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Feigen - Delikatesse und uralte Heilpflanze

Die Feige hat kulinarisch einiges zu bieten – sie lässt sich vielseitig zubereiten und ist sowohl getrocknet als auch roh ein beliebter Snack für Zwischendurch. Daneben ist die vitalstoffreiche Frucht in vielen Ländern ein beliebtes Hausmittel bei allerlei Beschwerden.

Aktualisiert: 23 April 2024

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Feige – ein vielseitiges Hausmittel

Frische Feigen sind herrlich saftig, schmecken angenehm süss und haben durch die knusprigen Kerne in ihrem Inneren eine einzigartige Textur. Sie werden roh oder getrocknet gegessen, zu Marmelade und Chutneys verarbeitet oder sorgen im Salat oder in der Nachspeise für ein fruchtiges Aroma. Feigen sind aber mehr als eine leckere Delikatesse.

In der traditionellen Heilkunde vieler Länder kommen die Früchte, die Rinde, die Blätter und der Milchsaft aus den Stängeln des Feigenbaums bei zahlreichen Beschwerden zum Einsatz, beispielsweise bei Verstopfung, als natürliches Mittel gegen Warzen oder zur Stärkung des Herzens. Vor allem in arabischen Ländern, in Indien und rund um das Mittelmeer sind die vielfältigen Wirkungen der Feige bekannt ( 1 ).

Feigen werden seit 5000 Jahren angebaut

Bereits in der Bibel wird der Feigenbaum ( Ficus carica ) erwähnt: Als einzige Pflanze im Garten Eden wird er namentlich genannt. Er steht daher symbolisch für das Paradies. Seine Blätter dienten Adam und Eva als Kleidung, als sie vom Baum der Erkenntnis assen und sich daraufhin ihrer Nacktheit bewusstwurden.

Feigenbäume wurden bereits 3000 v. Chr. in Mesopotamien (heute Irak und Türkei) angebaut und gehören damit zu den ältesten Kulturpflanzen. Von Mesopotamien aus sollen sie nach Griechenland und in den gesamten Mittelmeerraum gelangt sein. Zu den grössten Feigenproduzenten gehören noch heute die Türkei, Ägypten, Algerien und Marokko. Auch Trockenfeigen stammen meistens aus diesen Ländern, wo sie noch traditionell an der Sonne getrocknet werden ( 2 ) ( 3 ).

Schon bei den alten Römern galt die Feige als Grundnahrungsmittel – vor allem getrocknet soll sie aufgrund ihrer langen Haltbarkeit in allen Bevölkerungsschichten sehr beliebt gewesen sein. Und auch heute ist die Feige – ob frisch oder getrocknet – ein wichtiger Bestandteil der Ernährung rund um das Mittelmeer und in weiten Teilen der Welt.

Ein Feigenbaum

Ast mit frischen Feigen
© gettyimages.de/Jasenka Arbanas

Die Nährwerte der Feige

Bei Trockenfeigen ist zu beachten, dass ihr Gewicht durch den Wasserentzug beim Trocknen nur noch dem Bruchteil des Gewichts einer frischen Feige entspricht. Eine frische Feige wiegt etwa 60 g, eine getrocknete Feige nur 10 bis 25 g. 100 g getrocknete Feigen enthalten daher auch viel mehr Zucker als 100 g frische Feigen – aber natürlich auch mehr Eiweiss, Fett und Ballaststoffe.

Im folgendem PDF finden Sie die Zusammenstellung der Nährwerte der Feige.

Die Kalorien der Feige

Im Vergleich mit anderen Obstsorten liegt die Feige bezüglich ihres Kaloriengehalts von 63 kcal pro 100 g etwa im Mittelfeld. Zum Vergleich: Bananen gelten mit 95 kcal pro 100 g eher als kalorienreich – Wassermelonen dagegen mit 38 kcal als kalorienarm ( 4 ) ( 5 ) ( 6 ) ( 7 ).

Bei getrockneten Feigen sieht dies schon anders aus: 100 g enthalten 284 kcal. Im Vergleich zur frischen Frucht klingt diese Zahl viel. Dennoch fallen Trockenfeigen deutlich weniger ins Gewicht als ungesunde Snacks: 100 g Milchschokolade enthält in etwa 535 kcal, 100 g Snack-Salami 500 kcal. Getrocknete Feigen sind daher eine gesunde Alternative zu herkömmlichen Snacks ( 5 ) ( 8 ) ( 9 ). Auch isst man von Trockenfeigen im Allgemeinen nie zu viel, da sich bei den meisten Menschen nach einigen der Früchten eine natürliche Esssperre einstellt, ähnlich wie bei Ananas.

