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  • Muskatnuss am Baum
15 min

Muskatnuss - das heilsame Gewürz

Die Muskatnuss und die etwas weniger bekannte Muskatblüte verleihen Gerichten ein warmes, würziges Aroma, sind aber auch in der Volksheilkunde bei vielen Beschwerden im Einsatz, z. B. bei Rheuma oder stressbedingten Schlafstörungen. Lesen Sie bei uns alles über die Muskatnuss, ihre Anwendung und auch über mögliche Nebenwirkungen.

Aktualisiert: 08 Dezember 2023

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Muskatnuss ist keine Nuss

Muskatnuss, auch Muskat genannt, ist die Frucht des Muskatnussbaumes ( Myristica fragrans) und vor allem in den Küchen Europas, Indiens und Indonesiens ein beliebtes Gewürz. Die Muskatnuss mit ihrem warmen, leicht erdigen und intensiv-würzigen Aroma wird besonders gerne für Suppen, Eintöpfe, Kartoffelgerichte, Gemüsegerichte und Béchamelsaucen verwendet.

Botanisch gesehen ist die Muskatnuss keine Nuss, da nur Schliessfrüchte wie z. B. die Haselnuss oder die Edelkastanie zu den Nüssen zählen. Die Muskatnuss ist dagegen keine Schliessfrucht, sondern eine Balgfrucht. Auch Steinfrüchte wie die Mandel gehören eigentlich nicht zu den Nüssen.

Muskatblüte ist keine Blüte

Der Muskatnussbaum trägt gelbliche Früchte, die ähnlich aussehen wie Aprikosen. In der Mitte dieser Früchte befindet sich die Muskatnuss, deren Schale von leuchtend roten „Streifen“ aus lederartigem Gewebe umgeben ist. Dieses Gewebe wird Muskatblüte oder auch Macis genannt und erinnert an Flammen, die die Muskatnuss umschliessen. Dabei handelt es sich nicht um eine Blüte im botanischen Sinne, sondern um den Samenmantel der Muskatnuss. Muskatblüten werden ebenfalls zum Würzen verwendet.

Die Ernte der Muskatnuss

Ein Muskatnussbaum liefert etwa 1500 bis 2000 Muskatnüsse pro Jahr. Sobald seine Früchte reif sind, springen sie auf, so dass die Muskatnuss und die Muskatblüte sichtbar werden. Die Frucht wird dann von Hand gepflückt und die Muskatnuss von der Frucht und der Macis (die das Äussere der Schale umgibt) getrennt. Die Frucht selbst schmeckt recht sauer – in Indonesien wird sie zu Konfitüre verarbeitet.

Muskatnuss und Muskatblüte werden anschliessend für mehrere Monate getrocknet – die Muskatnuss so lange bis sich der Samen im Innern von seiner Schale gelöst hat. Dies erkennt man am Klappern beim Schütteln der Muskatnuss. Anschliessend wird die Schale aufgeknackt und der Samen nochmals zum Trocknen ausgelegt. Die Muskatblüte wird getrennt getrocknet, wobei sie sich orange verfärbt.

Herkunft und Anbau der Muskatnuss

Die Muskatnuss stammt nicht etwa aus der Stadt Maskat (englisch „Muscat“) im Oman, wie der Name vermuten lassen könnte, sondern aus Südostasien. Anfang des 16. Jahrhunderts entdeckten die Portugiesen den Muskatnussbaum auf den Molukken – einer Gruppe von Inseln in Indonesien, die auch Gewürzinseln genannt werden ( 1 ).

Da die Muskatnuss damals nur auf diesen Inseln zu finden war, versuchten verschiedene Nationen sie zu erobern, um sich das Monopol auf die Muskatnuss zu sichern. Die Portugiesen konnten das Monopol fast ein Jahrhundert lang halten, bis sie von den Niederlanden verdrängt wurden. Unter der blutigen Herrschaft der beiden Länder wurden rund 90 % der Inselbewohner ausgerottet.

Die Briten brachten schliesslich Muskatnusssamen in ihren Besitz, so dass das niederländische Monopol ein Ende fand und die Pflanze sich über den Seeweg weltweit ausbreitete. Heute wird die Muskatnuss auch in Guatemala, Japan, China, Südafrika, Indien und auf den karibischen Inseln Trinidad und Grenada angebaut ( 2 ) ( 3 ).

