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  • Lindenblüten, getrocknete und frische Lindenblüten in Holzschale auf Leinen
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Linde: Heilpflanze des Jahres 2025

Die Linde ist vor allem für ihre Wirksamkeit bei grippalen Infekten bekannt. Sie kann aber auch bei Stress, Angstzuständen und nervöser Anspannung hilfreich sein. Gerade in unserer hektischen Gesellschaft sind diese beruhigenden Wirkungen ein Segen. Darum wurde die Linde zur Heilpflanze 2025 ernannt. Erfahren Sie bei uns, wie sie angewandt wird, was die Wissenschaft dazu sagt, was Sie beim Sammeln diverser Pflanzenteile beachten sollten und wie Sie diese in der Küche verwenden können.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
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Die Linde – ein ganz besonderer Baum

Die Linde ist ein ganz besonderer Baum: Unter ihr trafen sich einst die Liebenden, es wurde Gericht gehalten und getanzt, Rituale wurden vollzogen und rauschende Feste gefeiert. Dabei kann der Baum bis zu 40 m hoch und über 1.000 Jahre alt werden.

Die Linden (Tilia) gehören zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae) und sind daher mit dem Hibiskus, der Wilden Malve und sogar mit dem Kakaobaum verwandt.

Weltweit gibt es bis zu 45 Arten. In den Wäldern Mitteleuropas trifft man aber vordergründig auf 2 davon: auf die Sommerlinde (T. platyphyllos) und die Winterlinde (T. cordata).

Ob Sommer oder Winter, die Linde wird aufgrund ihrer heilenden Eigenschaften seit Jahrtausenden sehr geschätzt. Im Jahr 2025 wurde sie deshalb zur Heilpflanze des Jahres gekürt.

Der Unterschied – Sommer-, Winter- und Silberlinde

Die Sommer- und die Winterlinde sind sich in Bezug auf das Aussehen und die Wirkstoffe sehr ähnlich. Sie haben beide eine ausladende, runde Krone, herzförmige Blätter und sind fast in ganz Europa verbreitet.

Dennoch gibt es einen leicht erkennbaren Unterschied: Die Blätter der Sommervariante sind größer, weicher und beidseitig behaart, die der Wintervariante kleiner, härter und unbehaart. Darüber hinaus ist letztere kleiner, sie erreicht meist nur eine Höhe von 25 m.

Namensgebend für die beiden Schwestern ist ihre Blütezeit. Die Sommerlinde blüht schon im Frühsommer (Juni), die Winterlinde erst im Hochsommer (Ende Juni/Juli).

Die Silberlinde

Die Silberlinde (Tilia tomentosa) kommt ebenfalls bei uns vor, obwohl sie aus den Wäldern Südosteuropas und Südwestasiens stammt. Sie ist also keine einheimische Lindenart und tritt daher auch nur als Zierpflanze in Erscheinung, etwa in Parks, Gärten und entlang von Straßen.

Man erkennt sie am besten daran, dass die Blattunterseite aufgrund ihrer dichten, weiß-filzigen Behaarung silbrig glänzt.

Lindenblüten in der Heilkunde

Heutzutage kommen in der Heilkunde insbesondere die Lindenblüten (Tiliae flos) zum Einsatz. Sie bestehen aus einem Stiel mit meist 3 bis 6 gelblich-weißen, fünfblättrigen, süß duftenden Blüten, die mit einem länglichen Hochblatt verbunden sind. Das Hochblatt dient im Herbst als Flugsegel und hilft, die Samen zu verbreiten.

Bei diesen Beschwerden helfen die Blüten

Lindenblüten werden in der Volksheilkunde seit der Antike eingesetzt, u. a. bei fieberhaften Erkältungen, Migräne, Bluthochdruck, Arteriosklerose und nervöser Anspannung.

Weitere Indikationen sind (10): Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, angstbedingte Verdauungsstörungen, Stress und nervöses Herzklopfen.

