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Roter Ginseng - Wirkung und Nebenwirkungen

Ginseng (Panax Ginseng) gilt schon seit Jahrtausenden als Allheilmittel und Stärkungselixier. Er macht geistig und körperlich fit, soll aber auch bei Krebs, chronischen Entzündungen und Grippe hilfreich sein. Wir stellen die Wirkungen und Nebenwirkungen des Ginsengs vor und erklären, worauf Sie beim Kauf eines wirklich hochwertigen Ginseng-Produkts achten sollten.

Stand: 29 Oktober 2024

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Ginseng – Starkes Allheilmittel seit Jahrtausenden

Ginseng ist eine krautige Pflanze, die ursprünglich aus Korea und Russland stammt.

Man nutzt die Wurzel der mindestens vierjährigen Ginsengpflanzen schon seit vielen Jahrhunderten in den traditionellen asiatischen Heillehren – meist als allgemeines Stärkungsmittel bei Schwächezuständen aller Art (auch geistiger Art), aber auch als Potenzmittel sowie als natürlichen Blutverdünner (Blutgerinnungshemmer - wozu die Studienlage aber keine eindeutigen Ergebnisse brachte).

In den letzten Jahren wurden immer wieder Studien zur Wirkung der Ginsengwurzel veröffentlicht. Nachfolgend stellen wir Ihnen die interessantesten Ergebnisse vor:

Ginseng gegen Grippe

Wissenschaftler zeigten beispielsweise, dass die langfristige Einnahme vom Roten Ginseng konkret vor der Grippe (Influenza A) und Erkältungskrankheiten (Husten, Schnupfen) schützen kann (1).

Die Grippe – eine Infektionskrankheit der Atemwege – bedroht bekanntlich jedes Jahr Millionen von Menschen mit angeblich immer neuen Virustypen. Einmal ausgebrochen kann sich die Krankheit rasch von Mensch zu Mensch ausbreiten.

Die tägliche Einnahme von rotem Ginseng über einen längeren Zeitraum ergab nun, dass die Wirkstoffe des Ginsengs die Überlebensfähigkeit von infizierten Lungenepithelzellen verbesserten und die damit verbundene Entzündung reduzieren konnten.

Die Forscher vermuten, dass für diese vorteilhafte Wirkung die immunmodulierenden Eigenschaften des roten Ginsengs verantwortlich seien. Ein gestärktes Immunsystem könne folglich die Grippe entweder schon in ihren Anfängen abwehren oder aber ihre Symptome beträchtlich mildern und die Heilzeit beschleunigen.

Da der Ginseng die Atemwege so hervorragend vor der Grippe schützen kann, ist es naheliegend, dass die Heilpflanze auch bei anderen Atemwegserkrankungen hilfreich sein könnte, wie z. B. bei Asthma und Heuschnupfen.

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Ginseng bei Asthma und Heuschnupfen

Herkömmliche Asthma-Therapien sind nicht ohne Nebenwirkungen. Daher wäre es nicht schlecht, könnte man die Atemwege mit natürlichen Möglichkeiten besänftigen, um weniger Medikamente zu benötigen.

Ginseng soll laut einer Studie, die im Fachjournal Allergy and Asthma Proceedings veröffentlicht wurde, bei asthmatischen Mäusen eindeutig die Symptome chronischer Lungenschäden gelindert haben (2) (3).

In einer placebokontrollierten Doppelblindstudie aus dem Jahr 2011 zeigten sich auch bei Menschen mit Atemwegsbeschwerden vorteilhafte Wirkungen des roten Ginsengs. An der vierwöchigen koreanischen Studie vom Department of Internal Medicine des Seoul National University College of Medicine nahmen 59 Patienten mit chronischem Heuschnupfen teil.

Nach vier Wochen berichtete die Ginseng-Gruppe im Vergleich zur Placebogruppe über deutlich freiere Atemwege und eine insgesamt bessere Lebensqualität (4). Auch die Empfindlichkeit der Haut gegen Allergene nahm nach der Ginsengtherapie ab.

Ginseng gegen Mundgeruch

Eine weitere Studie widmete sich dem Ginseng und seiner Wirkung auf Mundgeruch. Mundgeruch tritt oft in Zusammenhang mit Magenerkrankungen und folglich häufig parallel mit Helicobacter-Infektionen auf.

