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Wie Sie mit Pektin Ihre Gesundheit verbessern

Pektin ist ein löslicher Ballaststoff, der aus Äpfeln oder Zitrusfrüchten gewonnen wird. Pektin ist ein hervorragender und preiswerter Entgifter. Gleichzeitig senkt Pektin den Cholesterinspiegel und bindet sogar radioaktive Stoffe.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 25 März 2023

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Pektin und seine Wirkungen auf Ihre Gesundheit

Pektin kann Ihre Gesundheit gleich mehrfach verbessern: Der Ballaststoff, der meist aus Äpfeln oder den Schalen von Zitrusfrüchten gewonnen und in Form von Pulver oder Kapseln eingenommen werden kann,

  1. senkt die Blutfett- und Cholesterinwerte,
  2. wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus,
  3. entgiftet z. B. Blei,
  4. reduziert eine radioaktive Belastung,
  5. hilft beim Abnehmen,
  6. reguliert die Verdauung (auch bei krankhaften Durchfällen und dem Reizdarmsyndrom),
  7. wirkt präbiotisch, wirkt sich also positiv auf die Darmflora aus und
  8. hat krebshemmende Eigenschaften.

Pektin ist ein darmfreundliches Präbiotikum

Pektin gehört zu den Polysacchariden, also den Vielfachzuckern. Dennoch ist Pektin kein Zucker im herkömmlichen Sinn, da der Stoff nicht wie Zucker verdaut wird, sondern unverdaut im Dickdarm landet. Es ist also ein Ballaststoff – und zwar ein ganz besonderer Ballaststoff.

Pektin gehört zu den löslichen Ballaststoffen und dient daher vielen nützlichen Darmbakterien als Nahrung. Man nennt Pektin daher auch ein Präbiotikum. Es wirkt also präbiotisch, was bedeutet, dass es der Darmflora gut tut. Die nützlichen Bakterien können es verstoffwechseln und daraus Energie gewinnen. Gleichzeitig entstehen dabei kurzkettige Fettsäuren, die wiederum als Energiequelle für die Darmschleimhautzellen dienen.

* Pektin in Pulverform finden Sie hier unter diesem Link.

Die Herstellung von Pektin

Kauft man Pektin als Nahrungsergänzung oder auch als Geliermittel für z. B. Marmelade oder Sülze, dann handelt es sich immer um Pektin natürlichen Ursprungs, also um Pektin, das aus Früchten gewonnen wurde.

Synthetisch kann der Stoff nicht hergestellt werden. Stattdessen wird es mit Hilfe bestimmter Verfahren (Säurekatalyse, Ultraschall) meist aus Resten der Saftherstellung extrahiert. Im Fruchtfleisch selbst sind nur geringe Pektinmengen enthalten, da sich der Ballaststoff insbesondere in den Zellwänden der Schalen befindet. Daher kann man zur Gewinnung von Pektin sehr gut Apfeltrester oder die Schalen von Zitrusfrüchten verwenden ( 3 ).

So kann man Pektin selbst herstellen

Traditionelle Extraktionsverfahren, z. B. das Auskochen der Früchte für bis zu 24 h dauert zu lange und ist daher zu teuer für die kommerzielle Herstellung ( 2 ). Doch genau über das Auskochen könnte man Pektin auch zu Hause herstellen. Im Netz finden Sie dazu vereinzelt Videos, z. B. hier, wo das Kochen nur für zweimal je 20 Minuten zur Anwendung kommt: Pektin selbst herstellen

Pektin ist E440 und für Bio-Produkte erlaubt

Pektin wird auch in der Lebensmittelindustrie als Zusatzstoff eingesetzt. Es trägt dazu die Nummer E 440. Aufgrund seiner Unbedenklichkeit und Unschädlichkeit ist der Ballaststoff auch für die Herstellung von Bioprodukten erlaubt ( 4 ).

Das Pektin aus Äpfeln wird besonders für Backwaren verwendet, jenes aus Zitrusfrüchten wegen der helleren Farbe für Marmeladen ( 5 ).

Der Ballaststoff wird in der Lebensmittelindustrie für viele Produkte eingesetzt: für Marmelade, Gelee, Desserts, Softdrinks, Milchprodukte, vegane Wurstalternativen, aber auch für zahlreiche pharmazeutische Produkte.

