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Brahmi - Die ayurvedische Gedächtnispflanze

Brahmi ist eine traditionelle Heilpflanze aus dem Ayurveda. Sie stärkt das Gedächtnis und könnte bei der Prävention und Behandlung von Demenzerkrankungen eine wichtige Rolle einnehmen. Alle Informationen rund um die Einnahme und Dosierung von Brahmi - dem Kleinen Fettblatt - finden Sie bei uns.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 12 September 2024

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Brahmi für ein starkes Gedächtnis

Brahmi ist die indische Bezeichnung für das Kleine Fettblatt ( Bacopa monnieri ). Die Pflanze wird im Ayurveda bereits seit 3000 Jahren zur Stärkung des Gehirns und der Nerven verwendet.

Auch in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird die Pflanze sehr geschätzt. Brahmi soll sich äusserst positiv auf das Gedächtnis auswirken – nicht nur bei Menschen mit Gedächtniserkrankungen, sondern auch bei gesunden Personen ( 1 ) ( 2 ).

Aus diesem Grund wird Brahmi auch Gedächtniskraut genannt. Bei Kindern und Jugendlichen wird Brahmi zudem verwendet, um die Aufmerksamkeit und die Lernfähigkeiten zu verbessern und die Therapie bei Hyperaktivität zu unterstützen.

Brahmi hat im Ayurveda eine lange Tradition

Ayurveda ist das traditionelle ganzheitliche Gesundheitssystem Indiens und besteht bereits seit 5000 Jahren. Der Begriff Ayurveda bedeutet auf Sanskrit (eine altindische Gelehrtensprache) so viel wie „Wissenschaft des Lebens“ oder „Lebensweisheit“ ( 3 ). (Lesen Sie hier, welcher Ayurveda-Typ Sie sind.)

Der Begriff Brahmi stammt aus dem Hinduismus. „Brahma“ ist der Gott der Schöpfung. Und die Angehörigen der obersten Kaste werden im Kastensystem Indiens „Brahmanen“ genannt. Früher war es die Pflicht der Brahmanen, Gelehrte oder Priester zu werden. Abgeleitet von diesen beiden Begriffen kann Brahmi als „heilig“ oder „göttlich“ verstanden werden. Gelehrte verwenden die Pflanze angeblich, um Texte besser auswendig zu lernen.

Brahmi: Das Kleine Fettblatt

Brahmi ist trotz seines weithin benutzten indischen Namens keinesfalls nur in Indien heimisch ist, sondern überall, wo ein tropisches oder subtropisches Klima mit ausreichend Feuchtigkeit herrscht. Das Kleine Fettblatt wächst am liebsten in feuchten, sumpfigen Gebieten und daher an den Ufern von Gewässern oder in Meeresnähe. Das kann in Indien, China, Afrika, Australien, aber auch in Nord- oder Südamerika sein.

In Europa kann Brahmi als Zimmerpflanze oder im Sommer draussen im Topf gehalten werden (dazu mehr im Absatz „Brahmi als Zimmerpflanze halten“). Selbst im Aquarium fühlt sich die Pflanze wohl.

Das Kleine Fettblatt zeichnet sich durch grüne, dicke Blätter aus, die an eine Sukkulente erinnern. Die Blätter enthalten Bitterstoffe, was sich im Geschmack niederschlägt. Dennoch ist die Pflanze auch roh essbar. Sie wird aber auch zu Pulver, Extrakt oder Öl weiterverarbeitet und kann so auch als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.

Brahmi nicht mit Gotu Kola verwechseln

Der Indische Wassernabel ( Centella asiatica) wird manchmal ebenfalls als Brahmi bezeichnet. Dabei handelt es sich jedoch um eine andere Pflanze, die mit dem Kleinen Fettblatt nichts zu tun hat.

Der Indische Wassernabel stammt aus der Familie der Doldenblütler – wie auch der Kümmel, der Fenchel und die Petersilie. Das Kleine Fettblatt stammt dagegen aus der Familie der Wegerichgewächse und ist daher (entfernt) mit dem Spitzwegerich, dem Flohsamen und dem roten Fingerhut verwandt.

