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  • Frau am Strand mit Depressionen
2 min

Antibabypille erhöht das Risiko für Depressionen

Depressionen sind häufige psychische Erkrankungen, die die Lebensqualität Betroffener stark einschränken. Eine kürzlich veröffentlichte Studie ergab, dass die Einnahme der Antibabypille das Erkrankungsrisiko deutlich erhöhen kann.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 16 Februar 2024

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Depressionen durch die Pille?

Die Antibabypille kann zahlreiche Nebenwirkungen haben, wie Kopfschmerzen, Zwischenblutungen, Libidoverlust, aber auch Stimmungsschwankungen. Letztere können sich durch die Pille offenbar bis hin zu Depressionen steigern – wie eine Studie zeigte, die im Juni 2023 im Fachjournal Epidemiology and Psychiatric Sciences veröffentlicht wurde ( 1 ).

Die beteiligten Forscher analysierten dazu Daten von über 264.000 britischen Frauen. Von diesen Frauen hatten etwa 80 % zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Leben die Antibabypille eingenommen. Es zeigte sich, dass das Risiko für Depressionen besonders in den ersten beiden Jahren der Pilleneinnahme deutlich erhöht war (um 130 % im Vergleich zu Frauen, die niemals orale Verhütungsmittel eingenommen hatten). Die Wissenschaftler erklärten dies damit, dass es bei Beginn der Anwendung der Pille zu verstärkten hormonellen Schwankungen kommen kann, wodurch deren Effekt auf die Psyche besonders ausgeprägt ist.

Das erhöhte Risiko für Depressionen nahm jedoch mit zunehmender Einnahmedauer der Pille ab. Dennoch hatten Frauen, die mit der Pille verhüteten, ein höheres Risiko, irgendwann in ihrem Leben an Depressionen zu erkranken.

Depressionen sind ein komplexes Krankheitsbild mit zahlreichen Einflussfaktoren. Unter vorigem Link finden Sie einen ausführlichen Beitrag zu diesem Thema und erhalten Informationen über die verschiedenen Ursachen von Depressionen und was Sie dagegen unternehmen können. Im folgenden Link lesen Sie Tipps für die passende Ernährung gegen Depressionen.

Erhöhtes Risiko bei Jugendlichen

Die Forscher fanden weiterhin heraus, dass bei Frauen, die die Pille abgesetzt hatten, nach dem Absetzen immer noch ein erhöhtes Risiko für Depressionen bestand, falls diese Frauen die Pille bereits in ihrer Jugend (unter 20 Jahren) eingenommen hatten. Für Frauen, die die Pille nur im erwachsenen Alter angewendet hatten, bestand nach dem Absetzen kein erhöhtes Risiko mehr an einer Depression zu erkranken.

Die Wissenschaftler vermuten, dass das erhöhte Risiko, im späteren Leben an einer Depression zu erkranken, bei Frauen, die als Jugendliche die Pille eingenommen hatten, darauf beruht, dass das Gehirn in seiner Entwicklungsphase eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber den eingenommenen Geschlechtshormonen aufweist. Es könnte durch die Einnahme der Pille zu dauerhaften Veränderungen im Gehirn kommen.

Weitere Informationen über den Einfluss der Pille auf das Gehirn, über verschiedene Nebenwirkungen der Pille und über den Einfluss von hormonellen Verhütungsmethoden auf das Brustkrebsrisiko erhalten Sie unter den vorigen Links. Weiterhin erfahren Sie auf unserer Seite, warum die Pille zu Nährstoffmangel führen kann.

Sie möchten wissen, welche Alternativen es gibt? Dann lesen Sie unter den folgenden Links über natürliche Verhütung, die Berechnung des Eisprungs und über die Verhütung mit Pflanzen.

Risiko für Depressionen durch Pille wird unterschätzt

Die Forscher (1) vermuten, dass das Risiko für die Entstehung von Depressionen durch die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln sogar noch größer sein könnte, als die Ergebnisse der Studie zeigen. So könnten Frauen, die z. B. aufgrund von Stimmungsschwankungen die Pille eigenständig abgesetzt haben, bevor sie weitere psychische Folgen entwickelt haben, aus der Erfassung herausgefallen sein.

Viele wissenschaftliche Studien zeigen mittlerweile die vielfältigen Nebenwirkungen von hormonellen Verhütungsmitteln. Informieren Sie sich über Alternativen, besonders wenn Sie bereits Beschwerden haben, die mit dem jeweiligen Verhütungsmittel in Zusammenhang stehen könnten.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.