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Vitamin B12 Mangel - Die Symptome

Wir erklären, welche Symptome ein Vitamin-B12-Mangel hat, mit welchen Tests Sie den Mangel feststellen können, welche Ursachen er haben kann und natürlich auch, wie Sie ein B12-Defizit beheben können.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 17 September 2024

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Vitamin-B12-Mangel betrifft viele Menschen

Ein Vitamin-B12-Mangel betrifft viele Menschen. Bei den jüngeren Menschen sind es in Deutschland 5 bis 7 Prozent der Bevölkerung, bei den älteren sind es sogar bis zu 30 Prozent, die nachweislich mit Vitamin B12 unterversorgt sind. Die Dunkelziffer dürfte noch weit höher sein, da beim üblichen ärztlichen Check Vitaminmängel routinemässig nicht überprüft werden.

Symptomatischer oder asymptomatischer Vitamin-B12-Mangel

Ein Vitamin-B12-Defizit kann lange Jahre ohne Symptomatik bleiben, was daran liegt, dass die körpereigenen Vorräte sehr lange ausreichen. In der Leber und der Muskulatur eines Erwachsenen sind um die 4000 Mikrogramm Vitamin B12 gespeichert. Diese Vorräte werden bei einer fehlenden Zufuhr des Vitamins langsam aufgebraucht, so dass ein Vitamin-B12-Mangel auch erst nach drei oder sogar mehr Jahren symptomatisch werden kann.

Wenn die Vitamin-B12-Werte niedrig sind, aber noch keine Symptome vorliegen, spricht man von einem asymptomatischen Vitamin-B12-Mangel.

Zu einem symptomatischen Vitamin-B12-Mangel gehören offiziell insbesondere die perniziöse Anämie und auch die genannte Hunter-Glossitis. Unspezifischere Symptome hingegen werden ärztlicherseits nicht immer mit einem Vitamin-B12-Defizit in Verbindung gebracht.

Die ersten unspezifischen Symptome eines Vitamin-B12-Mangels

Zu den ersten unspezifischen Symptome eines Vitamin-B12-Defizit gehören die folgenden. Wenn Sie diese bei sich beobachten, lassen Sie Ihren Vitamin-B12-Spiegel überprüfen:

  1. Taubheitsgefühle auf der Haut
  2. Kribbeln in Armen und/oder Beinen
  3. Appetitlosigkeit
  4. Brennen auf der Zunge
  5. eingerissene Mundwinkel
  6. eine spürbare Leistungsschwäche und Gedächtnisschwäche
  7. häufige Stimmungstiefs ohne ersichtlichen Grund
  8. Schwindel
  9. Konzentrationsstörungen
  10. Schlafstörungen
  11. Müdigkeit und Erschöpfung ohne ersichtlichen Grund

Später kommt es zu handfesten Erkrankungen, z. B.:

  1. Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  2. Hämatologische Erkrankungen (= Erkrankungen/Störungen der Blutbildung), wie Anämien, z. B. die perniziöse Anämie. Eine Anämie ist eine Blutarmut.
  3. Demenz oder demenzähnliche Symptome
  4. Krankheiten des Nervensystems: Neuropathien (Nervenkrankheiten), z. B. die funikuläre Myelose mit Gangunsicherheit und Lähmungen; Aufmerksamkeitsdefizitstörungen; Depressionen

Die perniziöse Anämie als Folge eines Vitamin-B12-Defizit

Bei der perniziösen Anämie sind die roten Blutkörperchen vergrössert. Sie enthalten auch mehr Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) als normale Blutkörperchen. Man nennt diese vergrösserten Blutkörperchen auch Megaloblasten, normale Blutkörperchen heissen Normoblasten. Die perniziöse Anämie zählt man folglich zu den megaloblastären Anämien, wozu auch die Folsäuremangelanämie gehört.

Die Symptomatik der megaloblastären Anämie ähnelt der anderer Anämien und besteht aus Müdigkeit, schneller Erschöpfung, verminderter Leistung, Herzrasen, Blässe sowie u. U. eine Hunter-Glossitis. Die Hunter-Glossitis ist eine krankhafte Veränderung der Zunge mit Zungenbrennen, glatter Zungenoberfläche, anfänglich blasser Zunge, später feuerrot gefärbter Zunge.Im Extremfall kann sich aus der perniziösen Anämie eine funikuläre Myelose entwickeln.