Grenada war einst der Hauptproduzent von Muskatnüssen, weshalb eine Muskatnuss die Flagge des Landes ziert. Hurrikans streckten jedoch einen Grossteil der Muskatnussbäume nieder. Bis ein Baum grössere Erträge liefert, dauert es etwa 15 Jahre. Deshalb wurde Grenada beim Muskatnussanbau mittlerweile von anderen Ländern überholt. Heute ist Indonesien der Hauptproduzent.

Kochen mit Muskatnuss und Muskatblüte

Die Muskatnuss eignet sich hervorragend zum Würzen von Kartoffeln, Blumenkohl, Rosenkohl, Spinat, Karotten, Rotkohl und Kohlrabi. Die Muskatblüte schmeckt ähnlich wie die Muskatnuss, ist allerdings etwas milder und geht dabei in Richtung Zimt. Sie kann für dieselben Gerichte verwendet werden wie die Muskatnuss, bietet sich aufgrund ihres süsslichen Aromas aber besonders für Nachspeisen, Chutneys oder Glühwein an.

Muskatnuss schälen

In der Regel werden ganze Muskatnüsse bereits geschält verkauft. Beim Gewürzhändler kann man jedoch auch Exemplare ergattern, die noch von ihrer Schale umgeben sind. Diese sollen besonders aromatisch sein, da das Aroma von der Schale geschützt wird. Diese Muskatnüsse werden in speziellen Verfahren getrocknet, so dass der Samen im Inneren ebenfalls trocken wird, ohne dass die Schale entfernt werden muss.

Da die Schale nicht essbar ist, muss sie vor der Verwendung aufgeknackt werden. Wie bei einer Nuss können Sie die Schale mit den Handballen auf eine harte Oberfläche drücken, bis sie aufspringt. Alternativ können Sie die Schale vorsichtig mit einem Nussknacker öffnen. Allerdings sollten Sie nicht zu stark drücken, damit der Samen nicht kaputt geht.

Muskatnuss und Muskatblüte mahlen

Die Muskatnuss wird am besten direkt vor der Verwendung gemahlen – so schmeckt sie am aromatischsten. Eine Muskatreibe eignet sich dafür gut, denn durch ihre Zacken und feinen Löcher wird das Pulver hauchfein. Wer keine Muskatreibe besitzt, kann natürlich auch eine herkömmliche Reibe oder sogar ein engmaschiges, stabiles Sieb verwenden, wenn keine Reibe zur Hand ist.

Daneben gibt es Muskatmühlen zu kaufen. Bei diesen wird die Muskatnuss in ein Gefäss gegeben und mittels einer Kurbel gemahlen, ähnlich wie bei einer Pfeffermühle. Eine Muskatmühle bietet im Vergleich zu einer Reibe den Vorteil, dass die Finger nicht verletzt werden können.

Auch die Muskatblüte schmeckt am besten, wenn sie direkt vor dem Gebrauch gemahlen wird. Wegen ihrer ungleichmässigen Form ist die Verletzungsgefahr mit einer Reibe allerdings zu gross. Deshalb sollte sie am besten in einer Gewürzmühle oder im Mörser gemahlen werden – wobei die Gewürzmühle besser geeignet ist, denn die Muskatblüte ist im getrockneten Zustand relativ hart.

* Hier finden Sie eine empfehlenswerte Muskatmühle

Muskat erst am Ende der Kochzeit hinzugeben

Das Aroma der Muskatnuss verflüchtigt sich schnell. Daher sollte sie erst am Ende der Kochzeit zum Abschmecken hinzugegeben werden. Oftmals reicht bereits eine Prise, um dem Gericht ein herrliches Muskataroma zu verleihen. Nimmt man zu viel, dann wird das Gericht schnell ungeniessbar.

Dasselbe gilt für die Macis. Die ganzen Streifen können zwar auch mitgekocht werden – wobei sie weich werden – doch lässt sich die Muskatblüte schlecht dosieren und es wäre schade um die Aromen des aussergewöhnlichen Gewürzes.

