Buchweizen ist kein Getreide und daher glutenfrei
Buchweizen ist ein aussergewöhnliches Lebensmittel. Er schmeckt wie ein Getreide, ist aber keines. Buchweizen hat mit Weizen oder anderen Getreidearten nicht viel zu tun. Buchweizen gehört nicht – wie die üblichen Getreidearten – zu den Süssgräsern. Buchweizen ist ein Knöterichgewächs, wie etwa Sauerampfer. Folglich ist Buchweizen auch frei von Gluten und Weizenlektinen.
Lektine sind Proteine, die man – im Falle des Weizens – auch Weizenagglutinine nennt. Sie können in die Blutbahn gelangen, sich mit roten Blutkörperchen verbinden und auf diese Weise das Blut dickflüssig machen.
Das wiederum kann die Gefahr für Durchblutungsstörungen, Thrombosen, Schlaganfälle und Herzinfarkte erhöhen. Weizenlektine können auch den Darm negativ beeinflussen, indem sie die Entstehung von chronischen Entzündungsprozessen fördern, die Darmflora irritieren und zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmschleimhaut führen können.
Letzteres wird als Mitursache für Autoimmunerkrankungen diskutiert und sollte in jedem Fall vermieden werden.
Buchweizen kann also ganz hervorragend den Speiseplan bereichern, wenn der Verzehr von Getreide reduziert werden soll – mit dem Ziel, die persönliche Gesundheit zu steigern und Krankheitsrisiken zu minimieren.
Buchweizen liefert hochwertiges Eiweiss
Buchweizen ist jedoch nicht nur frei von schädlichen Substanzen, sondern ist gleichzeitig deutlich reicher an hochwertigen Nähr- und Vitalstoffen als unsere üblichen Getreidearten. So enthält Buchweizen zwar prozentual geringfügig weniger Protein als zum Beispiel Weizen, doch liefert Buchweizen alle acht essentiellen Aminosäuren in einem günstigeren Aminosäureprofil als Getreide, so dass er sehr viel besser als dieses zur Deckung des Eiweissbedarfes dienen kann. ( 1 )
Buchweizen senkt den Blutzuckerspiegel
Buchweizen gilt ausserdem als ein perfektes Lebensmittel für Diabetiker und für Menschen, die sich um Ihre Blutzuckerwerte Sorgen machen, da er mindestens einen Stoff enthält (Chiro- Inositol), der den Blutzuckerspiegel regulieren kann.
In einer Studie mit Ratten sank der Blutzuckerspiegel bei einer Ernährung, die reich an Buchweizen war, um bis zu 19 Prozent. Studienleiterin Dr. Carla G. Taylor vom Department of Human Nutritional Sciences an der Universität von Manitoba/Kanada schlussfolgerte, das eine Ernährungsweise, die regelmässig Buchweizen enthalte, eine sichere, leichte und preiswerte Möglichkeit darstelle, den Blutzuckerspiegel zu senken und das Risiko von Diabetes-Folgeerkrankungen wie z. B. Herz-, Nerven- und Nierenprobleme zu minimieren. ( 2 )
Buchweizen senkt den Blutdruck
In Buchweizen steckt ausserdem Rutin, eine Substanz mit vielfältigen Wunderwirkungen. So zeigte sich in einer Studie mit dem Extrakt aus gekeimtem Buchweizen, dass dieser ganz signifikant oxidative Schäden in den Blutgefässwänden reduzierte und infolgedessen bestehender Bluthochdruck sank ( 3 ).
Buchweizen gegen Krampfadern und Hämorrhoiden
Dasselbe Rutin ist ferner der Grund dafür, dass Buchweizen ein Superfood für Menschen ist, die an Krampfadern oder verhärteten Arterien leiden. Rutin stärkt bekanntlich die Blutgefässwände und so auch die Kapillarwände – Krampfadern und Hämorrhoiden wird vorgebeugt.
Wenn hingegen die Blutgefässe schwächer werden, sammeln sich Blut und Flüssigkeit an und gelangen in das angrenzende Gewebe, was schliesslich zu Krampfadern oder Hämorrhoiden führen kann.
Buchweizen reguliert den Cholesterinspiegel
Buchweizen liefert darüber hinaus einerseits Ballaststoffe und andererseits grosse Mengen an Lezithin. Beides hilft bei der Regulierung des Cholesterinspiegels. Lezithin hemmt den Mechanismus, der für die Resorption des Cholesterins durch die Darmschleimhaut verantwortlich ist.
Auf diese Weise wird das Cholesterin einfach wieder ausgeschieden und belastet einen hohen Cholesterinspiegel nicht noch weiter.
Buchweizen schützt die Leber
Lezithin ist auch ein wichtiger Nährstoff für Leberzellen. Fehlt Lezithin in der Nahrung, dann arbeiten Leberzellen nicht mehr mit voller Kraft und können ihrer Hauptaufgabe, der Entgiftung des Körpers, nicht mehr ordnungsgemäss nachkommen. Somit hilft der Buchweizen auch der Leber, gesund und leistungsfähig zu bleiben.
