Gojibeeren aus Tibet
Die Gojibeere (Lycium barbarum) heisst auch Bocksdornfrucht, Wolfsbeere oder Glücksbeere (happy berry). Die Heimat der Gojibeere liegt in China und der Mongolei. Und so ist sie auch seit vielen Jahrtausenden bei ganz unterschiedlichen Beschwerdebildern ein fester Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Allerdings wächst die Gojibeere auch noch in manchen Regionen Tibets im Himalaya. Gerade die Gojibeere aus Tibet zeichnet sich durch eine besonders saftige und süsse Qualität aus und weist ein höheres Vitalstoffprofil auf als Gojibeeren aus anderen Regionen der Welt.
Gojibeeren gehören wie Kartoffeln, Tomaten und Paprika zur Familie der Nachtschattengewächse. Im Gegensatz zu Letzteren jedoch ist der Goji-Busch winterhart und kann daher auch in mitteleuropäischen Gefilden gepflanzt werden.
Superfood Gojibeere
Lebensmittel, die eine enorm hohe Nährstoff- und Vitalstoffdichte aufweisen und daher mit einer unglaublichen Vielzahl an positiven Eigenschaften für die Gesundheit aufwarten, werden als Superfoods bezeichnet.
Diese Lebensmittel enthalten in der Regel eine Kombination aus antioxidativen Phytonährstoffen (sekundären Pflanzenstoffen), lebenswichtigen Vitalstoffen, essentiellen Fettsäuren und nicht entbehrlichen Aminosäuren, die in einer besonders wirksamen Synergie miteinander agieren.
Gojibeeren sind ein solches Superfood. Sie enthalten eine ausserordentliche Menge an einzigartigen Nährstoffen und Antioxidantien und verleihen im Rahmen einer gesunden, basenüberschüssigen Ernährung eine überraschende Kraft und Energie ( 1 ).
Allerdings ist davon auszugehen, dass Gojibeeren mit dieser Wirkung nicht allein sind. Auch andere Lebensmittel, insbesondere andere Beeren sind vergleichbare Superfoods und können ein ganz ähnliches Wirkpotenzial aufweisen.
Gojibeeren als Eisenquelle
Gojibeeren liefern insbesondere viel Vitamin A (in Form von Beta-Carotin) und reichlich Eisen, nämlich mehr Eisen als Spinat: zwischen 6,8 und 12,2 mg pro 100 g Gojibeeren (je nach Quelle), so dass bereits 50 Gramm getrocknete Gojibeeren einen beachtlichen Beitrag zur Deckung des Eisenbedarfs liefern können. Der Eisenbedarf für Erwachsene liegt zwischen 10 mg (Männer) und 15 mg (Frauen).
Auch liefern Gojibeeren 21 wichtige Spurenelemente (darunter - wie es heisst - Germanium), die es aufgrund der oft ausgelaugten landwirtschaftlichen Böden in unseren Grundnahrungsmitteln heute kaum noch gibt.
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Nährwerte in Gojibeeren
Die nachfolgenden Nährwerte beziehen sich auf die getrockneten Gojibeeren, da es meist diese im Handel gibt und frische Beeren auch nicht wirklich lecker schmecken. Alle Werte beziehen sich auf 100 g getrocknete Beeren ( 6 ):
- Energie: 325 - 349 kcal
- Wasser: 11,3 g
- Kohlenhydrate: 55 g (davon 21 g Glucose, 24,2 g Fructose, 5,5 g Sorbit, 4,2 g Saccharose)
- Fett: 2,7 g
- Protein: 11,8 g
- Ballaststoffe: 11 g
- PRAL-Wert: -11,9 (Lebensmittel mit negativem Vorzeichen (minus) gelten als basisch)
Vitamine und Mineralstoffe in Gojibeeren
Die Werte der Vitamine und Mineralstoffe in dieser Tabelle beziehen sich auf 100 g getrocknete Gojibeeren.
Gojibeeren für gesunde Augen bis ins hohe Alter
Gojibeeren sind ferner reich an Lutein und Zeaxanthin, zwei Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Carotinoide. Diese beiden antioxidativ wirksamen Vitalstoffe gehören zur Grundversorgung für gesunde Augen und für ein gesundes Nervensystem ( 4 ).
Sie sind für die Augen sogar so wichtig, dass zur Vorbeugung der Makuladegeneration – einer häufigsten Augenkrankheiten bei Menschen über 60 – speziell solche Lebensmittel empfohlen werden, die besonders viel Lutein und Zeaxanthin enthalten. Gojibeeren passen also sehr gut in eine augengesunde Ernährung ( 5 ).