Aufgrund der schlechten Studienlage ist bislang aber ausschließlich die Wirksamkeit bei den folgenden Beschwerden empirisch anerkannt (6): bei Erkältungssymptomen (z. B. Husten und Halsschmerzen), Angstzuständen und nervöser Anspannung. Empirisch bedeutet aufgrund von Erfahrung und/oder Beobachtung.

So wenden Sie die Blüten an

Die Blüten werden meist in Form von Tee angewandt, sowohl innerlich als auch äußerlich.

Bei trockener Haut kann es hilfreich sein, den Tee aus den Blüten lauwarm für eine Gesamtkörper-Abreibung zu verwenden.

Darüber hinaus finden sich Lindenblütenextrakte im Handel (8) – z. B. in Glycerin gelöst. Sie werden tropfenweise innerlich u. a. als Hustenlöser, Spasmolytikum (Krampflöser) und Diaphoretikum (schweißtreibendes Mittel) verwendet.

Auch äußerlich kann man die Extrakte einsetzen, z. B. bei trockener, gereizter und empfindlicher Haut und Kopfhaut. Denn sie verfügen über beruhigende, entzündungshemmende, feuchtigkeitsspendende und adstringierende Eigenschaften.

Meist wird der Extrakt aber in kleinen Mengen entsprechenden Pflegeprodukten beigegeben, z. B. wenn man sich Cremes oder ein Shampoo selbst herstellt.

Blätter und Holz

In der traditionellen Volksheilkunde kommen neben den Blüten auch das Holz, die Holzkohle, die Blätter, Früchte und die Rinde zur Anwendung. Aufgrund der nicht oder kaum vorhandenen Studien zählen diese Pflanzenteile aber nicht zu den offiziell anerkannten Heilmitteln.

Lindenholz

Vom österreichischen Kräuterpfarrer Hermann-Josef Weidinger gibt es ein überliefertes Rezept für ein Bad. Es soll zur Entspannung beitragen, bei Bluthochdruck helfen und vorbeugend gegen Venenentzündung und Herzinfarkt wirken.

Dazu lässt man 250 g Lindenblüten und 150 g pulverisierte Lindenholzkohle ½ Stunde in 2 l Wasser kochen. Dann gießt man den Auszug durch ein Sieb und fügt ihn dem Badewasser zu. Nach 20 Minuten den Körper abduschen.

Innerlich fanden früher Zubereitungen aus dem Holz bei Problemen im Leber-Gallenblasen-Bereich Verwendung, haben in unseren Gefilden aber heute kaum noch eine Bedeutung.

Traditionell wurde das Holz dazu in kleine Späne gehackt. Davon nahm man ca. 1 Teelöffel bis 1 Esslöffel (etwa 5 bis 10 g) und gab die Späne mit ca. 200 ml kaltem Wasser in einen Topf, ließ das Ganze aufkochen und dann 10 bis 15 Minuten leicht köcheln. Dann wurde abgeseiht und der Tee lauwarm getrunken.

Lindenblätter

Abkochungen (Dekokte) aus den Blättern können in Form von warmen Umschlägen bei Hauterkrankungen wie schwer behandelbaren Ekzemen sowie bei Rheuma und Gicht verwendet werden.

Außerdem sollen die Blätter bei Leiden helfen, die das zentrale Nervensystem betreffen. Inzwischen gibt es ein paar Studien, welche diesbezügliche Wirkungen stützen (siehe weiter unten).

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Die Wirkstoffe

Dank Ihrer Wirkstoffe soll die Linde die folgenden medizinischen Eigenschaften aufweisen. Sie wirkt harntreibend, magenfördernd, krampflösend, beruhigend, leberschützend, schweißtreibend, schmerzhemmend und antitumoral.