Diese Früchte enthalten Pektin

Pektin ist ein natürlicher Stoff aus Früchten. Es kommt besonders in Äpfeln, Birnen, Quitten, Heidelbeeren, Kakis, Zitrusfrüchten, Hagebutten, aber auch in vielen anderen Früchten vor.

An den folgenden Zahlen sieht man, dass der Pektingehalt im Fruchtfleisch eher gering ist, in den Schalen dagegen sehr hoch. Man könnte daher aus geschälten Früchten so gut wie kein Pektin gewinnen (5):

  1. Apfel 1–1,5 %
  2. Apfeltrester ca. 15 %
  3. Quitte 0,5 %
  4. Orange 0,5–3,5 %
  5. Zitrusschalen (aus Orangen und Zitronen) ca. 30 %
  6. Aprikose 1 %
  7. Kirsche 0,4 %
  8. Karotten 1,4 %

Schaut man sich nun die Studien zu den gesundheitsfördernden Wirkungen des Pektins an, sieht man, dass oft Dosierungen von 10 g oder mehr für die erwünschten Ergebnisse nötig sind.

Wollte man mit Äpfeln 10 g Pektin verzehren, müsste man etwa 1 kg Äpfel essen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Andere Früchte haben meist einen noch geringeren Pektinanteil. Der Verzehr von Äpfeln oder Früchten, um therapeutisch wirksame Pektinmengen zu erreichen, scheint daher nicht sehr praktikabel.

Pektin senkt den Cholesterinspiegel

Ballaststoffe – insbesondere die wasserlöslichen Ballaststoffe und so auch Pektin – können den Cholesterinspiegel senken. Sie tun das insbesondere über folgenden Mechanismus: Ballaststoffe binden im Darm Gallensäuren an sich, so dass diese mit dem Stuhl ausgeleitet werden. Jetzt benötigt der Körper neue Gallensäuren (zur Fettverdauung), zu deren Herstellung Cholesterin nötig ist. Wird jetzt Cholesterin für die Neuherstellung der Gallensäuren verbraucht, sinkt der Cholesterinspiegel.

Wenn die Darmbakterien ausserdem den Ballaststoff abbauen, entstehen kurzkettige Fettsäuren, die die Neubildung von Cholesterin in der Leber hemmen können.

In einer randomisierten, placebokontrollierten, doppelblinden Studie aus 1997 nahmen 51 Personen mit leicht erhöhtem Cholesterinspiegel sechs Monate lang täglich 15 g wasserlösliche Ballaststoffe in Form einer Mischung aus u. a. Flohsamen und Pektin ein.

Nach acht Wochen stellte sich ein um 6,4 % reduzierter Gesamtcholesterinspiegel und ein um 10,5 % reduzierter LDL-Spiegel ein, der bis zum Ende der Studie gleichblieb. Der HDL-Spiegel („gutes“ Cholesterin) blieb unverändert ( 19 ). Bestätigt wird die cholesterinsenkende Wirkung des Pektins bzw. wasserlöslicher Ballaststoffe (wenn man 2 bis 10 g pro Tag einnimmt) von einer Meta-Analyse aus dem Jahr 1999, in der man 67 Studien zu diesem Thema ausgewertet hatte ( 20 ).

Im selben Jahr zeigten Forscher des Harborview Medical Center in Seattle ( 21 ), dass die tägliche Einnahme von Pektin und anderen Ballaststoffen (insgesamt 20 g pro Tag über 15 Wochen hinweg) den LDL-Spiegel um 12 % senken konnte. In der Placebogruppe sank er nur um 1,3 %. Die HDL-Werte blieben auch hier unverändert.

Allerdings scheint Pektin nicht gleich Pektin zu sein, denn in einer niederländischen Studie an der Maastrichter Universität ( 22 ) zeigte sich, dass (bei 15 g pro Tag über 4 Wochen hinweg) Apfelpektin den Cholesterinspiegel etwas besser senken konnte (um bis zu 10 Prozent) als Citruspektin (um bis zu 7 Prozent). 