Die funikuläre Myelose als Folge eines Vitamin-B12-Mangels

Bei der funikulären Myelose handelt es sich um eine Erkrankung, die der Multiplen Sklerose ähnelt, im Gegensatz zu dieser aber mit der Gabe von Vitamin B12 therapierbar ist. Auch bei der funikulären Myelose kommt es im Gehirn und Rückenmark zu einer Degeneration der Myelinscheiden der Nerven. (Als Myelinscheiden bezeichnet man eine Art Schutzschicht, die die Nervenfasern umgibt). Meist kommt es erst zu Missempfindungen wie Kribbeln oder Schmerzen, im späteren Verlauf zu Gangunsicherheiten, Muskelschwäche und (spastische) Lähmungen. Ist das Gehirn betroffen, zeigen sich kognitive Störungen, Müdigkeit und Psychosen.

So schnell tritt eine Besserung ein

Oft wird gefragt, wie schnell eine Besserung der Vitamin-B12-Mangel-Symptome ein, wenn man beginnt, Vitamin B12 als Nahrungsergänzung einzunehmen. Nimmt man bei Vitamin-B12-Mangel-Erscheinungen Vitamin B12 ein, dann bessert sich die hämatologische Symptomatik meist binnen einer Woche, die neurologische Symptomatik innerhalb von drei Monaten – natürlich abhängig vom Schweregrad.

Der Tagesbedarf

Während man bei einem Vitamin-B12-Mangel meist hohe Vitamin-B12-Dosen einnimmt, um das Defizit schnell zu beheben, benötigt der Körper - hat er seine Speicher einmal gefüllt - täglich nur wenig Vitamin B12. Der Tagesbedarf an Vitamin B12 sieht folgendermassen aus (jeweils in µg (Mikrogramm) pro Tag) ( 2 ):

Tagesbedarf Säuglinge

  1. 0 bis unter 4 Monate: 0,5
  2. 4 bis unter 12 Monate: 1,4

Tagesbedarf Kinder

  1. 1 bis unter 4 Jahre: 1,5
  2. 4 bis unter 7 Jahre: 2,0
  3. 7 bis unter 10 Jahre: 2,5
  4. 10 bis unter 13 Jahre: 3,5
  5. 13 bis unter 15 Jahre: 4,0

Tagesbedarf Jugendliche und Erwachsene

  1. 15 bis unter 19 Jahre: 4,0
  2. 19 bis unter 25 Jahre: 4,0
  3. 25 bis unter 51 Jahre: 4,0
  4. 51 bis unter 65 Jahre: 4,0
  5. 65 Jahre und älter: 4,0
  6. Schwangere: 4,5
  7. Stillende: 5,5

Vitamin-B12-Mangel beheben

Ein Vitamin-B12-Defizit lässt sich sehr leicht beim Arzt, bei einem Heilpraktiker oder auch über einen Heimtest feststellen. Falls bei Ihnen ein solches Defizit vorliegt, können Sie dieses im Allgemeinen sehr leicht wieder beheben, wenn Sie dabei die folgenden Informationen berücksichtigen:

Die Ursachen eines Vitamin-B12-Mangels

Da sich Vitamin B12 im Gegensatz zu all den anderen Vitaminen des B-Komplexes fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln befindet, gelten Veganer als prädestiniert für ein B12-Defizit. Doch auch bei Nicht-Veganern kann sich ein entsprechendes Defizit entwickeln.

Denn manche Medikamente, eine ungesunde Ernährung, Infektionen oder chronische Magen-Darm-Erkrankungen können zu Schäden an Magen und Darm führen, die dann wieder ein B12-Defizit sehr wahrscheinlich werden lassen. Auch Alkoholmissbrauch, Magersucht und allgemeine Mangelernährungsformen (z. B. im Alter, wenn zu wenig oder einseitig gegessen wird), gelten als Ursachen eines Vitamin-B12-Mangels.

Es können also sowohl Veganer als auch Nicht-Veganer betroffen sein - lediglich die Ursache ist meist eine andere.

