Das natürliche Antibiotikum
Wie schön wäre es, wenn man eine Art natürliches und nebenwirkungsfreies "Antibiotikum" ganz einfach selbst herstellen könnte, aus einfachen Zutaten, die man vielleicht sogar schon in der Küche hat.
Die Rezeptur zu einem solchen Antibiotikum haben wir erstmals vor fast zehn Jahren hier auf unserer Seite veröffentlicht. Seither haben uns sehr viele positive Erfahrungsberichte erreicht, die zeigen, dass das natürliche Antibiotikum einen wichtigen Platz in der Naturheilkunde verdient hat.
Wie ist die Wirkung?
Auch wenn herkömmliche Antibiotika größtenteils ausschließlich Bakterien bekämpfen, so liegt der Vorteil im natürlichen Antibiotikum u. a. darin, nicht nur Bakterien zu bekämpfen (die in Form von Sekundärinfektionen auch bei ursprünglich virusbedingten Erkrankungen zusätzlich auftreten können), sondern bei mindestens zwei der Zutaten (Knoblauch und Ingwer) auch Viren.
Zudem stärken die Bestandteile des natürlichen Antibiotikums das Immunsystem so, dass es insgesamt mit Bedrohungen von außen besser zurecht kommt.
Das natürliche Antibiotikum bekämpft aufgrund der Eigenschaften seiner Zutaten viele verschiedene Bakterienarten. Auch wirkt es gegen manche Parasiten und Pilze (z. B. Candida). Es verbessert überdies die Blutzirkulation und den Lymphfluss.
Ganz unten stellen wir die einzelnen Zutaten und ihre antibiotischen Eigenschaften im Detail vor.
Woher stammt das natürliche Antibiotikum?
Die Grundrezeptur zu diesem Antibiotikum soll ihren Ursprung im Europa des Mittelalters haben, in einer Zeit, als die Menschen unter vielen Krankheiten und tödlichen Epidemien zu leiden hatten. Inwiefern es seinerzeit wirkte, ist jedoch leider nicht bekannt.
Warum ist das natürliche Antibiotikum ideal zur Prävention?
Natürlich ist die nachfolgend hergestellte Rezeptur nicht für lebensbedrohliche Akutfälle gedacht. Suchen Sie in einer solchen Situation in jedem Fall Ihren Arzt auf - nicht zuletzt deshalb, weil das natürliche Antibiotikum nach der Originalrezeptur zwei Wochen lang reifen muss. Es ist daher eher ein Mittel zur Prävention, z. B. in Zeiten, wenn Infekte grassieren.
Da die einzelnen Zutaten aber auch ungereift antibiotische Wirkung haben, ist es aus unserer Sicht nicht unbedingt nötig, die Mischung zwei Wochen stehen zu lassen.
Im Akutfall können Sie das natürlich Antibiotikum daher immer auch ohne zweiwöchige Reifezeit verwenden - natürlich nicht als Alleintherapie, sondern immer nur begleitend zu der von Ihrem Arzt empfohlenen Therapie und selbstverständlich auch nur dann, wenn er nichts gegen die zusätzliche Einnahme des natürlichen Antibiotikums einzuwenden hat.
Allerdings nehmen Sie dann natürlich nicht nur die Flüssigkeit ein, sondern auch die Gemüse-/Kräutermischung, also 1 EL (oder welche Dosis Sie auch immer vertragen bzw. gewählt haben) der Gesamtmixtur.
Wenn Sie Essig nicht vertragen, können Sie auch die einzelnen fein geriebenen Zutaten in kleinen Mengen mischen und jeweils frisch einnehmen, allerdings aufgrund der Schärfe z. B. ins Dressing gemischt oder mit einem pflanzlichen Joghurt "verdünnt" oder in einen Brotaufstrich gemischt.
Die Anleitung - Natürliches Antibiotikum selber machen
Am besten tragen Sie während der Zubereitung Ihres natürlichen Antibiotikums Handschuhe, da Sie mit scharfen Zutaten hantieren werden und sich die Schärfe nur wieder schwer von den Händen entfernen lässt.
