Zentrum der Gesundheit
  • Kastanienblätter der Edelkastanie (Esskastanie)
3 min

Kastanienblätter-Extrakt gegen Staphylokokken (MRSA)

Staphylokokken (MRSA) sind Bakterien, die gefährlich werden können. Allerdings kommen sie bei mehr als einem Drittel aller Menschen vor, ohne diese krank zu machen. Im Normalfall bereiten Staphylokokken keine Beschwerden, ist das Immunsystem jedoch geschwächt, können sie zu zahlreichen Infektionen, ja sogar zu einer tödlichen Sepsis (Blutvergiftung) führen. Eine Studie hat nun gezeigt, dass Kastanienblätter-Extrakt bei Staphylokokken-Infektionen helfen kann – und zwar ohne dass es zu Resistenzen kommen würde.

Aktualisiert: 27 August 2022

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Kastanienblätter gegen Staphylokokken

Staphylokokken sind Bakterien, die gegen Antibiotika resistent werden können. Einer davon ist Staphylococcus aureus, den man bereits Krankenhauskeim nennt oder in Fachkreisen auch als MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) bezeichnet. Er ist gefürchtet, da er inzwischen gegen viele Antibiotika resistent ist und sich immer weiter ausbreitet.

Gerade dort, wo Menschen gesund werden sollen – in den Kliniken – findet sich das Staphylococcus aureus besonders oft. Berichte, wonach immer mehr Menschen im Krankenhaus an eben diesem Keim sterben, häufen sich – und das, obschon ihr Krankheitsverlauf eine vollständige Genesung hätte erwarten lassen. Allein in den USA sorgt er jährlich für 2 Millionen zusätzliche Infektionen und für 23.000 Todesfälle.

Die Bandbreite an Infektionen, die bei immungeschwächten Menschen vom MRSA ausgelöst werden können, ist gross. So zählen Wundinfektionen, Entzündungen der Atemwege und Blutvergiftungen zu den häufigsten Komplikationen. Ob in Krankenhäusern oder im Altersheim - überall da, wo sich Menschen aufhalten, deren Immunsystem ohnehin schon geschwächt ist, schlägt der Keim gnadenlos zu.

Die notwendige strenge Hygiene, die eine Ausbreitung fast sicher verhindern könnte, findet meist aus Zeitmangel und Bequemlichkeit nicht statt. Eitrige Wundinfektionen, die schlecht oder gar nicht abheilen wollen, sind noch die harmlosere Folge einer Infektion. Da Antibiotika nun oft nicht mehr wirken, sucht man fieberhaft nach anderen Möglichkeiten, um MRSA-Infektionen Herr zu werden.

Cassandra Quave, Ethnobotanikerin an der Emory Universität in Atlanta (Georgia, USA) beschäftigt sich mit dem Studium von Pflanzen und untersuchte u. a. die Wirkung von Inhaltsstoffen aus Kastanienblättern (Castanea sativa) bei antibiotika-resistenten Keimen.

Kastanienblätter-Extrakt blockiert gefährliche Bakterien

Dr. Quave berichtete: "Traditionelle Heilkundige erzählten uns wiederholt, wie sie aus den Blättern der Edelkastanie (= Esskastanie) Tee bereiteten und die Haut damit badeten, um Infektionen und Entzündungen zu bekämpfen". Quave und ihr Team fanden daraufhin in den Kastanienblättern 94 Substanzen, die besonders aktiv waren ( 1 ).

Weitere Tests erbrachten, dass die aus den Kastanienblättern gefilterten Extrakte dafür sorgten, dass die Staphylokokken nicht mehr miteinander "kommunizieren" konnten. Dieser Prozess wird als Quorum-Sensing bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Art wechselseitige Abtastung und Animierung, um Toxine zu bilden und die Zellteilung anzuregen.

Im Labor liess sich nachweisen, dass Kastanienblätter-Extrakte diese Staphylokokken-typischen Prozesse blockierten. Das Aufregende an dem Studienergebnis ist die Erkenntnis, dass eine Vielzahl von Toxinen bereits an der Entstehung gehindert wird. Während pharmazeutische Unternehmen Medikamente herstellen, die sich meist auf die Zerstörung eines einzelnen Toxins konzentrieren, gelingt es dem Kastanienblätter-Extrakt bei zahlreichen Toxinen, sie gar nicht erst entstehen zu lassen.

Keine Resistenzbildung bei Kastanienblätter-Extrakt

Selbst bei einer Anwendungszeit von mehr als zwei Wochen war das Kastanienblätter-Extrakt gleichbleibend wirksam und es konnten bei den behandelten Bakterien keine Resistenzen beobachtet werden.

