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Vitamin B12 schützt Gehirn und Nerven

Vitamin B12 wird in nur winzigen Mengen benötigt, ist aber dennoch ein äusserst wichtiges Vitamin. Es schützt das gesamte Nervensystem, hilft bei der Regeneration von Nervenzellen und sorgt daher für gute Konzentrationsfähigkeit und ein gesundes Gehirn bis ins hohe Alter. Umgekehrt kann ein Vitamin-B12-Mangel zu einer eingeschränkten geistigen Leistungsfähigkeit führen, ja sogar zu einer Schrumpfung des Gehirns und zu Demenz. Überprüfen Sie daher Ihren Vitamin-B12-Spiegel rechtzeitig und sorgen Sie bei einem Mangel für eine bessere Versorgung mit Vitamin B12.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 17 September 2024

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Vitamin B12 für Gehirn und Nerven

Vitamin B12 hat viele verschiedene Funktionen und Aufgaben im Organismus. Das Vitamin ist an der Bildung des Blutes und der Zellteilung beteiligt. Daher wird es besonders dort benötigt, wo sich die Zellen sehr schnell teilen, z. B. in der Darmschleimhaut oder im Blut. Ebenfalls dringend wird das Vitamin im Nervensystem gebraucht. Dort bildet, regeneriert und schützt es die sogenannte Myelinscheide, die die Nervenzellen umgibt.

Aus diesem Grunde ist B12 auch jenes Vitamin, das im Alter das Gehirn und Nervensystem vor Schäden schützen kann, so dass sich Demenz und Alzheimer bedeutend seltener oder langsamer entwickeln, wenn der Mensch gut mit dem Vitamin versorgt ist. Ja, ein ausreichend hoher Vitamin-B12-Spiegel soll gar der Parkinson-Krankheit und der Multiplen Sklerose vorbeugen helfen bzw. ihr Fortschreiten verlangsamen. Und bei der Polyneuropathie sowie der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) setzt man hochdosiertes Vitamin B12 zum Nervenschutz in der Therapie ein.

B12-Mangel lässt Gehirn schrumpfen

Im Jahr 2008 schrieben Forscher in der Fachzeitschrift Neurology, dass bei älteren Menschen das Gehirnvolumen umso stärker abnimmt, je niedriger ihr B12-Spiegel ist ( 1 ). Ähnliches berichteten im Jahr 2011 Wissenschaftler vom Rush University Medical Center. Sie untersuchten 120 ältere Menschen im Alter von über 65 Jahren. Immer wenn vier von fünf Marker für einen Vitamin-B12-Mangel (z. B. Homocystein, Methylmalonsäure etc.) sprachen, dann war immer auch das Gehirnvolumen kleiner und die Ergebnisse von kognitiven Tests fielen schlechter aus ( 5 ).

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Schon milder Mangel kann geistigen Verfall beschleunigen

An der Tufts University in Boston fand man 2012 heraus, dass schon ein milder B12-Mangel als Indikator für ein erhöhtes Demenzrisiko angesehen werden könne. Denn bereits ein schwacher Mangel führe bei älteren Menschen zu einem beschleunigten geistigen Verfall – wie Untersuchungen an fast 550 Personen ergeben hatten ( 7 ).

Dass ein schwerer Mangel rasch zu neuropsychiatrischen Symptomen (Halluzination, Euphorie, Wahnvorstellungen, Angst, Apathie etc.) führen kann, ist bekannt. Doch weiss man jetzt, dass auch ein milder Mangel schon negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat und ausserdem viel mehr Senioren betrifft, als man bisher gedacht hatte.

Die beiden Hauptursachen für die starke Verbreitung eines B12-Mangels unter Senioren sind einerseits Magen-Darm-Beschwerden und andererseits Arzneimittelnebenwirkungen. Bei Magen-Darm-Beschwerden, die bei Senioren sehr häufig auftreten, kann das Vitamin nicht mehr gut resorbiert werden. Zu den Arzneimitteln, die die Aufnahme des Vitamins blockieren können, zählen unter anderem die Säureblocker (bei Sodbrennen verordnet oder auch als sog. Magenschutz), Gichtmedikamente und Gerinnungshemmer (auch Blutverdünner genannt). Auch das Diabetesmedikament Metformin kann einen Vitamin-B12-Mangel mitverursachen.

"Unsere Beobachtungen lassen vermuten, dass ein kognitiver Verfall auch das Resultat einer ungenügenden B12-Versorgung sein kann. Das Aufrechterhalten eines gesunden B12-Spiegels sollte daher in jedem Fall angestrebt werden",

so Dr. Paul Jacques, Studienautor und seinerzeit Direktor des Nutrition Epidemiology Program an der Tufts University. Da gerade ältere Menschen aber häufig Probleme damit haben, das Vitamin aus der Nahrung zu resorbieren, sollten sie sicherheitshalber ein entsprechendes Präparat zu sich nehmen (um einem Mangel vorzubeugen oder einen solchen zu beheben).