Die Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente der Feige

Feigen enthalten fast die ganze Bandbreite an Vitaminen. In Trockenfeigen sind besonders die B-Vitamine reichlich vertreten. Gerade Trockenfeigen können einen beachtlichen Teil des Tagesbedarfs an Mineralstoffen decken. Natürlich essen Sie dazu nicht täglich 100 g Trockenfeigen, aber schon eine Portion von z. B. 40 oder 50 g kann massgeblich zur Deckung des Calcium- und Magnesiumbedarfs beitragen.

Trockenfeigen können einen beachtlichen Teil des Tagesbedarfs an Mineralstoffen decken. Natürlich essen Sie dazu nicht täglich 100 g Trockenfeigen, aber schon eine Portion von z. B. 40 oder 50 g kann massgeblich zur Deckung des Calcium- und Magnesiumbedarfs beitragen.

Im folgendem PDF finden Sie die Zusammenstellung der Inhalsstoffe der Feige.

Der glykämische Index und die glykämische Last der Feige

Der glykämische Index von frischen Feigen liegt bei 35, jener von getrockneten Feigen bei 40. Der Unterschied ist nicht gross, was insbesondere daran liegt, dass der glykämische Index nicht so gut geeignet ist, um den tatsächlichen Einfluss des Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel wiederzugeben. Denn der glykämische Index bezieht sich auf 100 g Kohlenhydrate, also nicht auf 100 g des jeweiligen Lebensmittels. Daher empfehlen wir, sich eher an der glykämischen Last zu orientieren. Diese bezieht sich auf 100 g des Lebensmittels

100 g frische Feigen haben eine geringe glykämische Last von 4.5 (Werte bis 10 gelten als niedrig). Sie beeinflussen den Blutzuckerspiegel also nur wenig. Getrocknete Feigen dagegen haben eine hohe glykämische Last von 27.6 (Werte ab 20 gelten als hoch) ( 10 ).

Die Feige bei Fructoseintoleranz

100 g frische Feigen enthalten 5.5 g Fructose und 7 g Glucose – 100 g getrocknete Feigen 24.8 g Fructose und 31.5 g Glucose. Menschen, die an einer Fructoseintoleranz leiden, vertragen in der Karenzphase in der Regel keine frischen oder getrockneten Feigen. Bezüglich der Dauerernährung sind frische Feigen mässig verträglich. Nach der Karenzphase könnten Sie also mit kleinen Mengen frischen Feigen experimentieren und schauen, wie Ihnen diese bekommen ( 11 ).

Vorteilhaft ist in jedem Fall das gute Glucose-Fructose-Verhältnis. Denn wenn in einem Lebensmittel mehr Glucose enthalten ist als Fructose, dann verbessert dies die Verträglichkeit. Zusätzlich gelten Feigen als sorbitfrei, so dass auch dieser Faktor dafür spricht, wenigstens frische Feigen auch bei einer Fructoseintoleranz zu testen. Sorbit ist ein Zuckeralkohol, der die Symptome einer Fructoseintoleranz verstärken kann, weshalb auch fructosearme Früchte, die jedoch reichlich Sorbit enthalten, unverträglich sein können, wie z. B. Aprikosen.

Die sekundären Pflanzenstoffe der Feige

Feigen enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe, unter anderem die folgenden ( 2 ) ( 3 ) ( 12 ) ( 13 ):

  1. Carotinoide (z. B. Lycopin, Lutein, Betacarotin, Alphacarotin, Zeaxanthin)
  2. Flavan-3-ole (z. B. Catechin, Epicatechin)
  3. Flavonoide (z. B. Rutin, Kampferol, Quercetin )

Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken antioxidativ und können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs reduzieren. Die Carotinoide schützen darüber hinaus vor Augenerkrankungen ( 14 ) ( 15 ) ( 16 ) ( 17 ).

In der Schale der Feige sind besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Um von den positiven Wirkungen zu profitieren, sollte sie also mitgegessen werden. Und auch getrocknete Feigen enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe: Forscher fanden heraus, dass der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen in frischen und getrockneten Früchten vergleichbar bleibt. Sind also keine frischen Feigen verfügbar, stellen getrocknete Feigen eine gute Alternative dar ( 12 ) ( 13 ).

