Süssstoffe in der Schwangerschaft
Süssstoffe wie Aspartam, Acesulfam K, Thaumatin, Cyclamat, Saccharin & Co gelten als Garant für kalorienarmes Schlemmen. Man erhofft sich dadurch eine schnellere Gewichtsabnahme, will die mühsam erkämpfte Taille einfacher halten können oder versucht, in der Schwangerschaft überflüssige Kilos zu vermeiden.
Bei manchen Menschen klappt all das problemlos. Bei anderen führen die Süssstoffe zu unerwünschten Begleiterscheinungen. Ja, manche Menschen nehmen mit Süssstoffen sogar leichter zu als je zuvor.
Süssstoffe begünstigen Übergewicht
Wir hatten bereits hier berichtet, dass Süssstoffe die Darmflora so verändern können, dass der Betreffende stärker zu Übergewicht neigt. Denn die Zusammensetzung der Darmflora bestimmt, wie die Nahrung verwertet wird.
Wer nun das Pech hat, hauptsächlich solche Darmbakterien zu besitzen, die beispielsweise auch Ballaststoffe zu verwertbaren Kohlenhydraten oder Fetten verwandeln können, nimmt viel mehr Kalorien zu sich als jemand, dessen Darmflora dies nicht in so hohem Umfang tut.
Nun hat sich in einer kanadischen Studie jedoch gezeigt, dass nicht nur derjenige zunehmen kann, der regelmässig Süssstoffe verzehrt, sondern im Falle einer Schwangeren auch deren Kind, wenn die werdende Mutter während der Schwangerschaft Süssstoffe konsumiert (1).
Süssstoffe: Auswirkung auf Kinder
Der Verzehr von Süssstoffen nahm in den letzten Jahrzehnten dramatisch zu – genauso wie das Übergewicht bei Kindern. Besteht hier ein Zusammenhang?
Besonders Frauen greifen zu den kalorienfreien Süssmitteln. Geschieht dies in der Schwangerschaft – so weiss man aus Tierstudien – kann dies beim Nachwuchs dazu führen, dass dieser im späteren Leben verstärkt zu Übergewicht neigt.
Kanadische Wissenschaftler rund um Meghan Azad von der Universität von Manitoba in Winnipeg überprüften nun in einer Kohortenstudie (CHILD Study) mit über 3000 Müttern, ob dies auch beim Menschen zutrifft. Darin untersuchten sie von 2009 bis 2012 schwangere Frauen sowie deren Nachwuchs.
Süssstoffe in der Schwangerschaft: Dickere Kinder
Fast 30 Prozent der Frauen verwendete in der Schwangerschaft Süssstoffe, besonders in Form von Softdrinks. Im Vergleich zu den Frauen, die keine Süssstoffe konsumierten, zeigte sich bei den Kindern der Süssstoff-Frauen im Alter von einem Jahr ein höherer BMI, also ein höheres Körpergewicht.
Das Risiko für Übergewicht stieg bei diesen Kindern auf das Doppelte, was bedeutete, dass sie doppelt so häufig an Übergewicht litten wie die Kinder von Müttern, die keine Süssstoffe zu sich nahmen.
Andere Ursachen für das Übergewicht (Ernährung des Kindes, BMI der Mutter, Gesamtenergieaufnahme etc.) waren ausgeschlossen worden.
Bei mit Zucker gesüssten Getränken konnte kein derartiger Zusammenhang beobachtet werden. Nichtsdestotrotz wäre der Genuss von gänzlich ungesüssten Getränken (Mineralwasser) natürlich deutlich sinnvoller.
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In der Schwangerschaft Süssstoffe besser meiden
Gerade in der Schwangerschaft sollte man Süssstoffe in jedem Falle meiden – nicht zuletzt deshalb, weil die Süssstoffe in manchen Studien auch in Verbindung mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburten gesehen werden.
Süssstoffe sollen ausserdem den Blutzuckerspiegel sogar stärker irritieren als manche Zuckerarten und begünstigen daher die Entstehung eines Diabetes. Auch die Nieren freuen sich über Süssstoffe ganz und gar nicht, wie eine Studie zeigte. Darin beobachtete man, dass Frauen, die bevorzugt Light-Produkte wählten, innerhalb eines Jahrzehnts 30 Prozent ihrer Nierenfunktionen einbüssten.
Gesunde Süssungsmittel haben wir hingegen hier vorgestellt: Die neun gesündesten Süssungsmittel