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Kuhmilch - für die Gesundheit ungeeignet

Kuhmilch ist kein notwendiges Nahrungsmittel – im Gegenteil. Kuhmilch ist für Erwachsene überflüssig, ganz besonders für erwachsene Menschen. Denn Kuhmilch ist die Säuglingsnahrung für Kälber. Kuhmilch kann bei vielen Menschen überdies die Gesundheit verschlechtern. Auch für die Knochen ist Kuhmilch kein Allheilmittel, wie in der Werbung und auch von vielen Ernährungsfachleuten immer wieder vermittelt wird.

Aktualisiert: 15 Mai 2022

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Kuhmilch ist gesund – aber nur in der Werbung

Milch ist nicht immer und nicht für jeden ungesund. Muttermilch beispielsweise ist für Menschenbabys extrem gesund. Kuhmilch aber ist für Menschen – ob Babys oder Erwachsene – in vielen Fällen ungesund. Sollten Sie an chronischen Krankheiten leiden und gleichzeitig gerne Milchprodukte konsumieren, testen Sie, wie sich Ihr Gesundheitszustand verändert, wenn Sie eine milchproduktefreie Phase von z. B. 4 bis 6 Wochen einlegen.

Kuhmilch – Massenproduktion führt zu Massenkonsum

Der Milchkonsum stieg in den vergangen Jahrzehnten kontinuierlich an. Nicht etwa, weil sich herausstellte, dass Milch Menschen gesünder machen würde, sondern weil sich Kühe relativ leicht in Milchmaschinen verwandeln liessen und somit grosse Mengen Milch produziert werden konnten.

Jetzt musste man den Menschen nur noch einreden, möglichst viel Milch zu konsumieren, weil es für sie gut und gesund sei. Das hat funktioniert. Fast jeder Mensch glaubt mittlerweile, Milch sei für die Gesundheit unentbehrlich, insbesondere für die Knochen - und schon fanden die produzierten Milchmassen den erwünschten Absatz.

Kuhmilch belastet oft unmerklich

Viele Menschen vertragen Milchprodukte nicht, andere haben sich im Laufe der Zeit scheinbar an Milchprodukte gewöhnt. Scheinbar deshalb, weil Milchprodukte oft nicht unmittelbar nach ihrem Verzehr zu Gesundheitsbeschwerden führen, statt dessen aber den Organismus dauerhaft und zunächst unmerklich belasten, und auf diese Weise zur Entstehung meist chronischer Erkrankungen beitragen können.

Da Kuhmilch aber massenweise produziert wird und Milchprodukte ausserdem schön satt machen, wird Milch von allen Seiten und mit vereinten Kräften als gesundes Produkt mit vielen Mineralstoffen und wertvollem Eiweiss gepriesen. Die Menschen kaufen, konsumieren - und wundern sich zu gegebener Zeit, wohin denn ihre Gesundheit entschwunden ist.

Was wissen Sie über Kuhmilch?

Kuhmilch bewirkt also häufig genau das Gegenteil von dem, was uns der Mainstream täglich weismacht.

  1. Informiert Sie die Kuhmilch-Werbung beispielsweise über mögliche Symptome, die auf eine Kuhmilchunverträglichkeit oder Laktoseintoleranz hinweisen könnten (z. B. häufige Erkältungen, Infektionsanfälligkeit, Atemwegserkrankungen, Darmprobleme)?
  2. Liefert die Kuhmilch-Werbung konkrete Informationen über den wirklichen Alltag in den Massenställen der Kuhmilch-Produzenten? Sehen Sie auf den Joghurtbechern verwaiste und schreiende Kälber, die ihren Müttern unmittelbar nach der Geburt weggenommen werden (weil der Mensch die Milch trinken will) und nach wenigen Wochen in den Schlachthof kommen? Nein. Auf den Joghurtbechern sind grüne Wiesen - Wiesen, die die meisten Kühe nie zu Gesicht bekommen.
  3. Wird in der Kuhmilch-Werbung erklärt, welche industriellen Verarbeitungsschritte die Kuhmilch durchläuft, bevor sie im Verkaufsregal steht?
  4. Erzählt irgendjemand von den qualitativen Änderungen der Milch durch die industrielle Verarbeitung (Pasteurisierung, Homogenisierung, Ultrahocherhitzung etc.) und deren möglichen negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit?

Nein, denn die Antworten auf all diese Fragen würden dazu führen, dass annähernd jedem der Appetit auf Kuhmilch verginge

Kuhmilch für Babys ungeeignet

Kuhmilch ist als Nahrung für menschliche Babys ungeeignet, da sich ihre Zusammensetzung von jener der Muttermilch deutlich unterscheidet. So fördert die Fettsäurenkombination der Muttermilch die Entwicklung des Menschengehirns, während Kuhmilch all das enthält, was für ein Kuhgehirn nötig ist.

Ferner enthält Kuhmilch jene Vitamin- und Mineralstoffmengen, die für das immense Wachstum eines Kalbes wichtig sind, während diese Mengen für die gesunde Entfaltung eines Menschenkindes - je nach Vitalstoff - entweder zu hoch oder zu niedrig sein können.