Der Indische Wassernabel ist bei uns im Westen auch als Gotu Kola oder Tigergras bekannt – im Ayurveda wird die Pflanze Mandukaparni genannt. Gotu Kola wird ebenfalls im Ayurveda und in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet. Die Pflanze soll unter anderem bei der Wundheilung, bei Arteriosklerose und bei psychischen Störungen helfen, ist aber auch für ihre nerven- und gedächtnisstärkende Wirkung bekannt.

Weshalb Gotu Kola ebenfalls als Brahmi bezeichnet wird, ist nicht klar – vermutlich wegen der ähnlichen Wirkung auf das Gedächtnis. Daher werden beide Pflanzen in Heilkräutermischungen oft gemeinsam (und mit noch anderen Pflanzen kombiniert) verwendet.

Die Wirkung von Brahmi

Seit einiger Zeit gewinnt Brahmi überall auf der Welt an Beliebtheit, so dass die Pflanze auch in den Fokus der Wissenschaft geraten ist. Sie wirkt unter anderem ( 4 ):

  1. antioxidativ
  2. antimikrobiell
  3. antidepressiv
  4. leberschützend
  5. herzschützend
  6. entzündungshemmend

Die Wirkstoffe und Inhaltsstoffe von Brahmi

Brahmi enthält unter anderem verschiedene Alkaloide und Flavonoide wie z. B. Saponine. Für die positiven Eigenschaften der Pflanze sind hauptsächlich die beiden Saponine Bacosid A und Bacosid B verantwortlich.

Bacosid A und Bacosid B verbessern die Übertragung von Nervenimpulsen und fördern die Reparatur beschädigter Nervenzellen. Aus diesem Grund können sie die Aufmerksamkeit, die Konzentration, die Lernfähigkeit und das Gedächtnis und sind für die Behandlung von Alzheimer und Parkinson hochinteressant ( 6 ).

Brahmi stärkt das Gehirn

Vor allem die positive Wirkung von Brahmi auf das Gehirn sticht hervor: Die Pflanze soll die Erneuerung der Gehirn- und Nervenzellen anregen. Aus diesem Grund wird untersucht, ob Brahmi unter anderem bei Alzheimer, Parkinson, Gedächtnis fördern, Schlaganfall, Epilepsie, Depressionen und Angstzuständen helfen könnte – also bei Erkrankungen, die etwas mit dem Gehirn zu tun haben.

In Indien wird Brahmi schon lange zur Behandlung von psychischen Erkrankungen, Epilepsie, Schlaflosigkeit, Angstzuständen und Konzentrationsschwäche empfohlen und eingesetzt ( 5 ).

Aus Studien an Ratten gehen bereits vielversprechende Ergebnisse hervor – gross angelegte klinische Studien fehlen wie bei vielen naturheilkundlichen Mitteln noch. Immerhin liegen aber schon die Resultate einiger klinischer Studien mit geringer Teilnehmerzahl vor. In den nächsten Absätzen gehen wir genauer auf einige davon ein.

Brahmi bei Alzheimer

Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung, die sich durch kognitiven Verfall, Gedächtnisverlust und Orientierungslosigkeit auszeichnet. Sie ist eine der häufigsten und gefürchtetsten Arten der Demenz ( 7 ).

Bessere Gedächtnisleistung durch Brahmi

Brahmi könnte das Voranschreiten von Alzheimer durch seine positiven Wirkungen auf das Gedächtnis verlangsamen, wie mehrere (doppelblinde und placebokontrollierte) klinische Studien andeuten:

  1. 60 Personen im Alter von durchschnittlich 62 Jahren nahmen 3 Monate lang täglich 300 oder 600 mg Brahmi-Extrakt oder ein Placebo ein. Das Arbeitsgedächtnis beider Brahmi-Gruppen hatte sich nach den 3 Monaten im Vergleich zur Placebo-Gruppe verbessert ( 8 ).
  2. 49 Personen über 55 nahmen 3 Monate lang täglich eine Dosis von 300 mg Brahmi-Extrakt ein. Nach den 3 Monaten hatte sich ihre Gedächtnisleistung im Vergleich zur Placebo-Gruppe signifikant verbessert ( 9 ).
  3. 54 Personen im Alter von durchschnittlich 73 Jahren nahmen 3 Monate lang entweder 300 mg Brahmi-Extrakt oder ein Placebo ein. Die Gedächtniswerte der Brahmi-Gruppe hatte sich im Vergleich zur Placebo-Gruppe verbessert. Ihre Depressionswerte waren zudem gesunken ( 10 ).