Helicobacter pylori ist ein Bakterium, das Magenschleimhautentzündungen und auch Magenkrebs begünstigt bzw. verursacht und für nahezu alle Zwölffingerdarmgeschwüre verantwortlich sein soll.

Die 2009 im Fachmagazin Digestion veröffentlichte wissenschaftliche Arbeit zeigte, dass roter Ginseng jenen Mundgeruch, der infolge einer Helicobacter-Infektion auftritt, verhindern helfen kann (5).

Ja, das Studienergebnis war gar so eindeutig, dass der Mundgeruch nach der Eradikation (Eliminierung mit Antibiotika) des Helicobacters und einer zehnwöchigen Einnahme von rotem Ginseng gar vollständig verschwunden war.

Parallel zur oder spätestens nach der Antibiotika-Therapie ist daher die Einnahme von rotem Ginseng eine natürliche und nebenwirkungsfreie Methode, um störenden Mundgeruch los zu werden.

Gleichzeitig sollte unbedingt an den Aufbau der Darmflora gedacht werden, da diese unter derart starken Antibiotika-Therapien, wie sie bei Helicobacter-Infektionen eingesetzt werden, extrem leidet.

Rasch kann es infolgedessen schnell zu sämtlichen unangenehmen Folgen einer Dysbiose (Ungleichgewicht der Darmflora) kommen – wozu sogar Übergewicht gehört. Doch auch hier kann der Ginseng hilfreich eingreifen...

Ginseng gegen Übergewicht

Ginseng kann sogar die Gewichtsabnahme unterstützen bzw. die Gewichtszunahme verhindern, da ein Stoff im roten Ginseng – Ginsenosid Rg3 – die Zellen daran hindern soll, Fett einzulagern (6). Das zumindest war das Ergebnis einer Studie, die im Fachmagazin Journal of Ginseng Research im April 2014 veröffentlicht wurde.

Begleitend zu Entschlackungskuren oder Diäten kann der Ginseng also sehr gut eingesetzt werden.

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Ginseng gegen Müdigkeit

Der Ginseng als Muntermacher ist natürlich bekannt. Denn wer chronisch müde ist und sich einfach nicht so recht leistungsfähig fühlt (obwohl körperlich alles in Ordnung zu sein scheint), greift meist früher oder später zum Ginseng.

Ginseng ist ein natürlicher Energiebooster und eignet sich auch ganz besonders als Kraftspender für Menschen mit schweren Krankheiten wie Krebs oder Multipler Sklerose (7).

So fanden Wissenschaftler der Mayo Clinic heraus, dass eine tägliche Dosis von 2000 mg Ginseng bei Krebspatienten nach einer achtwöchigen Einnahme ganz eindeutig die Lebensqualität verbessern konnte, weil damit die mit dem Krebs einhergehende Müdigkeit bekämpft und das Energielevel angehoben werden konnte.

Ginseng bei Diabetes

Viele Wirkungen des Ginsengs, die in der traditionellen Medizin schon seit langer Zeit aufgrund einschlägiger Erfahrungen anerkannt sind, werden von wissenschaftlicher Seite aus leider noch immer angezweifelt.

Von zwei Eigenschaften des Ginsengs ist man jedoch auch hier überzeugt – nämlich davon, dass der Ginseng ganz enorm das Immunsystem stärkt und er außerdem den Blutzuckerspiegel regulieren kann.

Letzteres macht den Ginseng natürlich zu einem hervorragenden Nahrungsergänzungsmittel für Diabetiker oder auch für Menschen, die an Blutzuckerschwankungen leiden.

Das Department of Nutritional Sciences der University of Toronto/Kanada führte dazu eine randomisierte Doppelblindstudie mit 19 Typ-2-Diabetikern durch, die über 12 Wochen hinweg roten Ginseng einnahmen. Man wollte die antidiabetische Wirksamkeit, aber auch die Sicherheit einer Ginsengeinnahme überprüfen.

Die Studienteilnehmer nahmen begleitend zu ihrer üblichen Diabetes-Therapie (Diät und/oder Medikation) drei Mal täglich 2 Gramm Roten Ginseng ein ( 8 ).

Nach 12 Wochen stellte man fest, dass in der Ginsenggruppe die Werte nach dem Oralen Glucosetoleranztest im Vergleich zur Placebogruppe um 8 bis 11 Prozent und die Nüchtern-Blutzuckerspiegel sowie die Insulinwerte um 33 bis 38 Prozent sanken (8).