Die Feige ist eine traditionelle Heilpflanze

In der traditionellen Heilkunde vieler Länder ist die Feige bereits für ihre gesundheitlichen Wirkungen bekannt. Nach und nach werden diese Wirkungen nun auch von der Wissenschaft genauer unter die Lupe genommen.

Feigen helfen bei Verstopfung

Die Feige hat eine leicht abführende Wirkung – dies ist aus der Erfahrungsheilkunde bekannt. Nun wurde sie in einer Studie an 78 Personen auf ihre Wirksamkeit bei Verstopfung untersucht. Die Probanden nahmen während acht Wochen jeweils drei Mal täglich vor den Mahlzeiten entweder 100 g einer Feigenpaste oder ein Placebo ein ( 18 ).

Es stellte sich heraus, dass die Einnahme der Feigenpaste die Zeit bis zur Darmentleerung verkürzte, die Stuhlkonsistenz verbesserte und die Unterleibsbeschwerden (z. B. Blähungen und Bauchschmerzen) der Testpersonen verringerte. Die Forscher führten die Wirkung auf die sekundären Pflanzenstoffe und die Ballaststoffe in der Feige zurück.

Die Feigen wurden lediglich als Paste eingenommen, damit alle Probanden denselben Gehalt an Inhaltsstoffen zu sich nahmen und die Wirkung somit besser verglichen werden konnte. Frische und getrocknete Feigen können jedoch denselben Effekt erzielen. Nicht umsonst sind Feigen ein bewährtes Hausmittel bei Verstopfung.

Die Anwendung von Trockenfeigen bei Verstopfung

Als Hausmittel gegen Verstopfung wendet man Trockenfeigen genauso an wie Dörrpflaumen. Weichen Sie fünf getrocknete Feigen über Nacht in Wasser ein und essen diese am nächsten Morgen vor dem Frühstück. Das Einweichwasser sollte dabei ebenfalls getrunken werden. Alternativ können Sie die eingeweichten Feigen mitsamt dem Einweichwasser in den Mixer geben und als Smoothie trinken. Bei hartnäckigen Beschwerden wiederholen Sie dies täglich während zwei bis drei Wochen. Weitere Hausmittel gegen Verstopfung finden Sie unter vorigem Link. Da Verstopfung häufig die Ursache von Hämorrhoiden ist, können die eingeweichten Feigen auch in die Hämorrhoidentherapie miteinbezogen werden.

Feigen wirken gegen Bluthochdruck

Ebenfalls gilt die Feige in der traditionellen Medizin als stärkendes Mittel für Herz und Kreislauf. Eine Studie an Ratten deutet darauf hin, dass der Grund dafür die blutdrucksenkende Wirkung der Feige sein könnte. Die Studie wurde 2017 im Journal Pharmaceutical Biology veröffentlicht und ergab bei den Tieren nach drei Wochen der Einnahme eines Feigenextrakts eine Normalisierung des zuvor erhöhten Blutdrucks ( 19 ).

Die Forscher führten die Wirkung des Feigenextrakts bei Bluthochdruck auf die darin enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurück. Diese sind, wie weiter oben beschrieben, bekannt dafür, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Womöglich kann der Verzehr von Feigen also dazu beitragen, erhöhten Blutdruck zu senken.

Feigen senken Cholesterinspiegel

Als weiterer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt ein erhöhter Cholesterinspiegel. Eine weitere Studie an Ratten hat gezeigt, dass Feigen nach einer achtwöchigen Einnahme zu einer fettreichen Ernährung den „schlechten“ LDL-Cholesterinspiegel senkten, während das „gute“ HDL-Cholesterin stieg. Besonders ein hoher LDL-Wert gilt als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ( 20 ). Die Forscher führten auch diesen Effekt auf die sekundären Pflanzenstoffe der Feigen zurück – vor allem auf das Flavonoid Rutin. Unter nachfolgendem Link stellen wir Ihnen weitere Massnahmen vor, mit denen Sie Ihr Cholesterin natürlich senken können.