Kuhmilch liefert ausserdem annähernd die dreifache Eiweissmenge und gleichzeitig 50 Prozent weniger Milchzucker als menschliche Muttermilch. Aus diesen Gründen erhalten Babys, die nicht gestillt werden können, Milchersatznahrungen, die der Zusammensetzung der Muttermilch angepasst wurden. Säuglingsmilch ist also keine Original-Kuhmilch. Die Kuhmilch muss erst so verändert werden, dass sie das Kind auch umfassend ernähren und von ihm auch vertragen werden kann.

Kühe trinken keine Milch

Kuhmilch enthält relativ viel Calcium. Das müsste allen Menschen, die Milch zum Zwecke ihrer Calciumversorgung trinken, eigentlich höchst merkwürdig erscheinen. Milchkühe erhalten nur rein pflanzliche Nahrung. Ausserdem trinken sie - um sich mit ausreichend Calcium zu versorgen - KEINE Kuhmilch. Folglich muss in Pflanzen ausreichend Calcium enthalten sein, das die Kuh für sich nutzen und mit dem sie ihre Milch anreichern kann. Und nein, das liegt nicht daran, dass die Kuh einen Pansen hat und wir nicht.

Es gibt Millionen von Menschen auf diesem Globus, die sich von Pflanzen ernähren und keine Anzeichen von Calciummangel zeigen. Ihnen gelingt die Calciumversorgung völlig problemlos - und das, obwohl sie NICHT das Verdauungssystem eines Rindes haben.

Dass überdies die Bioverfügbarkeit des Calciums in der Milch nicht besser ist als die Bioverfügbarkeit vieler Gemüse oder auch von Mineralwasser, ist auch dies kein Argument für Kuhmilch.

Kuhmilch schützt NICHT vor Osteoporose

Kuhmilch wird überwiegend in der industrialisierten Welt verzehrt. Viele Menschen aus dem Orient, aus Afrika oder Asien konsumieren sehr wenige Milchprodukte. Milch wurde uns Bewohnern der reichen Industrieländer lediglich angewöhnt, ihr Konsum muss deshalb aber - in der heute üblichen Qualität und Menge - keinesfalls richtig und auch nicht gesund sein.

Einer Osteoporose zum Beispiel soll man mittels Milchkonsum vorbeugen. Gleichzeitig zeigen Menschen in Ländern, in denen Milchkonsum nicht üblich ist, geringere Osteoporoseraten als in den milchtrinkenden Industrieländern. Zwar sind an der Entstehung von Osteoporose noch andere Faktoren mitbeteiligt.

Tatsache ist jedoch, dass weder Milch vor Osteoporose zu schützen scheint noch das Nichtkonsumieren von Milch eine solche auslösen kann. Es liegt ferner der Verdacht nahe, dass milcheiweissreiche Produkte wie Käse Osteoporose keinesfalls mildern, sondern diese noch verstärken können, da eine eiweissreiche Ernährung generell die Ausscheidung lebenswichtiger Mineralstoffe fördert ( 1 ) ( 2 ).

Hormone in der Milch

In einigen Studien wurden inzwischen konkrete Zusammenhänge zwischen Milchkonsum und der Neigung zu bestimmten Krankheiten gefunden. So sollen männliche Milchtrinker mit einem um 32 Prozent höheren Risiko für Prostatakrebs leben . Eine weitere Studie zeigte Zusammenhänge zwischen Milchkonsum und einem verstärkten Auftreten von Hodenkrebs. Auch Eierstock- und Brusttumore entwickelten sich umso häufiger je mehr Milchprodukte verzehrt wurden.

Der natürliche (oder durch leistungsfördernde Massnahmen künstlich erhöhte) Hormongehalt der Milch regt ganz allgemein das Zellwachstum beim Milchkonsumenten an. Das ist völlig normal, da Milch die natürliche Alleinnahrung für einen Säugling darstellt und sie folglich dafür zuständig ist, dass der betreffende Säugling möglichst schnell wächst. Also enthält sie Wachstumshormone, z. B. das sog. IGF I (Insuline-Like-Growth-Factor-1).

Bei Milchtrinkern lässt sich ein deutlich höherer IGF I-Spiegel feststellen als bei Menschen, die keine Milchprodukte verzehren. Da erwachsene Menschen aber keine Säuglinge mehr sind und daher auch nicht mehr wachsen müssen, scheint das IGF I jetzt solche Zellen zu vermehrtem Wachstum anzuregen, die auch bei Erwachsenen noch gern und schnell wachsen: Krebszellen