Ist Ginseng ein Phytoöstrogen?

Einige Ginsenoside im Panax Ginseng, besonders in hochdosierten Extrakten, zeigen eine schwache östrogenähnliche Wirkung, die jedoch deutlich milder ist als die von klassischen Phytoöstrogenen wie Soja oder Rotklee.

Diese östrogenähnlichen Effekte gelten als vernachlässigbar und können das Wohlbefinden eher indirekt unterstützen, beispielsweise in den Wechseljahren.

Mögliche Nebenwirkungen von Ginseng

Panax Ginseng (insbesondere roter Ginseng) kann auch Nebenwirkungen hervorrufen, da er eine anregende und adaptogene Wirkung hat, die auf die Ginsenoside zurückzuführen ist:

  1. Schlaflosigkeit und Unruhe: Aufgrund der stimulierenden Wirkung kann Panax Ginseng besonders bei empfindlichen Personen zu Schlafproblemen oder Unruhe führen, wenn er spät am Tag eingenommen wird.
  2. Kopfschmerzen und Schwindel: Manche Menschen reagieren auf Panax Ginseng mit leichten Kopfschmerzen oder Schwindel.
  3. Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Durchfall oder Bauchschmerzen können gelegentlich auftreten, besonders bei höheren Dosierungen.
  4. Blutdruckschwankungen: Panax Ginseng kann blutdruckregulierend wirken und in einigen Fällen zu unerwünschten Blutdruckschwankungen führen, was besonders bei Menschen mit niedrigem oder hohem Blutdruck zu beachten ist bzw. wenn Blutdruckmedikamente genommen werden.

Mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten

Sollten Sie Medikamente nehmen und/oder chronische Krankheiten haben und den Ginseng probieren wollen, fragen Sie vorab Ihren Arzt, wie Sie dabei vorgehen, damit Sie evtl. auch engmaschiger in dieser Zeit überwacht werden können.

Denn wenn der Ginseng manche Werte bessert, könnten vielleicht auch manche Medikamente nach einiger Zeit der Ginseng-Einnahme geringer dosiert werden dürfen.

Richtige Einnahme

Bei der Einnahme von Panax Ginseng gibt es einige Richtlinien, die helfen können, die Wirkung optimal zu nutzen und Nebenwirkungen zu minimieren:

Dosierung

Die übliche Dosierung für Ginseng-Pulver liegt bei etwa 1–2 Gramm täglich. Bei einem hochwertigen Pulver aus mindestens vierjährigen Wurzeln kann diese Menge bereits eine gute Wirkung erzielen.

Ginseng-Extrakte sind stärker konzentriert, und die Dosierung kann zwischen 200–400 mg täglich liegen, je nach Ginsenosidgehalt (typisch 10–15 %). Hochdosierte Extrakte sollten jedoch sorgfältig dosiert und die Dosierempfehlungen des Herstellers sollten nicht überschritten werden.

Einnahmezeitpunkt

Da Panax Ginseng anregend wirken kann, wird er am besten morgens oder vormittags eingenommen, um Schlafstörungen zu vermeiden.

Zu den Mahlzeiten oder nüchtern?

Ginseng wird meist zu den Mahlzeiten eingenommen, um Magenreizungen zu vermeiden und die Aufnahme zu unterstützen. Besonders Menschen mit empfindlichem Magen sollten entsprechende Präparate nicht auf nüchternen Magen nehmen.

Einige Ginsenoside sind fettlöslich. Daher nimmt man Ginseng-Präparate mit einer Mahlzeit, die etwas Fett enthält, um die Bioverfügbarkeit zu verbessern.

Anpassung der Dosierung

Starten Sie mit einer niedrigeren Dosierung und steigern Sie diese nach und nach. Auf diese Weise können Unverträglichkeiten rechtzeitig bemerkt werden und der Organismus hat Zeit, sich an die Wirkstoffe anzupassen ohne überzureagieren.

Ginseng muss auch nicht täglich genommen werden. Sie können auch eine zyklische Einnahme testen (z. B. 5 Tage Einnahme, 2 Tage Pause). Dies erhöht auch langfristig die Verträglichkeit.

* Hier finden Sie ein hochwertiges Ginseng-Präparat.

Worauf bei der Wahl von Ginseng-Produkten achten?