Bei Allesessern mit B12-Defizit liegt meist eine Magen-Darm-Erkrankung vor, während bei den Veganern einfach der Rohstoff fehlt, weil eine rein pflanzliche Ernährung nur wenig Vitamin B12 enthält, wenn überhaupt und nicht immer an die Einnahme eines Vitamin-B12-Präparates gedacht wird.

Chronische Magen-Darm-Beschwerden als Ursache

Vitamin B12 benötigt einen gesunden Magen-Darm-Trakt, um umfassend resorbiert werden zu können – und zwar aus dem folgenden Grund:

In den Belegzellen der Magenschleimhaut wird der sog. Intrinsic Factor produziert – ein Transporterprotein, an das sich das Vitamin B12 aus der Nahrung heften kann, um dann im Dünndarm (Ileum) resorbiert werden zu können.

Bei einer angeschlagenen Schleimhaut des Magens jedoch kommt es zunächst zu einem Intrinsic-Factor-Mangel und infolgedessen auch zu einem Vitamin-B12-Mangel. Einen angeschlagenen Magen aber haben sehr viele Menschen, und zwar eher Allesesser als Veganer.

Ähnlich verhält es sich bei Darmerkrankungen. Auch diese führen häufig zu einem Vitamin-B12-Mangel, wenn das Vitamin nicht mehr umfassend aufgenommen werden kann, z. B. bei einem Reizdarm mit häufigen Durchfällen oder aber bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder natürlich, wenn bereits Teile des Darms operativ entfernt wurden.

* Vitamin-B12-Kapseln finden Sie hier unter diesem Link.

Sodbrennen als Ursache

Bei Magenproblemen muss es nicht einmal eine schwerwiegende Magenerkrankung sein, wie z. B. eine Gastritis Typ A ( Magenschleimhautentzündung ), die ebenfalls zu einem Vitamin-B12-Mangel führen kann. Es genügt bereits Sodbrennen. Denn viele Menschen nehmen aufgrund von Sodbrennen Säureblocker ein (Protonenpumpenhemmer, wie z. B. Omeprazol) – und genau diese Medikamente fördern die Entstehung eines B12-Defizits.

Omeprazol und ähnliche Säureblocker hemmen nicht nur die Bildung der Magensäure, sondern auch die Bildung des Intrinsic Factors, so dass kein Vitamin B12 mehr (oder zu wenig) aufgenommen werden kann (Malabsorption). Dies betrifft nur Vitamin B12, das in Lebensmitteln enthalten ist. Vitamin-B12-Formen aus Nahrungsergänzungsmitteln können auch bei Magensäuremangel resorbiert werden - insbesondere bei Dosierungen über 500 µg ( 1 ).

Medikamente als Ursache

Insbesondere die folgenden Medikamente können zu einem Vitamin-B12-Mangel führen:

  1. Säureblocker (Protonenpumpenhemmer)
  2. Levodopa (Medikament gegen die Parkinsonkrankheit)
  3. Blutgerinnungshemmer (z. B. ASS)
  4. Manche Antibiotika (z. B. Neomycin, Chloramphenicol)
  5. Metformin, das bekannte Diabetesmedikament, führt zu einem Vitamin-B12-Mangel, da es die Resorption des Vitamins im Darm hemmt. Es kommt zu einer Malabsorption. Die Folge ist, dass 30 Prozent der Metformin-Konsumenten ein B12-Defizit haben (und es meist gar nicht wissen).

Parasiten als Ursache

Auch die Infektion mit einem Fischbandwurm kann zu einem Vitamin-B12-Defizit führen. Mit dem Fischbandwurm infiziert man sich insbesondere durch den Verzehr von rohem Fisch. Der Parasit gibt täglich tausende Eier ab, die leicht im Stuhl nachgewiesen werden können, so dass eine Diagnose einfach ist.

Ein Vitamin-B12-Mangel ist folglich keineswegs ein Problem, das nur vegan lebende Menschen betreffen würde. Es ist ein Vitaminmangel, der sich im Grunde bei jedem zeigen kann, genauso wie andere Vitalstoffmängel ebenfalls.