Der Milchsaft der Feige hilft bei Warzen

Ein weiteres traditionelles Hausmittel aus der Feige ist der Milchsaft. Er wird aus den frisch geernteten, noch unreifen Feigen gewonnen und direkt auf Warzen gegeben. Iranische Forscher haben in einer kleinen Studie mit 25 Probanden überprüft, ob dies tatsächlich hilft: Die Ergebnisse machen deutlich, dass der Milchsaft einer Feige vergleichbare Resultate erzielt wie die Behandlung von Warzen mit der Kältetherapie. Bei 11 der Patienten verschwand die Warze durch die Feigen-Anwendung – bei 14 Patienten durch die Kältetherapie ( 21 ). Nach 6 Monaten waren die Warzen teilweise wieder gekommen, in der Kältegruppe bei 20 Prozent der Probanden, in der Feigengruppe nur bei 8 Prozent.

Die unreifen Feigen wurden von Hand geerntet und jeweils ein Tropfen des Milchsafts, der am Stiel der Frucht austritt, auf die Warze gestrichen. Dies wurde mindestens vier Tage lang wiederholt. Im Vergleich zur Kältetherapie, bei der die Warze mit flüssigem Stickstoff „vereist“ wird, tut die Behandlung mit dem Feigen-Milchsaft nicht weh ( 21 ).

Natürlich setzt die Feigen-Anwendung voraus, dass man einen Feigenbaum zu Hause stehen hat. Wie Sie einen Feigenbaum anpflanzen, erklären wir weiter unten im Text. Feigenbäume sehen nicht nur dekorativ aus, sondern können auch in Mitteleuropa leckere Früchte ausbilden – die Wirkung des Milchsafts bei Warzen ist noch dazu ein kleiner Pluspunkt. Da der Milchsaft des Feigenbaums Latex enthält, sollte bei einer Latexallergie jedoch auf die Anwendung verzichtet werden. Der Milchsaft sollte zudem sparsam und ausschliesslich auf die Warze gegeben werden, da er zu Hautausschlägen führen kann. Nichtsdestotrotz hatten sich in obiger Studie nur bei der Kältetherapie Nebenwirkungen gezeigt (Schmerzen, Brennen), nicht bei der Anwendung des Milchsaftes.

Feigen bei Candida albicans

Algerische Forscher testeten die Wirkung von Feigenextrakt auch bei verschiedenen Bakterien- und Hefestämmen, allerdings nur im Labor. Das verwendete Extrakt enthielt 50 g getrocknete Feigen. Es zeigte antimikrobielle Wirkungen bei fast allen getesteten Stämmen, darunter z. B. Escherichia coli . Die höchste Wirksamkeit wurde bei Candida albicans und Klebsiella pneumoniae gemessen. Sowohl Candida albicans als auch Klebsiella pneumoniae können schwere Infekte auslösen. Ob die antimikrobielle Wirkung auch beim Verzehr von Feigen eintritt, wurde noch nicht untersucht. Diese Forschungsergebnisse sind dennoch hochinteressant, besonders in Anbetracht steigender Antibiotika-Resistenzen ( 22 ).

Feigenextrakt oder ganze Früchte?

Feigenextrakte aus den Früchten, wie sie in den obigen Studien verwendet wurden, gibt es in der Regel nicht zu kaufen. In Studien bieten Extrakte den Vorteil, dass alle Probanden dieselbe Menge an Inhaltsstoffen aufnehmen, wodurch ein Vergleich möglich ist. Jedoch sind darin dieselben Pflanzenstoffe enthalten, wie in frischen und getrockneten Feigen – nur eben in konzentrierter Form.

Eine abwechslungsreiche pflanzliche Ernährung mit frischen und getrockneten Feigen wirkt sich aber natürlich ebenfalls positiv auf die Gesundheit aus. Lediglich Dosierungen lassen sich dadurch nicht ableiten, da jede Frucht einen unterschiedlichen Gehalt an Inhaltsstoffen aufweist. Zudem unterscheiden sich auch Extrakte je nach verwendetem Lösungsmittel und Herstellungsweise.

Feigen kaufen – darauf sollten Sie achten

Frische Feigen sind in den Supermärkten Mitteleuropas in der Regel das ganze Jahr über erhältlich. Von Juli bis November stammen sie aus der Mittelmeerregion – in der übrigen Zeit kommen sie von weiter weg, beispielsweise aus Brasilien oder den USA, wodurch sie etwas weniger aromatisch schmecken.