Einige Wirkstoffe, die sich in den Blüten und Blättern befinden, sind auch bereits gut erforscht:

Die Wirkstoffe in den Blüten

Zu den wichtigsten Wirkstoffen der Lindenblüten zählen (3): ätherisches Öl, Schleimstoffe (vor allem in den Hochblättern) und Gerbstoffe sowie Phenole – insbesondere die Flavonoide (4) Quercetin, Kaempferol, Rutin, Tilirosid und Epicatechin.

Im ätherischen Öl finden sich Terpene und Alkaloide, die beruhigend und krampflösend wirken (2).

Die Flavonoide wirken u. a. antioxidativ, antibakteriell, antiviral, antidiabetisch, antirheumatisch und entzündungshemmend.

Die Schleimstoffe wirken einhüllend und reizmildernd, die Gerbstoffe antibakteriell, zusammenziehend und schmerzhemmend.

Die Wirkstoffe in den Blättern

Die Blüten und Blätter weisen ein ähnliches Wirkstoffprofil auf. Analysen zufolge haben die Blüten in puncto Wirkstoffgehalt zwar die Nase vorn. Sie enthalten z. B. etwa 20-mal mehr Quercetin. In den Blättern steckt jedoch etwa doppelt so viel Rutin und ein höherer Gerbstoffgehalt (2 bis 3 Prozent).

Die Wirkungen

Die Studienlage ist bei der Linde schlechter als bei anderen Heilpflanzen. Es finden sich wenige In-vitro- und Tierstudien und kaum Untersuchungen am Menschen.

Die Blüten aber sind laut der Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) aufgrund der langjährigen traditionellen Anwendung als pflanzliches Arzneimittel anerkannt und im Europäischen Arzneibuch eingetragen.

1. Schnupfen

An einer kontrollierten klinischen Studie nahmen 30 Patienten mit Schnupfen teil. Die Hälfte inhalierte für 10 Minuten den Dampf von Lindenblütentee (Temperatur: 40 bis 50 °C). Die andere Hälfte inhalierte den Dampf von gefärbtem Wasser.

15 Minuten nach der Inhalation verspürten alle Probanden ein Gefühl der Besserung. Doch nur die Patienten in der Blütenteegruppe fühlten sich zunehmend besser. Es wurde vermerkt, dass die Inhalation mit den Blüten außerdem eine schweißtreibende Wirkung haben kann.

Dies ist insofern positiv, da das Schwitzen dem Körper hilft, die Temperatur zu regulieren und das Fieber zu senken, Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen und das Wohlbefinden zu verbessern.

2. Rheumatische Beschwerden

Rheumatische Erkrankungen verursachen chronische Schmerzen, einen hohen Konsum von Medikamenten und eine verminderte Lebensqualität. Darum suchen Patienten oft nach alternativen Behandlungsmethoden.

Eine Befragung ergab, dass die Hälfte von 100 Rheumapatienten auf pflanzliche Heilmittel zurückgriff. Nach dem Grüntee war die Linde die am häufigsten verwendete Heilpflanze (5). Ausschlaggebend ist mitunter die entzündungshemmende Wirkung.

3. Magen-Darm-Leiden

Zwischen 2010 und 2011 wurden Menschen in Westanatolien im Rahmen einer Feldstudie darüber befragt, welche Heilpflanzen sie einsetzen. Es konnten 76 Heilpflanzen aus 44 Familien identifiziert werden.

Den größten Anklang fand die Pflanzenheilkunde bei Magen-Darm-Leiden (z. B. Durchfall und Verstopfung). Nach der Hundsrose und der Echten Feige belegte die Linde den 3. Platz bei derartigen Beschwerden (7).

4. Zentrales Nervensystem

Die Linde wird aufgrund ihrer Eigenschaften weltweit zur Förderung des zentralen Nervensystems verwendet. Der Blütentee kommt hier als Beruhigungsmittel, Antiepileptikum und Schmerzmittel zur Anwendung.