Studien dieser Art gibt es noch etliche weitere. Zwar handelte es sich bei den Testpersonen um (relativ) gesunde ältere Erwachsene, die also noch nicht an Alzheimer litten. Dennoch stimmen die Resultate positiv.

Denn Studien an Alzheimer-Ratten bestätigten die potenzielle Wirkung von Brahmi bei Demenzerkrankungen und lassen hoffen, dass die Wirkung bei Alzheimer bald auch in Humanstudien belegt werden kann.

Brahmi bei Kindern mit ADHS

Auch bei Kindern und Jugendlichen mit einer Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung ( ADHS ) wurden bereits Studien mit Brahmi durchgeführt:

Auf eine Studie indischer Forscher möchten wir nachfolgend genauer eingehen: 13 ADHS-Kinder zwischen 6 und 12 Jahren nahmen 2 Monate lang täglich zwei Teelöffel „Brahmi Ghrita“ morgens auf leeren Magen zu sich. „Brahmi Ghrita“ ist Brahmi mit Ghee (geklärter Butter). Im Ayurveda werden Heilkräuter häufig in Ghee zubereitet (manchmal stundenlang gekocht) und dann in dieser Form eingenommen ( 11 ).

Die Placebo-Gruppe erhielt täglich Ritalin (Methylphenidat) – das bekannte ADHS-Medikament. In beiden Gruppen waren die Kinder nach den 3 Monaten aufmerksamer und bei einigen verbesserten sich auch die schulischen Leistungen. Ein Unterschied zwischen den beiden Gruppen war kaum feststellbar (nicht signifikant).

Die Resultate zeigen also, dass Brahmi tatsächlich mit einem Medikament, wie Ritalin, mithalten kann. Während bei der Einnahme von Ritalin häufig Nebenwirkungen wie Schlafstörungen und Reizbarkeit auftreten, hat die Einnahme von Brahmi – bis auf seltene Fälle von Verdauungsstörungen – keine negativen Auswirkungen.

Brahmi stärkt die Haarwurzeln

Brahmi soll sich ausserdem positiv auf das Haarwachstum auswirken und Haarausfall vorbeugen, indem es die Haarwurzeln stärkt. Diese positiven Wirkungen gemeinsam mit den gedächtnisfördernden Eigenschaften der Pflanze haben dazu geführt, dass Brahmi als Anti-Aging-Kraut gehandelt wird.

*Kaltgepresstes Brahmi-Öl für die Haare finden Sie hier: Brahmi-Haar-Öl

Brahmi-Öl und Brahmi-Pulver für die Haare

Für die äusserliche Anwendung gibt es Brahmi-Öl und Brahmi-Pulver zu kaufen. Aus dem Brahmi-Pulver können Sie sich eine Haarmaske zubereiten, indem Sie das Pulver mit etwas warmem Wasser zu einer Paste verrühren. Die Paste und auch das Öl massieren Sie in die Kopfhaut ein, lassen dies ein bis zwei Stunden einwirken und waschen die Haare danach gründlich aus.

Die Anwendung zur Haarwurzelstärkung sollte laut den Herstellern regelmässig (beispielsweise einmal pro Woche) wiederholt werden, um eine Wirkung zu zeigen. Beachten Sie dabei jedoch, dass bisher keine Studien die Wirksamkeit von Brahmi bei vorhandenem Haarausfall belegen.

Brahmi-Öl: Zwei Varianten

Um Brahmi-Öl herzustellen, wird entweder Brahmi-Extrakt in einem Trägeröl (z. B. Kokosöl) langsam erhitzt oder es wird aus den Blättern destilliert. Letzteres enthält die konzentrierten ätherischen Öle der Pflanze und ist entsprechend stärker und teurer – ein 7 ml Fläschen ätherisches Öl kostet gleich viel wie 100 ml Brahmi-Öl mit einem Trägeröl.