Feigen sollten reif gekauft werden, denn sie reifen nach der Ernte nicht mehr nach. Reife Feigen erkennen Sie mit Hilfe des Drucktests. Gibt die Schale auf leichten Druck nach, ist die Frucht reif – matschig sollte sie hingegen nicht sein.

Pestizide in Feigen

Feigen enthalten im Vergleich zu anderen Obstsorten relativ wenige Pestizidrückstände. Dies ergab eine Untersuchung von konventionell angebauten Feigen, die 2019 vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart durchgeführt wurde. Von elf Proben enthielten vier Rückstände, eine davon Mehrfachrückstände. Der Höchstgehalt wurde dabei nicht überschritten ( 23 ).

In der Kategorie „exotische Früchte“ schnitt die Feige damit als eine der besten Obstsorten ab. Zum Vergleich: Von den 36 untersuchten Mangos enthielten 34 Rückstände – vier davon überschritten die Höchstwerte.

Getrocknete Feigen häufig gezuckert

Beim Kauf von getrockneten Feigen sollten Sie darauf achten, dass diese keinen zusätzlichen Zucker enthalten. Häufig wird auf der Verpackung in dem Fall „gezuckert“ angegeben, andernfalls wird der Zucker aber auch bei den Inhaltsstoffen aufgeführt. Wie Sie dem Absatz über die Nährstoffe entnehmen können, enthalten getrocknete Feigen bereits einen hohen Gehalt an fruchteigenem Zucker, weshalb zusätzlicher Zucker völlig überflüssig ist.

Getrocknete Feigen

Getrocknete Feigen in einer Schale auf dem Holztisch
© gettyimages.de/BURCU ATALAY TANKUT

Reismehl in getrockneten Feigen

Manchmal sind getrocknete Feigen mit Reismehl überzogen, damit sie nicht verkleben und länger haltbar sind. Reismehl ist glutenfrei und geschmacksneutral.

Geschwefelte Feigen

Trockenfrüchte werden zudem manchmal mit Schwefeldioxid (E220) oder Sulfiten (E221 – E 228) behandelt, um die Haltbarkeit zu verlängern. Bei empfindlichen Personen kann diese Behandlung zu Kopfschmerzen, Magenproblemen und Übelkeit führen. Bei Asthmatikern können die Sulfite sogar schwere Asthmaanfälle auslösen ( 24 ) ( 25 ).

Jedoch wird auf der Verpackung nicht immer angegeben, dass die Feigen geschwefelt wurden. Dies ergab eine Untersuchung des Kantonalen Labors Zürich von 2019: Von 16 geschwefelten Produkten waren vier nicht deklariert. Bio-Produkte werden hingegen nicht geschwefelt – wer Bio kauft ist also auf der sicheren Seite ( 26 ).

Mykotoxine in getrockneten Feigen

Immer wieder wurden in den letzten Jahren getrocknete Feigen zurückgerufen, weil in ihnen erhöhte Werte von Mykotoxinen nachgewiesen wurden. Mykotoxine sind eine Gruppe von Schimmelpilzgiften, zu denen beispielsweise die Ochratoxine und Aflatoxine gehören. Die Schimmelpilzgifte entstehen teilweise bereits während des Wachstums oder nach der Ernte durch Fehler bei der Weiterverarbeitung, z. B. bei der Trocknung oder Lagerung. Trockenfeigen werden aus diesem Grund regelmässig auf Mykotoxine untersucht und befallene Exemplare aussortiert.

Wie die Rückrufe zeigen, gelangen dennoch immer mal wieder befallene Trockenfeigen in Umlauf. Das K antonale Labor Zürich gibt an, dass von 17 Proben vier Ochratoxine enthielten – die Höchstwerte wurden in einer Probe überschritten. Nur eine Probe enthielt Aflatoxine, diese überstieg den zugelassenen Höchstwert ebenfalls ( 27 ) ( 28 ).

Die Untersuchungsämter raten deshalb dazu, getrocknete Feigen vor dem Essen äusserlich und innerlich auf dunkle Verfärbungen hin zu überprüfen, denn diese deuten auf Schimmelbefall hin. Auch wenn die Trockenfrüchte komisch schmecken, sollte man sie ausspucken ( 29 ).