Gojibeeren für ein starkes Immunsystem
Gojibeeren liefern ausserdem so genannte Polysaccharide. Dabei handelt es sich um komplexe Kohlenhydrate, die nachweislich die Immunabwehr verbessern, indem sie die T-Lymphozyten aktivieren. Das sind spezialisierte Abwehrzellen, die sich besonders auf den Kampf gegen Krebszellen und Viren konzentrieren ( 2 ).
Die Polysaccharide der Gojibeere haben eine ähnliche chemische Struktur wie die immunstärkenden Stoffe in Echinacea, dem Sonnenhut oder dem Maitake-Pilz, einem sog. Heil- oder Vitalpilz. Echinacea wird häufig zur Stimulierung des Immunsystems und zur Förderung der zellulären Abwehrkraft in infektionsgefährdeten (Jahres-)Zeiten eingesetzt, während der Vitalpilz nicht nur zur Krebsvorsorge, sondern auch begleitend zu Chemotherapien verordnet wird, da er die Chemo-Nebenwirkungen beträchtlich abschwächen kann ( 3 ).
Gojibeeren für die Darmflora
Goji-Polysaccharide sind ausserdem eine der bevorzugten Energiequellen für unsere nützlichen Darmbakterien. Die Darmflora hat bekanntlich sehr viele ausserordentlich wichtige Aufgaben. So sorgt sie für eine effektive Verdauung, für einen regelmässigen und problemlosen Stuhlgang, für eine optimale Resorption der Nährstoffe sowie für eine gesunde und intakte Darmschleimhaut.
Auf diese Weise verhindert eine gesunde Darmflora Gär- und Fäulnisprozesse, Infektionen mit Pilzen oder schädlichen Bakterien, chronische Entzündungsprozesse und auch ein Leaky-Gut-Syndrom, das wiederum die Ursache von Allergien oder Autoimmunerkrankungen sein kann.
Gojibeeren sind daher ein Lebensmittel, das sehr gut in die Ernährung während und nach einer Darmsanierung integriert werden kann.
Gojibeeren gegen chronische Entzündungen
Aufgrund ihrer antientzündlichen Wirkung werden Gojibeeren in Asien als Bestandteil von Therapien gegen chronisch entzündliche Krankheiten eingesetzt, wie Asthma, Allergien, chronische Schmerzzustände und sogar Krebs.
Da auch Autoimmunerkrankungen mit schweren Entzündungsreaktionen einhergehen, können die Gojibeeren genauso in den ganzheitlichen Massnahmenkatalog zur Linderung von Autoimmunkrankheiten gehören, wie beispielsweise bei Arthritis, Lupus erythematodes oder Morbus Crohn.
Gojibeeren zur Entgiftung
Die Polysaccharide aus Gojibeeren unterstützen ausserdem sehr wirkungsvoll die Entgiftung des Körpers, da sie die Ausleitung von Stoffwechselrückständen beschleunigen.
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Sind Gojibeeren für Sportler geeignet?
Gojibeeren sind ein idealer Snack für Sportler und Menschen, die ihre Fitness lieben, da die Polysaccharide der Gojibeeren die Leistungsfähigkeit der Muskulatur erhöhen. Die Goji-Polysaccharide sind einerseits beim Abtransport von Stoffwechsel-Abfällen wie zum Beispiel Milchsäure behilflich, die sich bei sportlicher Betätigung in den Muskeln ansammeln.
Andererseits fördern die Polysaccharide auch die Glykogen-Einlagerung in die Muskulatur und reduzieren gleichzeitig den oxidativen Stress im Muskel, was dazu führt, dass der Muskel mehr Leistung bringen kann und weniger schnell ermüdet. Auf diese Weise kann der regelmässige Verzehr von Gojibeeren zu höherer Fitness, mehr Muskelkraft und besserer Ausdauer führen.
Gojibeeren für optimales Stress-Management
Gojibeeren stellen eine reichhaltige Quelle für bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe, die sog. Sesquiterpene, dar. Sie fördern die Ausschüttung menschlicher Wachstumshormone in der Hypophyse. Ausserdem enthalten Gojibeeren die Aminosäuren L-Arginin und L-Glutamin, sowie den basischen Mineralstoff Kalium. Diese drei Nähr- bzw. Mikronährstoffe unterstützen ebenfalls eine gesunde Produktion der Wachstumshormone ( 7 ).
