Zentrum der Gesundheit
  • Pfefferminze
9 min

Pfefferminze - Die Wirkung

Die Pfefferminze ist ein bewährtes Heilmittel bei Kopfschmerzen, Erkältungen und Magen-Darm-Verstimmungen. Ihre Anwendung ist denkbar einfach: Pfefferminz-Kapseln helfen gegen das Reizdarm-Syndrom, das ätherische Pfefferminzöl gegen Kopfschmerz und eine Inhalation bei verstopften Atemwegen. Ein Minztee wärmt im Winter und im Sommer erfrischt die aromatische Pflanze mit einem köstlichen Smoothie. Das passende Smoothie-Rezept folgt umgehend – genau wie zahlreiche weitere Tipps zum Einsatz der Pfefferminze.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 18 September 2024

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Pfefferminze – Duftendes Heilkraut

Die Pfefferminze ist schon seit Tausenden von Jahren ein sehr geschätztes und weithin bekanntes Heilkraut. Selbst heute, in unserer doch etwas naturfremden Welt, erkennen die meisten von uns – wenn auch vielleicht nicht mehr die Pflanze selbst – so zumindest ihren typisch frisch-würzigen Minzduft.

Und obwohl sich das Menthol-Aroma selbstverständlich längst auch vollsynthetisch herstellen lässt – für Kaugummis, Zahncreme, Mundwasser & Co – wird doch ein Grossteil des Menthols noch immer direkt aus der Pfefferminze, also der Pflanze extrahiert.

Unter Fachleuten heisst die Pfefferminze Mentha piperita. Ihr Gattungsname Mentha stammt dabei, zumindest laut einer griechischen Sage, von einer Nymphe namens Minthe. Die Ärmste sollte gerade vom lüsternen Hades, dem Herrscher der Unterwelt, entführt werden, als Persephone, seine eifersüchtige Gattin einschritt und Minthe flugs in eine Pflanze verzauberte – nämlich in eine Minze.

Von anderen Minzen unterscheidet sie sich insbesondere durch ihren hohen Mentholgehalt und den an Pfeffer erinnernden Geschmack (lat.: piperita = gepfeffert). Dabei ist das Menthol einer der besonders wirksamen Bestandteile, der die Pfefferminze zum Arzneimittel bei vielerlei Beschwerden machte. Im Übrigen war die Pfefferminze 2004 die Arzneipflanze des Jahres. ( 3 ).

Pfefferminze: Bei diesen Beschwerden hilft die Pflanze

Zu Heilzwecken werden meist direkt die Blätter der Pflanze verwendet oder das daraus gewonnene ätherische Öl. Dieses entweicht bereits durch einfaches Zerreiben der Blätter mit den Fingern. Das Öl hat unter anderem eine antimikrobielle, antivirale und geistig anregende Wirkung. ( 2 ) Gleichzeitig wirkt es auf die glatte Muskulatur des Magendarmtrakts krampflösend, beruhigend auf die Gallenblase und insgesamt regulierend auf das Verdauungssystem.

* Ätherisches Öl aus Pfefferminze in Bio-Qualität z. B. zum Inhalieren finden Sie hier unter diesem Link.

Bei Entzündungen im Mundbereich

In der Hausapotheke ist besonders der Tee aus der Pfefferminze bekannt. Er wirkt kalt genauso wie heiß. So kann beispielsweise der kalte Tee aufgrund seiner antiseptischen Wirkung hervorragend als Mundwasser entweder vorbeugend oder auch bei bereits bestehenden Entzündungen der Mundschleimhaut eingesetzt werden.

Bei Beschwerden im Magen und Darm

Bei Verdauungsstörungen, Blähungen und Gastritis können die neutralisierenden Effekte der Pfefferminze helfen, alles wieder ins Lot zu bringen. Auch bei krampfartigen Beschwerden der Gallenblase und der Gallenwege fördert die Pflanze die Produktion von Gallensäften und verbessert den Gallenfluss.