Mit Pektin den Blutdruck senken

Wasserlösliche Ballaststoffe wie Pektin, die sich senkend auf den Cholesterinspiegel auswirken, die ausserdem – wie wir weiter unten sehen werden – bei der Gewichtsabnahme behilflich sind, beeinflussen natürlich auch äusserst positiv das Herz-Kreislaufsystem. Bemerkbar kann sich dies u. a. durch einen sinkenden Blutdruck machen, wie eine Meta-Analyse von 2018 bestätigt.

In dieser Meta-Analyse wurden 43 Studien ( 23 ) überprüft, so dass sich dabei eine durchschnittliche Senkung des systolischen Blutdrucks um 1,59 mmHg und des diastolischen Blutdrucks um 0,39 mmHg ergab, wenn man täglich 8,7 g dieser wasserlöslichen Ballaststoffe für etwa 7 Wochen zu sich nimmt. Die Senkung des systolischen Blutdrucks wurde allerdings nur bei Supplementierung mit Flohsamen beobachtet, so dass man beide Ballaststoffquellen – Flohsamenschalenpulver und Pektin – kombinieren könnte, z. B. vom Flohsamenschalenpulver morgens ½ bis 1 TL und vom Pektin abends 5 bis 7 g.

(Denken Sie daran, dass Flohsamen oder auch Flohsamenschalen nicht so wirksam sind wie das fein vermahlene Pulver. Ungemahlen Flohsamenschalen können ausserdem das Verdauungssystem reizen.) Von diesem Mix nehmen Sie einfach 30 Minuten vor einer Mahlzeit 1 – 2 Teelöffel mit 200 ml Wasser, schütteln alles im Mixbecher gut durch und trinken es.

* Pektin in Pulverform finden Sie hier unter diesem Link.

Pektin zum Abnehmen

Da Pektin die Entleerung des Magens verlangsamt und somit länger satt macht und ausserdem die Fettverdauung hemmt, also für eine erhöhte Fettausleitung sorgt, gilt der Ballaststoff als wirkungsvolle Abnehmhilfe. Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Abnehmpillen hat Pektin dabei keine schädlichen Nebenwirkungen. Stattdessen verbessert es sogar die Darmflora, entgiftet und reguliert den Cholesterinspiegel samt Blutdruck.

In einer Studie der Los Angeles County University ( 24 ) erhielten fettleibige Teilnehmer zu einer Mahlzeit 15 g Pektin. Es zeigte sich, dass sich der Magen daraufhin nach erst 116 Minuten um die Hälfte entleert hatte. Ohne Pektin war der Magen schon nach 71 Minuten um die Hälfte entleert. Die Probanden fühlten sich mit dem Ballaststoff auch deutlich länger und nachhaltiger satt.

Bei einer Studie der US Army ( 25 ) ergab sich zudem, dass eine Pektinportion von nur 5 Gramm in einem Orangensaft das Sättigungsgefühl für vier Stunden erhalten konnte – und zwar sogar dann, wenn der Saft am Morgen getrunken wurde, man also schon einige Stunden lang (über Nacht) nichts gegessen hatte.

Dennoch sollte man sich beim Abnehmen nicht nur auf einen einzelnen Stoff verlassen, sondern einem konkreten Plan folgen, der auf mehreren Säulen steht: Angepasste Energiezufuhr, gesunde Ernährung, viel Bewegung, Stressmanagement, Darmsanierung, Optimierung der Vitalstoffversorgung etc.

Wir haben die besten Massnahmen für ein gesundes Abnehmen hier zusammengefasst: Die besten Tipps fürs gesunde Abnehmen

Pektin hilft bei Durchfall

Als wasserlöslicher Ballaststoff ist Pektin natürlich auch in Sachen Regulierung der Verdauungstätigkeit ein wertvoller Helfer.

In einer klinischen Studie aus Bangladesh ( 29 ) mit 62 Kindern mit chronischen Durchfallerkrankungen unterschiedlicher Ursache half eine Reisdiät mit Pektin, die Durchfallsymptome in nur drei Tagen signifikant zu lindern. Die Kinder waren erst 5 bis 12 Monate alt, und die Pektindosis betrug 4 g pro Kilogramm Körpergewicht, was natürlich mit dem Kinderarzt abgesprochen werden sollte.