Je weniger Vitamin B12, umso höher das Alzheimerrisiko

Auch in Schweden forscht man in dieser Richtung und schrieb im Jahr 2012 im Journal of Internal Medicine, dass Menschen, die sich Vitamin-B12-reich ernähren, besser vor Alzheimer geschützt seien. Man untersuchte für diese Studie die Holotranscobalaminwerte (aktives B12 im Blut) und die Homocysteinwerte im Blut von 271 Menschen zwischen 65 und 79 Jahren, die zu Beginn der Untersuchung noch keine Demenz entwickelt hatten.

Homocystein ist ein körpereigenes, aber toxisches Zwischenprodukt, das bei der Verstoffwechslung von Proteinen entsteht. Aufgrund seiner Giftigkeit – es kann die Blutgefässe schädigen – wird es im gesunden Organismus schnell abgebaut. Für diesen Abbau sind jedoch drei Vitamine erforderlich: Vitamin B12, Vitamin B6 und Folsäure (die ebenfalls zur Gruppe der B-Vitamine gehört). Je höher also der Homocysteinwert, umso gravierender ein Vitamin-B-Mangel.

Nach sieben Jahren hatten 17 der Teilnehmer Alzheimer. Die Forscher stellten nun fest, dass für jeden kleinsten Anstieg des Homocysteinwertes das Alzheimerrisiko um 16 Prozent anstieg. Gleichzeitig sank das Alzheimerrisiko bei jedem kleinsten Anstieg des B12-Spiegels um 2 Prozent. Andere möglicherweise beeinflussende Faktoren konnten dabei ausgeschlossen werden, wie z. B. Alter, Geschlecht, Nikotinkonsum, Blutdruck, Gewicht und Bildung.

Hohe Homocysteinwerte stellten iranische Forscher im Jahr 2013 auch bei Patienten mit Multipler Sklerose fest. Gleichzeitig hatten die Betroffenen niedrige B12- und Folsäure-Spiegel, so dass man bei dieser Krankheit so früh wie möglich für gesunde Vitamin-B-Spiegel sorgen sollte ( 10 ).

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Niedrige Vitamin-B12-Werte bei Autisten und Schizophrenie

Wie niedrige Vitamin-B12-Werte sogar zu neuropsychischen Störungen führen können, las man im Januar 2016 in einem Artikel im Journal Public Library of Science One (PLOS One). Dr. Richard Deth, Professor für Pharmakologie an der Nova Southeastern University entdeckte mit einem internationalen Team, dass der B12-Spiegel nicht nur bei älteren Menschen sehr niedrig war, sondern auch bei Menschen mit Schizophrenie und bei autistischen Kindern unter 10 Jahren. Ja, autistische Kinder wiesen gar nur ein Drittel der B12-Werte gesunder Kinder auf ( 2 )

Allerdings wurden hier die B12-Werte im Gehirn gemessen. Wenn dort der Spiegel sinke, zeige sich das im Blut noch lange nicht, erklärte Dr. Deth. Diese enormen B12-Defizite im Gehirn könnten erklären, warum die Betroffenen neurologische und neuropsychiatrische Symptome zeigen. Denn während eine gewisse(!) Abnahme der B12-Werte im Alter normal sei, können niedrige B12-Spiegel in jungen Jahren die Entwicklung der Nerven und des Gehirns beeinträchtigen. Wer nun im Alter einen stärkeren Abfall des B12-Spiegels erleidet, als dies normalerweise üblich ist, verliert mit zunehmendem Alter die Lernfähigkeit und das Erinnerungsvermögen.

Antioxidantien und Vitamin B12 einnehmen

Autismus und Schizophrenie stehen in engem Zusammenhang mit oxidativen Prozessen im Gehirn. Möglicherweise seien die oxidativen Prozesse auch für die Abnahme des B12-Spiegels verantwortlich, vermutet man. Jetzt heisse es zu überprüfen, ob die Einnahme von Antioxidantien (wie z. B. Glutathion zur Reduzierung der oxidativen Prozesse) und von Vitamin B12 (in Form von Methylcobalamin) bei den genannten Erkrankungen hilfreich sein könnte.

Vitamin B12 als Nahrungsergänzung – Was es zu beachten gilt

Wenn Sie Vitamin B12 als Nahrungsergänzung einnehmen möchten, dann empfiehlt sich das Methylcobalamin – die am besten aufnehmbare und verwertbare Vitamin-B12-Form. Häufig gibt es in Nahrungsergänzungsmitteln auch das rein synthetische Cyanocobalamin. Es ist in der Herstellung billiger, doch nicht so gut bioverfügbar wie Methylcobalamin.

Manchmal ist Methylcobalamin mit Hydroxocobalamin kombiniert. Dabei handelt es sich um eine Speicherform von B12, die vom Organismus rasch in aktives B12 umgewandelt werden kann. Details zum Tagesbedarf, zur Dosis und zur Einnahmehäufigkeit des Vitamins haben wir hier beschrieben: Vitamin B12

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

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