Im Magen regt sie die Magensaftsekretion an, wodurch die Magenentleerung beschleunigt und der Appetit angeregt wird – eine Wirkung, die besonders bei Kindern oder auch bei Menschen in der Rekonvaleszenz sehr geschätzt ist. Im Darm agiert der Minztee anschließend eindeutig blähungstreibend, was meist äußerst zuverlässig flatulenzbedingte Bauchschmerzen beheben kann ( 1 ).

Menschen mit chronischen Magenbeschwerden, die bereits angegriffene Magenschleimhäute haben, sollten jedoch statt eines reinen Pfefferminze-Tees eine sanftere Tee-Version wählen, nämlich die Mischung aus Minze und Kamille.

*Kapseln aus dem ätherischen Öl der Pfefferminze bei Reizdarm und wiederkehrenden Bauchschmerzen finden Sie hier unter diesem Link.

Bei Reizdarm

Ein mittlerweile weit verbreitetes Volksleiden ist das Reizdarm-Syndrom, welches für die Betroffenen oftmals eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität bedeutet. Die Leitsymptome bestehen meist aus Bauchkrämpfen mit unberechenbarem Durchfall. Aber auch Varianten mit chronischer Verstopfung oder abwechseln Durchfall und Verstopfung sind möglich.

In vielen Fällen findet die Schulmedizin keine körperlichen Ursachen. Infolgedessen werden die Symptome lediglich medikamentös unterdrückt, was aber nicht unbedingt zur Heilung führt, sondern vielmehr zu einer Abhängigkeit der eingenommenen Medikamente.

Zu den pflanzlichen Alternativen gehört die Pfefferminze. Sie entspannt beim Reizdarm die Muskulatur des Darmes, beruhigt die empfindlichen Nervenzellen und lässt angestaute Darmgase schonend entweichen. Zusätzlich aktiviert das Menthol den Anti-Schmerz-Kanal in den Wänden des Dickdarms, was das Schmerzempfinden reduziert. Die antibakterielle Wirkung hemmt gleichzeitig das Wachstum von schädlichen Darmbakterien und verbessert auf diese Weise Darmmilieu und Darmflora.

Da die Wirkung von ätherischem Öl stets deutlich stärker ist als ein Tee, zeigt sich der positive Einfluss der Minze beim Reizdarm-Syndrom ganz besonders nach der Einnahme von magensaftresistenten Kapseln mit ätherischem Minzöl. Die magensaftresistente Schutzschicht der Kapseln soll dabei das vorzeitige Auflösen der Hülle verhindern, so dass das ätherische Öl nicht im Magen, sondern tatsächlich erst im Dickdarm zur Wirkung kommt, um dort lokal zur Entspannung der Muskulatur des Verdauungstraktes zu führen.

In Studien zeigte sich, dass Reizdarm-Patienten schon nach drei Wochen Kapseleinnahme von einer signifikanten Besserung ihrer Symptome berichten konnten – und zwar ohne nennenswerte Nebenwirkungen. Sogar bei Kindern und Jugendlichen zwischen 8 und 18 Jahren bestätigte sich die Wirksamkeit der Minzöl-Kapseln5 sowie das typisch niedrige Nebenwirkungsprofil der Pfefferminze ( ).

*Kapseln mit ätherischem Öl aus Pfefferminze bei Reizdarm und wiederkehrenden Bauchschmerzen finden Sie hier unter diesem Link.

Für die Atemwege

Bei Erkältungen und Grippewellen verhilft das ätherische Öl aus der Pfefferminze durch seine sekretfördernden und antibakteriellen Eigenschaften rasch zu freien Atemwegen. Dazu wird am einfachsten mit dem ätherischen Öl inhaliert. Man kann es aber auch ins Badewasser geben.

Zum Inhalieren füllen Sie eine Schüssel mit heißem Wasser (nicht kochend, sondern heiß und dampfend) und geben pro 2 Liter 1 bis 2 Tropfen des ätherischen Öls dazu. Beugen Sie sich nun über die Schüssel, bedecken Schultern, Kopf und Schüssel mit einem Handtuch und atmen Sie langsam und entspannt den minzigen Duft. Sie werden sofort eine befreiende Wirkung feststellen - insbesondere bei akuter Verstopfung der Nase oder auch bei Husten.

