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Alpha-Liponsäure: Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen

Alpha-Liponsäure ist ein vielseitiges Antioxidans mit zahlreichen Einsatzgebieten. Die Fettsäure schützt vor Nervenschäden und kann daher bei diabetischer Neuropathie und neurodegenerativen Erkrankungen eine positive Wirkung entfalten. Auch zur Entgiftung von Schwermetallen und begleitend zum Abnehmen kann die Fettsäure eingesetzt werden. Zusätzlich kann sie andere Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E und Glutathion regenerieren.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 23 März 2025
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Was ist Alpha-Liponsäure?

Alpha-Liponsäure ist eine schwefelhaltige Fettsäure, die sowohl in wasser- als auch fettlöslichen Umgebungen als starkes Antioxidans wirkt. Sie wird im Körper in geringen Mengen produziert und ist auch in sehr geringen Mengen in manchen Lebensmitteln (siehe ganz unten) - jeweils nur wenige Milligramm.

Ihre entscheidende - meist therapeutische - Wirkung entfaltet die Fettsäure jedoch, wenn Sie in deutlich höheren Dosen (durchschnittlich 600 mg) über Nahrungsergänzungsmittel eingenommen wird.

Was ist der Unterschied zur Alpha-Linolensäure?

Im Englischen wird Alpha-Liponsäure ALA (Alpha Lipoic Acid) abgekürzt. Achtung: Auch die Alpha-Linolensäure wird so abgekürzt (Alpha Linolenic Acid).

Beides sind Fettsäuren, jedoch sind es völlig unterschiedliche Fettsäuren mit auch ganz unterschiedlichen Funktionen im Körper.

Alpha-Linolensäure ist eine Omega-3-Fettsäure, die über die Nahrung aufgenommen wird (Leinsamen, Leinöl, Walnüsse, Hanfsamen). Sie ist wichtig für unsere Zellmembranen, wirkt entzündungshemmend und dient u. a. der Herzgesundheit. In unserem Artikel Alpha-Linolensäure lesen Sie mehr über die Omega-3-Fettsäure und ihre Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten.

Wie stark ist die antioxidative Kraft von Alpha-Liponsäure?

Alpha-Liponsäure ist mit 19.000 μmol TE/g ein sehr starkes Antioxidans. Dennoch gibt es noch stärkere Antioxidantien. Astaxanthin z. B. ist 100-mal stärker, OPC 10-mal stärker. Allerdings hat die ALA im Vergleich zu diesen Antioxidantien deutliche Vorteile:

Wasser- und fettlöslich

Sie ist sowohl wasser- als auch fettlöslich und wirkt daher in allen Zellkompartimenten (inkl. Zellmembranen und Mitochondrien) und ist auch gehirngängig, kann also auch die Nerven im Gehirn schützen. Astaxanthin hingegen ist nur fettlöslich und OPC ist nur wasserlöslich.

Regeneration anderer Antioxidantien

ALA kann andere Antioxidantien regenerieren (z. B. Vitamin C, Vitamin E, Glutathion, Coenzym Q10) und wirkt somit mehrfach antioxidativ, da ja nun deren antioxidative Kraft dank ALA wiederhergestellt ist.

Radikalfänger und Chelatbildner für Schwermetalle

ALA neutralisiert einerseits direkt freie Radikale (oxidativen Stress) und ist aber auch als Chelatbildner für Schwermetalle aktiv. Indem die Liponsäure Schwermetalle ausleitet, reduziert sie den oxidativen Stress, den die Schwermetalle andernfalls verursachen würden.

* Hier z. B. erhalten Sie Kapseln mit Alpha-Liponsäure (300 mg pro Kapsel).

Wie wirkt Alpha-Liponsäure?

Die Fettsäure kann aufgrund ihrer Eigenschaften und Wirkungen bei zahlreichen Beschwerden und zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werden (2). Zumeist ist die hilfreiche Wirkung auf die antioxidativen Eigenschaften der ALA zurückzuführen:

Zur Entgiftung

Häufig ist die Fettsäure Bestandteil von Entgiftungskuren, da sie insbesondere Metalle an sich binden und ausleiten kann. Im Gegensatz zu vielen anderen entgiftenden Mitteln ist die Fettsäure wasser- und fettlöslich, kann daher die Blut-Hirn-Schranke passieren und so auch das Gehirn entgiften.

