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Knoblauch - die Wunderknolle

Knoblauch findet in fast allen Kulturen und Küchen Anwendung. Er wird seit jeher nicht nur als würzende Zutat, sondern auch medizinisch eingesetzt. Besonders bekannt ist, dass der Knoblauch Blut, Herz und Gefässe gesund hält. Weit weniger bekannt ist, dass die Knolle als natürliches Antibiotikum bei Harnwegsinfekten helfen und auch bei Erkältungen zum Einsatz kommen kann.

Aktualisiert: 16 Januar 2024

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Knoblauch: Seit Jahrtausenden im Einsatz

Man geht davon aus, dass der Ur-Knoblauch bereits vor etwa 5.000 Jahren in Zentralasien angebaut wurde und von dort aus über den Vorderen Orient schliesslich nach Europa kam.

Ägypten beispielsweise galt regelrecht als das Knoblauchland des Altertums. Dort wurde die Knolle als heilige Pflanze angesehen und den Pharaonen als Grabbeigabe mit auf ihren letzten Weg gegeben. Auch die Arbeiter am Bau der Pyramiden erhielten rohe Zwiebeln und Knoblauch, um ihre Gesundheit und Kraft zu erhalten.

In China wusste man den Knoblauch ebenfalls schon seit 2.000 vor Christus zu nutzen. Die chinesische Schrift stellt das Wort für Knoblauch, suan , durch ein einziges Zeichen dar – ein Hinweis auf seine häufige Verwendung seit Beginn der Sprachentwicklung.

Kamen römische Ärzte in ein neues Land, pflanzten sie zuallererst Knoblauch an. Neben ihren vielfältigen anderen Einsatzmöglichkeiten diente die Knolle den römischen Soldaten auf ihren langen Märschen auch als Mittel gegen Fusspilz.

Doch wo immer auch der Knoblauch angepflanzt und medizinisch angewendet wurde, seine Haupteinsatzgebiete waren nahezu überall dieselben: Verdauungsstörungen, Atemwegserkrankungen, Infektionen aller Art, Schlangenbisse, Wurmbefall und allgemeine Schwächezustände ( 1 ).

Im Mittelalter wurde Knoblauch zudem gegen die Pest und andere ansteckende Krankheiten eingesetzt, später dann auch gegen Skorbut und Rheuma.

Knoblauch: Unmoralisch, aber wirksam

Die Liebeslust soll der Knoblauch laut mittelalterlicher Klosterheilkunde ebenfalls anstacheln, was ihm seinerzeit ein unmoralisches Image verlieh.

So war das Verhältnis zum Knoblauch auch schon in der Vergangenheit ein gespaltenes, auch wenn aus ganz anderen Gründen als heutzutage, wo eher der typische Knoblauchgeschmack die Menschen in zwei Lager teilt.

Doch ändert all das nichts an den mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesenen Heilwirkungen der aromatischen Knolle.

Der erste wissenschaftliche Nachweis seiner starken antibakteriellen Wirkung stammt übrigens aus dem Jahr 1858, nämlich von Louis Pasteur höchstpersönlich – dem weltberühmten Mikrobiologen, der sich insbesondere im Bereich der Impfforschung einen Namen machte ( 2 ).

Die Nährwerte, Vitamine und Mineralstoffe des Knoblauchs

In unserer Tabelle finden Sie die Werte von 10 g gekochtem Knoblauch. Dies entspricht in etwa zwei bis drei Knoblauchzehen ( 3 ).

Rezepte mit Knoblauch

Die meisten Menschen verwenden Knoblauch, um einer Sauce, einer Suppe oder dem Eintopf den letzten Schliff zu verpassen. Knoblauch kann aber auch wie ein Gemüse zubereitet werden. Unser Tempeh mit 40 Knoblauchzehen und Wildreis ist ein Gericht für echte Knoblauch-Liebhaber.

Dagegen sind die zwei Knoblauchzehen, die in der Knoblauchsuppe und in unserem herzhaften Knoblauchgebäck zum Einsatz kommen schon beinahe wenig. Ganz hervorragend schmeckt auch ein Knoblauch-Dip mit frischen Kräutern!

