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Softdrinks: Warum sie wie Drogen wirken

Softdrinks wirken wie Drogen – besonders dann, wenn sie mit Zucker gesüsst sind. Und weil Softdrinks wie Drogen wirken, fällt es so schwer, sie links liegen zu lassen. Gezuckerte Softdrinks sorgen dafür, dass der Mensch nicht mehr auf gesunde Weise auf Stresssituationen reagieren kann. Er wird unnatürlich ruhig – fast genauso, als hätte er eine beruhigende Droge konsumiert.

Aktualisiert: 02 September 2022

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Softdrinks wirken wie eine Droge

Gezuckerte Getränke und auch Fruchtsäfte tragen – wie man längst weiss – massgeblich zum weit verbreiteten Übergewicht bei. Gemäss der U.S. Centers for Disease Control and Prevention trinkt die Hälfte der amerikanischen Bevölkerung tagtäglich zuckerhaltige Softdrinks.

Offenbar führt psychischer oder emotionaler Stress dazu, dass viele Menschen viel mehr Zucker konsumieren als in ruhigen Zeiten und dann die zuckertypischen schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit ertragen müssen – natürlich inkl. Übergewicht.

Doch warum greifen Menschen in stressigen Situationen verstärkt zu gezuckerten Softdrinks?

Softdrinks hemmen das Stresshormon Cortisol sowie bestimmte Stressreaktionen im Gehirn, wie aus jener Studie ersichtlich ist, von der Endocrine Society im Journal of Clinical Endocrinology und Metabolism veröffentlicht wurde ( 1 ).

"Das ist der erste Hinweis dafür, dass der Verzehr von viel Zucker (nicht aber von Süssstoff), beim Menschen Stress reduzieren kann",

sagte einer der Studienautoren, Dr. Kevin D. Laugero von der University of Californiaund vom U.S. Department of Agriculture's Agricultural Research Service.

Wie Softdrinks im Körper wirken

Die doppelblinde Studie wurde mit 19 Teilnehmerinnen zwischen 18 und 40 Jahren durchgeführt.

Die Hälfte sollte 12 Tage lang mehrmals täglich einen gezuckerten Softdrink zu sich nehmen, die andere Hälfte ein mit Süssstoff gesüsstes Getränk.

Vor und nach der Studie wurden die Frauen ausführlich untersucht.

Ihr Gehirn bzw. dessen Stressreaktionen wurden z. B. nach mathematischen Tests im Magnetresonanztomographen überprüft und im Speichel wurden die Werte des Stresshormons Cortisol gemessen.

Die Forscher stellten fest, dass die Frauen, die gezuckerte Softdrinks getrunken hatten, in Stressreaktionen im Vergleich zur Süssstoffgruppe reduzierte Cortisolspiegel aufwiesen.

Die Zuckertruppe zeigte auch Unterschiede im Gehirn. So war der Bereich des Hippocampus hier sehr viel aktiver als bei den Süssstoff-Frauen. Der Hippocampus ist ein Teil des Gehirns, das am Erinnerungsvermögen beteiligt ist, aber auch besonders empfindlich auf Stress reagiert.

Normalerweise reagiert der Hippocampus auf Stress mit verminderter Aktivität.

Tranken die Studienteilnehmerinnen aber gezuckerte Getränke, dann war die gesunde Reaktion des Hippocampus offenbar blockiert.

Softdrinks verhindern gesunde Stressreaktionen

Die vorliegenden Studienergebnisse zeigen, warum Menschen, die unter Stress stehen, häufig der Versuchung erliegen, reichlich süsse Snacks oder gezuckerte Getränke zu konsumieren ( 2 ).

Auch könnte dies eine Erklärung dafür sein, warum manche Leute in Stresssituationen völlig überreagieren (ihnen fehlt der gewohnte Zucker), andere dagegen ungewöhnlich ruhig bleiben (sie haben eine ordentliche Zuckerdosis intus).

Zwar könnte man sich nun versucht fühlen, mit Zucker die normalen Stressreaktionen zu unterdrücken, um möglichst gelassen durch den Alltag zu gehen, doch sind gerade normale Stressreaktionen für die Gesundheit sehr wichtig – erklärt Dr. Laugero.

Werden Stressreaktionen ständig künstlich – also mit Drogen, wozu auch Zucker gehört – blockiert, dann wird dies bereits mit reduzierter geistiger und körperlicher Gesundheit in Verbindung gebracht.

Interessante und vor allem gesunde Tipps, wie man mit Stress im Alltag besser fertig wird, finden Sie hier:

  1. Nerven-Nahrung gegen Stress
  2. Stressbewältigung

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.