Auch werden sich Ihre Nasenschleimhäute schnell gereizt fühlen. Vielleicht müssen Sie niesen oder Ihnen kommen die Tränen – wie man das vom Zwiebelschneiden kennt. Aber es lohnt sich.
Bei nachfolgender Rezeptur handelt es sich um ein traditionelles und bewährtes Rezept. Wenn Sie daher die eine oder andere Zutat aus welchen Gründen auch immer weglassen oder austauschen möchten, dann verändern Sie die Rezeptur und möglicherweise auch die Wirkung.
Im Falle von Unverträglichkeiten oder Allergien auf einen Bestandteil sollten Sie das Rezept selbstverständlich entsprechend verändern, bevor Sie es einnehmen.
Wie lange dauert die Zubereitung?
Die Zubereitungszeit beträgt etwa 20 Minuten. Die anschließende Zeit, in der die Mischung im Essig zieht, beträgt 2 Wochen.
Die Zutaten
Für 0,7 Liter Flüssigkeit benötigen Sie die folgenden Zutaten:
- 700 ml Apfelessig (Bio und naturtrüb, z. B. von Beutelsbacher)
- 25 g Knoblauch – schälen und reiben
- 70 g Zwiebeln – schälen und fein würfeln
- 17 g frische Pepperoni/Chili (ca. 2 Stück) – und zwar die schärfsten, die Sie finden können – kleingeschnitten
- 25 g frischer Ingwer – waschen und fein reiben
- 15 g frischer Meerrettich – schälen und fein reiben
- 27 g frische Kurkumawurzeln – waschen und fein reiben
- ¼ TL schwarzer Pfeffer aus der Mühle
- 2 EL Blütenhonig
Die Zubereitung
Geben Sie – bis auf den Apfelessig – alle Zutaten zusammen in eine Schüssel und mischen Sie sie gründlich.
Füllen Sie die Mischung in ein Einmachglas.
Gießen Sie den Apfelessig dazu, sodass der Inhalt gut bedeckt ist. Schließen Sie das Glas und schütteln Sie es kräftig.
Stellen Sie das Glas anschließend zwei Wochen lang an einen kühlen und trockenen Platz (nicht in den Kühlschrank). Schütteln Sie es während dieser Zeit mehrmals täglich. Die Wirkstoffe aus Knoblauch, Chili etc. gehen auf diese Weise in den Essig über.
Nach zwei Wochen gießen Sie den Essig in eine Flasche ab (durch ein Sieb, in dem Sie die festen Bestandteile auffangen). Es handelt sich um Ihr neues, selbst gemachtes natürliches Antibiotikum. Um so viel Flüssigkeit wie möglich zu gewinnen, pressen Sie die festen Bestandteile so stark es geht zusammen, z. B. mit einem Löffel oder einem Stampfer.
Die festen Bestandteile können Sie anderweitig verwenden - siehe nächsten Abschnitt.
Das Abgießen durch ein Sieb ist nicht zwingend nötig. Sie können natürlich auch - wenn Sie mögen - die Gesamtmischung einnehmen. Nur lässt sich eine Flüssigkeit leichter verdünnen und angenehmer mehrmals täglich einnehmen.
Die Verwendungsmöglichkeiten für die festen Bestandteiler
Die festen Bestandteile (den Trester) können Sie ab sofort in sehr kleinen Mengen als Gewürz zum Kochen verwenden. Sie können den Trester auch in ein köstliches Trockengewürz verwandeln. Dörren Sie ihn dazu in einem Dörrgerät oder bei niedrigen Temperaturen im Backofen, anschließend mahlen Sie alles und füllen das Pulver dann in eine Gewürzdose.
Die Haltbarkeit
Es heißt in der ursprünglichen Quelle, das natürliche Antibiotikum müsse nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden und halte dennoch sehr lange. Eine konkrete Haltbarkeit wird jedoch nicht angegeben.
Wir empfehlen, das natürliche Antibiotikum sicherheitshalber in den Kühlschrank zu stellen. Die Haltbarkeit lässt sich dennoch leider nicht konkretisieren, da es sehr auf die Umstände der Zubereitung ankommt, wie hygienisch gearbeitet wird, welche Mikroorganismen sich ansiedeln etc.