Die gesundheitlichen Wirkungen von Knoblauch

Knoblauch hat zahlreiche gesundheitliche Wirkungen, die wir im Artikel Knoblauch: Am besten täglich bereits kurz und knackig zusammengefasst haben. So wirkt Knoblauch unter anderem vorbeugend und unterstützend bei ( 4 ):

  1. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, indem er den Cholesterinspiegel und Blutfettspiegel sowie den Blutdruck senkt und das Blut verdünnt
  2. Diabetes, indem er den Blutzucker senkt
  3. Zahnfleischentzündungen, durch seine entzündungshemmende Wirkung
  4. Krebs, indem er der Ausbreitung von Tumoren entgegenwirkt

Wirkungen durch Allicin und weitere Inhaltsstoffe

Obwohl die positiven Wirkungen der Knolle auf die Gesundheit sicherlich auf den Gesamtverbund aller Inhaltsstoffe zurückzuführen sind, gilt insbesondere die Schwefelverbindung Allicin als jener Stoff, dem der Knoblauch nicht nur seinen Geruch, sondern sogar seine Hauptwirkung verdankt.

Allicin liegt im Knoblauch zunächst in seiner Vorstufe „Alliin“ vor. Erst wenn die Knoblauchzellen durch Schälen, Schneiden oder Hacken verletzt werden, wird ein Enzym namens Alliinase freigesetzt, welches unter dem Einfluss von Luft augenblicklich mit dem in der Knoblauchzehe vorhandenen Alliin reagiert. Aus dieser Reaktion entsteht Allicin.

Allicin ist die schwefelhaltige Aminosäure, die für den charakteristischen scharfen Geruch und Geschmack von Knoblauch sorgt. Es wurde erstmals 1858 vom deutschen Chemiker Heinrich Wieland isoliert, der es aus Knoblauchöl extrahierte.

Auch stecken Saponine im Knoblauch – sekundäre Pflanzenstoffe mit positiven Einflüssen auf die Regulierung der Blutfette (Cholesterin). Sie tragen somit zu einem verbesserten Blutfluss sowie einer erhöhten Spannkraft der Gefässe bei.

Ajoen ist ebenfalls eine Schwefelverbindung im Knoblauch. Sie verdünnt das Blut auf natürliche Weise, indem sie den Gerinnungsstoff Fibrin abbaut.

Mit Hilfe all dieser Stoffe kann Knoblauch Blutgerinnseln entgegenwirken und Thrombosen sowie Schlaganfällen vorbeugen – und zwar im Gegensatz zu blutverdünnenden Medikamenten auf ganz natürliche Weise und ohne Nebenwirkungen.

Knoblauch: Natürliches Antibiotikum

Schon im Talmud steht zum Knoblauch geschrieben: „Er macht das Gesicht strahlend, er vermehrt das Sperma, und er tötet Kleinwesen in den Därmen.“ Kein Wunder wird Knoblauch traditionell bei Darmproblemen (Blähungen, Gärungsprozessen und krampfartigen Schmerzzuständen) sowie auch bei Erkältungskrankheiten bzw. Grippe verwendet.

Insbesondere Allicin und die aus ihm entstehenden Schwefelverbindungen wiesen in Zellstudien keimtötende Eigenschaften auf, indem sie gegen alle möglichen Arten von pathogenen Mikroorganismen und Parasiten (Bakterien – z. B. auch Borrelien, Viren, Pilze, Amöben, Würmer) vorzugehen vermögen ( 5 ).

Knoblauch kann somit als natürliches Antibiotikum bezeichnet werden, welches im Gegensatz zu chemischen Antibiotika den Erhalt der gesunden Darmflora fördert. Da die Darmflora den grössten Teil des menschlichen Immunsystems ausmacht, leistet Knoblauch somit gleichzeitig einen Beitrag zur Stärkung der Immunabwehr.

Ein intaktes Darmmilieu ermöglicht ausserdem eine bessere Aufnahme und Verwertbarkeit von Nährstoffen, das heisst, es kommt mehr „Brauchbares“ bei den Zellen an, was schliesslich wiederum dem Gesamtorganismus zugutekommt.

Ein natürliches Antibiotikum ohne Nebenwirkungen können Sie sich ganz einfach zuhause aus natürlichen Zutaten (u. a. Knoblauch) selbst zubereiten. Unter vorigem Link stellen wir Ihnen ein Rezept dazu vor und erklären, wie Sie das natürliche Antibiotikum anwenden.

