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  • D-Ribose auf einem Teelöffel
24 min

D-Ribose: Wirkung und Anwendung

Die D-Ribose gehört zur Familie der Zucker. Im Gegensatz zum Haushaltszucker ist es jedoch ein Zucker, der durchaus auch über positive Eigenschaften verfügt, etwa bei Herzproblemen, Fibromyalgie oder zur schnelleren Regeneration der Muskulatur. Wir stellen die Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten, aber auch mögliche Nachteile der D-Ribose vor.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 12 Juli 2023

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D-Ribose: Ein Zucker mit Vorteilen

Die D-Ribose ist zwar ein Zucker – doch nicht jeder Zucker ist schlecht. Die D-Ribose scheint laut mancher Studien zu jenen Zuckerarten zu gehören, die gesundheitliche Vorteile haben, etwa so, wie die D-Galactose und die D-Mannose, die beide deshalb bekannt wurden, weil man sie sogar therapeutisch einsetzen kann:

Die D-Galactose als Energiespender für das Gehirn, z. B. bei Demenzen oder Depressionen, die D-Mannose zur Prävention von Harnwegsinfekten. Die D-Ribose ist ebenfalls ein Zucker mit bestimmten Wirkungen, die durchaus auch therapeutisches Potential haben könnten.

Hinweis: Bei wenig Zeit zum Lesen scrollen Sie am besten nach unten zu Welche Wirkungen hat Ribose als Nahrungsergänzung?

D-Ribose: Ein Monosaccharid aus der Gruppe der Pentosen

Bei der D-Ribose handelt es sich um eine Pentose, das heisst, sie besteht aus 5 Kohlenstoffatomen, denn „pente“ ist griechisch und heisst fünf. Ihre Summenformel lautet: C5H10O5

Auch zählt die D-Ribose zu den Monosacchariden, was soviel wie Einfachzucker bedeutet (mónos = allein). Andere Monosaccharide sind, z. B. Glucose, Fructose, Galactose und Mannose.

Das „D“ vor der Ribose ist ein Hinweis auf die räumliche Struktur. Es gibt immer auch eine L-Variante, also nicht nur eine L-Ribose, sondern auch eine L-Galactose oder L-Glucose etc., die jedoch jeweils seltener vorkommen und meist keine grössere Bedeutung haben (die L-Ribose gilt z. B. als instabil und kaum wirksam). Daher liest man häufig auch einfach nur Ribose und meint damit die D-Ribose, was auch hier in unserem Artikel so gehandhabt wird.

Wo ist D-Ribose enthalten?

Die Ribose wurde zuallererst aus Stachelbeeren isoliert, die der Ribose auch ihren Namen gaben. Denn Stachelbeeren gehören zur Gattung der Stachelbeergewächse (wie z. B. auch die Johannisbeeren). Die wissenschaftlichen Bezeichnung für diese Gattung lautet Ribes.

Die D-Ribose ist aber nicht nur in Stachelbeeren enthalten, sondern auch in den Zellen von fast jedem Lebewesen. Denn die Ribose ist

  1. Baustein der RNA – und damit auch in Viren und sogar in manchen Impfstoffen enthalten
  2. Baustein der DNA
  3. Baustein von ATP

Ribose als Bestandteil der RNA

Die Ribose ist Bestandteil der RNA. Spätestens seit der Corona-Pandemie hat jeder die Bezeichnung RNA oder mRNA schon einmal gehört oder gelesen. Denn SARS CoV2 gehört zu den RNA-Viren und die Impfstoffe gegen diese Viren sind teilweise mRNA-Impfstoffe.

RNA steht für ribo nucleic acid. Auf deutsch heisst das Ribon uklein säure, so dass man statt RNA auch RNS sagen kann. Was ist eine RNA bzw. RNS?

Die RNA besteht aus vielen Einzelteilen, die man Nukleotide nennt. Jedes Nukleotid wiederum besteht aus:

  1. Ribose
  2. einem Phosphat
  3. einer Base

Es gibt vier unterschiedliche Basen. Bei den Nukleotiden der RNA sind dies: Adenin, Guanin, Cytosin und Uracil. Daher gibt es auch vier unterschiedliche Nukleotide – je nachdem, welche Base es enthält.

RNA zur Herstellung körpereigener Proteine

Die RNA befindet sich natürlich nicht nur in Viren und Impfstoffen, sondern auch in jeder unserer Zellen. Dort hat sie vielfältige Aufgaben. In Form der mRNA (messenger RNA) und tRNA (transfer RNA) ist sie beispielsweise an der Herstellung körpereigener Proteine beteiligt, was folgendermassen abläuft:

Die mRNA ist für das Abschreiben des Proteinbauplans zuständig, der sich im Zellkern in Form unserer DNA befindet. (Die DNA enthält unsere Erbinformation/unsere Gene). Die mRNA geht in den Zellkern, schreibt den Bauplan dort ab und bringt die Kopie aus dem Zellkern heraus zu den Ribosomen im Zellplasma. Ribosomen sind kleine Partikel in der Zelle, die nun anhand der Bauplankopie das benötigte Protein aus vielen einzelnen Aminosäuren herstellen.