Muskatnuss und Muskatblüte aufbewahren

Gewürze sollten generell trocken und lichtgeschützt aufbewahrt werden. Dies gilt auch für die Muskatnuss und die Muskatblüte. Am besten eignen sich dafür Gläser, die in einer Küchenschublade gelagert werden.

Die Haltbarkeit von Muskatnuss und Muskatblüte

Ganze Gewürze sind wesentlich länger haltbar als bereits gemahlene. So halten sich die Muskatnuss und die Muskatblüte mehrere Jahre, während sie gemahlen nur etwa ein Jahr haltbar sind. Die gemahlenen Gewürze büssen ausserdem schneller an Aroma ein.

Rezepte mit Muskatnuss

In unserer Rezepte-Rubrik und auf unserem Youtube-Kanal finden Sie viele Rezepte mit der Muskatnuss: Hier führen wir Ihnen einige Rezepte auf, in den die Muskatnuss verwendet wurde:

  1. Kartoffelauflauf basisch
  2. Rösti mit Gemüse gefüllt
  3. Rösti mit Lauch

Die gesundheitlichen Wirkungen der Muskatnuss

Die Muskatnuss besteht zu 8 bis 15 % aus ätherischem Öl, das sich aus Myristicin, Elemicin, Eugenol und Safrol zusammensetzt. Tier- und Zellstudien zufolge wirkt die Muskatnuss unter anderem entzündungshemmend, antibakteriell, antidiabetisch, aphrodisierend, schmerzstillend, antioxidativ und herzschützend ( 4 ).

Die traditionellen Heilwirkungen der Muskatnuss

Die Muskatnuss dient in verschiedenen Ländern, wie etwa in Indonesien, Indien, Malaysia, Thailand und China, als traditionelles Heilmittel. So wird sie beispielsweise eingesetzt bei:

  1. Verdauungsbeschwerden (Durchfall, Magenkrämpfe, Blähungen)
  2. Rheuma
  3. Kopfschmerzen
  4. Fieber
  5. Hämorrhoiden
  6. Potenzstörungen
  7. Cholera
  8. sowie Mundgeruch

Die Muskatblüte kommt bei denselben Beschwerden zum Einsatz wie die Muskatnuss.

Muskatnuss bei Verdauungsbeschwerden

Auch in Europa wird die Muskatnuss bei Verdauungsstörungen eingesetzt. Zu den bekanntesten Arzneimitteln mit Muskatnuss gehören heute noch Klosterfrau Melissengeist® und Carmol®. In beiden ist sie wegen ihrer lindernden Wirkung bei Magen-Darm-Beschwerden enthalten.

Muskatnuss als Hausmittel: Bei Magenkrämpfen, Blähungen und Durchfall können Sie eine Messerspitze geriebene Muskatnuss in einem Glas warmem Wasser vermischt trinken. Bei Durchfall kann man den Muskat auch mit einem geriebenen Apfel (ebenfalls ein altbekanntes Hausmittel) einnehmen. Die Beschwerden sollen dann bereits nach einer Anwendung besser werden.

Muskatnuss wirkt antidepressiv und schlaffördernd

Ein Extrakt aus 450 g gemahlener Muskatnuss erwies sich bei depressiven Mäusen als wirksam. Während drei Tagen wurde den Mäusen entweder 5, 10 oder 20 mg des Extrakts pro Kilogramm Körpergewicht und Tag oral verabreicht. Die Dosis von 10 mg pro kg zeigte dabei die grösste antidepressive Wirkung. Humanstudien gab es bisher keine ( 5 ).

Die Forscher vermuten, dass Muskatnuss mit den Glückshormonen Dopamin und Serotonin interagiert. Aus einer früheren Studie geht zudem hervor, dass sie das Gedächtnis verbessert, was darauf hindeutet, dass die Muskatnuss sich auch noch auf andere Art und Weise auf das Gehirn auswirkt. Darauf deutet auch ihre psychoaktive Wirkung hin, auf die im Absatz „Muskatnuss sparsam dosieren“ eingegangen wird ( 6 ).

Muskatnuss als Schlafmittel

Die Muskatnuss gilt ausserdem als nervenberuhigend und schlaffördernd. Eine Messerspitze geriebene Muskatnuss in einer Tasse Milch aufgekocht, soll bei Angstzuständen, Stress und Schlafstörungen helfen. Die Muskatnuss-Milch wird eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen getrunken. Dies geht aus der indonesischen Volksheilkunde hervor ( 7 ).

