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Roter Ginseng - Wirkung und Nebwnwirkungen

Ginseng gilt schon seit Jahrtausenden als Allheilmittel. Und in der Tat: Kaum eine Substanz hat diese Bezeichnung eher verdient als der Ginseng. Die Liste seiner Wohltaten ist lang. So gilt Ginseng als Mittel beispielsweise gegen Krebs und Entzündungen aller Art. Aus kürzlichen Studien weiß man außerdem, dass der Ginseng selbst bei der Therapie der Grippe eingesetzt werden kann. Doch hat der Ginseng noch ganz andere Eigenschaften! Vielleicht gerade jene, die auch Sie derzeit brauchen könnten?

Stand: 03 September 2024

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Ginseng – Starkes Allheilmittel seit Jahrtausenden

Ginseng ist eine krautige Pflanze, die ursprünglich aus Korea und Russland stammt.

Man nutzt die Wurzel der mindestens vierjährigen Ginsengpflanzen schon seit vielen Jahrhunderten in den traditionellen asiatischen Heillehren – meist als allgemeines Stärkungsmittel bei Schwächezuständen aller Art (auch geistiger Art), aber auch als Potenzmittel sowie als natürlichen Blutverdünner (Blutgerinnungshemmer).

In den letzten Jahren wurden immer wieder Studien zur überragenden Wirkung der Ginsengwurzel veröffentlicht. Nachfolgend stellen wir Ihnen die interessantesten Ergebnisse vor:

Ginseng gegen Grippe

Wissenschaftler zeigten beispielsweise, dass die langfristige Einnahme vom Roten Ginseng konkret vor der Grippe (Influenza A) und Erkältungskrankheiten (Husten, Schnupfen) schützen kann ( 1 ).

Die Grippe – eine Infektionskrankheit der Atemwege – bedroht bekanntlich jedes Jahr Millionen von Menschen mit angeblich immer neuen Virustypen. Einmal ausgebrochen kann sich die Krankheit rasch von Mensch zu Mensch ausbreiten.

Die tägliche Einnahme von rotem Ginseng über einen längeren Zeitraum ergab nun, dass die Wirkstoffe des Ginsengs die Überlebensfähigkeit von infizierten Lungenepithelzellen verbesserten und die damit verbundene Entzündung reduzieren konnten.

Die Forscher vermuten, dass für diese vorteilhafte Wirkung die immunmodulierenden Eigenschaften des roten Ginsengs verantwortlich seien. Ein gestärktes Immunsystem könne folglich die Grippe entweder schon in ihren Anfängen abwehren oder aber ihre Symptome beträchtlich mildern und die Heilzeit beschleunigen.

Da der Ginseng die Atemwege so hervorragend vor der Grippe schützen kann, ist es naheliegend, dass die Heilpflanze auch bei anderen Atemwegserkrankungen hilfreich sein könnte, wie z. B. bei Asthma und Heuschnupfen.

Ginseng bei Asthma und Heuschnupfen

Herkömmliche Asthma-Therapien sind nicht ohne Nebenwirkungen. Daher wäre es nicht schlecht, könnte man die Atemwege mit natürlichen Möglichkeiten besänftigen, um weniger Medikamente zu benötigen.

Ginseng soll laut einer Studie, die im Fachjournal Allergy and Asthma Proceedings veröffentlicht wurde, bei asthmatischen Mäusen eindeutig die Symptome chronischer Lungenschäden gelindert haben ( 2 ) ( 3 ).

In einer placebokontrollierten Doppelblindstudie aus dem Jahr 2011 zeigten sich auch bei Menschen mit Atemwegsbeschwerden vorteilhafte Wirkungen des roten Ginsengs. An der vierwöchigen koreanischen Studie vom Department of Internal Medicine des Seoul National University College of Medicine nahmen 59 Patienten mit chronischem Heuschnupfen teil.

Nach vier Wochen berichtete die Ginseng-Gruppe im Vergleich zur Placebogruppe über deutlich freiere Atemwege und eine insgesamt bessere Lebensqualität. Auch die Empfindlichkeit der Haut gegen Allergene nahm nach der Ginsengtherapie ab ( 4 ).

Ginseng gegen Mundgeruch

Eine weitere Studie widmete sich dem Ginseng und seiner Wirkung auf Mundgeruch. Mundgeruch tritt oft in Zusammenhang mit Magenerkrankungen und folglich häufig parallel mit Helicobacter-Infektionen auf.

Helicobacter pylori ist ein Bakterium, das Magenschleimhautentzündungen und auch Magenkrebs begünstigt bzw. verursacht und für nahezu alle Zwölffingerdarmgeschwüre verantwortlich sein soll.

Die 2009 im Fachmagazin Digestion veröffentlichte wissenschaftliche Arbeit zeigte, dass roter Ginseng jenen Mundgeruch, der infolge einer Helicobacter-Infektion auftritt, verhindern helfen kann ( 5 ).

Ja, das Studienergebnis war gar so eindeutig, dass der Mundgeruch nach der Eradikation (Eliminierung mit Antibiotika) des Helicobacters und einer zehnwöchigen Einnahme von rotem Ginseng gar vollständig verschwunden war.