Da die dazu erforderlichen Aminosäuren natürlich nicht alle parat stehen, müssen sie erst gesucht und herbeigeschafft werden. Das übernimmt die tRNA. Sie heisst transfer RNA, weil sie für den Transfer der Aminosäuren zu den Ribosomen zuständig ist.

RNA in Viren

Wenn nun ein RNA-Virus in die Zelle gelangt, dann präsentiert es den Ribosomen des infizierten Menschen seine RNA, also den eigenen Bauplan. Die Ribosomen produzieren daraufhin neue Viren und haben kaum noch Kapazitäten für die Herstellung eigener Proteine übrig.

RNA in mRNA-Impfstoffen

Trifft ein mRNA-Impfstoff im Körper ein, dann ist es ähnlich. Die mRNA des Impfstoffs enthält den Bauplan für ein bestimmtes Virusprotein. Dieses wird ebenfalls von den Ribosomen gebildet und schliesslich aus der Zelle in den Körper entlassen. Dort soll es auf Abwehrzellen stossen, die dann Antikörper gegen dieses Virusprotein bilden.

RNA in Ribosomen

Die Ribosomen scheinen aufgrund ihres Namens ebenfalls etwas mit der Ribose zu tun zu haben. Und tatsächlich: Sie bestehen zu zwei Dritteln aus RNA und damit zu einem grossen Teil aus Ribose. Man nennt die RNA, aus der die Ribosomen bestehen, rRNA für ribosomale RNA.

Ribose als Bestandteil der DNA

Manchmal heisst es auch, dass die DNA Ribose enthalte. Die DNA befindet sich im Zellkern und ist Träger unserer Erbanlagen. DNA bedeutet Desoxyribonukleinsäure bzw. Desoxyribo nucleic acid. Wir haben hier also eine etwas andere Ribonukleinsäure und damit auch eine andere Ribose, nämlich die Desoxyribose.

Ribose und Desoxyribose: Der Unterschied

Das Desoxy- vor dem Begriff Desoxyribose bedeutet „ohne Sauerstoff“. Der Desoxyribose in der DNA fehlt es daher (im Vergleich zur Ribose in der RNA) an Sauerstoff.

Bei der Ribose sitzt an jedem ihrer fünf Kohlenstoffatome ein Sauerstoffatom. Sie hat damit fünf Sauerstoffatome. Bei der Desoxyribose ist es ein Sauerstoffatom weniger. Sie hat also nicht etwa gar keinen Sauerstoff mehr, wie der Name vermuten lassen könnte, sondern statt fünf nur noch vier Sauerstoffatome:

  1. Die Summenformel der Ribose heisst C5H10O5
  2. Die Summenformel der Desoxyribose heisst hingegen C5H10O4

Ribose als Baustein von ATP

Ribose ist ausserdem ein Baustein von ATP. Vielleicht kennen Sie ATP längst und wissen, dass ATP der Energieträger unserer Zellen ist. Er wird in den Mitochondrien – den Kraftwerken der Zellen – u. a. aus Glucose (Blutzucker/Traubenzucker) hergestellt und versorgt jede Aktion und Reaktion in unseren Zellen und damit natürlich auch jede unserer Aktivitäten mit Energie, ganz gleich, ob wir uns bewegen möchten oder ob es sich um Aktivitäten handelt, die automatisch ablaufen, wie z. B. die Verdauung, die Atmung oder unser Herzschlag.

ATP heisst Adenosin tri phosphat und besteht aus den folgenden Bausteinen:

  1. Ribose
  2. Adenin
  3. Drei Phosphaten

Ribose plus Adenin ergibt Adenosin. Daher auch der Name Adenosin-tri-phosphat (tri- steht für drei, weil drei Phosphate enthalten sind). Kommen Ihnen die Bausteine des ATP bekannt vor? Genau! ATP ist ein Nukleotid – wie auch die oben vorgestellten einzelnen Bausteine der RNA, die jedoch nur ein Phosphat haben und keine drei.

Wie viele Kalorien hat Ribose?

Ribose hat - genau wie herkömmlicher Haushaltszucker - 4 kcal pro Gramm, also 400 kcal pro 100 g. Ribose ist kein Zuckerersatz, also kein alternatives Süssungsmittel (siehe auch weiter unten "Kann man mit D-Ribose backen?"), sondern eher ein Mittel, das man therapeutisch einsetzt.

Wie entsteht Ribose? Wie gelangt Ribose in unseren Körper?

Als Bestandteil jeder Zelle von Tier und Pflanze ist Ribose in vielen Nahrungsmitteln enthalten. Der Grossteil der benötigten Ribose wird jedoch vom Körper selbst währnd der Verstoffwechslung von Glucose hergestellt und zwar u. a. während eines Prozesses, den man mit PPP abkürzt (Pentose-Phosphat-Weg).