Die Diagnose

Um einen Vitamin-B12-Mangel festzustellen, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

Bestimmung des Gesamt-Vitamin-B12 im Serum

Viele Ärzte bestimmen noch heute den Gesamt-Vitamin-B12-Spiegel im Blutserum, was aber nicht sinnvoll ist, da dann auch das inaktive B12 mitgemessen wird, das vom Körper sowieso nicht genutzt werden kann.

Es kann also sein, dass dieser B12-Gesamtwert noch vollkommen in Ordnung ist, in Wirklichkeit aber schon ein Vitamin-B12-Defizit vorliegt. Erst wenn der B12-Spiegel schon sehr dramatisch gefallen ist, würde man es am Gesamt-B12-Wert im Blut feststellen können.

Methylmalonsäure-Bestimmung im Urin (MMA-Test)

Die einfachste Methode ist der Vitamin-B12-Urintest, den man im Internet bestellen und zu Hause selbst durchführen kann. Bei diesem Test wird der Gehalt an Methylmalonsäure im Urin gemessen, der bei einem Vitamin-B12-Mangel erhöht ist (im Urin und auch im Blut).

Da es jedoch auch Menschen gibt (besonders bei den über 70-jährigen), die erhöhte Methylmalonsäurewerte aufweisen, ohne ein B12-Defizit zu haben und ausserdem (in jeder Altersstufe) auch eine Darmflorastörung den Methylmalonsäurewerte verfälschen kann, sollte man sicherheitshalber noch einen weiteren Test durchführen (wenn der Methylmalonsäure-Test erhöht war). Bei diesem Test misst man den sog. Holo-Transcobalamin-Wert (Holo-TC) im Blut.

Transcobalamin ist dabei das Transporterprotein für Vitamin B12 (Cobalamin). Wenn sich das aktive Vitamin B12 an das Transcobalamin bindet, dann nennt man diese Verbindung Holo-Transcobalamin

Holo-TC-Test im Blut

Beim Holo-TC-Test wird nur das aktive Vitamin B12 gemessen, so dass ein Vitamin-B12-Mangel auch schon in seinen Anfängen erkannt werden kann und nicht erst, wenn die körpereigenen Vitamin-B12-Speicher schon mehr oder weniger stark geleert sind. Natürlich kann man auch nur den Holo-TC-Wert bestimmen lassen.

Der Methylmalonsäure-Test ist dann nicht zusätzlich nötig. Er bietet sich insbesondere für jene an, die sich nicht so gerne Blut nehmen lassen und ist ausserdem als Heimtest erhältlich.

Homocystein-Bestimmung im Blut

Im Blut kann überdies zur Absicherung der Homocysteinwert bestimmt werden. Ist er erhöht, könnte ein Vitamin-B12-Mangel – aber auch ein Folsäuremangel und/oder Vitamin-B6-Mangel – im Spiel sein (oder alle drei Mängel zusammen).

Die Referenzwerte für Vitamin B12

Nachfolgend finden Sie die Referenzwerte für Vitamin B12 (für Erwachsene), so dass Sie Ihre Messwerte richtig einordnen können.

Referenzwerte für Vitamin B12 im Serum

Falls Ihr Arzt das Vitamin B12 im Serum misst und dieses zu niedrig ist, liegt eindeutig ein Vitamin-B12-Mangel vor. Ist es jedoch normal, aber im unteren Bereich der Normalwerteskala angesiedelt (niedrig-normal), sollten Sie noch weitere Werte bestimmen lassen, etwa den Holo-TC-Wert oder den MMA-Test. Denn der Serum-Vitamin-B12-Spiegel kann noch normal sein, wenn in Wirklichkeit bereits ein B12-Defizit vorliegt, so dass sich die Serum-Messung nicht für die Diagnose eines beginnenden Mangels eignet:

  1. Normal: 300 - 900 pg/ml (220 - 665 pmol/l)
  2. möglicher Mangel: 200 - 300 pg/ml (150 - 220 pmol/l)
  3. Mangel: unter 200 pg/ml (150 pmol/l)
  4. starker Mangel: unter 150 pg/ml (110 pmol/l)

Referenzwerte für Methylmalonsäure MMA im Urin und im Blut

Die Referenzwerte für die Bestimmung der Methylmalonsäure im Urin sind die folgenden:

  1. B12-Defizit unwahrscheinlich: Werte unter 1,5 mg MMA pro g Kreatinin
  2. B12-Defizit wahrscheinlich: Werte zwischen 1,5 und 2,5 mg MMA pro g Kreatinin
  3. B12-Defizit: Werte, die höher sind als 2,5 mg MMA pro g Kreatinin

Die Referenzwerte für die Bestimmung der Methylmalonsäure im Blutserum sind die folgenden:

  1. B12-Defizit unwahrscheinlich: Werte zwischen 9 und 32 µ/l (entspricht etwa Werten zwischen 76 und 280 nmol/l)
  2. B12-Defizit wahrscheinlich: Werte von mehr als 32 µg/l (entspricht etwa 280 nmol/l)

Wenn gleichzeitig ein niedriger Holotranscobalaminspiegel vorliegt, kann man sicher von einem manifesten Vitamin-B12-Mangel ausgehen.

Referenzwerte für Holotranscobolamin im Serum

Die Referenzwerte für die Bestimmung des Holotranscobalamins im Serum sind die folgenden:

  1. B12-Defizit unwahrscheinlich: bei Werten von über 70 pmol/l
  2. B12-Defizit möglich/grenzwertiges Ergebnis: 35 – 70 pmol/l
  3. B12-Defizit wahrscheinlich: bei Werten von unter 35 pmol/l

Da auch bei einer Niereninsuffizienz niedrige Holo-TC-Spiegel vorliegen, sollten insbesondere bei älteren Menschen immer auch die Nierenwerte überprüft werden.

Unterschiedliche Einheiten: Wie Sie umrechnen

Falls Ihr Vitamin-B12-Wert im Serum bestimmt wurde, aber Ihr Ergebnis mit einer anderen Einheit angegeben wurde, können Sie es folgendermassen umrechnen und dann wieder mit den obigen Referenzwerten vergleichen (10):

  1. pmol/l x 1,355 = pg/ml = ng/l
  2. ng/l x 1 = pg/ml

Berücksichtigen Sie aber, dass sich Referenzwerte oft je nach Analyseart und Labor auch unterscheiden können, so dass Sie sich vorsichtshalber an den Referenzwerten des jeweiligen Labors orientieren sollten.

So wird Vitamin B12 vom Körper aufgenommen

Vitamin B12 kann über zwei Mechanismen vom Körper aufgenommen werden:

  1. über die aktive Aufnahme mittels Transporterproteine (Intrinsic Factor) können pro Mahlzeit nicht mehr als 1,5 Mikrogramm Vitamin B12 aufgenommen werden.
  2. über die passive Aufnahme mittels Diffusion können - je nach Dosis - die folgenden Anteile resorbiert werden: Nimmt man Mengen unter 0,5 µg Vitamin B12 ein, dann können davon 50 Prozent resorbiert werden, bei einer Einnahmemenge von 1 µg werden davon 20 Prozent resorbiert. Nimmt man 500 µg zu sich, können davon 1 Prozent resorbiert werden. Bei 1000 µg geht man von 10 bis 12 µg aus, die aufgenommen werden können (jeweils ohne Transporterproteine) (1).

* Vitamin-B12-Kapseln finden Sie hier unter diesem Link.

Weitere Informationen zu Vitamin B12 finden Sie hier:

  1. Was ist Vitamin B12 und welche Aufgaben hat Vitamin B12
  2. Lebensmittel mit Vitamin B12
  3. Überdosierung von Vitamin B12

So können Sie einen Vitamin-B12-Mangel beheben

Steht nun fest, dass ein Vitamin-B12-Mangel vorhanden ist, dann stellt sich natürlich die Frage, wie man diesen wieder beheben kann. Die erforderlichen Massnahmen richten sich nach der Ursache des Defizits.

Vitamin-B12-Mangel bei chronischen Magen-Darm-Beschwerden beheben

Wenn Sie an chronischen Magen-Darm-Beschwerden leiden, sollte die Optimierung Ihrer Magen-Darm-Gesundheit im Mittelpunkt des weiteren Vorgehens stehen. Zeitgleich ist ein hochdosiertes Vitamin-B12-Präparat (Tagesdosis ab 500 Mikrogramm) sinnvoll, da dieses per passive Diffusion aufgenommen werden kann, also oft auch bei angeschlagenem Magen-Darm-Trakt die bisherige Unterversorgung beheben kann.

