Papayakerne – Die Samen der Papaya
Papayakerne sind die Samen der köstlichen Papaya. Die Papaya wiederum gehört zu den Melonenbaumgewächsen und sieht daher auch ein wenig wie eine Melone aus.
Sie wird heute überall in den Tropen und Subtropen angebaut und ist insbesondere aufgrund ihres Enzymreichtums ausserordentlich bekannt. Das papayaspezifische Enzym heisst Papain und stammt aus der Gruppe der Proteasen, also der proteinspaltenden Enzyme.
In der Industrie wird Papain als Zartmacher für Fleisch eingesetzt, in alternativmedizinischen Präparaten hingegen dient es vielen verschiedenen Zwecken: So trägt Papain zur Thromboseprävention bei, hält die Gefässinnenwände sauber und wirkt entzündungshemmend, so dass es bei vielerlei entzündlichen Krankheiten zum Einsatz kommen kann.
Das Papain jedoch ist kaum noch in der reifen Papayafrucht enthalten. Es befindet sich hingegen in grossen Mengen in der Schale der unreifen Frucht sowie in den Papayakernen ( 7 ).
Die Kerne schützen überdies das Verdauungssystem vor Darmparasiten. Liegt bereits ein Parasitenbefall vor, dann sorgen die Kerne in vielen Fällen für das baldige Verschwinden der unerwünschten Gäste – und zwar oft ohne dass der Patient zur nebenwirkungsreichen Chemiekeule greifen müsste.
Wirksam gegen Darmparasiten
Besonders bei Kindern kommt es auch in der heutigen hygienischen Welt immer mal wieder zu einem Parasitenbefall im Darm. Meist sind es Madenwürmer, die sich durch Juckreiz im Analbereich bemerkbar machen und auch deutlich im Stuhl, oft sogar in der Wäsche sichtbar sind. Nicht selten steckt sich daraufhin die ganze Familie an. Ein Fall für Papayakerne!
Studie 1: Papayakerne wirken nach dreimaliger Einnahme
Schon im Jahr 1959 fand in Indien eine breit angelegte Studie mit etwa 1700 Kindern im Alter von eins bis fünf Jahren statt, die alle von Würmern befallen waren ( 2 ). Die am meisten vorkommenden Würmer waren Rund-, Faden- und Madenwürmer. Die Ärzte des M. Y. Hospital im indischen Indore konnten die Behandlung der kleinen Patienten schliesslich erfolgreich mit der Hilfe von Papayakernen in den Griff bekommen. Die Kinder erhielten drei Tage lang täglich jeweils 6 der Kerne und wurden nach 6 Wochen untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Kerne fast genauso gut gewirkt hatten wie die Medikamente, die in einer Kontrollgruppe verabreicht worden waren.
Studie 2: Papayakerne wirken nach einmaliger Einnahme
Zu ganz ähnlich erfolgreichen Resultaten führte eine nigerianische Studie aus dem Jahr 2007. Sie wurde im Journal of Medicinal Food veröffentlicht und bestätigte die parasitenfeindliche Wirkung der Papayakerne ( 1 ).
Man bezog 60 Kinder zwischen 3 und 6 Jahren in die Studie mit ein. Sie alle waren laut den Ergebnissen einer Stuhlprobe von Darmparasiten befallen. Die Hälfte der Kinder erhielt gemahlene getrockneten Papayasamen, die man mit Honig vermischte (man nahm 500 g vom Kernpulver und so viel Honig, dass letztendlich 1000 ml entstanden), die andere Hälfte bekam nur Honig.
Jedes Kind in der Papaya-Gruppe erhielt nun 20 ml der Papayakern-Honig-Mischung (die 4 g des Papayakernpulvers enthielt). Nach 7 Tagen wurden die Kinder erneut untersucht. Gegen Spulwürmer hatten die Kerne eine Wirkung von 84,6 % (11 von 13 Kindern hatten keine Spulwürmer mehr), gegen Zwergfadenwürmer eine Wirkung von 100 % (4 von 4 Kindern hatten keine Zwergfadenwürmer mehr), ein Erfolg, der in der Honiggruppe nicht beobachtet werden konnte.
Die Wirkung gegen den Peitschenwurm sowie gegen Giardien (Giardia lamblia) und den Rinderbandwurm lag ebenfalls bei 100 %, was bedeutet, dass alle Kinder, die zuvor die genannten Würmer hatten, nach der Einnahme der Kerne keine Würmer mehr hatten. In der Honiggruppe hatten fast alle Kinder noch ihre Würmer. Nebenwirkungen gab es nur selten. In der Papaya-Gruppe hatten zwei Kinder direkt nach der Einnahme Übelkeit bzw. dünnen Stuhl.