Wachstumshormone sind übrigens nicht nur zum Wachsen während der Kindheit und Pubertät da, sondern haben sehr viel mehr Aufgaben. Einerseits unterstützen Sie natürlich auch die Erhöhung der Muskelmasse, was wiederum ehrgeizige Sportler erfreuen wird.
Andererseits aber führen sie auch zu einer besseren Stressresistenz. Infolgedessen handelt es sich bei der Gojibeere unter anderem um ein sog. Adaptogen. Adaptogene können die Fähigkeit des Körpers erhöhen, sich erfolgreich an Stress anzupassen.
Wechselwirkung mit Blutverdünnern?
Aufgrund von vier Fallberichten wird an mancher Stelle vor Gojibeeren gewarnt, wenn Personen Medikamente nehmen, welche die Blutgerinnung hemmen wie z. B. Phenprocoumon (Marcumar) oder Warfarin.
Gojibeeren sollen mit diesen Medikamenten in Wechselwirkung treten und deren Wirkung verstärken können, was dann das Risiko innerer Blutungen erhöhen können soll.
Und tatsächlich: In besagten vier Fallberichten stieg der INR-Wert der Patienten (die seit Jahren auf ihre blutverdünnenden Medikamente eingestellt waren) mit Einnahme der Gojibeeren (als Tee, Saft oder in Form von Beeren) plötzlich merklich an und nahm nach „Absetzen“ der Gojibeeren wieder ab.
Der INR-Wert ist umso höher, je länger die Blutgerinnungszeit (je länger das Blut also benötigt, bis es bei Verletzungen gerinnt) und je höher die Blutungsneigung. Blutverdünner erhöhen den INR-Wert. Doch sollen Gojibeeren die Wirkung dieser Medikamente so verstärken, dass der Wert womöglich zu hoch wird.
Sind Gojibeeren gefährlich?
In manchen Artikeln im Netz werden Gojibeeren aufgrund der beschriebenen blutverdünnenden Wirkung nun als "gefährlich" bezeichnet. Das trifft natürlich nicht zu. Gojibeeren sind nicht von Haus aus gefährlich. Man sollte die Beeren eben nur nicht in grösseren Mengen gemeinsam mit Blutverdünnern nehmen.
Auch handelt es sich nicht nur um die Gojibeere, vor der man im Zusammenhang mit Phenprocoumon warnt, sondern um andere sehr gesunde Lebensmittel ebenfalls, z. B. Knoblauch oder Kurkuma.
Lesen Sie bitte hier ab S. 13 die Fallberichte bzw. die Zusammenhänge: Es ist also noch nicht einmal sicher, wie Gojibeeren das Medikament beeinflussen. Man vermutet sogar, dass Gojibeeren direkt eine blutverdünnende Wirkung aufweisen und nur daher die Marcumarwirkung verstärken.
Statt also vor einem hervorragenden Lebensmittel zu warnen und es als Gefahr darzustellen, sollten Ärzte und Universitäten eher herausfinden, ob die Einnahme der Gojibeere nicht gar in vielen Fällen das Medikament ersetzen könnte.
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Rezepte mit Gojibeeren
Gojibeeren sind somit ein interessantes Lebensmittel, das in jede gesunde Ernährung passt. So können Sie die Frucht als getrocknete Beere snacken, in den Obstsalat, den Kuchen oder ins Porridge geben. Wir haben die Gojibeere in unser heilsames Darmschmeichler-Müsli gegeben.
Auch in Rohkostsalate passt die Beere sehr gut, z. B. gemeinsam mit fein gehobeltem Weisskohl, geriebenen Möhren und Kürbiskernen in unseren bunten Gartensalat.
Goji-Saft und Goji-Pulver
Natürlich gibt es auch Goji-Pulver, das Sie in Shakes und Smoothies mixen können. Auch Goji-Saft ist längst erhältlich. Pulver und Saft sind aufgrund ihrer starken Zerkleinerung jedoch für Oxidationsprozesse anfällig, was den Vitalstoffgehalt mindert, so dass wir eher zur getrockneten Beere greifen würden.
Wie viele Beeren sollte man täglich essen?
In einer Studie von 2009 heisst es, der 30-tägige Verzehr von 120 ml Goji-Saft, was 150 g frischen und ca. 40 g getrockneten Beeren entspricht, sei unbedenklich und verbessere manche Immunzellwerte ( 8 ). Wir würden in jedem Fall nicht täglich und dauerhaft Gojibeeren essen. Denn auch in der Natur gibt es Gojibeeren nicht permanent. Wechseln Sie daher immer einmal ab und essen die Beeren kurweise.