Wenn Sie keine tierische Milch zu sich nehmen, dann probieren Sie die Rezeptur mit einer Sojamilch oder mit Reismilch. Beides können Sie auch sehr leicht selbst herstellen. Hier finden Sie z. B. das Rezept für Reismilch .

Muskatnuss gegen chronische Schmerzen

In einer Studie wurde das ätherische Öl der Muskatnuss gegen chronische Schmerzen, wie sie etwa bei Rheuma auftreten, getestet. Zu diesem Zweck wurde bei Ratten eine Gelenkschwellung herbeigeführt. Anschliessend wurde ihnen entweder 10 oder 20 mg Muskatnussöl pro Kilogramm Körpergewicht und Tag. Eine weitere Gruppe erhielt 30 mg Diclofenac pro kg und Tag. Diclofenac ist eines der bekanntesten Antirheumatika (und z. B. auch in Voltaren enthalten) ( 8 ).

Beide Dosen Muskatnussöl linderten die Gelenkschwellung und die Schmerzen – die höhere Dosis war sogar wirksamer als das Antirheumatikum. Die Forscher weisen jedoch explizit darauf hin, dass diese Dosen nicht auf den Menschen übertragbar sind. Denn würde man die Rattendosis auf den Menschen umrechnen, müsste ein Mensch mit 70 kg 0,7 bis 1,4 g Muskatnussöl zu sich nehmen, was auf Dauer nicht empfehlenswert ist, da die Muskatnuss in bestimmten Mengen giftig wirken kann (siehe Absatz „Muskatnuss sparsam dosieren“).

Äusserliche Anwendung von Muskatnussöl

Jedoch wirkt das ätherische Muskatnussöl auch bei äusserlicher Anwendung schmerzlindernd. In der Aromatherapie werden hierfür 1 bis 5 Tropfen des ätherischen Muskatnussöls mit 50 ml Basisöl vermischt (z. B. Jojobaöl) – denn pur verwendet kann das Öl Hautirritationen verursachen. Mit dieser Mischung werden die betroffenen Körperstellen einmal täglich eingerieben. Das ätherische Öl kann so beispielsweise bei rheumatischen Beschwerden und Verspannungen Linderung verschaffen.

Ayurvedische Gewürzmischung bei Gelenkbeschwerden

Die ayurvedische Gewürzmischung aus Muskatnuss, Kreuzkümmel und Koriander soll bei Arthrose wirksam sein. Dies berichtete der NDR 2015 in einer Fernsehsendung. Im Nachgang zur Sendung seien viele Erfolgsberichte von Zuschauern eingegangen, die die Mischung ausprobiert hatten. Geheilt habe die Mischung zwar nicht, aber die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke habe sich verbessert ( 17 ).

Hierfür wird ein bis zwei Mal pro Tag von jedem der Gewürze je eine Messerspitze bzw. drei Messerspitzen der Gewürzmischung mit einem Glas Wasser oder etwas Joghurt eingenommen. Die Wirkung solle eintreten, wenn die Gewürze täglich ein bis drei Monate eingenommen werden.

Zusätzlich wird der Gewürzmischung häufig auch noch Kurkuma im selben Verhältnis zugegeben. Diese Mischung kombiniert die entzündungshemmenden Wirkungen der verschiedenen Gewürze. Da viele Inhaltsstoffe von Gewürzen wie etwa das Curcumin im Kurkuma fettlöslich sind, wird die Gewürzmischung idealerweise mit etwas Fetthaltigem eingenommen – z. B. mit Joghurt (Vollfettstufe) oder einem Teelöffel Öl.

Der Stoff Piperin im Pfeffer kann ausserdem dafür sorgen, dass das Curcumin in Kurkuma besser vom Darm aufgenommen wird, worüber wir im Artikel So wird die Wirkung von Kurkuma verstärkt berichtet haben. Eine Prise Pfeffer könnte sich also zusätzlich positiv auf die Gewürzmischung auswirken.