Knoblauch wirkt gar in manchen Fällen besser als herkömmliche Antibiotika, z. B. dann, wenn Bakterien bereits antibiotikaresistent sind.

Knoblauch gegen Blasenentzündungen

In einer Untersuchung von menschlichem Urin zeigte sich, dass wässrige Knoblauchextrakte solche Bakterien töten konnten, die gegen Antibiotika bereits Resistenzen ausgebildet hatten. Da diese Bakterien aber Blasenentzündungen verursachen können – wovon alljährlich Millionen von Menschen betroffen sind – ist es ausserordentlich wichtig, hier Alternativen zu finden ( 6 ).

Knoblauch könnte die Basis für eine solche Alternative bieten. Und Knoblauch kann natürlich auch von jedem eingenommen werden (zusätzlich zur D-Mannose ), der oder die an Harnwegsinfekten leidet und die Heilung beschleunigen möchte. Unter nachfolgendem Link gehen wir genauer darauf ein, wie Knoblauch bei Harnwegsinfekten helfen kann.

Knoblauch in der Krebsprävention und Krebstherapie

Die krebshemmenden Eigenschaften von Knoblauch werden ihm nicht mehr nur nachgesagt, sondern sind mittlerweile durch eine Reihe von Studien belegt. Für Allicin konnte z. B. in Zellstudien gezeigt werden, dass es Tumorzellen zerstört, in dem es deren Selbstmordprogramm einleitet. Es wirkt damit der Ausbreitung von Tumoren entgegen ( 7 ).

Ebenfalls wurde nachgewiesen, dass der regelmässige Verzehr von Knoblauch das Risiko für Magen- und Speiseröhrenkrebs, Lungen- und Brustkrebs reduziert. Darüber, wie Knoblauch das Brustkrebsrisiko senken kann, haben wir unter vorigem Link einen Artikel veröffentlicht ( 8 ).

Im Hinblick auf Lungenkrebs lassen z. B. mindestens zwei chinesische Studien aufhorchen. Die Wissenschaftler gaben bekannt, dass Knoblauch und grüner Tee die negativen Auswirkungen der typischen Lungenkrebsrisikofaktoren (Rauchen, Verzehr von frittiertem Essen etc.) in einer epidemiologischen Studie in gewisser Weise zu kompensieren schienen ( 9 ) ( 10 ).

Knoblauch schützt die Leber

Knoblauch wirkt auch dem Verschleiss der Leber entgegen, indem er deren Zellwände festigt und das Organ in seiner Entgiftungsfunktion unterstützt. So kann die Knolle z. B. bei Schwermetallvergiftungen (Quecksilber, Kadmium) eingesetzt werden oder auch die negativen Folgen von Alkoholkonsum abmildern ( 11 ). Weitere Informationen zur Leberreinigung finden Sie unter vorigem Link.

Knoblauch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

Die Traditionelle Chinesische Medizin bestätigt – wie viele andere naturheilkundliche Heilmethoden auch – die genannten Wirkungen des Knoblauchs ( 12 ). Die TCM klassifiziert die unterschiedlichen Lebensmittel grob erklärt nach ihrem Geschmack sowie ihrem Temperaturverhalten:

Knoblauch wird der Geschmacksrichtung „scharf“ zugeordnet. Der scharfe Geschmack löst u. a. Stagnationen von Blut und Qi (Energie), vertreibt äussere pathogene (krankmachende) Faktoren, öffnet die Poren und induziert Schwitzen.

Das Temperaturverhalten des Knoblauchs ist warm bis heiss, d. h. er ist in der Lage, eingedrungene Kälte zu vertreiben und „die Mitte“ zu erwärmen. Gleichzeitig lassen Lebensmittel mit warmem bzw. heissem Temperaturverhalten Blut und Qi (Energie) besser zirkulieren.

So wird noch einmal nachvollziehbarer, wieso der Knoblauch mit seiner Kombination „warm/heiss und scharf“ gerade auch zur Behandlung von Erkältungen und zur Verbesserung der Gefässsituation so gut geeignet ist.