Studie 3: Wie Papayakerne auch vorbeugend wirken
Auch vorbeugend wirken die Kerne gegen Parasitenbefall. Nimmt man sie regelmässig ein, dann reduziert dies das Risiko, sich mit Darmparasiten anzustecken, worauf u. a. eine Studie aus dem Jahr 2018 hinweist ( 10 ).
Teilnehmer der Studie waren 326 Kinder (4 - 12 Jahre) aus Ostafrika. Sie wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Gruppe 1 erhielt täglich am Vormittag 300 ml Maisporridge mit 10 mg Papayakernpulver, Gruppe 2 erhielt das Porridge ohne Papayakernpulver, während Gruppe 3 einmalig Albendazol (400 mg) erhielt, ein Wurmmedikament.
Vor Beginn der Studie stellte man anhand von Stuhlproben den Istzustand fest. Besonders verbreitet waren Spulwürmer. Auch Ring- und Peitschenwürmer kamen vor und bei einigen wenigen Kindern auch Hakenwürmer. Nach zwei Monaten wurden erneut Stuhlproben untersucht. Es zeigte sich, dass das Papayakernpulver die Zahl der Spulwurmeier um fast 64 Prozent reduzierte, Albendazol schaffte eine Reduktion um 78,8 Prozent. In der Kontrollgruppe nahm der Wurmbefall hingegen leicht zu.
Besonders interessant war, dass die Papayagruppe nach der Studie besonders selten von Ringwürmern betroffen war, während die Kinder in der Albendazolgruppe sogar häufiger unter Ringwurmbefall litten, was darauf hinweisen könnte, dass das Medikament nur kurzfristig manche Wurmarten tötet, die körpereigene Abwehr aber eher schwächt, sodass der Patient anschliessend empfänglicher für erneute Parasiteninfektionen ist.
Die Forscher vom Kenya Medical Research Institute in Nairobi Kenia schlussfolgerten, dass ein mit Papayakernpulver angereichertes Porridge sehr gut in die Entwurmungsprogramme Afrikas integriert werden könnte.
Als Wurmkur für Tiere
Papayakerne könnten überdies auch in der naturheilkundlichen Tiermedizin angewendet werden. Als Wurmkur sind die getrockneten und gemahlenen Kerne bei vielen Tieren genauso gut verträglich und wirksam wie bei Menschen. Etliche Erfahrungsberichte liegen vor, denen zufolge viele Landwirte gerade in den tropischen und subtropischen Ländern ihre Hunde, Schafe und Rinder erfolgreich und regelmässig mit den Kernen der Papaya entwurmen.
In einer nigerianischen Studie, die 2005 im African Journal of Biotechnology erschien, wurde der Einsatz der Kerne an Schweinen getestet, die mit Parasiten infiziert waren. Es handelte sich um Knötchenwürmer, Schweinepeitschenwürmer und Fadenwürmer. Die Papayakerne schafften die Entwurmung in 90 Prozent der Fälle ( 3 ).
Gegen bakterielle Infektionen
Die University of Gondar in Äthiopien befasste sich 2008 mit der Fragestellung, welche antibakteriellen Eigenschaften Papayakerne mit sich bringen ( 9 ).
Es zeigte sich, dass die Kerne gegen Bakterien wie Escherichia coli, Staphylococcus aureus, Salmonella typhi (Erreger des Typhus) und Pseudomonas aeruginosa eine gute Wirkung erzielen und das Wachstum dieser Bakterien hemmen können.
Besonders Staphylococcus und Pseudomonas sind für die immer häufiger auftretenden Krankenhausinfektionen verantwortlich und verfügen oft über Antibiotikaresistenzen. Diese Bakterien können Infektionen aller Art auslösen, z. B. Blasenentzündungen, Lungenentzündungen, Hautinfektionen oder auch (bei Neugeborenen) Nabelinfektionen.
Es lohnt sich also durchaus, ins Krankenhaus – falls sich ein dortiger Aufenthalt nicht vermeiden lässt – ein Tütchen Papayakerne mitzunehmen und davon immer wieder einige Samen zu kauen (natürlich nur dann, wenn Ihr Arzt nichts dagegen hat und Ihr Befinden es zulässt).
Ob ein Tier oder Mensch von Parasiten oder Bakterien befallen wird, hängt von der Art des Eindringlings ab, aber auch von der Widerstandskraft des jeweiligen Menschen und seines Immunsystems.