Anhand von Tierstudien konnte inzwischen die krampflösende Wirkung der Blüten und Blätter (11) nachgewiesen werden, weshalb die Pflanze vermutlich auch bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems eingesetzt wird.

Man geht davon aus, dass es die enthaltenen Flavonoide sind, die aufgrund ihrer antioxidativen Effekte zur Krampflösung beitragen.

5. Ängste und Depressionen

In Mexiko wird Lindenblättertee (mit oder ohne Blüten) traditionell zur Behandlung von Nervosität, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und Depressionen verwendet.

In Tierstudien konnte die sedierende, antidepressive und angstlösende Wirkung (9) nachgewiesen werden. Allerdings wurde in der angegebenen Studie ein standardisierter Blatt-Extrakt sowie isoliertes Tilirosid in hoher Konzentration verwendet (aus der Silberlinde). Normales Teetrinken wird daher diese Effekte wohl nicht im selben Ausmaß erreichen.

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Die Dosierung

Nicht nur bei Arzneimitteln, auch bei Heilpflanzen ist die korrekte Dosierung entscheidend:

Teeaufguss

Für einen Teeaufguss nimmt man 1,5 g getrocknete Lindenblüten pro Tasse (150 ml), 2- bis 4-mal täglich. Die Tagesdosis liegt laut EMA bei 3 bis 6 g Blüten. Bei Kindern zwischen 4 und 12 Jahren wird eine Tagesdosis von 2 bis 4 g empfohlen. Wenn Sie frische Blüten verwenden möchten, verdoppeln Sie einfach die jeweilige Menge.

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Extrakte

Bei Flüssigextrakten liegt die Einzeldosis bei 2 ml, 1- bis 2-mal täglich (Tagesdosis: 2 bis 4 ml). Bei Tinkturen umfasst die Einzeldosis 1 ml, 1- bis 2-mal täglich (Tagesdosis: 1 bis 2 ml).

Achten Sie bei Extrakten immer auf die Angaben der Hersteller, da die Dosierung abhängig vom jeweiligen Produkt variieren kann.

Die Teezubereitung

Übergießen Sie die zerkleinerten Lindenblüten mit 150 ml kochendem Wasser. Lassen Sie den Tee zugedeckt 5 bis 10 Minuten ziehen und seihen Sie ihn dann ab. Trinken Sie ihn mäßig warm und schluckweise. Für eine Schwitzkur sollten Sie den Tee allerdings möglichst heiß und am besten vor dem Zubettgehen trinken.

Der Tee hat einen schwach aromatischen Geruch, einen leicht süßlichen Geschmack und fühlt sich im Mund ein wenig schleimig an. Je höher der Tanningehalt (mindestens 2 Prozent) und niedriger der Schleimstoffgehalt, desto aromatischer ist der Tee.

Da Erkältungskrankheiten mit zahlreichen Symptomen einhergehen, ist es sinnvoll, die Blüten mit anderen Heilpflanzen zu kombinieren. Dazu zählen z. B. Holunder, Spitzwegerich, Echter Eibisch, Hagebutte, Süßholzwurzel, Quendelkraut, Fenchel, Melisse, Weidenrinde und Thymian.

Die Behandlungsdauer

Mit Lindenblütentee beginnt man meist bei den ersten Anzeichen einer Erkältung. Spätestens nach 1 Woche sollten die akuten Beschwerden abgeklungen sein.

Für die allgemeine Entspannung oder Schlafförderung kann der Tee regelmäßig angewandt werden. Nach 3 bis 4 Wochen sollte allerdings eine Pause von 1 bis 2 Wochen eingelegt werden.

Schwangerschaft, Stillzeit und Kinder

Obwohl der Blütentee traditionell auch in Schwangerschaft und Stillzeit verwendet wird, liegen bislang keine speziellen Studien zur Unbedenklichkeit vor. Wer unsicher ist oder Vorerkrankungen hat, sollte im Zweifel seinen Arzt oder Heilpraktiker um Rat fragen.