Es ist ausserdem verständlich, dass Knoblauch gerade aufgrund dieser Kombination „Schärfe und Hitze“ nicht unbedingt für jedermann/-frau und in jeder Situation geeignet ist. So ist der Einsatz von Knoblauch nur bei solchen Erkältungen, grippalen Infekten usw. angezeigt, die nicht mit Fieber einhergehen.

Abgesehen vom akuten Fieber kennt die Chinesische Medizin weitere Disharmoniemuster, denen sowieso schon zu viel Hitze im Körper zugrunde liegt (z. B. „feuchte Hitze in der Galle“). Bei diesen würde der regelmässige Verzehr von Knoblauch eher eine Verschlimmerung der Symptomatik bewirken.

Knoblauch in der Hausapotheke

Natürlich bietet sich der Einsatz des Knoblauchs mit all seinen Heilwirkungen besonders in der Hausapotheke an:

Knoblauch bei Erkältung

Knoblauchzehe: Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung eine geschälte Knoblauchzehe so lange im Mund behalten, bis sie keinen Geschmack mehr hat; dann ausspucken und die Prozedur noch zweimal wiederholen. Die antibakteriellen Wirkstoffe des Knoblauchs gehen in den Speichel über und können dort resorbiert werden.

Knoblauchsaft: Eine gepresste Zehe mit 1 EL Zitronensaft und 1 EL Honig mischen und diesen Saft bis zu fünfmal täglich nehmen. Oder: 2 Knoblauchzehen fein hacken und mit 4 EL Honig in 250 ml Wasser aufkochen. Der Saft muss danach 3 h ziehen und sollte dann täglich mit 3 TL eingenommen werden.

Saure Knoblauchpaste: 3 Knoblauchzehen schälen, pressen und mit 15 ml Reisessig vermischen. Auf einmal einnehmen. Anschliessend sollte man sich zum Schwitzen ins Bett legen.

Knoblauch bei bakteriellem Durchfall

1 Knolle Knoblauch schälen und in Zehen zerteilen, zusammen mit 3 Scheiben frischem Ingwer in ½ l Wasser auskochen. Den Sud abseihen und warm in kleinen Schlucken trinken.

Knoblauchpflaster gegen Hühneraugen oder Warzen

1 Scheibe einer Knoblauchzehe vor dem Schlafengehen auf das Hühnerauge legen und mit einem Pflaster fixieren, über Nacht einwirken lassen. Am nächsten Morgen ein heisses Fussbad nehmen und die Behandlung fortführen, bis sich das Hühnerauge ablöst.

Knoblauch bei Ischias und Hexenschuss

Knoblauch entfaltet äusserlich nicht nur bei Hühneraugen und Warzen seine heilsamen Wirkungen, sondern noch bei weiteren Problemen. Mögliche Einsatzgebiete sind zum Beispiel Ohrentzündungen, Rheuma, Ischias und Hexenschuss, Kopfschmerzen, Hautflechten und Insektenbisse.

Dazu stellt man einen Brei aus gepresstem Knoblauch und Olivenöl her und reibt damit vor dem Zubettgehen die schmerzenden Stellen ein. Anschliessend wickelt man ein Tuch darüber und lässt die duftende Auflage über Nacht einwirken.

Bei äusserlicher Verwendung sollten Sie jedoch daran denken, dass Knoblauch bei längerem Kontakt zu Hautreaktionen wie Rötungen, Brennen bis hin zur Blasenbildung führen kann. Dosieren Sie daher den Knoblauch – genau wie für die innerliche Anwendung – sparsam und vorsichtig.

Die Knoblauch-Zitronen-Kur

Die Zitronen-Knoblauch-Kur gilt als Verjüngungskur aus der Volksheilkunde und kann sich z. B. positiv auf die Gelenke, das Herz und die Leistungsfähigkeit auswirken. So wird sie zubereitet:

  1. 30 geschälte Knoblauchzehen und 5 ungeschälte, heiss abgewaschene und in Stücke geschnittene Bio-Zitronen werden im Mixer gut zerkleinert, dabei evtl. etwas Wasser zugeben.
  2. Diesen Brei mit Wasser (insgesamt sollten nicht mehr als 1 l Wasser verwendet werden) vorsichtig auf 60-70° C erhitzen.
  3. Nach dem Abkühlen noch warm in ein Schraubglas füllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Hiervon trinkt man täglich ein Schnapsgläschen voll. Die Kur zunächst zwei oder drei Wochen lang durchführen, dann acht Tage pausieren und wiederum eine zwei- bis dreiwöchige Phase anschliessen. Dieser Durchlauf kann ein- bis zweimal jährlich wiederholt werden. Einen ausführlichen Artikel zur Zitronen-Knoblauch-Kur finden Sie unter obigem Link.

