Ist Kaffee nun gesund oder ungesund?
Seit in Europa im 17. Jahrhundert die Pforten der ersten Kaffeehäuser geöffnet wurden, hat sich die Anhängerschaft der gerösteten Bohne stetig vergrössert. Lange konnten es sich nur die Reichen und Mächtigen leisten, Kaffee zu trinken. Heute gilt der Kaffee vielerorts als das beliebteste Getränk und so trinken ihn in Europa Tag für Tag nahezu 75 Prozent der Bevölkerung.
Nichtsdestotrotz gibt es wohl kaum ein anderes Getränk, das so kontrovers betrachtet wird wie der Kaffee. Über den Geschmack lässt sich natürlich nicht streiten: Während die einen das braune Heissgetränk nahezu vergöttern, finden die anderen den Geschmack einfach nur abscheulich.
Wie steht es aber um den gesundheitlichen Wert des Kaffees? Auch hier scheiden sich die Geister. Es gibt viele Studien, die dem Kaffee einen positiven Effekt zuschreiben, aber genauso viele, die seine Schädlichkeit belegen.
Da Koffein zu Herzrasen oder sogar zu Herzrhythmusstörungen führen kann, nahmen Mediziner lange an, dass sich häufiges Kaffeetrinken unweigerlich negativ auf die Herzgesundheit auswirkt. Infolge neuester Forschungsergebnisse kamen Wissenschaftler dann aber zum Schluss, dass Kaffee dem Herzen nicht in jedem Fall schadet.
Eine italienische Studie, die auf dem Kongress der European Society of Cardiology (ESC) 2015 vorgestellt wurde, zeigte jetzt, dass Kaffee für das Herz sehr wohl ziemlich ungünstig ist.
Kaffee erhöht das Risiko für Herzkrankheiten
Ein Team von Herzspezialisten um Dr. Lucio Mos vom Krankenhaus San Daniele in Udine untersuchte im Detail, ob sich das Kaffeetrinken auf das kardiovaskuläre Risiko auswirkt oder nicht.
Sie werteten die Daten von rund 1.200 Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 45 Jahren aus, die alle unter einem leichten Bluthochdruck (Stufe 1) litten und nicht medikamentös behandelt wurden. Rund 26 Prozent der Probanden tranken keinen Kaffee und fast 64 Prozent nahmen pro Tag 1 bis 3 Tassen Kaffee zu sich. Rund 10 Prozent waren starke Kaffeetrinker, sie konsumierten mehr als 3 Tassen täglich.
Die Forscher stellten einen Zusammenhang zwischen dem Kaffeekonsum und einer Verschlechterung des Bluthochdrucks fest: Bei moderatem Kaffeegenuss war das diesbezügliche Risiko um das Dreifache und bei starkem Kaffeegenuss um das Vierfache erhöht.
Wer also bereits an Bluthochdruck leidet – auch wenn es nur ein leicht erhöhter Blutdruck ist – und regelmässig Kaffee trinkt, riskiert laut dieser Studie in zunehmendem Ausmass, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden. Dr. Mos rät Menschen mit leicht erhöhtem Blutdruck deshalb dringend davon ab, täglich Kaffee zu trinken.
Der hohe Preis vermeintlicher Kaffee-Vorteile
Allerdings sollten auch die übrigen Nachteile des Kaffees betrachtet werden. Denn auch wenn in manchen Studien behauptet wird, er würde sich bei Diabetes, bei Alzheimer und manch anderen Beschwerden positiv auswirken – zu welchem Preis tut er das?
Bei den meisten Menschen führt Kaffee zu einer Art Sucht, so dass es Ihnen nicht mehr möglich ist, in den Tag ohne Kaffee zu starten. Menschen, die keinen Kaffee trinken, werden sodann entgeistert gefragt: Wie aber wirst du ohne Kaffee wach? Vielen Menschen ist offenbar die Fähigkeit abhanden gekommen, ohne ihre tägliche Droge wach und aktiv zu werden, ja, es ist für sie sogar unvorstellbar geworden, dass dies anderen Menschen noch durchaus möglich ist. Also wird Kaffee täglich getrunken, meist in Mengen von mehr als 3 Tassen täglich – und das ist eindeutig zu viel.
Die möglichen negativen Folgen des Kaffees haben wir für Sie hier zusammengefasst:
Kaffee reduziert die Teamfähigkeit
Und wenn Sie Lust darauf haben, ganz ohne Kaffee morgens fit zu werden, dann finden Sie hier jede Menge interessanter Informationen: Wie gewöhnt man sich den Kaffee ab?