Bei Kindern unter 4 Jahren wird aufgrund mangelnder Untersuchungen von Zubereitungen aus der Pflanze abgeraten.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sind bislang keine bekannt.

Die Linde in der Küche

Sogar in der Küche kann der Baum, bzw. seine Blätter und Blüten eine interessante Rolle spielen.

Blüten

Die süßlich duftenden Blüten eignen sich aufgrund des blumigen Geschmacks wunderbar als essbares Dekor für leckere Suppen, Eintöpfe, Currys, Salate oder Süßspeisen. Streuen Sie die Blüten erst vor dem Servieren über das Gericht. Zudem kann daraus ein Sirup oder ein Gelee hergestellt werden.

Blätter

Die jungen, zarten Lindenblätter haben einen mild-säuerlichen Geschmack und können problemlos roh gegessen werden. Sie können daraus aber auch eine spinatartige (gekochte bzw. gedämpfte) Beilage zubereiten, damit einen Risotto verfeinern oder auch einen Pesto oder Smoothie herstellen.

Größere Blätter können für Fingerfood verwendet werden. Man kann sie z. B. mit Kartoffelpüree, Frischkäse oder Couscous füllen.

Lindenblütenhonig

Der süßliche Duft der Blüten zieht zahlreiche Insekten wie Bienen und Hummeln an. Die Honigbiene stellt aus dem Nektar Honig her. Er weist einen milden Geschmack mit blumigen Nuancen auf. Die Konsistenz ist typischerweise flüssig, Kristalle bilden sich selten.

Wie die Blüten wird auch der Honig bei Erkältungen und als beruhigendes Mittel eingesetzt. Man kann ihn außerdem für Salatdressings verwenden.

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Früchte, Samen und Öl

Die in den Früchten enthaltenen Samen enthalten das wertvolle Lindenöl (1). Es enthält neben Linolsäure (über 50 Prozent), Ölsäure (rund 20 Prozent) und Vitamin E (50 mg/100 g) auch sehr viel Phytosterin (2 bis 2,5 g/100 g).

Phytosterine sind pflanzliche Sterine, die dem Cholesterin strukturell ähneln, aber den Cholesterinspiegel nicht erhöhen. Im Gegenteil: Beta-Sitosterin (im Lindenöl) kann den Blutcholesterinspiegels senken und überdies Angstzustände verringern.

Allerdings braucht es 2 bis 3 g Phytosterine, um den LDL-Cholesterinspiegel um 10 % zu senken, wozu man 100 g des Öls zu sich nehmen müsste, was natürlich nicht möglich ist.

Andere Öle enthalten jedoch deutlich weniger Phytosterine (12) (meist unter 0,5 g/100 g Öl), allenfalls noch Reiskeimöl (knapp 2 g) und Rapsöl (knapp 1 g/100 g) enthalten relevante Mengen.

Die Früchte und Samen können jedoch auch direkt gegessen werden. Am besten eignen sich die Früchte der Winterlinde. Kurz nach der Blütezeit sind sie noch weich. Sie können ganz einfach roh geknabbert werden. Man kann sie auch wie Kapern in Essig- oder Salzlake einlegen.

Mit zunehmender Reife werden die Früchte aber härter. Dann sollte man sie vor dem Verzehr schälen. Die ca. 1. cm großen Samen eignen sich ganz toll, um – wie Nüsse – über einen bunten Salat oder ein Müsli gestreut zu werden. Außerdem kann man sie in einer Pfanne rösten, zu Pulver zermahlen und als Alternative für Kakao verwenden.

Allerdings erinnern weder die Konsistenz noch der Geschmack des Getränks an Kakao. Es handelt sich also vielmehr um eine Notlösung aus schlechten Zeiten – so ähnlich, wie man Getreidekaffee als Ersatz für Bohnenkaffee nutzte.