Wenn Sie nun ein Ginseng-Produkt kaufen möchten, werden Sie feststellen, dass es eine umfangreiche Auswahl gibt und man nicht mehr überblickt, was nun gut ist und was nicht. Achten Sie beim Kauf von Ginseng-Präparaten auf die folgenden Kriterien:

1. Herkunft, Anbauweise und Extraktionsverfahren

Koreanischer Ginseng (Panax ginseng) aus Südkorea oder China gilt als besonders hochwertig. Achten Sie auf natürlich angebauten Ginseng ohne den Einsatz von Pestiziden und Schadstoffen, idealerweise aus biologischem Anbau.

Schonende Extraktionsverfahren sind wichtig, z. B. Wasser- oder Alkoholextraktion bei niedrigen Temperaturen, damit die gesamte Pflanzenmatrix erhalten bleibt.

2. Ginsenosidgehalt und Konzentration

Ginsenoside sind die aktiven Inhaltsstoffe, die für die Wirkung des Ginsengs verantwortlich sind. Ein hochwertiges Extraktprodukt sollte einen hohen und genau ausgewiesenen Ginsenosidgehalt haben und beispielsweise auf mindestens 15 % Ginsenoside oder mehr standardisiert sein.

Achten Sie auf eine genaue Angabe der Ginsenosidkonzentration (wie „Rb1“ oder „Rg1“), da verschiedene Ginsenoside unterschiedliche Wirkungen haben.

3. Weißer oder roter Ginseng

Roter Ginseng wird gedämpft und anschließend getrocknet, wodurch er konzentrierter und stärker ist. Er gilt oft als wirksamer, vor allem für Energie und Ausdauer.

Weißer Ginseng wird nur getrocknet und nicht gedämpft, was ihn milder und für manche Menschen besser verträglich macht.

Wählen Sie je nach Bedarf: Roter Ginseng für eine intensivere Wirkung, weißer für eine sanftere. Wenn Sie z. B. zu Nervosität und Schlafschwierigkeiten neigen, ist der weiße Ginseng u. U. besser für Sie geeignet.

4. Alter der Wurzeln

Hochwertiger Ginseng wird aus älteren Wurzeln (mindestens 4 – 6 Jahre) hergestellt, da der Ginsenosidgehalt mit dem Alter der Pflanze zunimmt. Wurzeln unter vier Jahren haben oft einen geringeren Wirkstoffgehalt.

Das Wurzelalter ist auch bei standardisierten Präparaten wichtig. Denn es kommt nicht nur auf die Ginsenoside an. Die Pflanze liefert noch weitere Wirkstoffe, die zur Gesamtwirkung beitragen (z. B. Polysaccharide, Polyphenole, Flavonoide).

5. Zertifizierungen und Reinheit

Zertifikate wie Bio-Zertifikate und Qualitätssiegel (z. B. GMP, HACCP) sind ein Indikator dafür, dass das Produkt regelmäßigen Kontrollen unterliegt.

Optimal wären Laborzertifikate, die die Reinheit und den Gehalt an Ginsenosiden sowie die Unbedenklichkeit im Hinblick auf Schwermetalle bestätigen.

6. Zusatzstoffe

Achten Sie darauf, dass das Produkt frei von Füllstoffen, künstlichen Aromen oder Konservierungsmitteln ist, um die Reinheit zu gewährleisten.

Fazit: Ginseng ist eine Kur wert!

Ginseng ist also tatsächlich ein Mittel, das man kurweise zur Stärkung von Körper und Geist einsetzen kann. Auch bei konkreten Beschwerden wie Atemwegserkrankungen, Mundgeruch, Müdigkeit und Diabetes könnte sich ein Versuch mit der Wurzel lohnen (natürlich immer in Kombination mit anderen ganzheitlichen Maßnahmen).

Denken Sie jedoch immer auch an mögliche Wechselwirkungen, wenn Sie Medikamente nehmen und übertreiben Sie es mit der Dosierung nicht.

Achten Sie beim Kauf eine Ginseng-Präparats unbedingt auf die oben genannten Kriterien, um ein hochwertiges und wirksames Produkt zu finden.

Update 5.11.2024: Wir haben die Abschnitte zu Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, der richtigen Einnahme, den Kriterien zur Produktwahl und zur östrogenähnlichen Wirkung eingefügt.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.