Der PPP ist jedoch ein recht langsamer Prozess, für den ausserdem ein Enzym benötigt wird: Die Glucose-6-Phosphatdehydrogenase (G-6-PDH). Von diesem Enzym ist in den Zellen nicht immer ausreichend vorhanden. Bei Herzkrankheiten beispielsweise kann es sein, dass die Herzmuskelzellen über zu wenig G-6-PDH verfügen. Jetzt kann nicht genug Ribose und in Folge nicht genug ATP hergestellt werden – so wird in einem Artikel von Wissenschaftlern der University of Kansas von 2018 erklärt (aus Advances in Bioscience and Clinical Medicine) ( 10 ).

In manchen Situationen kann eine Einnahme der Ribose als Nahrungsergänzung daher u. U. positive Wirkungen haben.

Welche Wirkungen hat Ribose als Nahrungsergänzung?

Ribose wird als Nahrungsergänzung meist aus den folgenden Gründen eingenommen:

  1. Ribose liefert dem Herzen Energie, besonders dann, wenn dieses sich selbst nicht mehr gut mit Energie versorgen kann, etwa bei einer mangelhaften Durchblutung des Herzmuskels, z. B. bei Herzinsuffizienz.
  2. Ribose liefert der Muskulatur Energie, damit sich diese nach Anstrengung/nach dem Training schneller erholen und regenerieren kann. Sie eignet sich jedoch nicht zur Leistungssteigerung – und wenn doch, so eher bei untrainierten oder kranken Personen.
  3. Ribose könnte auch als Energiespender bei chronischen Erschöpfungszuständen helfen, z. B. beim Chronischen Erschöpfungssyndrom CFS.
  4. Ribose könnte bei chronischen Schmerzzuständen, wie der Fibromyalgie, zur Linderung eingesetzt werden.
  5. Bei COPD könnten sich durch Ribose die Beschwerden lindern lassen.
  6. Bei einem MAD-Mangel – einer Erbkrankheit – kann Ribose zu einer Besserung der Symptome insbesondere nach Belastung führen.
  7. Ribose verbessert den Stoffwechsel der Hautzellen und könnte daher für ein besseres Hautbild sorgen (25).

Nachfolgend gehen wir näher auf die meisten der genannten Wirkungen ein:

Hier finden Sie D-Ribose

1. Ribose für mehr Energievorräte in den Zellen

Da D-Ribose ein Baustein von ATP ist – der Energiequelle unserer Zellen – untersuchte man in einer Studie aus 2004, ob die Einnahme von Ribose die Energievorräte in den Muskelzellen erhöhen könnte.

Forscher vom Institut für Trainings- und Sportwissenschaften am Kopenhagener Muskelforschungszentrum liessen acht Teilnehmer eine Woche lang ein bestimmtes Trainingsprogramm durchlaufen. Sie sollten zweimal täglich jeweils 15 Sprints à 10 Sekunden mit dem Rad absolvieren (Ergometer/Spinningbike) und dabei bis ans Limit gehen. Danach nahmen die Teilnehmer drei Tage lang dreimal täglich je 200 mg D-Ribose pro Kilogramm Körpergewicht oder ein Placebo.

5 und 24 Stunden nach dem Training war der ATP-Wert in der Muskulatur immer noch niedriger als vor dem Training – sowohl in der Ribose- als auch in der Placebogruppe. 72 Stunden nach dem Training aber war das Muskel-ATP in der Ribosegruppe ähnlich hoch als vor dem Training. In der Placebogruppe war es nach wie vor niedriger.

Eine Steigerung der Leistung konnte durch die Einnahme der Ribose aber nicht beobachtet werden.

Man geht davon aus, dass die Verfügbarkeit von Ribose im Muskel ein begrenzender Faktor für die Neubildung von ATP, also für die Erholung des ATP-Levels nach energiezehrenden Aktivitäten darstellt ( 1 ). Nimmt man nun Ribose ein, dann kann auch mehr ATP gebildet werden.

2. Ribose bei Herzkrankheiten

In Sachen Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist die sog. Myokardischämie weit verbreitet, womit meist eine schlechte Durchblutung des Herzens aufgrund der koronaren Herzkrankheit gemeint ist. Bei diesem Krankheitsbild sind die Herzkranzgefässe wegen einer Arteriosklerose verengt oder teilweise ganz verschlossen.

Diese Mangeldurchblutung führt zu einem Sauerstoffmangel der Herzzellen, so dass diese auch über wenig Energie verfügen. Medikamentös ist es nach wie vor nicht möglich, bei einem mit Energie unterversorgten Herzen für Energienachschub zu sorgen.

Tierstudien und darauffolgende klinische Studien haben jedoch gezeigt, dass die D-Ribose genau das erreichen kann, also die Energievorräte schlecht durchbluteter Herzzellen wieder auffüllen und somit die Funktionen des Herzens verbessern kann ( 2 )( 3 ).

