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Beifuß für Verdauung und Frauenleiden

Der Gemeine Beifuß ist eine starke Heilpflanze, die bei Verdauungsbeschwerden und Frauenleiden deutlich Erleichterung verschaffen kann. Auch bei Krämpfen aller Art – von Bauchweh, Unterleibsschmerzen bis hin zu Asthmaanfällen – hilft der Beifuß durch seine entkrampfende Wirkung. Artemisia annua hingegen ist eine andere Beifußart, die bei Malaria, Krebs und anderen schweren Erkrankungen helfen soll.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 29 September 2024

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Wie der Beifuß mit dem Menschen spricht

Der Gemeine Beifuß (Artemisia vulgaris) mag auf den ersten Blick eine unscheinbare Pflanze sein. Doch schon der zweite Blick offenbart, dass sie eine ganz besondere Pflanze ist. Ihr roter Stängel signalisiert dem Menschen, dass sie den Blutfluss anregen kann und daher auch bei vielen Frauenleiden oder zur Beschleunigung der Geburt einsetzbar ist – zumindest glaubte man dies gemäß der Signaturenlehre.

Die Signaturenlehre besagt, dass alle Heilpflanzen bestimmte Kennzeichen tragen, die dem Menschen sofort aufzeigen, welche Krankheiten sie heilen können. So soll z. B. die Walnuss gegen Kopfschmerzen helfen, da sie hirnartig aussieht. Und die Brennnessel mit ihren Härchen soll gegen Haarausfall wirken – was in beiden Fällen auch tatsächlich der Realität entspricht, wie durch wissenschaftliche Untersuchungen inzwischen herausgefunden wurde.

Bei Bauchkrämpfen unterm Hosenbund tragen

Auch in Sachen Beifuß zeigte sich längst, dass die Signaturenlehre ebenfalls Recht behalten hat, denn die Pflanze enthält Stoffe, die die Gebärmutter stimulieren und somit sowohl die Menstruation fördern als auch die Geburt beschleunigen können. Sie soll gar so gut wirken, dass es – laut kundigen Kräuterheilern – bereits genüge, bei Menstruationsbeschwerden einfach einen Zweig Beifuß unter dem Hosenbund zu tragen – und schon weichen die Schmerzen und Krämpfe.

Beifuß rauchen

Ähnlich interessant ist der Tipp, frischen Beifuß unter das Kopfkissen zu legen, was nicht unbedingt zu süßen, aber zu klärenden und besonders farbigen Träumen führen soll. Für diesen Effekt raucht so mancher die Pflanze. Ob die Träume davon farbig werden, ist ungewiss, vor Trübsinn und schlechter Laune soll Artemisia jedoch in jedem Falle schützen. Nach 1 bis 3 Gramm machen sich milde Euphorie gefolgt von Entspannung und Ruhe breit.

Wie gut, dass die Heilpflanze in fast allen Gebieten der Nordhalbkugel zu finden ist – und dann auch noch wild, so dass sich jeder ihrer Heilkraft bedienen kann.

Die glorreiche Vergangenheit der Heilpflanze

Der Beifuß gehört gemeinsam mit Kopfsalat, Ringelblume, Kamille und vielen anderen zur Familie der Korbblütler. Er liebt verwilderte Plätze und gedeiht deshalb vornehmlich an Wegrändern, Bahndämmen oder Böschungen. Vielleicht ist auch das der Grund, warum er oft nur als Unkraut angesehen und im medizinischen Sinne kaum noch wahrgenommen wird. In alten Zeiten jedenfalls wurde der Pflanze eine ganz andere Wertschätzung entgegen gebracht.

Wohlklingende Namen wie Thorwurz oder Sonnenwendkraut erinnern an seine glorreiche Geschichte. Die alten Griechen und Römer verwendeten die Pflanze beispielsweise zur Unterstützung bei Geburten und bei wehen Füßen, worauf auch der deutsche Name "Bei-Fuß" hindeutet.

Die Germanen hielten die Thorwurz für eine der mächtigsten Pflanzen und flochten sich Gürtel aus den Wurzeln, um sich vor Krankheiten zu schützen. Ob die Pflanze wirklich schützt oder mehr der Glaube an sie, wird kaum herauszufinden sein. Sicher ist jedoch, dass der Beifuß – zwischen Gemüsepflanzen gesät – diese vor Schädlingen schützt.

Und obwohl der Pflanze ein hohes allergisches Potential nachgesagt wird, hat sich in einer Studie gezeigt, dass sie sogar antiallergische Eigenschaften aufweist.

Frauenkraut und Verdauungselixier

Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen des Beifußes zählen die sogenannten Sesquiterpenlactone – bestimmte Bitterstoffe – und das ätherische Öl mit den Hauptbestandteilen Kampfer und Thujon.

