Han Guo genannt und ist in der Traditionellen Chinesischen Medizin ein altes Heilmittel gegen Diabetes. Alle Informationen dazu finden Sie im vorigen Link.

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Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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