* Hier finden Sie eine empfehlenswerte Muskatmühle

Muskatnuss und Muskatblüte kaufen

Während die Muskatnuss in beinahe jedem Supermarkt zu finden ist, wird die Muskatblüte fast nur in Gewürzläden oder Onlineshops angeboten. Beide gibt es entweder im Ganzen oder gemahlen zu kaufen. Bei den bereits gemahlenen Produkten verflüchtigt sich das Aroma jedoch schneller, weshalb sie weniger geschmackvoll sind als ihre ganzen Äquivalente.

Aflatoxine in gemahlenen Muskatnüssen

Nicht nur des Aromas wegen sollten Muskatnüsse im Ganzen gekauft werden. Immer wieder werden von Untersuchungsämtern Belastungen von Muskatnüssen mit sogenannten Aflatoxinen gemeldet. Aflatoxine sind Schimmelpilzgifte, die sich bei unsachgemässer Lagerung bilden, z. B. bei hohen Temperaturen und Feuchtigkeit. Sie sind krebserregend, Leber- und DNA-schädigend. Gemahlene Muskatnüsse sind anfälliger für Aflatoxine, denn in ihnen werden Muskatnüsse minderer Qualität verarbeitet, die so im Ganzen niemals verkauft würden ( 9 ) ( 10 ) ( 11 ) ( 12 ).

Auf Bio-Qualität achten

Muskatnüsse aus biologischem Anbau werden ohne den Einsatz von Pestiziden angebaut, was ein Qualitätsmerkmal darstellt. Sie sind in der Regel rund zwei bis drei Euro teurer als herkömmliche Muskatnüsse. Ein Vergleich der Anbieter lohnt sich aber, denn die Preisspanne bei Muskatnüssen ist sehr gross – so kann ein Bio-Produkt des einen Anbieters auch einmal günstiger sein als herkömmliche Muskatnüsse eines anderen Anbieters.

Gemahlene Muskatnuss nicht mit Muskatwürzer verwechseln

In Supermärkten gibt es hin und wieder Gewürze mit der Aufschrift „Muskatwürzer“ zu kaufen. Dabei handelt es sich nicht einzig um gemahlene Muskatnuss, sondern um eine Gewürzmischung. Diese kann zum Beispiel auch nur zu 10 % aus Muskatnuss bestehen, daneben aber noch Speiseweizenkleie, Trockenglukosesirup, Gewürzextrakte usw. enthalten.

Speiseweizenkleie dient in Gewürzen lediglich als günstiger Füllstoff und ist noch dazu ein Allergen, da Gluten enthalten ist. Trockenglukosesirup ist ein weiterer Füllstoff, der gleichzeitig als Süssungsmittel dient. Schauen Sie beim Kauf von Muskatnusspulver also genau hin.

Mögliche Nebenwirkungen der Muskatnuss

Dosieren Sie die Muskatnuss sparsam, denn seit Beginn des 19. Jahrhunderts ist bekannt, dass die Muskatnuss auch Nebenwirkungen haben und u. a. Halluzinationen hervorrufen kann. Die minimale Dosis, die bereits psychoaktive Wirkungen haben kann, liegt bei 5 g Muskatnuss. 5 g ist allerdings viel mehr als zum Würzen zum Einsatz kommt. Eine ganze Muskatnuss wiegt je nach Grösse zwischen 3 und 8 g. Wer gerne mit Muskatnuss kocht, kann das Gewürz also weiterhin bedenkenlos verwenden.

Auslöser für die psychoaktiven Wirkungen ist der Inhaltsstoff Myristicin, der zu etwa 4 bis 8 % in Muskatnüssen und Muskatblüten enthalten ist. Auch von der Macis sollte entsprechend nicht mehr als 5 g gegessen werden ( 13 ).

Was eine Überdosis Muskat bewirken kann

Eine Überdosis Muskat führt neben den Halluzinationen auch zu Schwindel, Benommenheit, geistiger Verwirrtheit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Brustschmerzen, Unruhe und kann sogar tödlich enden.Die Symptome treten in der Regel drei bis sechs Stunden nach der Einnahme auf und verschwinden nach 24 bis 36 Stunden wieder.

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gab es keinen bekannten Fall einer Muskatnuss-Vergiftung mit tödlichem Ausgang mehr. Drei ganze Muskatnüsse gelten für Erwachsene als tödlich – für Kinder bereits zwei. Zwei Muskatnüsse entsprächen je nach Grösse 6 bis 16 g – drei Muskatnüsse 9 bis 24 g. Wobei die tödliche Dosis auch vom Alter, Gewicht und von der jeweiligen Anfälligkeit für Myristicin abhängt.

