Zentrum der Gesundheit
  • Frau zeigt Vitamin D
3 min

Vitamin D3 reduziert Sterblichkeit durch Krebs

Vitamin-D-Mangel ist bei Krebspatienten häufig. Immer wieder heisst es aber, der Mangel sei die Folge der Erkrankung und nicht unbedingt eine Ursache, weshalb auch die Einnahme des Vitamins keinen Sinn mache. Forscher zeigten nun aber, dass eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D die Sterblichkeit bei Krebs reduzieren kann.

Aktualisiert: 23 Mai 2023

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Vitamin D einnehmen: Weniger Todesfälle durch Krebs

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist in Sachen Vitamin D äusserst aktiv. Wir haben schon 2021 von einer Studie der entsprechenden Forschergruppe berichtet, in der es hiess, dass wir in Deutschland 30.000 weniger Krebstodesfälle hätten, wenn alle Menschen ab 50 regelmässig Vitamin D einnehmen würden.

In der Juni-Ausgabe 2023 von Ageing Research Reviews erschien eine weitere Arbeit des DKFZ zu diesem Thema. Darin hiess es: Wenn täglich Vitamin D3 eingenommen wird, dann reduziert dies die Sterblichkeit durch Krebs um 12 Prozent ( 1 ). Es handelt sich dabei um eine Analyse von 14 Studien höchster Qualität mit insgesamt 105.000 Teilnehmern.

Gute Vitamin-D-Versorgung: Günstigere Prognosen

Vitamin-D-Mangel ist weltweit sehr häufig und wird besonders bei Menschen mit chronischen Erkrankungen und so auch oft bei Krebspatienten festgestellt. In Deutschland liegen die Vitamin-D-Spiegel von 15 Prozent der Allgemeinbevölkerung unter den Mindestwerten. Bei Patienten mit Darmtumoren aber sind es 59 Prozent der Betroffenen, die in Sachen Vitamin D einen zu niedrigen Wert aufweisen (unter 12 ng/ml).

Auch weiss man aus Metaanalysen, dass ein erhöhtes Risiko für Lungen-, Darm-, Brust-, Lymphdrüsen- und Blasenkarzinomen besteht, wenn die Betroffenen einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel haben. Liegt ein Vitamin-D-Mangel bei Tumorerkrankungen vor, dann ist dies auch noch mit einer ungünstigeren Prognose verbunden. Gleichzeitig ist bekannt, dass Vitamin-D-Spiegel über 20 ng/ml zu einer besseren Prognose bei Brust- und Darmtumoren führen.

Wenn Sie sich die Tabelle in unserem Artikel über Vitamin-D-Mangel ansehen, werden Sie feststellen, dass der oben als „Mindestwert“ bezeichnete Wert von 12 ng/ml im Grunde nicht bedeutet, dass der jeweilige Mensch ausreichend mit Vitamin D versorgt ist. Im Gegenteil, es handelt sich noch immer um einen Mangelwert. Denn Werte von unter 20 ng/ml gelten auch offiziell als Mangel mit erhöhtem Risiko für Knochenerkrankungen. Selbst bei Werten zwischen 20 und 30 ng/ml heisst es von Seiten des NAM (National Academy of Medicine, früher IOM Institute of Medicine), dass dies nicht für alle Menschen ausreichend sei, um Knochenerkrankungen zu verhindern, so dass Werte zwischen 30 und 50 ng/ml angestrebt werden sollten – zumal man das Vitamin ja nicht nur für die Knochen braucht, sondern für viele andere Körperfunktionen mehr.

Besser täglich niedrige Dosis als selten hohe Dosis

Das Team um Ben Schöttker (Epidemiologe am DKFZ) stellte bei seiner Auswertung von 14 Studien fest, dass Vitamin D3 die Krebssterblichkeit reduzieren kann – aber nur wenn es täglich in niedriger Dosierung genommen wird (400 – 4000 IE pro Tag), aber nicht, wenn es sporadisch in hohen Dosen eingenommen wird (z. B. 1-mal im Monat 60.000 bis 120.000).

Wichtig war auch, dass am besten schon vor der Krebsdiagnose mit der Einnahme begonnen wurde. Ausserdem würden – so Schöttker – besonders Menschen 70 plus von der Vitamin-D-Einnahme profitieren, da in diesem Alter deutlich häufiger Krebs diagnostiziert würde als z. B. mit 50.

Interessant war auch, dass nicht nur Leute, die zuvor einen Vitamin-D-Mangel hatten, von der Supplementierung einen Vorteil hatten, sondern auch jene, die keinen Mangel gehabt hatten.

Vitamin D: Prävention von Krebstodesfällen

Nichtsdestotrotz ist es sinnvoll, vor einer Supplementierung den aktuellen Vitamin-D-Spiegel messen zu lassen, damit man bei einem konkreten Mangel auch höhere Dosen einnehmen kann, um den Mangel zu beheben (z. B. täglich 4000 IE). Ist kein Mangel da, kann man hingegen bei niedrigeren Dosierungen bleiben (z. B. täglich 800 bis 1000 IE). Im folgenden Link finden Sie alle Tipps und Hinweise zur richtigen Einnahme von Vitamin D.

Hermann Brenner, Epidemiologe und Präventionsexperte beim Deutschen Krebsforschungszentrum erklärte: „Die Studie zeigte das Potenzial einer Nahrungsergänzung mit Vitamin D zur Prävention von Krebstodesfällen. Die regelmässige Einnahme von Vitamin D kostet zudem wenig und birgt kaum Risiken.“

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.

Liebe Leserinnen und Leser,
Hier haben Sie die Möglichkeit, bei unseren Artikeln einen Kommentar zu hinterlassen.
Wir freuen uns über Lob, aber auch über konstruktive Kritik. Wenn Sie Kritik anbringen, geben Sie bitte auch die Quelle/Studie an, auf die Sie sich beziehen.
Kommentare, die Werbung enthalten, werden nicht veröffentlicht.
Kommentare, bei denen User ihre E-Mail-Adresse als Username angeben, um zum Zwecke des Produktverkaufs oder für Dienstleistungen kontaktiert werden zu können, werden ebenfalls nicht veröffentlicht.
Lieben Dank, Ihre Redaktion vom Zentrum der Gesundheit

Quellen
  1. (1) Kuznia S, Zhu A, Akutsu T, Buring JE, Camargo CA Jr, Cook NR, Chen LJ, Cheng TD, Hantunen S, Lee IM, Manson JE, Neale RE, Scragg R, Shadyab AH, Sha S, Sluyter J, Tuomainen TP, Urashima M, Virtanen JK, Voutilainen A, Wactawski-Wende J, Waterhouse M, Brenner H, Schöttker B. Efficacy of vitamin D3 supplementation on cancer mortality: Systematic review and individual patient data meta-analysis of randomised controlled trials. Ageing Res Rev. 2023 Jun;87:101923.