Vom ätherischen Brahmi-Öl reichen dafür bereits wenige Tropfen zur Anwendung auf dem Kopf aus. Um es besser verteilen zu können, mischen Sie es am besten ebenfalls mit einem Trägeröl. Die Wasserdampfdestillation gilt als schonenderes Verfahren zur Ölgewinnung.

Brahmi kaufen: Darauf sollten Sie achten

Achten Sie beim Kauf von Brahmi darauf, dass Sie tatsächlich Brahmi-Produkte ( Bacopa monnieri ) und nicht Gotu-Kola-Produkte ( Centella asiatica) kaufen, da beide unter dem Namen Brahmi erhältlich sind. Zwar hat auch Gotu Kola seine Heilwirkungen, aber eben nicht genau dieselben wie Brahmi.

Brahmi können Sie in Kapseln, als Pulver oder als Öl kaufen. Das Öl wird nur äusserlich angewandt – das Pulver kann dagegen innerlich und äusserlich angewandt werden.

Zur innerlichen Anwendung sind die Kapseln etwas einfacher in der Handhabung, da die Dosis bereits abgemessen wurde. Die verschiedenen Brahmi-Produkte finden Sie am einfachsten im Internet, wobei es Brahmi-Nahrungsergänzungen mittlerweile auch immer öfter in gut sortierten Apotheken zu kaufen gibt.

*Reines Brahmi-Pulver in Bio-Qualität finden Sie hier: Terra Elements Bio Brahmi

Brahmi in Bio-Qualität

Setzen Sie sowohl bei den Kapseln als auch beim Pulver auf Bio-Qualität – denn Brahmi wird über mehrere Monate eingenommen und könnte in Nicht-Bio-Qualität mit Pestiziden belastet sein.

Anwendung von Brahmi: Einnahme und Dosierung

Brahmi wird über mehrere Monate hinweg eingenommen, damit sich die Wirkung der Pflanze entfalten kann.

Einnahme von Brahmi-Kapseln

In den oben vorgestellten Studien nahmen die Probanden über 3 Monate hinweg meist 300 mg Brahmi-Extrakt pro Tag ein. 300 mg gilt dabei als mittlere Dosis. In vielen Studien kamen auch zweimal täglich je 300 mg Brahmi-Extrakt zum Einsatz.

Brahmi-Kapseln enthalten entweder Pulver oder Extrakt. Brahmi-Pulver ist weniger konzentriert, weshalb die Hersteller davon höhere Tagesdosen empfehlen: Meist 600 bis 1000 mg aufgeteilt auf zwei Kapseln.

Kapseln mit Brahmi-Extrakt sind nur selten zu finden (z. B. von Ayumeda), gelten jedoch aufgrund der starken Konzentration als wirksamer. In den Ayumeda-Kapseln sind pro Kapsel etwa 350 mg Brahmi-Extrakt enthalten.

Der Extrakt liegt im Verhältnis von 1:25 vor, was bedeutet, dass 1 kg Extrakt so viele Wirkstoffe enthält wie 25 kg der frischen Pflanze.

Für das Pulver wird die Pflanze dagegen nur getrocknet und gemahlen. Das Verhältnis liegt daher hier nur bei schätzungsweise 1 : 10, da Pflanzen meist zu um die 90 Prozent aus Wasser bestehen, das beim Trocknen entfernt wird.

Einnahme von Brahmi-Pulver

Vom Brahmi-Pulver können Sie 800 bis 1000 mg täglich einnehmen – denn dabei handelt es sich nicht um reinen Extrakt, sondern um die getrockneten und pulverisierten Blätter des Kleinen Fettblatts.

Am besten mischen Sie das Pulver in ein Glas Wasser. Da der bittere Geschmack etwas gewöhnungsbedürftig ist, können Sie das Pulver auch in einen Saft oder Smoothie geben.

Brahmi am besten nüchtern einnehmen

Am besten nehmen Sie eine Brahmi-Kapsel morgens auf nüchternen Magen und eine weitere vor dem Abendessen ein. Da die Einnahme idealerweise auf nüchternen Magen erfolgen sollte, warten Sie danach am besten mindestens eine halbe Stunde, bevor Sie etwas essen.