Da bei Patienten mit Herzkrankheiten häufig auch ein Diabetes vorliegt, beachten Sie bitte die mögliche Gefahr einer Unterzuckerung durch D-Ribose – siehe weiter unten: D-Ribose bei Diabetes.

Mehr Energie fürs Herz

Bereits im Jahr 1992 gab es eine Studie mit 20 Patienten, die an schwerer koronarer Herzkrankheit litten. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen nahmen sie an Belastungstests auf dem Laufband teil. Dann erhielten sie drei Tage lang täglich ein Placebo oder 60 g Ribose (4-mal 15 g). Die Belastungstests wurden am letzten Tag der Einnahme wiederholt. Dabei schaffte die Ribose-Gruppe eine längere Strecke auf dem Laufband als die Placeob-Gruppe. Die Wissenschaftler gaben an, dass die dreitägige Ribose-Gabe bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit das Herz trotz der vorliegenden Mangeldurchblutung stärken konnte. ( 4 ).

Ribose stärkt Herz bei Herzinsuffizienz

In einer anderen Studie (von 2003) nahmen 15 Teilnehmer, die ebenfalls an der koronaren Herzkrankheit plus Herzinsuffizienz litten, drei Wochen lang täglich 4-mal je 15 g D-Ribose oder ein Placebo ein. Bei der Ribose-Gruppe zeigte sich eine Verbesserung der Herzkammerfunktion und so auch der Lebensqualität ( 5 ).

Im Februar 2015 erschien eine weitere Studie – ebenfalls mit kleiner Teilnehmerzahl. Diesmal waren es 11 Patienten mit Herzinsuffizienz. Sie erhielten 6 Wochen lang täglich je 5 g D-Ribose und wurden nach diesen 6 Wochen untersucht sowie ein weiteres mal nach 9 Wochen, also 3 Wochen nach Absetzen der Ribose.

Es zeigte sich, dass bei 7 der Patienten die Blutfliessgeschwindigkeit verbessert war und die Verbesserung auch noch in der 9. Woche vorhanden war. Bei 5 Patienten konnte sich das Herz schneller mit Blut füllen, 4 Patienten konnten bei Belastung mehr Sauerstoff aufnehmen, während 2 Patienten eine Verschlechterung erlebten ( 6 ).

Ribose mit Ubiquinol in der Therapie von Herzinsuffizienz

In einer neueren Studie vom August 2022 (placebokontrolliert und doppelblind), die im American Journal of Cardiology veröffentlicht wurde, bestätigte sich, dass D-Ribose in die Therapie bei Herzinsuffizienz integriert werden kann ( 19 ).

Teilnehmer waren 216 Patienten im Alter von 50 plus mit Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfaktion (HFpEF). Dabei handelt es sich um eine Herzerkrankung, bei der das Herz zwar noch normal pumpt, aber zu steif ist, um sich richtig zu füllen. Die Symptome sind wie bei anderen Formen der Herzinsuffizienz die folgenden: Kurzatmigkeit bei Anstrengung oder auch in Ruhe, Müdigkeit, Druckbeschwerden in der Brust oder auch Wassereinlagerung in den Beinen.

Die medikamentöse Therapie der HFpEF ist nicht wirklich zufriedenstellend, so dass man stets auf der Suche nach neuen Hilfsmitteln für die Betroffenen ist. In genannter Studie untersuchte man daher die Wirkung von täglich je 15 g D-Ribose und/oder 600 mg Ubiquinol (die aktive Form von Coenzym Q10, z. B. *Ubiquinol 200 mg) über einen Zeitraum von 12 Wochen.

Beides (auch in Kombination) besserte die Herzinsuffizienz merklich, sowohl die Werte als auch die Symptomatik.

3. Ribose bei Fibromyalgie und chronischer Erschöpfung

Da man bei manchen Schmerzkrankheiten einen Zusammenhang zwischen Schmerz und einem mangelhaften Energiestoffwechsel vermutet, testete man im Jahr 2006 die Wirkung von D-Ribose bei 41 Patienten mit Fibromyalgie und/oder Chronischem Erschöpfungssyndrom ( CFS ).

Die Teilnehmer berichteten nach der Einnahme von dreimal täglich je 5 g Ribose über einen Zeitraum von etwa 18 Tagen (insgesamt maximal 280 g D-Ribose) von weniger Schmerzen, erhöhtem Wohlbefinden, besserem Schlaf, mehr Energie und erhöhter mentaler Klarheit. Allerdings gab es keine Placebo-Gruppe und die Probanden wussten, was sie einnahmen ( 7 ).

4. Ribose zur Leistungssteigerung?

Da Ribose als Rohstoff für den Energieträger ATP gilt, könnte man annehmen, dass man auch im Sport zur Leistungssteigerung einfach vor dem Training etwas D-Ribose einnimmt. In Studien zeigte sich eine Leistungssteigerung durch Ribose aber nur bei kranken Personen (z. B. mit Herzkrankheiten oder bei zwar gesunden, aber untrainierten Leuten.