Bei Diabetes und diabetischer Polyneuropathie

Bei der diabetischen Polyneuropathie wurde die ALA in Studien in verschiedenen Dosen eingesetzt (10) - teilweise oral, teilweise auch intravenös (meist 600 mg pro Tag). In manchen Studien brachte dies eine Linderung der Symptome im Vergleich zu den Placebogruppen, in manchen anderen Studien konnte man keinen Unterschied erkennen.

Da die Gabe von ALA jedoch als sicher eingestuft wurde und keine Nebenwirkungen zeigte, ist sie bei der Polyneuropathie ein Versuch wert.

Bei Multipler Sklerose

Auch bei Multipler Sklerose wird Alpha-Liponsäure eingesetzt. Die Fettsäure schützt die Nervenzellen vor Schäden, hemmt die Bildung entzündungsfördernder Zytokine und reduziert die sog. Immunzellmigration ins zentrale Nervensystem (9).

Die Immunzellmigration ist ein zentraler Mechanismus bei MS, der zum Fortschreiten der Erkrankung führt. Wird dieser Mechanismus gehemmt, bessert sich die Symptomatik bzw. die Krankheit wird verlangsamt.

In klinischen Studien wurde ALA in Dosierungen von 600 mg bis 1200 mg täglich verabreicht, was gut vertragen wurde. Dennoch heißt es stets, es seien noch weitere groß angelegte Studien erforderlich, um die optimale Dosierung und Langzeitwirksamkeit von ALA bei MS zu bestimmen.

Bei Covid-19

Ein großer Teil jener Menschen, die an COVID-19 starben, hatten Diabetes. Da die Alpha-Liponsäure einerseits bei Diabetes hilft und andererseits antiviral wirkt sowie das Immunsystem positiv beeinflusst, wird empfohlen, ALA bei der Therapie von COVID-19 einzusetzen, insbesondere wenn Diabetiker betroffen sind (6).

Beim PCOS

Alpha-Liponsäure (400 mg/Tag) in Kombination mit Myo-Inositol (1 mg/Tag) konnte beim polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) hormonelle und metabolische Werte sowie die Insulinreaktion verbessern.

Bei Endometriose

Endometriose konnte durch eine Kombination aus N-Acetylcystein, ALA und Bromelain behandelt werden (7). Die eingesetzten Dosierungen betrugen (ein halbes Jahr lang) zweimal täglich je 600 mg N-Acetylcystein, zweimal täglich je 200 mg ALA und zweimal täglich je 25 mg Bromelain sowie zweimal täglich je 10 mg Zink.

Für den Darm

Alpha-Liponsäure hilft auch der Darmflora und der Darmschleimhaut. So kann die Fettsäure die altersbedingte Endosomenreduktion verhindern oder verzögern.

Endosomen sind kleine Transportmoleküle in den Zellen. Mit dem Alter nimmt ihre Effizienz ab, was zu einer gestörten Zellkommunikation, schlechteren Regenerationsfähigkeiten und einer verminderten Stammzellfunktion führt.

Gealterte Darmstammzellen aber verlieren ihre Fähigkeit zur Selbstregeneration. Dadurch verschlechtert sich die Darmbarriere, was Entzündungen, eine Dysbiose und ein geschwächtes Immunsystem begünstigen kann.

ALA trägt also zur Verjüngung der Darmstammzellen bei, indem es den altersbedingten Funktionsverlust der Endosomen verhindert und die Darmgesundheit verbessert. Die Fettsäure könnte somit in die Therapie von chronischen Darmentzündungen und eines Leaky Gut Syndroms integriert werden sowie zur Darmkrebsprävention eingesetzt werden.