Diese Stoffe sind es, die für die Haupt-Eigenschaften der Pflanze verantwortlich sind: Sie wirken appetitanregend, verdauungsfördernd, wurmfeindlich, krampflösend, antibakteriell und harntreibend; sie stimulieren die Gebärmutter, fördern die Durchblutung und den Gallefluss und entspannen die müden Füße. Die Anwendungsgebiete sind folglich äußerst vielfältig:

  1. Magen- und Darmbeschwerden ( 4 )
  2. Appetitlosigkeit
  3. Karies ( 3 )
  4. Herz-Kreislauferkrankungen ( 1 )
  5. Blähungen
  6. Wurmbefall
  7. Lebererkrankungen ( 2 )
  8. Koliken (auch der Galle)
  9. Wassereinlagerungen
  10. Asthma (die Heilpflanze wirkt krampflösend) ( 4 )
  11. Menstruationsbeschwerden (ausbleibende und schmerzhafte Menstruation)
  12. Durchblutungsstörungen (kalte Hände und Füße)

Gegen Frauenleiden

Der Gemeine Beifuß gilt seit dem Altertum als DAS "Heilkraut der Frauen". Ob zur Unterstützung der Geburt, bei Erkrankungen der Unterleibsorgane, Blasenentzündung, chronischer Eierstockentzündung, Ausfluss oder bei Schmerzen und Unregelmäßigkeiten der Periode: Ein Tee aus der Pflanze verspricht Linderung.

Beifuß-Tee

Der klassische Tee wird wie folgt zubereitet:

  1. Übergießen Sie 1 TL Beifuß-Blätter mit 200 ml heißem Wasser und lassen Sie den Aufguss zugedeckt für 5 bis 7 Minuten ziehen.
  2. Seihen Sie den Tee ab.
  3. Trinken Sie 1 bis maximal 3 Tassen pro Tag.
  4. Da die enthaltenen Bitterstoffe für die Wirkung ausschlaggebend sind, sollte der Tee ungesüßt und in kleinen Schlucken getrunken werden.
  5. Bei Menstruationsbeschwerden können Sie mit einer solchen Tee-Kur schon 5 bis 8 Tage vor dem Beginn der Periode loslegen.

Wichtig: Der Tee darf nicht überdosiert werden und weder in der Schwangerschaft (Gefahr einer Frühgeburt) noch in der Stillzeit eingesetzt werden. Denn es handelt sich um eine stark wirkende Heilpflanze, die auch nicht zu lange regelmäßig getrunken werden darf. Das bedeutet: Nach einer Teekur von maximal 6 Wochen mindestens eine dreiwöchige Pause einlegen!

Gegen Verdauungsbeschwerden

Da die Heilpflanze zu den typischen Bitterpflanzen gehört, ist er ein prima Hausmittel bei Verdauungsbeschwerden aller Art - ob Appetitlosigkeit, Schmerzen im Oberbauch, Krämpfe, Sodbrennen, Blähungen oder Durchfall.

Um Verdauungsbeschwerden nach bestimmten fettreichen Mahlzeiten zuvorzukommen, können die Speisen mit getrocknetem oder frischem Beifuß gewürzt werden – was die Verdaulichkeit erhöht und die Bekömmlichkeit verbessert.

Beifuß-Gewürzmischung

Eine Gewürzmischung kann folgendermaßen hergestellt werden:

Zutaten:

  1. 50 g getrocknete Beifuß-Blätter
  2. 50 g getrocknete Bohnenkraut-Blätter ( Satureja hortensis)
  3. 10 g Pfeffer

Zubereitung:

  1. Mischen Sie die Kräuter und pulverisieren Sie sie mit dem Mörser.
  2. Bewahren Sie das Gewürz kühl und dunkel auf. Es ist etwa 1 Jahr haltbar.

Anwendung:

  1. Die Gewürzmischung ist auch eine tolle Alternative für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen auf Salz verzichten müssen oder wollen.
  2. Das Gewürz sollte mitgekocht werden, damit sich seine Wirkung voll entfalten kann.

Sammeln und anbauen

Natürlich können Sie den Beifuß – wie die meisten Heilpflanzen – in der Apotheke oder im Kräuterladen kaufen. Sie können ihn jedoch auch in freier Wildbahn sammeln oder – noch besser – bei sich im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen.

Sie benötigen dazu lediglich ein sonniges Plätzchen mit nährstoffreicher Erde. Saatgut oder Jungpflanzen erhalten Sie in speziellen Gärtnereien mit umfangreichem Heil- und Wildpflanzenangebot.

Der Einjährige Beifuß

Eine andere Art ist der Einjährige Beifuß (Artemisia annua). Er spielt in der traditionellen chinesischen Medizin TCM schon lange als Heilmittel gegen Malaria eine wichtige Rolle. Aber auch bei vielen anderen Gesundheitsbeschwerden - wie Diabetes, Krebs, Leishmaniose und eventuell auch Autoimmunerkrankungen - könnte man die Heilpflanze einsetzen. Unter vorigem Link finden Sie unseren ausführlichen Artikel zum Einjährigen Beifuß (5 - 10).

* Hier finden Sie Artemisia annua Forte

Update 3.6.2024

Wir haben die Informationen zum Einjährigen Beifuß aus dem Artikel entfernt, da wir darüber einen eigenen Artikel verfasst haben, wo Sie jetzt noch ausführlichere Informationen zu Artemisia annua finden.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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