Das Pektin war aus grünen Bananen gewonnen worden. Grüne Bananen eignen sich auch als Hausmittel, wenn man gerade weder Pektin noch Zeolith oder andere typische Durchfall-Hausmittel zur Hand hat. Denn in genannter Studie hatten gekochte grüne Bananen den Durchfall fast genauso gut gelindert wie das Pektin.

Pektin beim Reizdarmsyndrom und zur Verbesserung der Darmflora

In einer randomisierten placebokontrollierten Studie in China mit 87 Teilnehmern mit Reizdarmsyndrom half die tägliche Gabe von 24 g Pektin, innerhalb von 6 Wochen die Darmflora signifikant zu verbessern.

Der Ballaststoff wirkte als Präbiotikum und stärkte die Bifidobakterien im Darm, während sich die Menge schädlicher Bakterien verringerte ( 30 ). Gleichzeitig nahmen die Beschwerden ab und auch die zuvor erhöhten Entzündungsmarker gingen mit Hilfe von Pektin zurück. In der Placebogruppe war dies nicht der Fall, so dass die beteiligten Forscher rieten, den Ballaststoff als Komponente in die Reizdarm-Therapie miteinzubinden.

Pektin bei Krebs

Im Zusammenhang zu einer möglichen Wirkung des Pektins bei Krebs liegen bislang nur Zellstudien vor, die jedoch auf vorteilhafte diesbezügliche Eigenschaften des Ballaststoffs schliessen lassen. So zeigte Pektin in mehreren dieser Studien eine hemmende Wirkung auf verschiedene Krebsarten wie Prostatakrebs ( 38 ), Darmkrebs ( 39 ) ( 40 ) ( 41 ) ( 42 ), Melanomen ( Hautkrebs) ( 43 ), Leukämie ( 44 ), Leberkrebs ( 45 ), Brustkrebs ( 46 ) und Magenkrebs ( 47 ).

Allerdings kann man schon allein aufgrund der entgiftenden (siehe nächster Abschnitt) sowie darmfreundlichen, also präbiotischen Wirkung davon ausgehen, dass Pektin auch über andere Wege Heilprozesse anstossen kann. Schliesslich ist ein gesunder Darm und eine ausgewogene Darmflora eine der wichtigsten Voraussetzungen für Gesundheit und Wohlbefinden, während umgekehrt eine gestörte Darmflora zu den wichtigsten Mitursachen vieler chronischen Erkrankungen zählt – auch von Krebs, wie wir hier erklärt haben: Kranke Darmflora macht Krebs aggressiv

Pektin entgiftet Blei

In einer chinesischen Studie (2008) mit Kindern zwischen 5 und 12 Jahren, die eine hohe Belastung mit Blei aufwiesen, wurde untersucht, ob Zitruspektin als Chelatbildner die Bleikonzentration im Blut wirksam senken kann.

Nach 28 Tagen war der Bleigehalt im Blut dramatisch gesunken und im Urin signifikant gestiegen. Das Pektin half also dabei, das Blei zu binden und aus dem Körper auszuleiten ( 36 ). Die Kinder hatten täglich 15 g des Ballaststoffs erhalten (aufgeteilt auf drei Portionen).

Laut einer russischen Studie aus 2007 – allerdings an Ratten – zeigte sich, dass sich zum Zwecke der Bleientgiftung offenbar niedrig verestertes Pektin am besten eignet. Bei den Tieren nahm mit Hilfe dieses Pektins die Bleikonzentration in den Ausscheidungen um über 45 % zu.

Pektin zum Schutz vor Radioaktivität und Strahlenschäden

Pektin kann nicht nur Schwermetalle wie Blei, sondern offenbar auch radioaktive Partikel binden und mit dem Stuhl ausleiten, etwa Cäsium, so dass mit Hilfe des Ballaststoffs eine radioaktive Belastung reduziert werden kann. Entsprechende Studien gibt es insbesondere im Zusammenhang mit der starken Belastung der Bevölkerung durch das Reaktorunglück von Tschernobyl im Jahre 1986.