Für die Leber

Alpha-Liponsäure konnte in Untersuchungen die Leber gegen alle möglichen Schadfaktoren schützen, sei es Nikotin, Entzündungsprozesse oder Aflatoxine (Schimmelpilzgifte). Allerdings handelte es sich hier um Versuche mit Ratten, die 100 mg ALA pro Kilogramm Körpergewicht erhalten hatten.

Fürs Gehirn und bei neurodegenerativen Erkrankungen

Die Kombination von ALA und Omega-3-Fettsäuren könnte bei der Alzheimer-Krankheit hilfreich sein. 12 Monate lang erhielten Alzheimer-Patienten 2,3 g Omega-3-Fettsäuren pro Tag, bestehend aus 975 mg Eicosapentaensäure (EPA) und 675 mg Docosahexaensäure (DHA) plus 600 mg Alpha-Liponsäure (ALA).

Die genannte Vorgehensweise verlangsamte den kognitiven und funktionellen Abbau bei den Patienten (8).

Zum Abbau von Körperfett

Wie die Liponsäure beim Abnehmen helfen kann, zeigt eine Studie (1), die im September 2020 im Journal of Nutrition erschienen war.

Übergewichtige Teilnehmerinnen erhielten dazu ein halbes Jahr lang (24 Wochen) eine Nahrungsergänzung mit 600 mg Alpha-Liponsäure pro Tag oder ein Placebopräparat. Ansonsten änderten die Frauen nichts, weder an ihrer Ernährung noch an ihrem Bewegungspensum.

Im Vergleich zur Placebogruppe nahm die Liponsäure-Gruppe im Studienzeitraum deutlich an Gewicht ab. Während die Placebogruppe etwa gleich schwer blieb, nahmen die Liponsäure-Frauen 1,7 Prozent ihres Körpergewichts ab. Der BMI sank um durchschnittlich 0,6, während er in der Placebogruppe um 0,2 stieg.

In der Liponsäure-Gruppe verloren die Frauen außerdem ein knappes Kilo reines Körperfett, während die Placebofrauen am Ende der Studie durchschnittlich 300 g mehr Fett aufwiesen.

Alpha-Liponsäure könnte daher zusätzlich in ein Konzept zur Gewichtsreduzierung integriert werden und dessen Erfolg unterstützen.

Die Fettsäure wirkte sich auch positiv auf einige andere Werte aus, so erhöhte sie beispielsweise die körpereigene Bildung von Antioxidantien und besserte die Entzündungswerte, die bei Übergewicht häufig erhöht sind.

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Bei vielen chronischen Erkrankungen

Normalerweise produziert der menschliche Organismus ausreichend Alpha-Liponsäure für seinen alltäglichen Bedarf. Nimmt man zusätzlich die Fettsäure als Nahrungsergänzung oder zu therapeutischen Zwecken ein, dann wirkt sie über ihr normales Spektrum hinaus, da ja nun weitere antioxidative und entgiftende Kapazitäten vorhanden sind, die nicht im Energiestoffwechsel verbraucht werden.

Die nun sozusagen überschüssig vorliegende Liponsäure wirkt zwar ebenfalls stark antioxidativ, stimuliert aber zusätzlich den Zuckerstoffwechsel und initiiert entzündungshemmende Prozesse. Diese Eigenschaften machen aus ihr ein Mittel, das begleitend bei Diabetes, Herzerkrankungen und altersbedingtem kognitiven Verfall eingenommen werden könnte.

Darauf beim Kauf achten!

Achten Sie beim Kauf darauf, dass es sich um die R-Form handelt. Die Bezeichnung lautet dann R-Alpha-Liponsäure. Steht auf einem Produkt nur Alpha-Liponsäure, schauen Sie genauer auf die Inhaltsangabe oder fragen Sie beim Hersteller nach der verwendeten Form.

Denn die natürlich vorkommende und bioaktive Form der Alpha-Liponsäure hat eine höhere Bioverfügbarkeit und stärkere antioxidative Wirkung als die synthetische S-Form.

Manchmal gibt es auch Mischungen, die dann die S- und R-Form 1:1 enthalten. Sie sind kostengünstiger als reines R-ALA, aber weniger effektiv.