Parallel zur oder spätestens nach der Antibiotika-Therapie ist daher die Einnahme von rotem Ginseng eine natürliche und nebenwirkungsfreie Methode, um störenden Mundgeruch los zu werden.

Gleichzeitig sollte unbedingt an den Aufbau der Darmflora gedacht werden, da diese unter derart starken Antibiotika-Therapien, wie sie bei Helicobacter-Infektionen eingesetzt werden, extrem leidet.

Rasch kann es infolgedessen schnell zu sämtlichen unangenehmen Folgen einer Dysbiose (Ungleichgewicht der Darmflora) kommen – wozu sogar Übergewicht gehört. Doch auch hier kann der Ginseng hilfreich eingreifen...

Ginseng gegen Übergewicht

Ginseng kann sogar die Gewichtsabnahme unterstützen bzw. die Gewichtszunahme verhindern, da ein Stoff im roten Ginseng – Ginsenosid Rg3 – die Zellen daran hindern soll, Fett einzulagern. Das zumindest war das Ergebnis einer Studie, die im Fachmagazin Journal of Ginseng Research im April 2014 veröffentlicht wurde ( 6 ).

Begleitend zu Entschlackungskuren oder Diäten kann der Ginseng also sehr gut eingesetzt werden.

Ginseng gegen Müdigkeit

Der Ginseng als Muntermacher ist natürlich bekannt. Denn wer chronisch müde ist und sich einfach nicht so recht leistungsfähig fühlt (obwohl körperlich alles in Ordnung zu sein scheint), greift meist früher oder später zum Ginseng.

Ginseng ist ein natürlicher Energiebooster und eignet sich auch ganz besonders als Kraftspender für Menschen mit schweren Krankheiten wie Krebs oder Multipler Sklerose ( 7 ).

So fanden Wissenschaftler der Mayo Clinic heraus, dass eine tägliche Dosis von 2000 mg Ginseng bei Krebspatienten nach einer achtwöchigen Einnahme ganz eindeutig die Lebensqualität verbessern konnte, weil damit die mit dem Krebs einhergehende Müdigkeit bekämpft und das Energielevel angehoben werden konnte.

Ginseng bei Diabetes

Viele Wirkungen des Ginsengs, die in der traditionellen Medizin schon seit langer Zeit aufgrund einschlägiger Erfahrungen anerkannt sind, werden von wissenschaftlicher Seite aus leider noch immer angezweifelt.

Von zwei Eigenschaften des Ginsengs ist man jedoch auch hier überzeugt – nämlich davon, dass der Ginseng ganz enorm das Immunsystem stärkt und er außerdem den Blutzuckerspiegel regulieren kann.

Letzteres macht den Ginseng natürlich zu einem hervorragenden Nahrungsergänzungsmittel für Diabetiker oder auch für Menschen, die an Blutzuckerschwankungen leiden.

Das Department of Nutritional Sciences der University of Toronto/Kanada führte dazu eine randomisierte Doppelblindstudie mit 19 Typ-2-Diabetikern durch, die über 12 Wochen hinweg roten Ginseng einnahmen. Man wollte die antidiabetische Wirksamkeit, aber auch die Sicherheit einer Ginsengeinnahme überprüfen.

Die Studienteilnehmer nahmen begleitend zu ihrer üblichen Diabetes-Therapie (Diät und/oder Medikation) drei Mal täglich 2 Gramm Roten Ginseng ein ( 8 ).

Nach 12 Wochen stellte man fest, dass in der Ginsenggruppe die Werte nach dem Oralen Glucosetoleranztest im Vergleich zur Placebogruppe um 8 bis 11 Prozent und die Nüchtern-Blutzuckerspiegel sowie die Insulinwerte um 33 bis 38 Prozent sanken.

Nebenwirkungen von Ginseng

Ginseng ist eine sehr stark wirksame Heilpflanze. Sie sollten sie daher mit Bedacht verwenden und die Reaktionen Ihres Körpers beobachten.

Gerade wenn Sie bereits an einer bestimmten Krankheit leiden und regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, kann es sein, dass Sie nach einiger Zeit der Ginsengeinnahme Ihre Medikamentendosis reduzieren können.

Denn stellen Sie sich vor, Sie sind Diabetiker und nehmen Ginseng. Der Ginseng wird damit beginnen, Ihren Blutzuckerspiegel und die Insulinempfindlichkeit Ihrer Zellen zu regulieren. Also werden Sie mit der Zeit natürlich auch immer weniger Diabetes-Medikamente benötigen.

Ähnlich verhält es sich mit Medikamenten, die zur Blutverdünnung (Blutgerinnungshemmer/Antikoagulantien) eingesetzt werden, da der Ginseng ja auch blutverdünnende bzw. blutgerinnungsregulierende Wirkung hat.

Sollten Sie also Medikamente nehmen und/oder chronische Krankheiten haben, informieren Sie am besten Ihren Arzt darüber, dass Sie eine Ginsengkur machen (z. B. vorerst über 12 Wochen lang) und deren Auswirkungen testen möchten.

Wenn der Ginseng bei Ihnen voll einschlägt, können Sie ihn natürlich auch über einen längeren Zeitraum (z. B. in zwei Drei-Monats-Kuren jährlich) oder sogar dauerhaft zu sich nehmen.

Hier finden Sie weitere Informationen über den roten Ginseng

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.