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Okraschoten - Power-Gemüse für den Darm

Wer sich regelmässig Okraschoten schmecken lässt, tut seinem Darm offenbar einen grossen Gefallen. Das grüne Gemüse bewährt sich nicht nur als wunderbare Zutat in der Küche, sondern entfaltet als geschätzte Heilpflanze auch seine gesundheitsfördernden Kräfte. Was ist wirklich dran an diesem Wundergemüse?

Aktualisiert: 13 September 2023

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Okraschoten unterstützen die Darmgesundheit

Die Wurzel der Gesundheit sitzt im Darm, davon war schon der antike Mediziner Hippokrates überzeugt. Tatsächlich befinden sich 80 Prozent unseres Immunsystems im Darm. Als grösste Abwehrbastion des Körpers versucht er, den menschlichen Organismus gegen schädliche Einflüsse (v.a. Fehlernährung, Umweltgifte, Zahngifte, Medikamente, psychischen Stress) zu verteidigen.

Entsprechend anfällig ist der Darm mit seinen empfindlichen Schleimhäuten für verschiedenste Krankheiten. Ist der Verdauungstrakt überlastet und die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten, drohen eine Dysbakterie und Beschwerden wie Darmentzündungen, Verstopfung, Durchfall und Reizdarmsyndrom oder gar schwere Darmleiden wie Zöliakie, Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn und Darmkrebs. Aber auch Krankheiten wie das ADHS können u.a. auf einen kranken Darm zurückzuführen sein.

Regelmässige Darmreinigungen und Darmsanierungen in Kombination mit einem gezielten Aufbau der Darmflora mit Probiotika können das Darmmilieu wieder in Balance bringen. Für die dauerhafte Darmgesundheit unumgänglich ist jedoch eine möglichst natürliche, ballaststoffreiche Ernährung. Viele südliche Länder schwören dabei auf Okras. Das Gemüse wird seit Jahrtausenden für seine darmfreundlichen Eigenschaften geschätzt. In den USA ist bereits die Rede vom "Antikrebsgemüse" und auch in Europa findet die Okra immer mehr Anklang. ( 2 )

Okraschoten: Ein altes Gemüse erobert die Welt

Die Okra (botanisch Hibiscus esculentus, Abelmoschus esculentus) ist in vielen südlichen Ländern ein fester Bestandteil des Speiseplans. In Südostasien wird das Gemüse aufgrund seiner Form Ladies’ Fingers (dt.: Frauen-Finger) genannt, in Brasilien Quiabo, in Kuba Quimbombó und im Mittelmeerraum Bamya. Nach Deutschland gelangte die Okra spätestens mit den türkischen und griechischen Gastarbeitern und ist hier auch unter dem Namen Gemüse-Eibisch geläufig.

Ursprünglich stammt das Fruchtgemüse jedoch aus dem äthiopischen Hochland. Als eine der ältesten bekannten Gemüse wurde es bereits vor über 3.000 Jahren von den Ägyptern am Nilufer kultiviert und für seine heilsame Wirkung geschätzt. Entsprechend ihren botanischen Wurzeln gedeiht die Okra noch heute in tropischen Regionen am besten. Die Hauptanbaugebiete liegen in Nigeria, Indien und Pakistan.

Die Okra ist eine einjährige Pflanze und gehört wie der Hibiskus zur Familie der Malvengewächse. Auch optisch schön anzusehen, tragen die bis zu 2,50 m hohen Sträucher grosse gelbe Blüten mit violettem Kern, aus denen sich die grünen, fingerartigen Kapselfrüchte entwickeln. Die Ernte der 10 bis 20 cm langen Okraschoten erfolgt bereits kurz nach der Blüte. In ihrem Inneren befinden sich kleine, weiche Samenkörner. Ihr milder, leicht herber und wenig säuerlicher Geschmack erinnert ein wenig an Bohnen.

Okraschoten sind jedoch nicht nur in der Küche vielseitig einsetzbar, sondern liefern zugleich eine Vielzahl an wichtigen Nährstoffen.

Okraschoten – Nährstoffreich und kalorienarm

Okraschoten sind echte Schlankmacher. Gerade einmal 19 Kilokalorien und 0,2 g Fett verbuchen 100 g dieses Gemüses. Für die Gesundheit entscheidender ist allerdings ihr Reichtum an essentiellen Nährstoffen, Flavonoiden und Antioxidantien.

Insbesondere das immunstärkende und antioxidativ wirkende Vitamin C ist grosszügig vertreten und deckt mit 36 mg pro 100 g über die Hälfte des durchschnittlichen Tagesbedarfs eines Erwachsenen. Der Allrounder Betacarotin stärkt als Vorstufe des Vitamin A die Sehkraft und kräftigt Knochen, Zähne, Zahnfleisch, Haut und Haare. Ebenfalls vorhanden sind die Vitamine K und E sowie B1, B2 und B3. Auch mit Mineralstoffen und Spurenelementen geizt die Okra nicht: Calcium, Kalium, Magnesium, Phosphor, Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Selen und Folsäure liefert das Gemüse. Das Öl der Okrasamen versorgt den Körper darüber hinaus mit gesunden ungesättigten Fetten. ( 5 )