In einer doppelblinden Studie von 2017 beispielsweise erhielten 26 Leute 5 Tage lang täglich 10 g D-Ribose oder Traubenzucker. Ab dem dritten Tag mussten sie täglich ein 60-minütiges High Intensity Interval Spinning absolvieren. Nur bei den untrainierten Teilnehmern hatte die D-Ribose eine bessere Wirkung auf die Leistungsfähigkeit als Traubenzucker ( 21).

Die meisten Untersuchungen ergaben jedoch keine Leistungssteigerung bei Sportlern, in einer Studie schnitt Traubenzucker sogar besser ab als Ribose ( 22 ).

5. Ribose gegen Muskelkater und zur schnelleren Muskelregeneration nach dem Training

Im August 2020 wurde eine Studie im Journal of the International Society of Sports Nutrition vorgestellt, in der es hiess, dass D-Ribose Muskelkater mildern könnte. Dazu kam jedoch eine recht hohe Ribose-Dosierung zum Einsatz. Zu jedem der folgenden Zeitpunkte nahmen die 21 Teilnehmer je 15 g D-Ribose oder ein Placebo in 200 ml Wasser:

  1. 1 h vor dem Training
  2. 1 h nach dem Training
  3. 12 h nach dem Training
  4. 24 h nach dem Training
  5. 48 h nach dem Training

D-Ribose konnte dabei nicht nur die Schmerzen lindern, was meist sehr subjektiv ist, sondern auch die entsprechenden Blutmarker senken, die stets erhöht sind, wenn es im Körper zu Muskelschäden kommt, z. B. Creatinkinase, Lactatdehydrogenase, Myoglobin und Malondialdehyd. D-Ribose verbesserte und beschleunigte somit die Regeneration der Muskulatur ( 11 ).

(Hinweis: Ergänzend kann auch Grünteeextrakt zum Einsatz kommen. Auch dieser kann zu einer verbesserten Regeneration der Muskeln beitragen ( 12 ). Im folgenden Link finden Sie weitere natürliche Mittel, um einem Muskelkater vorzubeugen.)

6. Ribose bei MAD-Mangel/AMPD-Mangel

MAD-Mangel ist eine vererbte Stoffwechselstörung und betrifft etwa 1 bis 2 Prozent der europäischstämmigen Bevölkerung. MAD steht dabei für die Myoadenylat-Desaminase (MAD), ein Enzym, das (besonders in der Muskulatur) an der Umwandlung von Zucker, Fett oder Protein in Energie (ATP) beteiligt ist. Die Leistungsfähigkeit dieses Prozesses hängt von der vorhandenen MAD-Menge ab. Das heisst, wenn zu wenig MAD da ist, kann entsprechend weniger ATP (Energie) produziert werden. (Heute wird die Krankheit häufig auch AMPD1 oder AMPD-Mangel Typ 1 genannt.)

Die Erkrankung zeigt sich insbesondere bei Belastung, also dann, wenn besonders viel Energie nötig wäre. Die Symptome sind schnelle Ermüdung, Muskelschwäche, Muskelkrämpfe und Muskelschmerzen. Manchmal sind die Werte der Creatinkinase (CK) erhöht, am Muskelgewebe selbst ist jedoch keine Veränderung ersichtlich.

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Studien zur Wirkung von Ribose bei MAD-Mangel

Eine Linderung dieser Symptome könnte durch die Gabe von D-Ribose erreicht werden. Denn aus Ribose kann ATP auch ohne MAD gebildet werden, wie verschiedene Einzelfallstudien zeigen:

In einer Fallstudie ergab sich beispielsweise, dass die Gabe von Ribose die Kraft, Ausdauer und das Wohlbefinden einer Patientin mit MAD-Mangel erhöhen konnte, was sich innerhalb von 2 Tagen, nachdem die Ribose abgesetzt wurde, wieder verschlechterte.

In einem anderen Einzelfall erhielt eine Patientin abwechselnd Ribose oder Saccharose (Haushaltszucker) – ohne dass sie oder ihr Arzt wussten, welchen der beiden Zucker sie zu welchem Zeitpunkt einnahm. Die Ribose-Dosis betrug 470 mg und wurde maximal 4-mal täglich eingenommen. Auch hier zeigte sich, dass die Patientin dank der Ribose mehr Muskelkraft in den Armen und Beinen hatte und zum ersten Mal seit 2 Jahren wieder in der Lage war, eigenständig ihr Haus zu putzen. Die Patientin war seit über 5 Jahren in Behandlung gewesen und hatte dabei zahlreiche Arzneimittel und auch Placebos getestet. Doch die einzige Verbesserung hatte sie mit der Ribose erlebt ( 9 ).

Ein dritter Patient mit MAD-Mangel (55 Jahre alt) blieb während sportlicher Aktivitäten symptomfrei, wenn er zu Beginn des Trainings und alle 10 bis 30 Minuten während des Trainings jeweils 4 g Ribose einnahm. Er kam damit auf maximal 50 bis 60 g Ribose am Tag, die er gut vertrug (8).