Die Papayasamen zeigen hier eine doppelte Wirksamkeit. Einerseits helfen sie, die unerwünschten Parasiten zu vernichten und andererseits stärken sie das Immunsystem – wie nachfolgend erklärt wird - und machen den Körper fit für den Kampf gegen seine Angreifer.
Papayakerne stärken das Immunsystem und aktivieren Abwehrzellen
In einer Studie der University of the Philippines zeigte sich bereits im Jahr 2003, dass Papayakerne die Abwehrzellen stimulieren und so das Immunsystem stärken ( 6 ).
Will man also eine Kur mit Papayasamen machen, um beispielsweise innere Parasiten zu bekämpfen oder diesen vorzubeugen, dann ist man anschliessend nicht nur frei von Parasiten, sondern verfügt auch noch über eine erhöhte Abwehrkraft.
Bei schulmedizinischen Anti-Parasiten-Medikamenten (Antihelminthika) hingegen muss man nicht nur mit Nebenwirkungen wie Bauchweh, Blähungen, Durchfall und Kopfschmerzen rechnen. Zusätzlich können diese Arzneimittel auch die Leber belasten, weshalb einige Antihelminthika bei bereits vorhandenen Leberschäden gar nicht genommen werden dürfen. Papayasamen aber schützen die Leber sogar:
Für die Leber
Man findet immer wieder Hinweise und Erfahrungsberichte, dass Papayakerne eine äusserst hilfreiche Rolle bei der Entgiftung und Regeneration der Leber spielen können. Die wertvollen Wirkstoffe der Kerne sollen sogar bei einer Leberzirrhose hilfreich sein können.
In Berichten wird der tägliche Genuss von 5 bis 6 getrockneten Kernen empfohlen. Man solle die Samen fein mahlen und mit einem Saft (z. B. Limetten-Saft) einnehmen.
Bereits nach 30-tägiger Anwendung soll eine solche Kur zu erstaunlich positiven Ergebnissen in Sachen Lebergesundheit führen können – was insbesondere ein Verdienst des enthaltenen Papains sein soll.
Papain aktiviert über verschiedene Umwege das Wachstumshormon Somatropin. Dieses ist ungemein wichtig für die Zellerneuerung und Zellregeneration in der Leber und man weiss längst, dass sich eine überarbeitete Leber leichter erholt, wenn genug Somatropin im Organismus produziert werden kann.
Bauen Sie daher die Papayasamen in Ihre Kur zur Leberreinigung oder in Ihren Massnahmenkatalog zur Leberregeneration mit ein. Der Aufwand ist minimal. Sie kauen einfach mehrmals täglich 5 Papayakerne oder wenden die obige Rezeptur mit dem Limettensaft an.
Ein wiederum ganz anderes mögliches Betätigungsfeld für die Samen der Tropenfrucht wird seit mindestens den 1970er Jahren erforscht: Die Empfängnisverhütung für Männer
Als Verhütungsmittel für Männer?
Im Juni 2014 untersuchte das Männermagazin "Men’s Health" in einer Online-Umfrage die präferierten Verhütungsmethoden von Männern. 55 Prozent der fast 1000 Teilnehmer bevorzugten die Pille zur Verhütung und legen die Verhütung damit "vertrauensvoll" in die Hände der Frau.
Nur 30 Prozent wollen den Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft nicht allein den Frauen überlassen und benutzen deshalb Kondome.
Gäbe es ein der Pille gleichwertiges und leicht anwendbares Verhütungsmittel für Männer, könnten Frauen die Verhütung – nach langen Jahrzehnten der Pilleneinnahme – endlich der Männerwelt anvertrauen.
Ob sich Papayakerne bzw. Extrakte daraus der Pille ebenbürtig erweisen, muss sich allerdings erst noch zeigen. Naturvölker sollen damit jedoch in alten Zeiten verhütet haben.
Naturvölker verhüteten einst mit Papayakernen
Die Männer traditionell lebender Stämme in Pakistan, Indien, Sri Lanka und Süd-Ost-Asien sollen einst Papayakerne als pflanzliche Verhütungsmethode genutzt haben. Dazu assen sie einen Löffel der Kerne pro Tag und sollen mit dieser Dosis nach drei Monaten unfruchtbar gewesen sein - so wird berichtet ( 5 ).
Nebenwirkungen hätte diese Verhütungsmethode keine, zumindest keine negativen. Überdies kehrt die Fruchtbarkeit nach einigen Wochen bis Monate zurück, wenn die Einnahme der Kerne unterbrochen wird, heisst es. Die Entwicklung eines Extraktes aus den Kernen, der gezielt und wohldosiert zur Verhütung eingesetzt werden könnte und in der Lage ist, die Bildung von Spermien effektiv und langanhaltend zu unterdrücken, wäre daher eine gute Idee.