Kapseln mit 100–300 mg pro Stück sind ideal, da sie eine flexible Dosierung ermöglichen.

Natürlich sollten Sie Produkte wählen, die ohne überflüssige Zusatzstoffe auskommen, die sicher verpackt sind (vor Licht und Sauerstoff schützen) und die vegan sind (also pflanzliche Kapseln).

* Hier z. B. erhalten Sie Kapseln mit Alpha-Liponsäure (300 mg pro Kapsel).

Wie wird ALA hergestellt?

In den meisten Fällen wird die Fettsäure chemisch-synthetisch hergestellt. Als Ausgangsstoffe dienen Buttersäure-Derivate und Schwefelverbindungen.

Tierische Rohstoffe kommen im Allgemeinen nicht zum Einsatz, so dass ALA vegan ist, sofern nicht die Kapseln aus Gelatine sind oder Lactose als Füllstoff verwendet wird. Letzteres könnte bei niedrig dosierten Kapseln der Fall sein (50 - 100 mg), da dann die Kapsel entsprechend aufgefüllt werden muss.

Eine biotechnologische Herstellung durch mikrobiologische Fermentation mit Bakterien oder Hefen dürfte noch sehr selten sein, könnte aber in Zukunft eine Rolle spielen. Hier können dann aber auch wieder gentechnisch veränderte Mikroorganismen eingesetzt werden.

Die richtige Einnahme

Bei der richtigen Einnahme gibt es einiges zu beachten:

Nicht mit Mineralstoffen zusammen nehmen

Da Alpha-Liponsäure Metalle binden kann, besteht das Risiko, dass nicht nur unerwünschte Metalle, wie etwa Quecksilber gebunden werden, sondern auch erwünschte Metalle, wie z. B. Eisen. Allerdings sank in einer Studie bei der Einnahme von zweimal täglich je 300 mg der Fettsäure nur der Serumeisenwert, nicht das Ferritin (Eisenspeicher) (3).

Wenn die ALA überdies erwünschte Metalle bindet, ist ihre Kapazität in Bezug auf schädliche Metalle (Quecksilber, Cadmium, Blei etc.) eingeschränkt und die ALA ist somit nicht mehr so wirksam.

Dennoch sollten Sie bei der langfristigen Einnahme von täglich 600 mg ALA (oder höheren Dosen) auf Ihren Mineralstoffhaushalt achten bzw. prophylaktisch ein gutes Mineralstoffpräparat einnehmen.

Diese werden in einem größtmöglichen Abstand zur ALA eingenommen.

Wenn Sie die Fettsäure also z. B. morgens um 7 Uhr und abends um 18 Uhr nehmen, dann nehmen Sie Ihre Mineralstoff- bzw. Eisenpräparate beispielsweise um 10 und um 15 Uhr oder auch um 22 Uhr – abhängig von Ihrem Lebensrhythmus.

Wenn Sie die Fettsäure zur Entgiftung einnehmen möchten, finden Sie in unserer Anleitung zur ganzheitlichen Entgiftung weitere Informationen am Ende dieser Seite unter Die Anleitung zum Entgiften.

* Hier z. B. erhalten Sie Kapseln mit Alpha-Liponsäure (300 mg pro Kapsel)

Nicht zu den Mahlzeiten

Die Liponsäure sollte für sich allein eingenommen werden, also nicht zu den Mahlzeiten. Ideal sind 60 Minuten vor einer Mahlzeit oder 2 bis 3 Stunden nach einer leichten Mahlzeit. Beim Cutler-Protokoll - siehe unten - wird ALA auch 1 Stunde nach den Mahlzeiten genommen, allerdings niedrig dosiert.

Mit Wasser, nicht mit Milch

Alpha-Liponsäure sollte mit ausreichend Wasser geschluckt werden, nicht mit Milch, da diese die Resorption (Aufnahme im Darm) verringern könnte (was am enthaltenen Calcium liegt). Daher eignen sich auch mit Calcium angereicherte pflanzliche Drinks nicht.