Drei Patienten mit AMPD-Mangel sollten ein Training auf dem Ergometer absolvieren und erhielten dazu entweder Ribose oder nichts. Die Ribose-Dosis betrug 3 g alle 10 Minuten, wobei 1 Stunde vor dem Training begonnen wurde und die Ribose bis zum Ende des Trainings genommen wurde. Das Training war bei einem Puls von 200 minus Alter beendet. Zwar konnte die Leistung durch Ribose nicht verbessert werden, doch verschwanden bei zwei der Patienten die üblichen Muskelkrämpfe und die Muskelsteifheit nach dem Training ( 20 ).

7. Ribose bei COPD (Chronisch obstruktiver Lungenerkrankung)

Bei der Chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD wurde die D-Ribose ebenfalls bereits erfolgreich eingesetzt, allerdings auch hier nur in einer Fallstudie. Der Patient war ein 65-jähriger Mann mit schwerer COPD (er rauchte seit 42 Jahren). Zusätzlich hatte er eine koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen und nahm die entsprechenden Medikamente ein (u. a. Cholesterinsenker, Blutdrucksenker, zwei Herzmedikamente und Mittel zur Erweiterung der Atemwege).

Seine Leistungsfähigkeit wurde mit dem STEP-Test überprüft (6 Minuten lang auf Stepbrett steigen und wieder runter) – und zwar einmal vor der Einnahme der Ribose und dann wieder nach einer 8-wöchigen Ribose-Einnahme (dreimal täglich je 5 g).

Es zeigte sich, dass die Ribose zu einer deutlichen Verbesserung einiger Lungenfunktionswerte führte und der Patient auch nicht mehr so stark an Luftnot litt. Da sich die Ribose auch bei Herzbeschwerden günstig auswirkt, könnte die Ribose bei COPD vorteilhaft sein, schrieben die Wissenschaftler, denn eine fortschreitende COPD betreffe natürlich nicht nur die Lungen, sondern immer auch das Herz ( 16 ).

8. D-Ribose bei Diabetes

D-Ribose hat einen niedrigen glykämischen Index und kann den Blutzuckerspiegel senken (siehe auch weiter unten) – das klingt zu schön, um wahr zu sein – besonders dann, wenn man bereits an Diabetes leidet.

Schon 1970 erschien im Fachjournal Diabetes eine Studie zur Wirkung der Ribose bei Diabetes ( 17 ). Insgesamt nahmen 34 Leute teil, darunter gesunde Personen sowie Patienten mit verschiedenen Diabetesstufen: Vorstufe, milder Diabetes, insulinabhängiger Diabetes und Diabetiker, die Tolbutamid nahmen, ein Diabetes-Medikament, das die Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse anregt.

Jeder erhielt nun 15 g D-Ribose in etwa 200 ml Wasser aufgelöst. Je stärker der Diabetes ausgeprägt war, umso weniger stark reagierten die Teilnehmer auf den blutzuckersenkenden Effekt der Ribose, so dass der Zucker eher bei Diabetes-Vorstufen hilfreich sein könnte.

Achtung: Unterzucker durch Ribose

Nichtsdestotrotz besteht die Gefahr einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) durch Ribose, also die Gefahr, dass der Zucker den Blutzuckerspiegel zu stark drosselt. Je nach Ausprägung einer solchen Hypoglykämie, kann diese schwerwiegende Folgen haben. Insbesondere Diabetiker, die sowieso schon Probleme mit der Blutzuckerkontrolle haben, sollten mit Ribose vorsichtig sein. Werden beispielsweise Diabetes-Medikamente genommen, könnte die Ribose deren blutzuckersenkende Wirkung noch weiter verstärken und so das Risiko für gefährliche Hypoglykämien erhöhen ( 25 ).

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Wie hoch ist der glykämische Index von Ribose?

Der glykämische Index (GI) gibt an, in welchem Mass ein Stoff oder Lebensmittel den Blutzuckerspiegel steigen lässt. Da Ribose dazu neigt, den Blutzuckerspiegel zu senken, ist von einem sehr niedrigen GI auszugehen.

Gibt man D-Ribose zu normalem Haushaltszucker, dann kann die Ribose den GI des Zuckers sogar senken, wie eine Studie von 2017 im Journal of Nutrition and Health zeigte ( 18 ):

14 Erwachsene sollten nach einem identischen Abendessen 14 bis 16 Stunden nichts mehr essen. Dann gab man ihnen entweder Glucose, normalen Zucker, Zucker mit 5 Prozent Ribose (RB5), Zucker mit 10 Prozent Ribose (RB10) oder Zucker mit 14 Prozent Ribose (RB14). Der Versuch wurde mehrfach im Verlauf von 10 Wochen wiederholt.