Durch die Inhalation der ätherischen Öle werden die Flimmerhärchen in den Bronchien angeregt, so dass sich festsitzender Schleim besser lösen und abgehustet werden kann.

Für die Muskulatur

Auch bei Muskelschmerzen oder schweren Beinen durch zu langes Stehen oder Laufen wirkt die Frische der Minze durch Einreibungen z. B. mit einer Kokosöl-Pfefferminze-Mischung angenehm kühlend, beruhigend und gleichzeitig erfrischend. Selbst bei Ekzemen, rheumatischen Erkrankungen oder Quetschungen kann das äußerlich angewendete Minzöl die Symptome lindern. Mischen Sie für das Öl wenige Tropfen des ätherischen Minzöls in ein Basisöl, wie z. B. ein hochwertiges Bio- Kokosöl oder Mandelöl.

Bei Kopfschmerzen

Bei Kopfschmerzen greifen die meisten Menschen zu entsprechenden Tabletten. Sie dämpfen über das Zentralnervensystem die Schmerzempfindungen, können jedoch auch Nebenwirkungen haben und bei regelmäßiger Einnahme den Körper (insbesondere Leber und Nieren) belasten.

Insbesondere bei Spannungskopfschmerz kann die Pfefferminze durch ihre entkrampfende Wirkung für Linderung sorgen. Das ätherische Öl wird lokal auf Stirn und Schläfe aufgetragen und löst dort einen Kältereiz auf der Haut aus, der dann zu einer Blockade der Schmerzleitung zum Gehirn führt und gleichzeitig die Muskulatur entspannt.

Bereits 1996 hatte eine doppelblind durchgeführte und placebokontrollierte Studie (Goebel et al.) ergeben, dass 10-prozentiges Minzöl in Ethanol gelöst und auf die Stirn sowie die Schläfen aufgetragen, signifikant wirksam ist gegen Spannungskopfschmerz - und zwar genauso wirksam wie 2 Tabletten (1 g) Paracetamol. Bereits nach 15 Minuten trat bei den mit dem Minzöl behandelten Patienten eine lindernde Wirkung ein, die sich in den nächsten 45 Minuten noch steigerte ( 6 ).

2010 wurde in einer weiteren Crossover-Studie die Wirksamkeit einer 10-prozentigen Menthol-Lösung bei Migräne untersucht (Borhani Haghighi et al., 2010). Dabei waren 38,3 Prozent der mit Menthol-Lösung behandelten Patienten nach zwei Stunden schmerzfrei und selbst die Begleitsymptome bei Migräne (Licht-, Geräuschempfindlichkeit und Übelkeit) gingen wesentlich stärker zurück als bei der Placebo-Gruppe ( 10 ).

Das Öl aus der Pfefferminze hat sich also auch wissenschaftlich in seiner Wirksamkeit herkömmlichen Medikamenten als mindestens ebenbürtig erwiesen und stellt für Kopfschmerzpatienten eine leicht zugängliche, gut verträgliche und kostengünstige Alternative dar ( 7 ).

Lesen Sie auch: Hausmittel gegen Kopfschmerzen

Bei Herpes

Dasselbe, was wir bei den Kopfschmerzen beschrieben haben, sollten Sie bei den ersten Anzeichen von Herpes tun. Die Lippe spannt, brennt und kribbelt, und schon weiß man, dass wohl ein Herpes-Bläschen naht. Was tun? Patienten, die unter den weit verbreiteten Herpes-simplex-Viren leiden, können neue Hoffnung schöpfen und ihre schmerzhaften Bläschen mit Hilfe eines Naturheilmittels bekämpfen:

Testergebnisse zeigten, dass ätherisches Öl aus der Pfefferminze einen direkten antiviralen Effekt auf Herpes-simplex-Viren hat.( 8 ) Eine Studie der Universität in Heidelberg ergab, dass bereits drei Stunden nach Behandlung von Herpes-simplex-Viren des Typs 1 und 2 mit dem ätherischen Minzöl eine Virusabtötungsrate von ca. 99 % festzustellen war. Besonders nützlich erwies sich das Öl im frühen Stadium, also bei einer beginnenden Herpesinfektion, indem es die Anheftung der Viren an die Zellen behindert und somit die Ausbreitung der Infektion verhindert ( 9 ).