Morgens oder in zwei Dosen

Wenn Sie eine Dosis einnehmen, dann nehmen Sie diese morgens nach dem Aufstehen. Bei hohen Dosierungen (ab 600 mg) teilen Sie diese auf zwei Dosen auf und nehmen eine am Morgen, die zweite am Nachmittag.

Eine abendliche Einnahme könnte den Schlaf stören, da ALA stimulierend wirken kann.

Höhere Dosen sollten also immer auf zwei Einnahmen verteilt werden, um die Wirksamkeit zu maximieren und Magen-Darm-Beschwerden zu vermeiden.

Einnahme-Vorschläge je nach Indikation

Je nach Indikation könnten Sie die Alpha-Liponsäure folgendermaßen nehmen:

Allgemein Gesundheit und Zellschutz

Nehmen Sie morgens nüchtern 100 bis 300 mg täglich.

Bei Diabetes und Insulinresistenz

Nehmen Sie morgens nüchtern 300 mg oder morgens und nachmittags je 300 mg.

Diabetische Neuropathie

Zweimal täglich je 300 - 600 mg (morgens und nachmittags)

Neurologische Erkrankungen (z. B. Alzheimer, MS, Parkinson)

Nehmen Sie zweimal täglich je 300 - 500 mg (morgens und nachmittags).

Entgiftung und Schwermetallausleitung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die ALA zur Entgiftung einzunehmen. Wir stellen zwei Beispiel-Protokolle vor.

Beispiel 1:

Nehmen Sie morgens nüchtern 300 mg oder morgens und nachmittags je 300 mg (ggf. mit weiteren Mitteln zur Entgiftung kombinieren, z. B. mit Bindemitteln wie Zeolith oder Aktivkohle - diese aber dann zeitversetzt einnehmen - 1 TL Zeolith bzw. 1 bis 2 g Aktivkohle mit 300 - 400 ml Wasser).

Die erste ALA-Dosis morgens nehmen (z. B. 1 h vor dem Frühstück), dann kann die zweite ALA-Dosis um 17 Uhr genommen werden. Um 18 Uhr gibt es Abendessen und um 20 Uhr kann das Bindemittel genommen werden (mit viel Wasser).

Beispiel 2 (Cutler-Protokoll):

Dr. Andrew Hall Cutler (1956–2017) war ein Chemiker in den USA, der selbst unter chronischer Quecksilbervergiftung durch Amalgamfüllungen litt, die lange unerkannt blieb. Nach erfolgloser medizinischer Hilfe entwickelte er ein eigenes, wissenschaftlich fundiertes Ausleitungsverfahren, das seine Symptome zum Verschwinden brachte (Gehirnnebel, chronische Erschöpfung, emotionale Instabilität, Konzentrationsstörungen).

Cutler empfahl, alle drei Stunden niedrig dosierte ALA zu nehmen (auch nachts), um den ALA-Spiegel immer gleichbleibend hoch zu halten. Nach mindestens (!) drei bis vier Einnahmetagen folgen drei bis vier Pausentage, bevor man erneut mit der Einnahme beginnen kann. Diesen Zyklus wiederholt man, bis die Symptome nicht mehr auftreten bzw. in Absprache mit dem Arzt.

In den Pausentagen nimmt man Mineralstoffpräparate ein.

Beispielhafter Plan nach Cutler:

6:00 - ALA 25 mg, nüchtern mit Wasser

7:00 - Frühstück z. B. Haferbrei, Obst, Tee

9:00 - ALA 25 mg

11:00 - wenn Hunger, dann kl. Snack bzw. frühes Mittagessen

12:00 - ALA 25 mg

14:30 - Hauptmahlzeit

15:00 - ALA 25 mg

18:00 - ALA 25 mg

Zw. 19 und 20:00 - Abendessen, wenn erwünscht oder nur noch einen Snack/Proteinshake

21:00 - ALA 25 mg

0:00 - ALA 25 mg - Wecker stellen, Kapseln griffbereit

3:00 - ALA 25 mg

6:00 - Start neuer Zyklustag oder Pausebeginn

Sportliche Leistung und Regeneration

Nehmen Sie täglich 200 - 400 mg, z. B. nüchtern morgens oder vor dem Training oder aufgeteilt auf zwei Dosen mit je 200 mg (morgens nüchtern und die zweite Dosis vor dem Training).