Die Zugabe von Ribose senkte den üblichen Blutzuckeranstieg des Zuckers je nach Riboseanteil deutlich. Die Zucker-Ribose-Mischungen hatten daher einen niedrigeren glykämischen Index als der reine Zucker:

  1. GI von Glucose: 100
  2. GI von Zucker: 67,39
  3. GI von RB5: 67,07
  4. GI von RB10: 47,57
  5. GI von RB14: 45,62

Wie beeinflusst D-Ribose den Blutzucker?

Den Einfluss der D-Ribose auf den Blutzucker untersuchte man bereits Anfang der 1990er Jahre (15). Dazu gab man gesunden Probanden D-Ribose – und zwar oral als auch intravenös in Mengen von stündlich 80 bis 220 mg pro Kilogramm Körpergewicht über einen Zeitraum von mindestens 4 Stunden.

Der Blutribosespiegel stieg dosisabhängig. Der Blutzuckerspiegel hingegen sank kontinuierlich und blieb auch niedrig, solange Ribose eingenommen oder verabreicht wurde.

Nahmen die Teilnehmer stündlich 170 mg Ribose pro Kilogramm Körpergewicht ein (oral oder intravenös), sank der Blutzuckerspiegel um 25 Prozent. Höhere intravenöse Dosen führten zu keiner weiteren Senkung des Blutzuckerspiegels.

Wie beeinflusst Ribose den Insulinspiegel?

In obiger Studie liess die orale Einnahme von stündlich 170 mg pro Kilogramm Körpergewicht den Insulinspiegel etwas steigen – von durchschnittlich 8,4 auf 10,4 mU/l, während die intravenöse Ribose-Gabe die Insulinkonzentrationen im Blut nicht merklich veränderte. Der Normalwert von Insulin liegt im nüchternen Zustand zwischen 3 - 17 mU/l, so dass die obige Steigerung nicht als hoch bezeichnet werden kann ( 15 ).

Die Dosierung von D-Ribose

Meist wird von Seiten der Hersteller von Ribose-Präparaten empfohlen, 1-mal täglich 4 bis 5 g D-Ribose in Form von Pulver einzunehmen (entspricht in etwa 1 gestrichenen EL, wobei bei manchen Produkten auch kleine Messlöffel dabei sind) – zur allgemeinen Erhöhung des Energielevels, z. B. beim Sport, obwohl gerade zu diesem Thema kaum Belege vorliegen. Das Pulver wird dazu einfach in Wasser oder Saft gerührt und getrunken, z. B. von * Vit4ever 320 g, 80 Tagesportionen

Kapseln sind nur ideal, wenn man sehr niedrige Dosen benötigt, da man pro Kapsel maximal 0,5 g einnehmen kann. Man müsste also täglich 8 bis 10 Kapseln schlucken, um auf die übliche Dosis von 4 bis 5 g Ribose zu kommen. Zusätzlich könnten die Kapseln aus Gelatine sein und sind damit nicht mehr vegan.

Kann man mit D-Ribose backen?

D-Ribose schmeckt zwar leicht süsslich, kann aber auch einen leicht bitteren Nachgeschmack haben. Die Süsskraft von Ribose ist deutlich geringer als die von herkömmlichem Haushaltszucker (Saccharose) und beträgt ca. 30 Prozent von der Süsskraft der Saccharose.

Da die D-Ribose ausserdem um die 60 Euro pro Kilogramm kostet, ist sie schon allein aus diesem Grund als alltägliches Süssungsmittel nicht geeignet.

Auch soll sich beim Erhitzen der Gehalt an freier Ribose deutlich reduzieren, da die Ribose rascher karamellisiert ( 26 ).

Wie wirkt sich Ribose auf die Zähne aus?

In einer Untersuchung von 2015 entdeckte man, dass Ribose die Biofilmbildung durch Streptokokken (S. mutans und S. sobrinus: Bakterien, die Karies verursachen können) hemmte. Interessant ist, dass Ribose die bekannte kariesfeindliche Wirkung von Xylit (einem Zuckeraustauschstoff) verstärken konnte. Beide zusammen wirkten besser karieshemmend als einer von beiden allein. Das ist insbesondere deshalb eine wichtige Erkenntnis, da es Kariesbakterien gibt, die gegen Xylit unempfindlich sind, sich also von Xylit unbeeindruckt zeigen. Ribose nun kann die Zunahme dieser xylitunempfindlichen Kariesbakterien bzw. die Zunahme des Biofilms dieser Bakterien reduzieren. Xylit und D-Ribose könnten daher am besten gemeinsam bei der Herstellung zahnfreundlicher Süssigkeiten zum Einsatz kommen ( 28 ).

Wenn Sie bisher Mundspülungen mit Xylit zur Kariesbekämpfung machten, könnten Sie immer auch ein bisschen Ribose dazu nehmen.

Worauf beim Kauf von D-Ribose achten?