Entsprechende Studien am Menschen gibt es zu diesem Thema noch keine, bei Affen und Ratten jedoch wirkt ein Papayasamenextrakt - laut der folgenden Studien - sehr gut verhütend.
Papayakerne verhüten bei Tieren
Im Jahr 2002 untersuchte ein Forscherteam um Prof. N. K. Lohiya die Spermienqualität männlicher Languren-Affen, die ein Präparat mit u. a. Papayakernextrakt erhielten ( 4 ).
Der Extrakt verminderte nach und nach die Spermienkonzentration, während die Beweglichkeit der vorhandenen Spermien vollständig gehemmt wurde und die Lebensfähigkeit der Spermien abnahm.
Nach 90-tägiger Behandlung war eine völlige Azoospermie erreicht, das heisst: Im Ejakulat waren keine reifen männlichen Samenzellen mehr zu finden. Während der gesamten Restforschungszeit von 270 Tagen hielt die Unfruchtbarkeit an.
Nach Absetzen des Extraktes erholte sich die Spermienanzahl und -qualität nach und nach. 150 Tage nach Beenden des Experiments waren schon fast wieder Werte wie zu Beginn der Untersuchungen erreicht.
Ähnlich erfolgreich wirkten Papayasamen in einem Testlauf aus dem Jahr 2010 ( 8 ). Hier sorgten sie für eine zuverlässige Verhütung bei männlichen Ratten. Auch nach einer 52-wöchigen Verhütungsdauer zeigten sich keinerlei Nebenwirkungen.
Der Papayasamenextrakt wurde in Konzentrationen zwischen 100 und 500 mg/kg Körpergewicht eingesetzt und reichte in dieser Menge aus, um alle Ratten unfruchtbar zu machen.
Man setzte jedoch selbst in diesen Tierstudien Extrakte ein und nicht einfach die Samen. Allein die Einnahme von Papayasamen wäre daher vermutlich eine eher unsichere Methode der Verhütung.
Die Anwendung
Papayakerne kann man folgendermassen einnehmen:
- Mit ihrem pfeffrig scharfen Aroma werden sie getrocknet (oder getrocknet gekauft), in die Pfeffermühle gefüllt und würzen ab sofort - statt Pfeffer - Ihre Speisen.
- Man kann die Kerne jedoch auch einfach kauen. Eine praktische Begleiterscheinung ist, dass ein möglicherweise vorhandener Mundgeruch nach dem Kauen der Kerne verschwunden ist.
- Papayasamen gibt es auch gemahlen. Das Pulver kann in Dressings, Shakes, Säfte und Smoothies gemixt werden.
Will man die Kerne therapeutisch einsetzen, sollte man 5 – 6 Stück davon mehrmals täglich kauen (oder die entsprechende Pulvermenge aus den gemahlenen Kernen mit etwas Wasser, pflanzlicher Milch oder Saft einnehmen) – am besten nach dem Essen. Andernfalls könnten empfindliche Mägen mit Übelkeit o. ä. reagieren.
Diese Vorgehensweise sollte man kurweise durchführen (z. B. 2 bis 3 Wochen lang, dann 1 Woche Pause, dann erneut 2 bis 3 Wochen lang), um Gewöhnungseffekte zu vermeiden, aber natürlich so lange, bis die Parasiten verschwunden sind.
Wo kauft man Papayakerne?
Einerseits kann man sich frische Papayas kaufen, einen Teil der Kerne frisch einnehmen und den Rest auf Vorrat trocknen. Die Kerne müssen jedoch sorgfältig vom Fruchtfleisch separiert und gründlich getrocknet werden, damit sie nicht schimmeln, was sehr kontraproduktiv wäre, da Schimmelpilzgifte enorm schädlich sind. Trocknet man die Kerne jedoch bei zu hohen Temperaturen, dann schadet das wiederum den enthaltenen Enzymen.
Hochwertige getrocknete Papayakerne und das Pulver daraus gibt es inzwischen auch im Handel. Unsere Favoriten sind diese * Papayakerne. Sie wurden bei Temperaturen von nicht über 42 Grad getrocknet und liegen daher in Rohkostqualität vor.
Natürlich hat auch die Papayafrucht viele gesundheitlich wertvollen Eigenschaften. Lesen Sie hier mehr über den Einsatz der reifen und unfreifen Papaya, darüber, wie man die Frucht in eine Anti-Falten- Gesichtsmaske verwandeln kann und warum die Papaya gut für die Prostata ist: Papaya - Tropischer Alleskönner