Auch das Pulver (gemischt mit Wasser oder Saft) trinken Sie auf nüchternen Magen und warten anschliessend eine halbe Stunde mit dem Essen.

Die Anwendung von Brahmi bei Kindern und Jugendlichen

Da klinische Studien aus ethischen Gründen in der Regel nicht mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden, fehlen hier gesicherte Erkenntnisse zur Dosis und Sicherheit der Anwendung. Aus diesem Grund werden Sie auf Brahmi-Präparaten häufig den Hinweis lesen: „Kinder unter 12 Jahren sollten die Nahrungsergänzungsmittel nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker einnehmen.“ Daher gibt es auch keine Einnahmeempfehlungen für Kinder.

Wir weisen jedoch darauf hin, dass die Anwendung von Brahmi bei Kindern im ayurvedischen Gesundheitssystem Indiens völlig selbstverständlich erfolgt und dass Brahmi, wie Sie im Absatz „Nebenwirkungen von Brahmi“ nachlesen können, als sehr verträglich gilt – im Unterschied zu klinisch untersuchten Medikamenten wie z. B. Methylphenidat (Ritalin), das erwiesenermassen zu Nebenwirkungen führt.

Wir würden aufgrund des geringeren Körpergewichts von Kindern auf Brahmi-Pulver zurückgreifen und mit einer niedrigen Dosierung von beispielsweise einem Teelöffel pro Tag starten. Wenn unser Kind die Dosis gut vertragen würde, würden wir nach einigen Wochen die Dosis bis auf zwei Teelöffel erhöhen. Details können immer auch mit einem entsprechend versierten Heilpraktiker oder einem ayurvedischen Gesundheitsberater besprochen werden.

Brahmi und Ashwagandha gemeinsam einnehmen

Brahmi wird gerne mit Ashwagandha kombiniert, da beide ähnlich positive Wirkungen auf das Gehirn und das Gedächtnis haben. Ashwagandha, auch Schlafbeere genannt, wirkt beruhigend, weshalb es besonders bei stressbedingten Schlafbeschwerden eingesetzt wird ( 12 ). Alle Informationen rund um die Wirkung und Einnahme von Ashwagandha auf das Gedächtnis und andere Körperfunktionen finden Sie unter vorigem Link.

Auch Ashwagandha können Sie als Kapsel (aus Pulver oder Extrakt) oder Pulver einnehmen. Wenn Sie beides in Pulverform einnehmen, können Sie die beiden Pulver auch direkt zusammenmischen, um die Einnahme zu vereinfachen.

Nebenwirkungen von Brahmi

Brahmi ist in der Regel gut verträglich, kann bei empfindlichen Personen jedoch zu Durchfall, Übelkeit und Bauchkrämpfen führen. In der grossen Mehrheit der Studien sind jedoch keine Nebenwirkungen aufgetreten. Sollten Sie Nebenwirkungen bemerken, reduzieren Sie die Tagesdosis ( 13 ) ( 14 ).

Wer Brahmi nicht einnehmen sollte

Sie sollten Brahmi nicht einnehmen, wenn Sie an einer Schilddrüsenerkrankung (z. B. Hashimoto), Lungen- oder Harnwegserkrankung leiden oder einen langsamen Herzschlag (Bradykardie) haben. Ausserdem wurde bisher nicht untersucht, ob die Einnahme von Brahmi bei schwangeren und stillenden Frauen sicher ist.

Wechselwirkung mit Medikamenten

Wenn Sie Medikamente gegen Alzheimer, ADHS, Depressionen usw. einnehmen, sollten Sie die Einnahme von Brahmi zunächst mit einem Apotheker oder Arzt absprechen, denn durch die ähnlichen Wirkmechanismen könnte es zu Wechselwirkungen zwischen Brahmi und Ihren Medikamenten kommen.

Vorsicht mit Kaffee!

Der gleichzeitige Konsum von Kaffee kann zu Überreaktionen (z. B. Schreckhaftigkeit) führen, weshalb sie nach der Einnahme von Brahmi einige Stunden vergehen lassen sollten, bis Sie Kaffee trinken.