In einer Studie von 2004 des Institute of Radiation Safety Belrad, Minsk/Belarus las man: “17 Jahre nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl weist die Bevölkerung im Süden Weissrusslands immer noch eine Strahlenbelastung mit Cäsium-137 auf. Die Ursache ist meist der Verzehr belasteter Lebensmittel.“

In Rahmen der Studie nun gab man Kindern, die besonders aufgrund des Verzehrs von kontaminierter Milch unter einer mittleren bis hohen Belastung litten, 16 Tage lang Apfelpektin als Nahrungszusatz. Am Ende dieses Zeitraums hatten sich nicht nur die Strahlenwerte um 39 % bzw. 28 % reduziert, sondern auch das EKG und der Blutdruck verbessert ( 31 ). Denn die belasteten Kinder litten auch unter Herz-Kreislauf-Störungen und Bluthochdruck.

Eine weitere klinische Studie aus demselben Jahr bestätigte die Fähigkeit des Apfelpektins, radioaktives Cäsium im Darm zu binden und die radioaktive Belastung deutlich reduzieren zu können. Bei 64 Kindern zeigte sich in der Apfelpektingruppe eine um 62 % reduzierte Cäsiumbelastung im Vergleich zur Kontrollgruppe ( 32 ).

Aus dem Jahr 2007 stammt eine ähnliche Studie, in der man jedoch endlich auch eine Dosis erfährt. Hier erhielten die betreffenden Kinder zwei Wochen lang zweimal täglich je 5 g eines Pektinproduktes (Vitapect). Die radioaktive Belastung wurde dadurch um 33 % reduziert. In der Placebogruppe waren es nur 14 %. Dass auch hier die radioaktive Belastung so deutlich sank, lag daran, dass die Kinder ab Beginn der Studie nicht nur Pektin erhielten, sondern auch gezielt unbelastete Nahrung ( 49 ).

Vitapect enthält neben Pektin allerdings auch Vitamine des B-Komplexes, Vitamin C, Vitamin E, Zink, Selen und Betacarotin, so dass man selbstredend bei jeder Ausleitung bzw. bei jeder ganzheitlichen Therapie auch auf eine Optimierung der Vitalstoffversorgung achten sollte. Zur genauen Zusammensetzung suchen Sie bitte die entsprechende Seite auf ( 50 ). Leider ist Vitapect jedoch nicht mehr erhältlich.

* Pektin in Pulverform finden Sie hier unter diesem Link.

Entgiftet Pektin Radioaktivität besser als Zeolith?

Da auch die Mineralerden Bentonit und Zeolith als Mittel zur Entgiftung radioaktiver Komponenten gelten, stellt sich die Frage, wer nun besser ausleitet, Mineralerden oder Pektin. Vergleichsstudien dazu liegen leider nicht vor. Auch liegen keine eindeutigen Studien vor, wie genau die Mineralerden beim Menschen radioaktive Partikel ausleiten könnten.

Allerdings weiss man immerhin, dass Zeolith in dieser Hinsicht wirksamer ist als Bentonit, wie eine aktuelle Studie (2019) am geologischen Institut in Moskau zur Sorptionsfähigkeit von Bentonit, Zeolith, Glukonit und Kieselgur ergab ( 35 ).

Wie gut Zeolith nun radioaktive Partikel entgiften kann, wurde u. a. in einer koreanischen Studie aus dem Jahr 2017 untersucht. Dabei stellte man fest, dass Zeolithsteine die radioaktive Belastung von Wasser um 44,2 % reduzieren können ( 33 ), so dass man Zeolith evtl. zusätzlich einsetzen kann, nämlich als Entgifter von Wasser, so dass man im Falle eines Falles gar nicht erst belastetes Wasser trinken muss. Zeolithsteine gibt es im Aquarienfachhandel.

Auch in Tschernobyl wurde Zeolith in vielen Bereichen eingesetzt, einerseits direkt im Reaktor, wo 500.000 Tonnen Zeolith radioaktive Partikel aufsaugen sollten. Auch dem Vieh fütterte man Zeolith, damit die Milch unbelastet blieb. Kindern buk man Kekse, die Zeolith enthielten, um sie vor der radioaktiven Belastung zu schützen. Und wenn man in den Boden Zeolith einarbeitete, so hiess es in einem Papier, das 1998 an der National Academy of Sciences erschien, dann nahmen die Pflanzen kein radioaktives Strontium oder Cäsium auf ( 51 ).