Für die Krebsprävention spielt ausserdem das Chlorophyll eine immer grössere Rolle. Das Antioxidans verleiht der Okraschote ihre grüne Farbe und unterstützt den menschlichen Organismus beim Aufbau neuer Blutzellen. Sowohl das Chlorophyll als auch die in Okras enthaltenen Ballaststoffe sollen zudem zu einem regelmässigen Stuhlgang verhelfen und Leiden wie Diabetes Typ 2 sowie Herz-Kreislauferkrankungen entgegenwirken. ( 3 )

Ballaststoffe reinigen den Dickdarm

Okraschoten sind sehr ballaststoffreich. Mit etwa 4,9 g auf 100 g Gemüse fegen diese pflanzlichen Fasern durch den menschlichen Verdauungstrakt und befreien ihn von belastenden Substanzen, die wir mit ungesunden Nahrungsmitteln und Umweltgiften aufnehmen. Im Darm binden sie Cholesterin, Giftstoffe, Fette, Bakterien und Mikroorganismen.

Mit der Ausleitung dieser schädlichen Stoffe und dem erhöhten Stuhlvolumen können die in Okras enthaltenen Ballaststoffe unsere Verdauung regulieren, unser Sättigungsgefühl normalisieren, Übergewicht und Diabetes mellitus entgegenwirken sowie aktiv vor Infektionen schützen und Darmkrebs vorbeugen. ( 1 )

Ausserdem besitzt die Okra eine abführende Wirkung, die den Darm reinigt und Verstopfungen verhindert. Die mitgelieferten Ballaststoffe tragen dazu bei, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Einen weiteren positiven Effekt für die Darmgesundheit wird den in Okras befindlichen Schleimstoffen zugesprochen. ( 6 )

Pflanzliche Schleimstoffe der Okra regenerieren die Darmflora

Wie die meisten Arten der Malvengewächse verfügt auch die Okra über pflanzliche Schleimstoffe. Die heilsame Wirkung dieser sauren Wandschleime, die beim Kochen des Gemüses entstehen, war schon in der Antike bekannt und kann gezielt bei Magen- und Darmbeschwerden wie Gastritis eingesetzt werden, was durch eine deutsche Studie an der University of Münster bestätigt wurde. ( 7 )

Laut einer internationalen Studie aus dem Jahr 2021 optimieren Okras den Nährboden für nützliche Mikroorganismen im Darmtrakt und können damit zu einer intakten Dünn- und Dickdarmflora beitragen. ( 4 )

Das in Okras enthaltene Vitamin A stärkt darüber hinaus die Schleimhäute der Verdauungsorgane. Nur gesunde Schleimhäute können ihre Aufgabe bei der Verdauung erfüllen und beim Ausscheiden anfallender Abfallstoffe helfen. Mit jedem Bissen dieses Gemüses entscheiden wir uns also nicht nur für eine leckere Speise, sondern auch für die natürliche Heilkraft von Okras für unseren Darm!

Schonende Zubereitung für grössten gesundheitlichen Nutzen

Ob roh im Salat, in Suppen und Eintöpfen mitgegart oder in gutem Öl mit Gewürzen geschwenkt – Okra ist ein leicht verdauliches, vielseitig einsetzbares Gemüse. Um die wertvollen Nährstoffe zu erhalten und die gesundheitsfördernde Wirkung von Okras für den Körper jedoch nutzbar zu machen, ist die schonende Zubereitung des Gemüses äusserst wichtig.

Die Schoten sollten allenfalls bei niedriger Hitze gedünstet werden. Dabei entfalten sich ihre Schleimstoffe, die nicht nur heilkräftigend wirken, sondern den Gerichten auch einen sämigen Effekt verleihen. Getrocknete Okraschoten werden auch zum Binden von Saucen verwendet. Geröstete Okrasamen kommen in manchen Teilen Afrikas anstelle von Kaffeebohnen zum Einsatz.

Rezepte mit Okraschoten

Unten auf dieser Seite finden Sie einige Rezeptideen aus unserer veganen Gourmet-Küche.

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Quellen
  1. (1) Megan Ware, Benefits and uses of okra, Medical News Today, 2019
  2. (2) Oshims – Herbal Online Pharmacy, Okra
  3. (3) Hiroki Fujii et al, Impact of dietary fiber intake on glycemic control, cardiovascular risk factors and chronic kidney disease in Japanese patients with type 2 diabetes mellitus: the Fukuoka Diabetes Registry, Nutr J, Dezember 2013
  4. (4) Abd Elmoneim O. Elkhalifa et al, Okra (Abelmoschus Esculentus) as a Potential Dietary Medicine with Nutraceutical Importance for Sustainable Health Applications Molecules, Februar 2021
  5. (5) Wiedlack A, Okra exotisches Gemüse aus Äthiopien, Enjoy Living
  6. (6) Ding-Tao Wu et al, Phenolic Compounds, Antioxidant Activities, and Inhibitory Effects on Digestive Enzymes of Different Cultivars of Okra (Abelmoschus esculentus), Molecules, März 2020
  7. (7) Jutta Messing, Antiadhesive Properties of Abelmoschus esculentus (Okra) Immature Fruit Extract against Helicobacter pylori Adhesion, PLoS One, Januar 2014