Dr. Quave erklärte: "Das Kastanienblätter-Extrakt tötet die Staphylokokken nicht. Es entwendet ihnen vielmehr die Munition, nämlich die Fähigkeit zur Toxinbildung – und genau diese Toxine sind es, die beim Patienten zu Gewebeschäden, Infektionen und Wunden führen. Kastanienblätter-Extrakt sorgt somit dafür, dass Staphylokokken nicht gefährlicher sind als eine ungeladene Pistole."

Gleichzeitig konnten keine schädlichen Nebenwirkungen beobachtet werden. Das Kastanienblätter-Extrakt hatte weder auf die menschlichen Hautzellen noch die natürliche Bakterienflora der Haut negative Auswirkungen. Damit hat das Forscherteam um Cassandra Quave ein natürliches Mittel (wieder-)entdeckt, dessen konsequente (äusserliche) Anwendung in Krankenhäusern und Altersheimen die Anzahl der MRSA-Todesfälle drastisch reduzieren, wenn nicht gar ganz verhindern könnte.

Kastanienblätter in der Hausapotheke

Da ein wässriges Extrakt aus Pflanzen, wie hier aus Kastanienblättern sehr leicht auch von jedem selbst zu Hause hergestellt werden kann (Tee), stellen die wieder entdeckten stark antibakteriellen und wundheilfördernden Eigenschaften der Esskastanienblätter eine sehr wertvolle Botschaft dar. Kümmern Sie sich also darum, dass Ihre Heilkräuterapotheke auch eine Portion getrocknete Esskastanienblätter enthält. Denn was über mehrere Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte von Heilkundigen erfolgreich angewendet wurde, kann auch heute dabei helfen, gesund zu bleiben.

Erfahrungsbericht: Kastanienblättertropfen retten vor Amputation

Ein Leser schickte uns seinen Erfahrungsbericht, den Sie hier finden: Diabetikerfuss vor Amputation gerettet. Der Diabetiker hatte Tropfen mit einem Edelkastanienextrakt eingenommen und konnte dadurch die antibiotikaresistenten Bakterien in seinem offenen Fuss bekämpfen. Der Fuss hätte bereits amputiert werden sollen, was dank der Tropfen nun nicht mehr nötig war. Im verlinkten Artikel finden Sie auch Hinweise zur Bezugsquelle der Tropfen.

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Wenn Ihnen unser Beitrag gefallen hat und Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über eine Bewertung bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

Bitte vor dem Kommentieren beachten!

Liebe Leserinnen und Leser
Hier haben Sie die Möglichkeit, bei unseren Artikeln einen Kommentar zu hinterlassen.
Wir freuen uns über Lob, aber auch über konstruktive Kritik. Wenn Sie Kritik anbringen, geben Sie bitte auch die Quelle/Studie an, auf die Sie sich beziehen.

Da wir so viele Kommentare erhalten, dass wir aus Zeitgründen nicht alle umfassend beantworten können, wir aber unsere Kommentarmöglichkeit auch nicht schliessen möchten, wählen wir täglich aus allen eintreffenden Kommentaren (die Fragen enthalten) die 5 wichtigsten aus (jene, die auch für andere LeserInnen Mehrwert bieten) und beantworten diese – wie gehabt – individuell und ausführlich. Alle anderen Kommentare werden entweder gelöscht oder – wenn die Möglichkeit besteht, dass sich andere LeserInnen dazu äussern könnten – unbeantwortet veröffentlicht.

Kommentare, die keiner Antwort bedürfen (Lob, Ergänzungen, Erfahrungsberichte), werden natürlich immer veröffentlicht.
Denken Sie dabei an unsere Regeln:

  • Kommentare, die Werbung enthalten, werden nicht veröffentlicht bzw. die entsprechende Werbung wird aus Ihrem Kommentar gelöscht.
  • Kommentare, bei denen User ihre E-Mail-Adresse als Username angeben, um zum Zwecke des Produktverkaufs oder für Dienstleistungen kontaktiert werden zu können, werden ebenfalls nicht veröffentlicht.

Lieben Dank, Ihre Redaktion vom Zentrum der Gesundheit

Quellen
  1. (1) Cassandra L. Quave et al., Castanea sativa (European Chestnut) Leaf Extracts Rich in Ursene and Oleanene Derivatives Block Staphylococcus aureus Virulence and Pathogenesis without Detectable Resistance PLOS ONE, 21. August 2015