Anti-Aging und Hautgesundheit

Nehmen Sie morgens nüchtern 100 bis 300 mg pro Tag.

Lebergesundheit (z. B. Fettleber, Hepatitis)

Nehmen Sie morgens nüchtern 300 mg oder morgens und nachmittags je 300 mg.

Mögliche Kombinationen mit anderen NEM

Mit Mineralstoffen sollte die Alpha-Liponsäure nicht kombiniert werden, aber mit manchen anderen Wirkstoffen kann eine Kombination sinnvoll sein:

Mit OPC, Vitamin C und Astaxanthin

Diese Kombination schützt nicht nur vor oxidativem Stress, sondern verbessert auch die Energieproduktion, Hautgesundheit, Gefäßfunktion und den Gehirnschutz. Denn alle drei Antioxidantien sind gehirngängig und können somit die Nerven im Gehirn und somit auch vor entsprechenden Erkrankungen schützen.

Vorschlag:

  1. Morgens nüchtern 60 Minuten vor der ersten Mahlzeit: ALA (100-300 mg) + OPC (100-300 mg) + Vitamin C (200-500 mg)
  2. Mittags mit fetthaltiger Mahlzeit: Astaxanthin (4-12 mg) + Coenzym Q10 (100 mg)

Mit Biotin oder B-Vitaminen

ALA kann Biotin-Verluste verursachen, da Biotin und ALA teilweise dieselben Transportmechanismen nutzen. Dies kann zu Biotinmangelsymptomen beitragen (Geschmacksverlust, dünnes Haar, brüchige Nägel, Hautprobleme) - siehe auch unten bei den Nebenwirkungen.

Daher ist eine zusätzliche Einnahme von Biotin (2,5 - 5 mg pro Tag) sinnvoll. Die Einnahme sollte aber zeitversetzt erfolgen (mehrere Stunden Abstand zu ALA, z. B. gemeinsam mit Mineralstoffen).

Da Biotin oft Bestandteil von Vitamin-B-Komplex-Präparaten ist, kann auch ein solches gewählt werden, wenn der Biotinanteil entsprechend hoch ist.

Vorschlag:

  1. Biotin (2,5 - 5 mg pro Tag) oder ein hochdosiertes Vitamin-B-Komplex-Präparat
  2. Zeitversetzt zu ALA einnehmen (mehrere Stunden Abstand, z. B. gemeinsam mit Mineralstoffen)

Mit Coenzym Q10 und Acetyl-L-Carnitin

Die Kombination von ALA mit Coenzym Q10 und/oder Acetyl-L-Carnitin verstärkt die Energieproduktion und neuroprotektive Wirkung von ALA.

Vorschlag:

  1. Morgens nüchtern 60 Minuten vor der ersten Mahlzeit: ALA (100-300 mg) + Acetyl-L-Carnitin (500-1.500 mg)
  2. Mittags mit einer fetthaltigen Mahlzeit: Coenzym Q10 (100-200 mg) + (wer möchte zusätzlich Astaxanthin (4-12 mg))

Mit Glutathion oder NAC (N-Acetylcystein)

Kombiniert man ALA mit Glutathion und/oder NAC, dann unterstützt dies die entgiftenden Eigenschaften von ALA. Alles über Glutathion finden sie in unserem Artikel Glutathion: Wirkung und Anwendung. Alles über NAC lesen Sie in unserem Artikel N-Acetylcystein (NAC): Wirkung und Anwendung.

Vorschlag:

  1. Morgens nüchtern 60 Minuten vor der ersten Mahlzeit: ALA (100-300 mg) + NAC (600 mg)
  2. Abends (1-2 Stunden nach der letzten Mahlzeit): Glutathion (250-500 mg, liposomal)

Mögliche Nebenwirkungen

Alpha-Liponsäure ist im Allgemeinen sicher und hat selten Nebenwirkungen (5). Manchmal - bei hohen Dosen - kommt es zu Übelkeit und anderen milden Verdauungsbeschwerden sowie zu Hautausschlägen (5).