Buchweizen für aktive Denker
Da unser Gehirn zu 20 bis 25 Prozent aus Phospholipiden besteht, wie sie auch im Lezithin enthalten sind, kann Buchweizen – besonders gekeimter Buchweizen – die Hirnaktivität steigern. Man vermutet, dass der regelmässige Verzehr von lezithinhaltigen Nahrungsmitteln möglicherweise vorbeugend gegen Angstgefühle, Depressionen und mentale Erschöpfung helfen sowie die geistigen Fähigkeiten verbessern könne.
Mehr Vitalstoffe
Normalerweise wird Buchweizen vor dem Verzehr in irgendeiner Weise erhitzt, z. B. als Beilage gekocht, als Zutat in Bratlingen gebraten, als Brotbestandteil gebacken etc. Buchweizen gehört jedoch zu jenen Körnchen, die besonders schnell und einfach keimen.
Der Keimprozess ist für den Samen das, was für Dornröschen der Prinz war. Er weckt den "schlafenden" Samen auf. Ein Samen kann also monate- oder jahrlang unverändert im Vorratsschrank verharren. Wird er dann von Wasser benetzt, entwickelt sich aus ihm binnen kürzester Zeit ein Keimling und bald darauf eine Pflanze.
Während der Keimung steigt der Vitalstoffgehalt des Körnchens, seine Mineralstoffe (Eisen, Magnesium, Zink etc.) erreichen eine höhere Bioverfügbarkeit und seine Proteine werden leicht verdaulich. Gekeimter Buchweizen ist besonders reich an Bioflavonoiden und Coenzym Q10.
Er enthält alle Vitamine des B-Komplexes (ausser B12), Magnesium, Mangan und Selen sowie viele andere gesundheitsfördernde Bestandteile.
Buchweizenkeimlinge sind basisch
Gekeimter Buchweizen ist deutlich stärkeärmer als ungekeimter Buchweizen, was ihn zu einem wunderbar basischen Lebensmittel macht, das jetzt die hochwertige basische Küche um eine weitere köstliche Zutat bereichert.
Buchweizenkeimlinge in der Küche
Buchweizenkeimlinge können noch vielseitiger eingesetzt werden als das trockene ungekeimte Korn. Sie können nach wie vor in Brote, Bratlinge und andere gekochte Speisen gemischt werden. Sie können jedoch auch – um ihre Lebendigkeit und ihren Vitalstoffgehalt vollumfänglich zu geniessen – roh gegessen werden, z. B. in Salaten, Bowls und Müslis.
Es gibt auch getrocknete Buchweizenkeimlinge, die sehr gut in Salate, in Müslis und in Süssspeisen passen oder sie können einfach so geknabbert werden.
*Hier erhalten Sie getrocknete Buchweizenkeimlinge.
Wie man Buchweizen zum Keimen bringt
Geben Sie eine Zweidritteltasse Buchweizen in eine Schüssel und giessen Sie die zwei bis dreifache Menge an Wasser (Raumtemperatur!) hinzu. Rühren Sie die Mischung gut durch, damit keine Buchweizenkörnchen an der Wasseroberfläche verbleiben. Lassen Sie den Buchweizen für ungefähr eine Stunde einweichen. Zwar müssen Sie den Körnchen genügend Zeit zum Einweichen geben, doch kann ein überlanges Überweichen den Keimprozess verhindern.
Giessen Sie das Wasser mit einem feinen Abtropfsieb ab und lassen Sie den Buchweizen etwas stehen. Spülen Sie ihn dann zwei Tage lang zwei- bis dreimal am Tag mit kaltem Wasser ab. Sie werden nach einiger Zeit eine klebrige Substanz auf dem Buchweizen bemerken – dabei handelt es sich um Stärke. Diese Stärke müssen sie gründlich abspülen!
Zunächst werden Sie einen kleinen braunen Punkt auf den Buchweizenkörnchen sehen können. Daraus keimt schon bald eine kleine Sprosse. Je nach Umgebungstemperatur kann das bereits nach 24 Stunden der Fall sein. Ab einer Länge von 0,5 cm sind die Keimlinge ideal zum Verzehr geeignet, was schon nach 2 Tagen sein kann. Wenn die Keimlinge 1 cm lang sind, sollten Sie diese verbrauchen. Länger sollten die Keimlinge nicht werden.
Schoko-Bananen-Becher mit gekeimtem Buchweizen:
Zutaten:
- 1 Banane
- 1/2 Tasse Buchweizenkeimlinge (oder weniger/je nach Geschmack)
- 1 Teelöffel ungesüsstes Kakaopulver
- 1 Teelöffel Maca
- wenn gewünscht: 1 Teelöffel Bio-Honig
- Etwas warmes Wasser
Zubereitung: Zerdrücken Sie die Banane in einer Schüssel, geben Sie die restlichen Zutaten dazu, vermischen Sie alles gut miteinander und servieren Sie den Schoko-Bananen-Becher zum Frühstück, als Dessert oder als Zwischenmahlzeit.