In manchen Fällen sind Vitamin-B12-Injektionen eine noch bessere Lösung, besonders wenn ein bereits ausgeprägter Vitamin-B12-Mangel vorliegt. Sie werden intramuskulär, also in den Muskel, gegeben und können so ein B12-Defizit meist innerhalb weniger Wochen beheben.

Vitamin-B12-Mangel bei Medikamenteneinnahme beheben

Wenn Sie Medikamente einnehmen, die zu einem B12-Defizit beitragen können, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob diese noch erforderlich sind oder ob sie sie absetzen können. Wenn Sie Ihre Medikamente weiter einnehmen müssen, fragen Sie Ihren Arzt, ob es ausreicht, wenn Sie regelmässig ein Vitamin-B12-Präparat einnehmen oder – wenn Ihr Defizit ausgeprägt ist – ob Sie nicht besser zunächst eine B12-Spritzen-Kur erhalten sollten, da sich Ihr B12-Defizit andernfalls womöglich nicht oder nur langsam beheben lässt.

Ernährungsbedingten Vitamin-B12-Mangel beheben

Hat sich der Vitamin-B12-Mangel infolge einer veganen Ernährung oder anderer unbekannter Ursachen entwickelt, können Sie das Problem über eine regelmäßige Zufuhr eines Vitamin-B12-Präparates beheben. Dazu stehen ganz unterschiedliche Präparate zur Verfügung.

Vitamin-B12-Mangel mit diesen Präparaten beheben

Wenn Sie ein ausgeprägtes Vitamin-B12-Defizit beheben möchten, sind hochdosierte Vitamin-B12-Präparate mit einer Tagesdosis von 1000 Mikrogramm Vitamin B12 empfehlenswert.

Tropfen und Kapseln mit Vitamin B12

Ideal sind Tropfen- und Kapsel-Präparate, die eine Mischung der besten Vitamin-B12-Formen enthalten, also das Speicher-Vitamin-B12 (Hydroxocobalamin) und die aktiven B12-Formen (Methylcobalamin und Adenosylcobalamin), z. B.* Vitamin-B12-Komplex.

Nasentropfen mit Vitamin B12

Auch Vitamin-B12-Nasentropfen sind inzwischen im Handel erhältlich. Das Vitamin kann hier über die Nasenschleimhaut aufgenommen werden, so dass der Magen-Darm-Trakt umgangen wird.

Zahncreme mit Vitamin B12

* Zahncremes mit Vitamin B12 können ebenfalls dazu beitragen, den Tagesbedarf an Vitamin-B12 zu decken. Sie müssen täglich mindestens zweimal verwendet werden, um den Vitamin-B12-Spiegel beeinflussen zu können.

In einer Studie von 2017 erhöhte sich bei Veganern, die 12 Wochen lang eine entsprechende Zahncreme benutzten, sowohl der Holo-TC-Wert als auch der B12-Wert im Serum deutlich, letzterer stieg um durchschnittlich 81 pg/ml, was recht viel ist. Bei Werten von unter 150 bis 200 pg/ml liegt ein Vitamin-B12-Mangel vor. Werte ab 300 pg/ml gelten als normal, so dass man mit der regelmässigen Anwendung einer angereicherten Zahncreme seine B12-Werte kontinuierlich verbessern bzw. gesunde Werte halten kann.

Spritzen beheben Vitamin-B12-Mangel meist schnell

Auch bei einem ernährungsbedingten Vitamin-B12-Mangel können – wenn der Wert schon sehr niedrig ist – intramuskuläre Vitamin-B12-Injektionen zum Einsatz kommen (z. B. von Medivitan). Meist werden diese einige Wochen lang ein- bis zweimal wöchentlich gegeben, in den Muskel des Allerwertesten. Denn allein die orale Zufuhr von Vitamin-B12-Präparaten oder die Verwendung einer angereicherten Zahncreme reichen oft nicht aus, um das Defizit schnellstmöglich zu beheben und die Beschwerden zu bessern.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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