Feigen selbst anbauen

Feigenbäume bevorzugen trockene und warme Klimazonen. Dank winterharter Sorten gedeihen sie jedoch auch in Mitteleuropa – sogar im Kübel. Winterharte Sorten sind z. B. Madeleine des deux Saisons , Brown Turkey , Desert King, Negronne, Dalmatie oder Ronde de Bordeaux . Diese Sorten stecken Frost gut weg. Grundsätzlich gilt jedoch, dass Feigenbäume einen möglichst sonnigen und warmen Standort brauchen, damit ihre Früchte aromatisch und saftig werden. Langanhaltende sehr tiefe Minustemperaturen sollte man den Bäumen aber nicht zumuten.

Je nach Sorte können Feigen ein oder zwei Mal pro Jahr geerntet werden. Brown Turkey zum Beispiel kann im Sommer und im Herbst geerntet werden. Die Früchte sind reif, wenn die Schale auf Druck leicht nachgibt. Reife Feigen lassen sich zudem einfach von Hand vom Stiel abknicken. Feigenbäume sind sehr pflegeleicht und bringen darüber hinaus etwas Mittelmeerflair in Ihren Garten oder auf Ihren Balkon.

Feigen mit oder ohne Schale essen

Da die Feigenschale reich an Vitalstoffen ist, wäre es schade, sie nicht mitzuessen. Waschen Sie die Frucht vor dem Genuss vorsichtig ab und schneiden oder drehen Sie den Stängel ab. Wer die Schale nicht mitessen möchte kann die Feige halbieren und sie dann auslöffeln.

So lagern Sie Feigen richtig

Feigen schmecken am besten, wenn Sie frisch gegessen werden. Zudem verderben sie rasch, weshalb man sie nicht allzu lange aufbewahren sollte. Ungekühlt halten sich Feigen etwa zwei Tage – im Kühlschrank drei bis fünf Tage, wobei sie dort an Aroma einbüssen.

Feigen einfrieren

Frische Feigen können eingefroren werden – jedoch werden sie mit dem Auftauen oft matschig. Dann können sie jedoch noch wunderbar zu Konfitüre verarbeitet oder zum Backen verwendet werden. Waschen Sie die Feigen vorher gründlich ab, halbieren oder vierteln Sie sie und geben Sie die Stücke in ein geeignetes Tiefkühlgefäss. Feigen, die bereits matschig sind oder Druckstellen aufweisen, sollten Sie nicht mehr einfrieren.

Gefrorene Feigen in einer Schale

Gefrorene Feigen in einer blauen Schale
© gettyimages.de/PhotoAlto/Laurence Mouton

Feigen im Backofen trocknen

Wer ein Dörrgerät besitzt, kann Feigen wunderbar selbst haltbar machen. Im Backofen können Feigen aber ebenfalls getrocknet werden. Wer regelmässig trocknet, sollte sich jedoch überlegen, ob sich nicht der Kauf eines Dörrgeräts lohnt, da das Trocknen im Backofen nicht besonders energieeffizient ist. Denn damit die Feuchtigkeit abziehen kann, muss die Ofentür immer einen Spalt geöffnet bleiben.

Die Feigen werden gewaschen, halbiert und auf einem Backpapier auf dem Gitterrost verteilt. Anschliessend wird der Ofen auf 60 Grad eingestellt und die Tür mit einem eingeklemmten Holzlöffel einen Spalt offen gehalten. Das Trocknen dauert mindestens 10 Stunden, kann aber je nach Leistung Ihres Ofens variieren und auch bis zu 24 Stunden dauern. Im Zweifelsfall lassen Sie die Früchte lieber etwas länger trocknen, damit sie haltbar bleiben. Zwischendurch sollten sie alle paar Stunden gewendet werden ( 30 ).

Sind die Feigen vollständig getrocknet, lässt man sie auskühlen und gibt sie dann in ein gut verschliessbares Gefäss. Dieses sollte an einem kühlen und dunklen Ort aufbewahrt werden. So halten sie sich mehrere Monate.

Feigen zubereiten

Feigen schmecken roh am aromatischsten, sind aber auch getrocknet mehr als nur ein Snack für Zwischendurch. Ob frisch oder getrocknet – die leckeren Früchte lassen sich vielseitig zubereiten:

Hier finden Sie viele Rezepte mit Feigen

Viele weitere Rezepte finden Sie auf unserer Rezepteseite oder auf unserem Youtube-Kanal. Wir wünschen Ihnen guten Appetit und viel Freude beim Ausprobieren!

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Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.