Bei Brustkrebs besser kein Fleisch
Wer einst Brustkrebs hatte und als geheilt gilt, sollte lieber kein oder nur noch wenig Fleisch essen, wie eine neue Studie ergab. Andernfalls kann das Fleisch das Todesrisiko erhöhen. Diese Erkenntnisse sind ganz neu. Dass Fleischverzehr hingegen das Krebsrisiko erhöhen kann, ist schon lange bekannt, wie wir in früheren Artikeln berichtet hatten:
Mehr Krebs durch Fleischverzehr
Im Jahr 2009 beispielsweise schrieben Forscher des amerikanischen National Cancer Institutes über eine Auswertung, derzufolge Personen, die gerne rotes und verarbeitetes Fleisch (vom Schwein, Rind und Lamm) essen, ein erhöhtes Risiko haben, an Dickdarmkrebs, Lungenkrebs, Speiseröhrenkrebs und Leberkrebs zu erkranken. Besonders hoch war das Leberkrebsrisiko. Es war um 60 Prozent höher als bei Menschen, die wenig oder kein Fleisch essen (3).
Viele krebserregende Stoffe im Fleisch
Als Auslöser kommen verschiedene krebserregende Verbindungen in Frage, die sich im Fleisch und verarbeiteten Fleischprodukten befinden, z. B. das Hämeisen, Nitrite, heterozyklische Amine, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe etc.
Alle diese Substanzen können den Hormonstoffwechsel beeinflussen, die Zellteilung beschleunigen, chronische Entzündungen zu fördern, die Erbsubstanz schädigen (und so zu Mutationen führen), den Spiegel der Wachstumsfaktoren heben und die Zahl der freien Radikale erhöhen, also all das verursachen, was letztendlich zu Krebs führen kann.
Höheres Blasenkrebs- und Magenkrebsrisiko durch Fleisch
Seit spätestens 2010 weiss man, dass Fleisch das Blasenkrebsrisiko steigen lässt (5). Im selben Jahr veröffentlichte man eine Langzeitstudie, die über 20 Jahre hinweg durchgeführt wurde. An 60.000 Frauen stellte man fest, dass jene ein um 30 Prozent höheres Gebärmutterhalskrebsrisiko hatten (12), die regelmässig Fleisch assen. Ebenso stellte man fest, dass verarbeitetes Fleisch (Wurst) Blasenkrebs (8) sowie Darmkrebs (13) fördern kann.
Je mehr Hämeisen verzehrt wird, umso höher steigt das Magenkrebsrisiko (6), so eine Studie aus dem Jahr 2011.
Höheres Nierenkrebs- und Speiseröhrenkrebsrisiko durch Fleisch
Ein Jahr später entdeckte man, dass Fleisch das Nierenkrebsrisiko erhöht (7). Zürcher Forscher zeigten 2013, dass schon eine Wurst am Tag das Herz-Kreislauf-Risiko, Krebsrisiko und Risiko an vielen anderen chronischen Krankheiten enorm erhöhe (9). Ebenfalls im Jahr 2013 schrieben spanische Forscher nach einer Untersuchung von 480.000 Personen, dass jene, die am meisten Fleisch assen, auch das höchste Risiko hatten, an einem Speiseröhrenkrebs zu erkranken (10).
Neuer krebserregender Stoff im Fleisch entdeckt
Im Jahr 2014 entdeckte Prof. Ajit Varki von derUniversity of California, San Diego School of Medicineden nächsten krebserregenden Stoff im Fleisch, nämlich ein bestimmtes Kohlenhydrat namens Neu5Gc. Dieses befindet sich in vielen tierischen Organismen, jedoch nicht im Menschen.
Der menschliche Organismus bildet daher nach jedem Fleischverzehr gegen das Kohlenhydrat Antikörper, und es kommt im Laufe der Zeit – wenn immer wieder Fleisch gegessen wird – infolge dieser Antikörperbildung zu chronischen Entzündungsprozessen. Der Stoff kann auch nicht verarbeitet oder vollständig ausgeleitet werden. Er wird stattdessen im Körper eingelagert, besonders in der Leber und kann dort zu Lebertumoren führen (4).
Höheres Brustkrebsrisiko durch Fleisch
In einer neuen Studie, die im Januar 2017 veröffentlicht wurde, schrieb Dr. Humberto Parada von der University of North Carolina imJournal of the National Cancer Institute, dass auch das Brustkrebsrisiko steige, wann man viel Fleisch esse (1). Aber nicht nur das. Selbst wenn eine Frau den Brustkrebs besiegen könne, dann steigt ihr Risiko, früh zu sterben, wenn sie nach der Heilung weiterhin viel Fleisch isst.
Derzeit leben allein in den USA mehr als 2,8 Millionen Frauen, die den Brustkrebs besiegt haben. Wer das neu geschenkte Leben jedoch auch möglichst lange geniessen möchte, sollte auf seine Ernährung achten – und lieber kein Fleisch mehr essen. Denn Geräuchertes, Gebratenes und Gegrilltes verkürzen das Leben (2).
Fleischverzehr verkürzt Leben auch nach bereits überstandenem Brustkrebs
Parada und Kollegen befragten über 1.500 Frauen, die zwischen 1996 und 1997 eine Brustkrebsdiagnose erhalten hatten – und zwar zum Zeitpunkt ihrer Diagnose, fünf Jahre später und erneut 10 Jahre später.
Im Studienzeitraum starben 597 der Frauen, 237 davon an Brustkrebs, der wieder zurückgekehrt war. Die anderen Frauen starben infolge anderer Krankheiten.
Man stellte fest, dass jene Frauen, die viel Gegrilltes und Geräuchertes assen, ein um 23 Prozent höheres Risiko hatten, an Brustkrebs zu sterben, obgleich sie diesen zuvor bereits besiegt hatten. Ihr Risiko, an anderen Krankheiten zu sterben, stieg um 31 Prozent – im Vergleich zu jenen Frauen, die wenig oder kein Fleisch assen.
Pflanzliche Lebensmittel schützen vor Brustkrebs
Eine Ernährung, die vorwiegend aus pflanzlichen Lebensmitteln besteht, enthält hingegen viele Stoffe, die vor Krebs schützen und ihn bekämpfen können. Dazu gehören beispielsweise Leinsamen, Granatäpfel, Ingwer, Walnüsse, Soja und viele mehr sowie natürlich auch Vitalstoffe, wie das Vitamin D.
Interessanterweise schützen alle diese Lebensmittel auch gegen viele andere Krankheiten, z. B. gegen Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems.
Kein Wunder, denn sie wirken allesamt entzündungshemmend – und chronische Entzündungen sind nun einmal eine wichtige Ursache chronischer Erkrankungen. Folglich kann man mit einer pflanzenbasierten Ernährung nicht nur das Krebs- und Brustkrebsrisiko senken, sondern insgesamt das Krankheits- und Todesrisiko.
Viele rein pflanzliche Rezepte finden Sie in unserer Rezepterubrik.