Wer also erkannt hat, dass erwachsene Menschen keine Säuglingsnahrung mehr brauchen, auch nicht die von der Kuh, kann sich endlich auf eine Ernährung konzentrieren, die voll und ganz einem erwachsenen Menschen entspricht und dessen Organismus gesund und leistungsfähig hält - und das OHNE die Nachteile der industriell erzeugten und verarbeiteten Kuhmilch.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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Quellen
  1. (1) Feskanich D et al., "Milk, dietary calcium, and bone fractures in women: a 12-year prospective study." Am J Public Health. 1997 Jun;87(6):992-7. (Milch, Calcium und Knochenabbau bei Frauen)
  2. (2) Sellmeyer DE et al., "A high ratio of dietary animal to vegetable protein increases the rate of bone loss and the risk of fracture in postmenopausal women. Study of Osteoporotic Fractures Research Group." (Ein grosses Verhältnis von tierischem zu pflanzlichem Protein erhöht den Knochenabbau und das Risiko von Knochenbrüchen bei Frauen nach der Menopause) Am J Clin Nutr. 2001 Jan;73(1):118-22.
  3. (3) Melnik BC. "Evidence for acne-promoting effects of milk and other insulinotropic dairy products." (Belege für Akne-verursachende Effekte von Milch und anderen insulinotropen Molke-Produkten) Nestle Nutr Workshop Ser Pediatr Program. 2011;67:131-45.
  4. (4) Danby FW. "Nutrition and acne" Clin Dermatol. 2010 Nov-Dec;28(6):598-604. (Ernährung und Akne)
  5. (5) Melnik BC, Schmitz G. "Role of insulin, insulin-like growth factor-1, hyperglycaemic food and milk consumption in the pathogenesis of acne vulgaris." Exp Dermatol. 2009 Oct;18(10):833-41. (Die Rolle von Insulin, dem Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktor 1, hyperglykmischem Essen und Milch Verzehr in Zusammenhang mit Akne)
  6. (6) Pribila BA et al., "Improved lactose digestion and intolerance among African-American adolescent girls fed a dairy-rich diet." J Am Diet Assoc. 2000 May;100(5):524-8; quiz 529-30. (Laktose Verdauung und Laktoseintoleranz bei Mädchen)
  7. (7) Laugesen M, Elliott R. "Ischaemic heart disease, Type 1 diabetes, and cow milk A1 beta-casein." N Z Med J. 2003 Jan 24;116(1168):U295. (Herzerkrankungen, Diabetes 1 und A1 Beta-Casein aus Milch)
  8. (8) Gerstein HC. "Cow`s milk exposure and type I diabetes mellitus. A critical overview of the clinical literature." Diabetes Care. 1994 Jan;17(1):13-9. (Kuhmilch und Diabetes 1: Ein kritischer Überblick)
  9. (9) Wasmuth HE, Kolb H. "Cow`s milk and immune-mediated diabetes." Proc Nutr Soc. 2000 Nov;59(4):573-9. (Kuhmilch und Diabetes 1)
  10. (10) Alves JG. et al., "Breastfeeding Protects Against Type 1 Diabetes Mellitus: A Case-Sibling Study." Breastfeed Med. 2011 Aug 5. (Stillen schützt vor Diabetes 1)
  11. (11) Cramer DW. "Lactase persistence and milk consumption as determinants of ovarian cancer risk." Am J Epidemiol. 1989 Nov;130(5):904-10. (Laktase Persistenz und Milchkonsum als Faktoren für Eierstockkrebs)
  12. (12) Fairfield KM et al., "A prospective study of dietary lactose and ovarian cancer." Int J Cancer. 2004 Jun 10;110(2):271-7. (Laktose und Eierstockkrebs)
  13. (13) Larsson SC et al., "Milk, milk products and lactose intake and ovarian cancer risk: a meta-analysis of epidemiological studies." Int J Cancer. 2006 Jan 15;118(2):431-41. (Milch, Milchprodukte und Laktose in Bezug auf Eierstockkrebs)
  14. (14) Larsson SC et al., "Milk and lactose intakes and ovarian cancer risk in the Swedish Mammography Cohort." Am J Clin Nutr. 2004 Nov;80(5):1353-7. (Milch und Laktose in Bezug auf Eierstockkrebsrisiko)
  15. (15) Danby FW. "Acne, dairy and cancer: The 5alpha-P link." Dermatoendocrinol. 2009 Jan;1(1):12-6. (Akne, Molke und Krebs)
  16. (16) Kleinberg DL, Barcellos-Hoff MH. "The pivotal role of insulin-like growth factor I in normal mammary development." Endocrinol Metab Clin North Am. 2011 Sep;40(3):461-71, vii. (Die zentrale Rolle des Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktors 1 bei der normalen Brustentwicklung)
  17. (17) Ferrs-Tortajada J et al., "Dietetic Factors Associated With Prostate Cancer. Protective Effects of Mediterranean Diet." Actas Urol Esp. 2011 Sep 27. (Ernährung und Prostatakrebs)
  18. (18) Martin RM et al., "Milk and linear growth: programming of the igf-I axis and implication for health in adulthood." Nestle Nutr Workshop Ser Pediatr Program. 2011;67:79-97. (Milch und lineares Wachstum: Programmierung der IGF-1 Achse und Beeinflussung der Gesundheit im Erwachsenenalter)