Zentrum der Gesundheit
  • Parkinson durch Milch?
4 min

Parkinson durch Milch?

Früher wurden Pestizide eingesetzt, die mittlerweile aufgrund ihrer Giftigkeit längst verboten sind. Dennoch befinden sie sich nach wie vor in unserer Umwelt, im Grundwasser und auch in Lebensmitteln. Eine Studie zeigt: Pestizide, mit denen noch in den 1980er Jahren die Kuhmilch stark belastet war, können zur Entwicklung der Parkinson Krankheit beitragen.

Aktualisiert: 01 September 2023

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Milch erhöht Parkinson-Risiko

Milch kann zu allerlei Krankheiten führen bzw. diese begünstigen, darunter auch die Parkinson Krankheit. Die Parkinson Krankheit wird auch Schüttellähmung genannt. Es handelt sich um eine Krankheit des Nervensystems. Betroffene zittern unkontrolliert, erst an einzelnen Gliedmassen, z. B. der Hand oder dem Arm, irgendwann am ganzen Körper. Auch fällt es immer schwerer, sich zu bewegen, da der Körper nach und nach zu erstarren scheint.

Um die 300.000 Menschen sind allein in Deutschland von der Parkinson Krankheit betroffen, und jedes Jahr kommen etwa 15.000 Neuerkrankte hinzu. In der Schweiz sind es 15.000 Erkrankte. Besonders dramatisch ist, dass jeder zehnte jünger als 40 Jahre ist und die Schulmedizin weder die Ursachen noch heilende Therapien kennt.

Wie Milch die Parkinson-Entstehung fördern kann

Welchen Einfluss hat nun die Milch auf die Entstehung der Parkinson Krankheit? Milch fördert zunächst einmal chronische Entzündungsprozesse und schafft schon allein dadurch die Basis für zahlreiche Krankheiten, die allesamt mit chronischen Entzündungen einhergehen (Gelenkerkrankungen, Arteriosklerose, Krebs, Alzheimer, selbst Bluthochdruck und Diabetes).

Auch bei der Parkinson Krankheit können chronische Entzündungsprozesse beobachtet werden, so dass dies Grund genug ist, die entzündungsfördernde Milch zu meiden. Doch auch über andere Wege kann die Milch (und auch Fleisch) zu Parkinson führen, wie wir hier erklärt haben: Getarnte Krankheitserreger in Milch und Fleisch

Parkinson-Risiko für Milchtrinker doppelt so hoch

Im Jahr 2005 wurde ferner eine Studie der Korea University veröffentlicht, aus der sich ergeben hatte, dass Männer, die täglich mehr als einen halben Liter Milch trinken, im Vergleich zu Männern ohne Milchkonsum ein mehr als doppelt so hohes Risiko haben, im weiteren Leben eine Parkinson-Krankheit zu entwickeln ( 5 ).

Man hatte für diese Studie etwa 7.500 Männer über 30 Jahre lang medizinisch begleitet. 108 der Teilnehmer erkrankten schliesslich an Parkinson – und zwar aus der Gruppe jener Männer, die am meisten Milch zu sich genommen hatten. Ja, das Erkrankungsrisiko stieg mit der Menge des täglichen Milchkonsums.

Erst glaubte man, der hohe Calciumanteil könnte das Problem sein. Das aber war nicht der Fall, da Männer, die grössere Mengen von anderen calciumreichen Lebensmittel zu sich nahmen, kein erhöhtes Parkinson-Risiko zu haben schienen.

Der ursächliche Zusammenhang blieb seinerzeit also unklar. Doch vermutete man schon damals, dass gemeinsam mit der Milch möglicherweise vermehrt Neurotoxine, also Nervengifte aufgenommen werden, die dann das Gehirn so belasten, dass sich die parkinsontypischen Schäden ergeben.

Pestizide gehören zu den Parkinson-Ursachen

In einer Studie aus Dallas stellten Mediziner vom Southwestern Medical Center im Jahr 2009 dann auch fest, dass 76 Prozent ihrer Parkinsonpatienten mit Rückständen so genannter Organochlorpestizide belastet waren. Von den gesunden Kontrollpersonen hingegen war nur jeder Dritte betroffen ( 4 ).