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Eine Linde für den Garten

Wenn Sie in Ihrem Garten eine Linde pflanzen möchten, so ist das nur möglich, wenn Sie einen sehr großen Garten haben. Denn der Platzbedarf beträgt in etwa 10 x 10 Meter (100 Quadratmeter).

Falls diese Voraussetzung gegeben ist, ist der Herbst vor dem ersten Frost die ideale Jahreszeit. Während Winter- und Sommerlinden sehr tief wurzeln, sind Silberlinden Flachwurzler.

Allerdings sind letztere in Mitteleuropa nicht heimisch. Sie sind zwar in trockenen Sommern dürreresistent, bieten aber im Vergleich zur Sommer- und Winterlinde weniger Insekten Nahrung.

Baumschulen haben inzwischen auch kleinere heimische Sorten im Angebot, wie z. B. die Winterlinde "Rancho", die vergleichsweise langsam wächst und nur etwa 10 m Höhe erreicht. Der Platzbedarf beträgt nur 5 x 5 Meter.

Zudem lässt sich Rancho durch regelmäßigen Schnitt zu einer schirmartigen Krone erziehen, die an heißen Tagen angenehmen Schatten spendet. Ein jährlicher Rückschnitt im Spätwinter ist ideal, um die gewünschte Form zu erhalten. Allerdings sollte der Schnitt fachgerecht erfolgen, da unsachgemäße Schnittstellen Pilzbefall und Fäulnis begünstigen können.

Ganz gleich für welche Sorte/Art Sie sich entscheiden, ein vollsonniger Standort und ein gut durchlässiger Boden sind in jedem Fall ideal. In den ersten Monaten nach dem Setzen benötigt der Baum an heißen Tagen eine Bewässerung, um gut einwurzeln zu können. Danach versorgt er sich selbst.

Blätter, Blüten und Früchte sammeln

Linden blühen und fruchten erst im Alter von 20 bis 30 Jahren. Die jungen Blätter können im April und Mai gesammelt werden. Möchte man sie trocknen, sollten nur voll entwickelte Blätter geerntet werden. Der beste Erntezeitpunkt ist dann zwischen Juni und August.

Die Blüte beginnt bei der Sommerlinde Anfang Juni, bei der Wintervariante für gewöhnlich 2 Wochen später. Der ideale Erntezeitpunkt ist 1 bis 4 Tage nach Blühbeginn in der Vollblüte.

Der Erntetag sollte sonnig sein, da sich die Duftstoffe der Blüten bei hoher Feuchtigkeit schnell abbauen. Die gelblich-weißen Blüten werden zusammen mit den Hochblättern und Blütenstielen geerntet.

Die Blüten und Blätter werden gleich nach der Ernte schonend und unter mehrmaligem Wenden im Schatten getrocknet. Sie können auch ein Dörrgerät verwenden. Die Temperatur sollte nicht höher als 45 °C betragen. Dann werden die Pflanzenteile in Glasbehältern mit Deckel dunkel sowie trocken und nicht länger als ein Jahr gelagert.

Die Samen können zu 2 Zeitpunkten geerntet werden, entweder im Frühsommer relativ schnell nach der Blüte (grüne Ernte) oder im Herbst, wenn die Früchte voll ausgereift sind.

Fazit: Die Linde passt sehr gut in die Hausapotheke

Insbesondere die Lindenblüten sind aufgrund ihrer heilsamen Eigenschaften bei Erkältungen populär. Doch können auch andere Pflanzenteile wie die Blätter – z. B. bei Leiden des zentralen Nervensystems – genutzt werden.

Stress, Angststörungen und Nervosität sind typische Folgen unserer schnelllebigen Gesellschaft. Da die Linde zur Beruhigung dieser Symptome beitragen kann, wurde sie zur Heilpflanze 2025 gekrönt. Darüber hinaus lohnt es sich auch, die Blüten und Blätter für kulinarische Zwecke auszuprobieren.

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