Wenn Sie die Einnahme von D-Ribose testen möchten, achten Sie auf die folgenden Qualitätsmerkmale:

  1. Es sollte ein reines Pulver sein (eine Reinheit von mehr als 98 Prozent aufweisen).
  2. Es sollte aus der Fermentation von Glucose hergestellt sein, also nicht synthetisch und daher keine L-Ribose enthalten.
  3. Bei der Herstellung sollten keine bedenklichen Lösungsmitteln zum Einsatz kommen, wie bei der synthetischen Herstellung u. U. üblich.
  4. D-Ribose ist meist ein veganes und auch glutenfreies Pulver.

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Nebenwirkungen und Sicherheit von Ribose

In einer Einschätzung der EFSA vom Mai 2018 heisst es ( 23 ), 70 mg Ribose pro Kilogramm Körpergewicht seien sicher, auch im Hinblick auf die mögliche Gefahr einer Unterzuckerung (die bei Dosen von 10 g schon beobachtet worden seien).

Bei empfindlichen Personen in Sachen Blutzuckerspiegel seien hingegen nur 36 mg Ribose pro Kilogramm Körpergewicht in Ordnung. Zum Einsatz von Ribose bei Kindern gäbe es hingegen keine Daten/Untersuchungen.

In etlichen Studien mit Ribose als Nahrungsergänzungsmittel wurde bislang nur über wenige Nebenwirkungen berichtet. Eine Einzeldosis von 10 g gilt in vielen Untersuchungen für einen gesunden Erwachsenen als sicher und gut verträglich ( 24 ).

Nichtsdestotrotz werden in den meisten Studien deutlich höhere Dosen mit 15 bis 60 g D-Ribose pro Tag eingesetzt. Bei hohen Dosen werden diese jedoch auf mehrere Einzeldosen pro Tag aufgeteilt, z. B. 4-mal 15 g oder 6-mal 10 g.

In manchen Ribose-Studien werden Nebenwirkungen nicht thematisiert. Dort aber (in einzelnen Fallberichten), wo darauf eingegangen wird, heisst es, D-Ribose sei gut verträglich und hätte auch bei Dosierungen von 50 bis 60 g pro Tag keine Nebenwirkungen gezeigt (7)( 8 ).

Die National Institutes of Health schreiben: „Die Sicherheit als Nahrungsergänzungsmittel ist nicht gut untersucht. Bei bis zu 10 g pro Tag über einen Zeitraum von 8 Wochen bestehen keine Bedenken. Auch sonst sind keine Nebenwirkungen bekannt“ ( 13 ).

Nimmt man mehr als 200 mg Ribose pro Kilogramm Körpergewicht und Stunde, kommt es zu Durchfall, Blähungen, Übelkeit und Bauchschmerzen. Natürlich kann die Verträglichkeit auch individuell anders sein, so dass es schon bei niedrigeren Dosierungen zu Verdauungsbeschwerden kommen könnte.

Berücksichtigt werden muss in jedem Fall die Gefahr einer möglichen Unterzuckerung (Hypoglykämie), wozu wir weiter oben unter „D-Ribose bei Diabetes“ berichten.

In manchen Studien heisst es, D-Ribose stehe im Zusammenhang mit einer Verschlechterung der kognitiven Funktionen und der Entstehung von Demenzen ( 29 )( 30 ) - ein weiterer Grund dafür, D-Ribose nicht langfristig oder dauerhaft einzunehmen.

Ist Ribose bei Fructoseintoleranz verträglich?

Ja, Ribose kann auch bei einer Fructoseintoleranz verwendet werden, da es sich um einen anderen Einfachzucker mit anderen Eigenschaften handelt. Ribose kann zu hohen Anteilen (bis knapp 100 Prozent) resorbiert werden.

Fazit: Ribose einnehmen oder nicht?

D-Ribose kann laut der vorliegenden Studien bei manchen Beschwerden vorteilhafte Wirkungen haben. Wenn Sie an einer der genannten Krankheiten leiden, könnten Sie in Absprache mit Ihrem Arzt die D-Ribose testen – immer unter Berücksichtigung einer möglichen blutzuckersenkenden Wirkung.

Länger als 8 bis 12 Wochen würden wir sie jedoch nicht einnehmen, da Studien zur langfristigen Anwendung fehlen und eben auch Studien zum Zusammenhang mit Demenzen vorliegen. D-Ribose ist also eher für den kurweisen Einsatz geeignet oder auch nur zum sporadischen Einsatz, wenn gerade Bedarf besteht.

Als tägliches Süssungsmittel (etwa statt Zucker) ist die D-Ribose aus verschiedenen Gründen nicht geeignet (siehe oben „Kann man mit D-Ribose backen?“).

Von den üblichen "Faktencheckern" werden die vorliegenden Studien zur D-Ribose als nicht ausreichend bewertet, weil u. a. die Teilnehmerzahl stets so gering war oder die Studien auch methodische Mängel aufgewiesen haben sollen ( 27 ).

Korrektur 22.2.2024: Unter "Die Dosierung von D-Ribose" hatten wir geschrieben, dass 4 - 5 g D-Ribose 1 gestrichenen TL entsprechen. Dies haben wir nun korrigiert in "1 gestrichenen EL".

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.