Brahmi in der Küche

Im Ayurveda kommen sehr häufig Zubereitungen aus den frischen Brahmi-Blättern zum Einsatz – die Wirkung soll dabei grösser sein als die der Nahrungsergänzungen. Beispielsweise wird Brahmi zu Saft gepresst (Brahmi Swarasa), zu einer Paste verarbeitet (Brahmi Kalka) oder in Ghee eingearbeitet (Brahmi Ghrita).

Brahmi Ghrita gibt es in Ayurveda-Onlineshops bereits fertig zu kaufen. Die Zubereitung ist etwas komplizierter als das Selbermachen von Ghee , wie Sie im folgenden Video sehen können. Es ist zwar auf Englisch, doch zeigen die Bilder sehr gut die Zubereitung.

Traditionelle Herstellung von Brahmi Ghrita

Brahmi-Blätter im Salat und Smoothie

Frische Brahmi-Blätter können auch roh im Salat gegessen werden, wobei Sie zunächst nur eine kleine Handvoll ausprobieren sollten, da die Blätter sehr bitter schmecken. Kochen oder Braten sollten Sie die Blätter nicht, da die meisten Inhaltsstoffe durch Hitze zerstört werden. Sie können ein paar Blättchen jedoch in Ihren Smoothie geben.

Leider sind frische Brahmi-Blätter in Europa nur sehr selten zu finden, jedoch bieten gut sortierte Gartencenter und Onlineshops mittlerweile Brahmi-Pflanzen (Kleines Fettblatt) an, die Sie wunderbar als Zimmerpflanzen oder in Ihrem Aquarium halten können.

Brahmi als Zimmerpflanze halten

Wenn Sie die Brahmi-Pflanze bzw. das Kleine Fettblatt als Zimmerpflanze halten, haben Sie immer frische Blätter zur Hand und können die Pflanze nach Bedarf ernten. Die Pflanze bevorzugt einen halbschattigen bis sonnigen Standort. Die Erde sollte dabei nie ganz austrocknen, da Brahmi in freier Wildbahn in Sumpfgebieten wächst.

Bei Aussentemperaturen von über 20 Grad kann Brahmi auch draussen stehen. Das Kleine Fettblatt ist jedoch nicht winterhart und äusserst frostempfindlich. Steht die Pflanze über den Sommer draussen, bildet sie von Juli bis September kleine weisse bis hellblaue Blüten. Wird sie drinnen gehalten, kann sie auch ausserhalb dieser Zeit blühen.

Gerne können Sie die Pflanze auch im Badezimmer oder in der Küche halten, wo in der Regel eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Allerdings sollte es in diesen Räumen dann auch hell genug sein.

Wenn Sie die Pflanze nicht in der Zimmerpflanzenabteilung finden, dann schauen Sie bei den Wasserpflanzen für Aquarien nach. Sie können die wurzelnackten Pflanzen zu Hause dann in einen Topf umpflanzen.

Brahmi-Pflanze ernten

Brahmi-Blätter können Sie das ganze Jahr über ernten. Schneiden Sie hierfür mit einem scharfen Messer einige Blätter ab und verwenden Sie sie sofort, damit möglichst viele Inhaltsstoffe erhalten bleiben.

Fazit: Brahmi, das Gedächtniskraut aus der ayurvedischen Medizin

Brahmi ist eine wirksame Heilpflanze, die in der ayurvedischen Medizin auf eine jahrtausendelange Tradition zurückblicken kann. Die Pflanze sowie Nahrungsergänzungen daraus können bei altersbedingten Gedächtnisschwächen oder zur Vorbeugung von Demenzerkrankungen zum Einsatz kommen, aber auch die Konzentration und die Lernfähigkeit unterstützen und bei Hyperaktivität beruhigend wirken.

Falls Sie mehr über Ayurveda erfahren möchten, dann lesen Sie gerne unseren Artikel Fünf ayurvedische Tipps, die Ihr Leben verändern können .

Shatavari: ayurvedische Heilpflanze für Frauen

Shatavari ist eine weitere Heilpflanze, die seit Jahrhunderten im Ayurveda zum Einsatz kommt. Die Wurzel wird vorwiegend von Frauen bei Wechseljahresbeschwerden, Menstruationsbeschwerden und einem unregelmässigen Zyklus eingenommen. Alle Informationen rund um Shatavari finden Sie unter vorigem Link.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.