Im Gegensatz zur Zitronen-Knoblauch-Kur wird die nachfolgend verlinkte ayurvedische Knoblauch-Kur aus Tibet mit einer alkoholischen Knoblauchtinktur durchgeführt, die roh eingenommen wird. Ihre Einsatzgebiete sind genauso vielfältig, wie die der Zitronen-Knoblauch-Kur.

Schwarzer Knoblauch wirkt besser als weisser Knoblauch

Schwarzer Knoblauch entsteht, wenn man weissen Knoblauch einige Wochen lang fermentieren lässt. Dabei verändern sich Farbe, Konsistenz und Geschmack. Zusätzlich verändern sich die Inhaltsstoffe so, dass bestimmte antioxidativ wirksame Stoffe mengenmässig stark zunehmen. Schwarzer Knoblauch verfügt daher über ein höheres antioxidatives Potential und somit auch über eine bessere Heilwirkung. 

Schwarzer Knoblauch schützt die Lebergesundheit, die Blutgefässe und kann zur Prävention einer Arteriosklerose und Diabetes eingesetzt werden. Genau wie beim weissen Knoblauch üblich, so können Sie auch den schwarzen Knoblauch als Lebensmittel in der Küche einsetzen oder in Form von Extrakt als Kapsel einnehmen. Weitere Informationen zum schwarzen Knoblauch finden Sie unter vorigem Link.

Nebenwirkungen von Knoblauch

Nebenwirkungen sind beim küchenüblichen Verzehr von Knoblauch grundsätzlich nicht zu befürchten, lediglich beim Verzehr sehr grosser Mengen sind Magen- und Darmverstimmungen möglich. Lesen Sie dazu auch, wieviel Knoblauch zu viel ist.

„Die Dosis macht das Gift“ gilt hier wie für jedes Kraut, Gewürz oder sonstiges Lebensmittel. Wenn Sie Knoblauch partout nicht mögen, sollten Sie die Finger davon lassen – vielleicht besteht diese Abneigung nicht ohne Grund.

Menschen, die bereits blutgerinnungshemmende Medikamente einnehmen, sollten mit dem Verzehr von grösseren Mengen Knoblauch, wie sie etwa bei der Zitronen-Knoblauch-Kur zum Einsatz kommen, vorsichtig sein, da der Knoblauch ebenfalls blutverdünnend wirkt.

Was Sie gegen Mundgeruch durch Knoblauch tun können, erfahren Sie unter vorigem Link. Schwarzer Knoblauch verursacht im Übrigen keine Knoblauchfahne und auch während einer Zitronen-Knoblauch-Kur müssen Sie sich keine Sorgen um unerwünschte Gerüche machen, denn die Zitrone neutralisiert den Knoblauch.

Knoblauch: Frisch oder in Kapseln

Der starke Geschmack des Knoblauchs ist es auch, der so manchen Menschen vor dem Verzehr zurückschrecken lässt. Die Frage liegt nahe, ob es denn unbedingt die frische Knolle sein muss, oder ob Knoblauchpräparate nicht eine ähnliche Wirkung haben – ohne die Knoblauchfahne.

Hier gehen die Meinungen auseinander. Einerseits heisst es, dass Knoblauchdragees frischem Knoblauch in seiner Gesamtwirkung nicht nachstehen. Andererseits gibt es Stimmen, die sagen, frisch zerdrückter Knoblauch sei der beste Lieferant von Wirkstoffen und daher Nahrungsergänzungsmitteln in jedem Fall vorzuziehen.