Studienleiter Professor Dwight German erklärte, dass man schon lange einen Zusammenhang zwischen Pestiziden und der Parkinson Krankheit vermutet habe, dass sie nun aber zum ersten Mal konkrete Chemikalien gefunden hätten, die als mögliche Parkinsonursache in Frage kämen: Die Organochlorverbindungen.

Organochlorpestizide wurden über 60 Jahre lang in der Schweiz, in Deutschland und natürlich auch in den benachbarten Ländern grossflächig eingesetzt. Erst in den 1970er Jahren wurde ihr Einsatz bei uns grösstenteils verboten. Der Grund: Es handelt es sich um hochgiftige Stoffe, die sich nur sehr langsam abbauen, daher sehr lange in der Umwelt verbleiben und sich während ihrer jahrzehntelangen Anwendung immer mehr akkumulieren (ansammeln).

Milch besonders häufig mit Pestiziden belastet

Obwohl die meisten Organochlorverbindungen mittlerweile verboten sind (allerdings nur in unseren Gefilden, in vielen anderen Ländern besonders in Übersee aber nicht), sind viele Böden und dadurch auch viele Lebensmittel noch heute entsprechend rückstandsbelastet. Besonders fetthaltige Lebensmittel wie Butter und Milch sind davon betroffen, da die Gifte gut fettlöslich sind.

Da Organochlorverbindungen im Ausland auch zur Behandlung von Holzmöbeln, Leder, Zelten oder Textilien verwendet werden, kann man sich auch heute noch akut mit diesen Stoffen vergiften. Erste Anzeichen einer leichten Vergiftung durch Einatmen (z. B. über behandelte Möbel) oder Hautkontakt (z. B. Lederkleidung) sind neben Kopfschmerzen und Schwindel auch Zuckungen und Zittern – was durchaus an Parkinsonsymptome erinnern kann.

Und tatsächlich: Organochlorverbindungen schädigen den Dopaminhaushalt und beeinträchtigen den Bewegungsapparat. Beides zeigt sich genauso bei der Parkinson Krankheit ( 1 ).

Neue Studie bestätigt: Milch ist Risikofaktor für Parkinson

Im Dezember 2015 wurde eine neue Studie zu diesem Thema veröffentlicht. Die Ergebnisse erschienen in Neurology – dem medizinischen Fachmagazin der American Academy of Neurology ( 2 ).

“Der Zusammenhang zwischen Milchprodukten und der Parkinson Krankheit wurde schon in anderen Studien entdeckt”, sagte Studienleiter Dr. R. D. Abbott von der Shiga University of Medical Science in Otsu, Japan. „Unsere Studie nahm besonders die Milch ins Visier sowie die parkinsontypischen Veränderungen im Gehirn.”

Studienteilnehmer waren 449 Männer, die bis zu ihrem Tod wissenschaftlich beobachtet und anschliessend obduziert wurden. Die Forscher untersuchten, ob und in welchem Ausmass die Gehirne Nervenzellverluste in der Substantia nigra aufwiesen. Die Substantia nigra ist jener Teil des Gehirns, wo die Parkinson Krankheit ihren Lauf nimmt – und zwar oft schon Jahrzehnte, bevor man irgendwelche Symptome bemerkt.

Auch wurden die Pestizidrückstände in den Gehirnen analysiert. Da die Studie auf Hawaii stattfand, suchte man nach Rückständen von Heptachlorepoxid, einer Organochlorverbindung, die als Pestizid in den frühen 1980er Jahren auf den Ananasplantagen Hawaiis Einsatz fand und die daraufhin auch im Grundwasser zu finden war.

Parkinson-Risiko: Weniger Gehirnzellen durch Milch

Es zeigte sich, dass die Männer, die mehr als zwei Tassen Milch pro Tag getrunken hatten, in der Substantia nigra 40 Prozent weniger Nervenzellen besassen als jene Männer, die nicht so viel Milch zu sich genommen hatten. Auch fand man eher bei den Milchtrinkern Pestizidrückstände (bei über 90 Prozent der Teilnehmer), während die Nichtmilchtrinker deutlich seltener belastet waren (60 Prozent der Teilnehmer).

Milch kann also eindeutig zu Veränderungen im Gehirn führen, die auf die Parkinson Krankheit hinweisen.

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Auf unserem Portal Zentrum der Gesundheit haben wir mittlerweile mehr als 2700 Artikel zu zahlreichen Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Naturheilkunde veröffentlicht. Wenn Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über Ihre Bewertung unseres Portals bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.