Sie sehen: Obwohl sie in der traditionellen Medizin bereits seit Jahrtausenden als Heilmittel verwendet wird, ist die aktuelle Studienlage der Schulmedizin zur Wirkung der Pflanze inzwischen fast noch beeindruckender. Allein 270 Studien haben sich derzeit in der größten Online-Sammlung medizinischer Publikationen mit „peppermint essential oil“, also dem ätherischen Öl aus der Pfefferminze beschäftigt.

Eine der letzten Studien (Meamarbashi & Rajabi, 2013) hat sogar die deutliche Wirksamkeit des ätherischen Öls zur Leistungssteigerung bei Sportlern festgestellt ( 4 ).

* Ätherisches Pfefferminze-Öl in Bio-Qualität z. B. zum Inhalieren finden Sie hier unter diesem Link

Pfefferminze im eigenen Garten selber anbauen

Minzen mögen humusreiche Stellen, weder durchnässt noch zu trocken. Das dichte und flache Wurzelwerk der Pflanze liebt es, möglichst frei von Unkraut zu leben. Halbschatten ist für die Gewürzpflanze ideal. Sie ist robust und pflegeleicht. Einmal gepflanzt, neigt die Pflanze zu sehr selbständiger und großflächiger Ausbreitung, so dass Sie ab sofort gut mit der Minze versorgt sein werden.

Geerntet werden die Blätter und Triebspitzen. Besonders ertragreich und wirkstoffreich ist die Zeit vor Beginn der Blüte, die meist zwischen Juni und August erfolgt.

Pfefferminze in der Küche

Da die Pfefferminze neben ihrer Heilkraft aber auch mit köstlichen Geschmackserlebnissen erfreuen kann, gehört sie nicht nur in die Hausapotheke, sondern auch in die Küche. Man muss also nicht erst krank sein, um in den Genuss dieser Pflanze zu gelangen.

Der aromatische Geschmack passt sowohl zu herzhaften Speisen als auch zu Desserts und verleiht so manchem Gericht das gewisse Etwas. In Großbritannien wird beispielsweise traditionell Mint Sauce (Sauce aus Minze) zum Lamm serviert. Aber auch Suppen oder Salate bekommen den nötigen Pfiff mit einem Hauch Minze. Sehr lecker und gesund sind auch grüne Smoothies mit der Minze.

Erfrischender Pfefferminze-Smoothie

Besonders im Sommer schmeckt die Minze wunderbar in einem erfrischenden Smoothie. Wir stellen Ihnen zwei Rezepte dazu vor.

Himbeer-Minze-Smoothie

Für ca. 2 Personen

Zutaten:

  1. 200 g Himbeeren
  2. 300 ml Orangen- oder Apfelsaft
  3. 4 frische Pfefferminze-Blätter
  4. 1 Apfel
  5. 1 Banane
  6. Eiswürfel

Zubereitung:

Den Apfel und die Banane schälen und in Würfel schneiden, zusammen mit den Himbeeren und den Minzeblättern im Mixer pürieren. Orangen- bzw. Apfelsaft macht den Smoothie flüssiger, die Eiswürfel machen den Smoothie sommerlich kühl. Erfrischend lecker!

Erdbeere-Minze-Smoothie

Für ca. 2 Personen

Zutaten:

  1. 250 g Erdbeeren
  2. 1 ½ Bananen (250 g)
  3. 20 frische Pfefferminze-Blättchen
  4. 200 ml roter Traubensaft
  5. 100 g Eiswürfel (Crushed Ice)

Die Erdbeeren waschen und vierteln, die Bananen schälen und in Stücke schneiden. Erdbeeren, Bananen, Minzblätter, Traubensaft und Crushed Ice im Mixer pürieren. Fertig! Ebenfalls lecker!

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Auf unserem Portal Zentrum der Gesundheit haben wir mittlerweile mehr als 2700 Artikel zu zahlreichen Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Naturheilkunde veröffentlicht. Wenn Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über Ihre Bewertung unseres Portals bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

Kürzlich gestellte Fragen