Verfasser einer Studie von 2018 haben die Bioverfügbarkeit von Knoblauch und Knoblauchpräparaten genauer unter die Lupe genommen. Für den Vergleich gingen die Forscher von einer 100-prozentigen Bioverfügbarkeit für Allicin in rohem Knoblauch aus (was in Wirklichkeit natürlich nicht stimmt). Die folgenden Werte für die Bioverfügbarkeit sind also nur im Vergleich mit rohem Knoblauch zu betrachten ( 13 ):

  1. Magensaftresistente Knoblauchtabletten: 36 bis 104 % (in Kombination mit einer proteinreichen Mahlzeit bestehend aus einem Thunfisch-Sandwich und 200 ml Vollmilch nur noch 22 bis 57 % da sich der Magen langsamer entleert)
  2. Nicht magensaftresistente Knoblauchtabletten: 80 bis 111 %
  3. Knoblauchpulver-Kapseln: 26 bis 109 %
  4. Gekochter Knoblauch: 16 % (Temperatur und Dauer hatten nur einen geringen Einfluss)
  5. Gerösteter Knoblauch: 30 % (Temperatur und Dauer hatten nur einen geringen Einfluss)
  6. In Essig eingelegter Knoblauch: 19 %

Erstaunlich ist, dass die Knoblauchpräparate teilweise besser abschnitten als der rohe Knoblauch. Jedoch schwankte die Bioverfügbarkeit innerhalb der Kategorien stark je nach Hersteller, weshalb man nicht sagen kann, dass Knoblauchpräparate grundsätzlich besser sind als roher Knoblauch.

Wenn mit Rücksicht auf die Umwelt frischer Knoblauch nicht täglich in Frage kommt, sollte man vorzugsweise Präparate aus Knoblauchtrockenpulver auswählen, in denen noch alle ursprünglichen Bestandteile enthalten und nicht nur einzelne Wirkstoffe aus dem Knoblauch isoliert worden sind. Eine Garantie für eine möglichst hohe Menge an wirksamem Allicin hat man jedoch wahrscheinlich nur bei frischem Verzehr – vorausgesetzt der Knoblauch wurde entsprechend gelagert.

Frischer Knoblauch wird am besten roh oder möglichst roh verzehrt. Beim Kochen sollte man ihn also erst gegen Ende an das Essen geben, um bestmöglich in den Genuss seiner gesundheitlichen Wirkungen zu kommen. Öl steigert die Wirksamkeit des Knoblauchs.

Richtige Lagerung von Knoblauch

Knoblauchknollen sollten in der Küche kühl und trocken aufbewahrt werden. Im Sommer sind sie in einer kühlen Vorratskammer oder im (trockenen) Keller am besten aufgehoben. Im Kühlschrank kann Knoblauch dagegen bitter werden.

Nach Anbruch einer Knolle sollte diese innerhalb von 10 Tagen aufgebraucht werden, damit die einzelnen Zehen nicht austrocknen. Grundsätzlich gilt: Je frischer und saftiger, desto besser. Eine gute Lagermöglichkeit ist auch das Einlegen des Knoblauchs in Öl.

Knoblauchöl zur Aromatisierung von Speisen

Schälen Sie zur Herstellung von Knoblauchöl zwei Knoblauchknollen, zerteilen Sie diese in Zehen und häuten Sie sie. Die gehäuteten Zehen werden dann in ein Schraubglas gefüllt und mit einem guten Olivenöl aufgefüllt.

Nach Belieben können Sie noch einige Pfefferkörner oder kleine Chilischoten hinzufügen. Das Öl lässt man drei bis vier Tage stehen, danach kann man das aromatisierte Öl für Salate und Speisen verwenden. Das selbstgemachte Knoblauchöl ist mehrere Monate haltbar, solange die Zehen mit dem Öl bedeckt sind.

Knoblauch: Ein Wundermittel?

Die Liste all der positiven Wirkungen des Knoblauchs auf die Gesundheit liest sich beeindruckend, nicht wahr? Allerdings ist es so, dass der Verzehr von Knoblauch allein sicher nicht alle Krankheiten rundheraus vorbeugen, geschweige denn bestehende krankhafte Prozesse umkehren kann.

Wenn die sonstige Ernährungs- bzw. Lebensweise an allen Ecken und Enden zu wünschen übrig lässt, ist auch eine solche „Superknolle“ machtlos. Doch die sich aus der Kombination von gesunder Lebensweise und dem regelmässigen Verzehr von Knoblauch ergebenden Synergieeffekte sind sicher nicht zu unterschätzen.

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Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.