Achten Sie jedoch auf folgendes: Aus einer Studie von 2016 ist bekannt, dass Eisen die Entgiftungsfähigkeiten von Zeolith im Hinblick auf radioaktives Cäsium hemmen kann ( 34 ). Wenn Sie also Eisen einnehmen, dann setzen Sie damit eventuell während einer Ausleitungskur mit Zeolith aus.

Hemmt Pektin die Aufnahme von Vitaminen oder Mineralstoffen?

Wenn Pektin nun also Gallensäuren, ausserdem Schwermetalle wie Blei und radioaktive Stoffe binden kann, stellt sich die Frage, ob der Ballaststoff vielleicht auch andere Stoffe bindet, etwa Vitamine und Mineralstoffe und damit die Vitalstoffversorgung beeinträchtigen könnte.

In einer Studie aus den 1980er Jahren gab man Patienten, die sich ballaststoffarm ernährten, drei Tage lang täglich 15 g Citruspektin. Es zeigte sich, dass ihr Phosphor-, Calcium-, Magnesium- und Zinkhaushalt unbeeindruckt blieb. Dass die Calciumresorption bei einer Pektineinnahme ungestört bleibt, bestätigte auch eine Untersuchung von 2009. ( 9 )

Lediglich der Eisenspiegel sank in der 1980er Studie bei fast allen Patienten, allerdings unterschiedlich stark. Bei manchen Patienten sank die Eisenresorption nur wenig, bei anderen auf ein Drittel bis sogar auf ein Fünftel der ursprünglichen Eisenaufnahme. ( 48 )

Eine Studie aus 1999 wiederum zeigte, dass sich bei Pektineinnahme weder der Eisen- noch der Ferritinspiegel veränderten, auch dann nicht, wenn man täglich über 15 Wochen hinweg 20 g Pektin einnahm. ( 21 ) Und in einer weiteren Arbeit (von 2014) wird sogar geschrieben, der Ballaststoff erhöhe die Eisenresorption im Darm. ( 13 )

Die Aufnahme von Carotinoiden jedoch soll durch Citruspektin vermindert werden können, und zwar bei Betacarotin, Lycopin und Lutein um ca. ein Drittel – so zwei Studien aus den 1990er Jahren. ( 11 ) ( 12 )

So nehmen Sie Pektin richtig ein

Bei der Einnahme von Pektin ist es besonders wichtig – wie bei allen Ballaststoffen – dass man ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, und zwar gleichzeitig mit der Pektineinnahme und zusätzlich über den Tag verteilt.

Pro kleinem Teelöffel Pektin nehmen Sie mindestens 200 ml Wasser oder Saft zu sich (das Pektin gründlich mit der Flüssigkeit verrühren, am besten im Mixer) und trinken dann in der folgenden halben Stunde noch einmal 200 ml Wasser.

Da Pektin die Neigung hat, im Mund an den Zähnen zu kleben, ist es einfacher, Pektin in Form von Presslinge oder Kapseln einzunehmen, In diesem Fall orientieren Sie sich bitte an den Dosier-Empfehlungen des jeweiligen Herstellers.

Nehmen Sie Pektin vorsichtshalber nicht gemeinsam mit Nahrungsergänzungsmitteln ein, sondern in einem Abstand von mehreren Stunden.

Nehmen Sie Pektin ausserdem nicht zu jeder Mahlzeit ein, sondern nur 1- bis 2-mal täglich.

Gerade zur Entgiftung sollte Pektin auf leeren Magen genommen werden, es sei denn, Sie wissen, dass eine bestimmte Mahlzeit belastet ist (z. B. radioaktiv oder anderweitig). Dann natürlich würden Sie das Pektin mit der Mahlzeit nehmen, um die potentielle Belastung durch diese Mahlzeit zu verringern.

Wenn Sie das Sättigungsgefühl nach einer Mahlzeit erhöhen möchten, dann nehmen Sie das Pektin kurz vor oder zu einer Mahlzeit.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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Quellen
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