Dann sollte die Dosis reduziert werden, bis die Beschwerden verschwinden. Anschließend könnte versucht werden, mit kleineren Dosen neu einzusteigen. Die oben genannten Hinweise (Mineralstoffversorgung etc.) müssen dabei unbedingt berücksichtigt werden.

Die Fettsäure kann überdies die Wirkung von Biotin hemmen (4), was sich - besonders nach einer mehrwöchigen Einnahme von hohen Dosen - in einem Geschmacksverlust äußern kann. In diesem Fall setzt man die Liponsäure ab und nimmt täglich 4-mal 5 mg oder 2-mal 10 mg Biotin ein, was den Geschmack meist schnell wieder zurückkehren lässt (binnen weniger Tage) - so ein Fallbericht vom Juni 2011.

Will man die ALA erneut nehmen, geht man so vor wie oben unter "Mögliche Kombinationen" erklärt, man nimmt also parallel (nur zeitversetzt) Biotin ein, um einem Mangel vorzubeugen. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn Sie aufgrund von Erkrankungen die ALA langfristig oder sogar dauerhaft einnehmen (müssen).

ALA in Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangere und Stillende sollten die Liponsäure besser nicht oder nur in Absprache mit dem Arzt einnehmen. Denn die Studienlage ist in diesem Bereich unzureichend.

Wie viel Alpha-Liponsäure ist in Lebensmitteln?

Alpha-Liponsäure kommt auch in Lebensmitteln vor. Allerdings nur in sehr geringen Mengen, so dass man mit der Ernährung 0,3 bis maximal 2 mg pro Tag zu sich nimmt.

Alpha-Liponsäure ist sowohl in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, insbesondere in Innereien (Leber, Herz, Niere, besonders von Rind und Schwein; 1–3 mg/kg) und rotem Fleisch (Rind, Schwein, Lamm; 0,5–2 mg/kg), weil es dort als Bestandteil von Enzymen in den Mitochondrien vorkommt.

In pflanzlichen Lebensmitteln befinden sich 0,2 bis 1 mg pro kg, z. B. in Spinat (0,5–1 mg/kg), Brokkoli (0,5–0,8 mg/kg), Tomaten (0,3–0,6 mg/kg) und in Vollkornreis (0,2–0,4 mg/kg).

Wie viel ALA wird vom Körper hergestellt?

Auch die Menge der Fettsäure, die im Körper selbst hergestellt wird, ist sehr gering und beträgt nur wenige Milligramm pro Tag. Sie ist somit nicht vergleichbar mit dem Einsatz von Alpha-Liponsäure als Nahrungsergänzung.

Die Eigenproduktion nimmt mit dem Alter ab, ebenso bei Stress, Entzündungen und chronischen Erkrankungen (z. B. Diabetes und neurodegenerativen Erkrankungen). Sie ist abhängig von schwefelhaltigen Aminosäuren (Methionin und Cystein) sowie von B-Vitaminen (besonders B1 und B2), die als Co-Faktoren nötig sind.

* Hier z. B. erhalten Sie Kapseln mit Alpha-Liponsäure (300 mg pro Kapsel)

Fazit: Alpha-Liponsäure lohnt sich oft

Alpha-Liponsäure kann zur Entgiftung oder bei chronischen Erkrankungen kurweise oder wenn mit dem Arzt besprochen auch längerfristig eingenommen werden. Übliche Dosen der Nahrungsergänzung sind 200-600 mg pro Tag, bei Krankheiten werden auch höhere Dosen eingenommen.

Die Fettsäure sollte immer im Abstand zu Mahlzeiten und Mineralstoffpräparaten eingenommen werden (ca. 1 Stunde davor). Gemeinsam könnte sie mit Vitamin C, Vitamin E und Coenzyme Q10 eingenommen werden, da sie deren Wirkung verstärkt bzw. unterstützt.

Sicherheitshalber sollte die Mineralstoffversorgung während einer Liponsäure-Kur im Auge behalten werden.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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