Nutmeg Challenge – gefährlicher Trend in den sozialen Medien

In den letzten Jahren wurden vermehrt Fälle von Jugendlichen publik, die – angespornt von Altersgenossen über soziale Medien wie TikTok und Facebook – hohe Mengen an Muskatnuss zu sich nahmen, um einen Rausch herbeizuführen. Bekannt wurde dieses Phänomen unter dem Namen „ Nutmeg Challenge“. Der Begriff stammt aus dem Englischen: „Nutmeg“ bedeutet Muskatnuss und „Challenge“ bedeutet Herausforderung.

Ein 14-jähriges Mädchen nahm beispielsweise 21 g gemahlene Muskatnuss zu sich, also wesentlich mehr, als die oben erwähnten 5 g. Aufgrund starker innerer Unruhe wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert, nahm aber glücklicherweise keinen weiteren Schaden. Es wäre jedoch nicht das erste Mal, dass eine „Challenge“ unter Kindern und Jugendlichen zu Todesfällen führt (z. B. Cinnamon Challenge, bei der das Schlucken von 1 TL Zimt ohne jede Flüssigkeit probiert wird, was enorm gefährlich werden kann, da das feine Zimtpulver in die Lungen gelangt und zu Atemstörungen bis hin zu Ersticken führen kann) ( 14 ).

Muskatnuss in der Schwangerschaft

Früher wurde die Muskatnuss in der Volksmedizin unter anderem als Abtreibungsmittel verwendet – hierfür wurden allerdings bis zu zehn Muskatnüsse oder sogar noch mehr gegessen. Entsprechend kam es damals häufiger zu Muskatvergiftungen. In den üblichen Mengen zum Würzen können Sie die Muskatnuss in der Schwangerschaft und während der Stillzeit hingegen bedenkenlos zu sich nehmen ( 15 ).

Muskatnuss für Babys und Kinder

Auch für Babys und Kinder ist die Muskatnuss in den üblichen Mengen nicht schädlich. In Indonesien gilt die oben erwähnte Muskatnuss-Milch sogar als Einschlafhilfe für Babys und Kinder. Das Gewürz sollte allerdings für die Kleinen unzugänglich aufbewahrt werden, damit beim Spielen nicht womöglich grössere Mengen davon verschluckt werden.

Muskatnussbaum als Zimmerpflanze

Da es sich bei der Muskatnuss um den Samen des Muskatnussbaums handelt, könnte man auf die Idee kommen, einfach eine Muskatnuss auszusäen. Der Samen soll allerdings nur für wenige Tage nach der Ernte keimfähig sein. In Onlineshops werden hingegen Samen verkauft, die eine besonders hohe Keimrate haben sollen. Bewertungen auf Plattformen wie Amazon deuten eher nicht darauf hin. Alternativ könnten Sie sich ein vorgezogenes Muskatnussbäumchen im Topf kaufen – diese sind allerdings auch relativ selten zu bekommen ( 16 ).

Der immergrüne Muskatnussbaum bevorzugt tropisches Klima: Er benötigt auch im Winter Temperaturen um die 20 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 70 Prozent. Als Standort würden sich also höchstens ein beheizter Wintergarten mit Luftbefeuchter oder ein helles Badezimmer eignen. Die Erde im Topf sollte immer feucht sein – Staunässe verträgt die Pflanze aber nicht.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie jemals eigene Muskatnüsse ernten können, ist allerdings relativ gering, denn bereits in seinen Herkunftsländern braucht der Baum acht bis zehn Jahre, bis er zum ersten Mal Früchte trägt. Grössere Ernten sind erst nach 15 Jahren zu erwarten. Ausserdem ist der Muskatnussbaum zweihäusig, das heisst, er kann weiblich oder männlich sein und benötigt das entsprechende Gegenstück zur Bestäubung.

Update 31.8.2022 - Ergänzung zur Gewürzmischung

Wir haben den Abschnitt "Ayurvedische Gewürzmischung bei Gelenkbeschwerden" eingefügt.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.