So lange die Mischung frisch und würzig riecht und schmeckt, kann man sie erfahrungsgemäß bis zu drei Monate lang oder länger anwenden. Ergeben sich jedoch unangenehme geschmackliche oder optische Veränderungen, ist es nicht mehr genießbar.
Natürliches Antibiotikum – Die Anwendung
Für die Anwendung des natürlichen Antibiotikums haben wir einige Tipps und Hinweise für Sie:
- Achtung: Die Mischung ist sehr stark und scharf! Wenn Sie generell scharfe Speisen und Gewürze nicht vertragen, sollten Sie das natürliche Antibiotikum nicht verwenden oder dieses erst in sehr kleinen Mengen auf Verträglichkeit testen.
- Verdünnen Sie die gewählte Dosis mit Wasser. Manche Menschen können das natürliche Antibiotikum auch pur nehmen (was die Wirkung erhöht, vor allem wenn eine Infektion im Rachenraum vorliegt). Für einige Menschen ist es unverdünnt jedoch zu scharf und/oder zu sauer.
- Nehmen Sie täglich 1 EL vom natürlichen Antibiotikum, um Ihr Immunsystem zu stärken und Erkältungen zu bekämpfen. Geben Sie diese Dosis am besten in ein Glas Wasser (150 ml).
- Erhöhen Sie die Dosis langsam jeden Tag ein bisschen, bis Sie insgesamt die Menge eines kleinen Likörglases erreichen, das Sie ebenfalls mit Wasser verdünnen.
- Wenn Sie gerade gegen eine ernsthaftere Krankheit oder Infektion kämpfen, nehmen Sie 1 EL der Antibiotika-Mischung fünf- bis sechsmal pro Tag (wiederum mit Wasser verdünnt) – je nach Verträglichkeit vor, zu oder nach den Mahlzeiten. Die Wirkung ist auf leeren Magen stärker, doch verträgt dies nicht jeder.
- Als Kur (zur Prävention oder bei Krankheit) könnte man das Mittel beispielsweise 14 Tage lang nehmen, dann eine vierwöchige Pause einlegen und es erneut 14 Tage lang nehmen.
- Besprechen Sie in Gegenwart von bestehenden Krankheiten oder auch wenn Sie bereits andere Medikamente nehmen, die Anwendung des natürlichen Antibiotikums mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker.
- Setzen Sie keinesfalls vom Arzt verordnete Medikamente ab, um stattdessen das natürliche Antibiotikum zu nehmen! Nehmen Sie es in diesem Fall lieber zusätzlich - nach Absprache mit Ihrem Arzt.
- Wenn Sie das natürliche Antibiotikum pur nehmen, können Sie nach der Einnahme eine Scheibe Orange oder Zitrone in den Mund nehmen, um die Schärfe im Mund zu lindern.
- Sie können mit der verdünnten Mischung auch gurgeln, aber nicht bei wundem Hals!
- Die natürliche Antibiotika-Mixtur kann natürlich auch in der Küche als Würze für Suppen und Eintöpfe verwendet werden. Gemixt mit Olivenöl entsteht ein hervorragendes, sehr gesundes Dressing.
Können Kinder, Schwangere und Stillende das Mittel nehmen?
Kinder (bzw. deren Eltern) und Schwangere sollten die Einnahme mit dem jeweiligen Arzt besprechen. Für Kinder ist es ohnehin zu scharf.
Stillende Mütter sollten bedenken, dass das starke Aroma des natürlichen Antibiotikums in die Muttermilch übergehen könnte, was dem Säugling nicht unbedingt behagen muss. Wir empfehlen, vor der Anwendung in der Stillzeit, sich mit der Hebamme oder der Frauenärztin zu beraten.
Natürliches Antibiotikum – Die Inhaltsstoffe und deren Wirkungen
Nachfolgend stellen wir die einzelnen Zutaten des natürlichen Antibiotikums und ihre Wirkungen vor.
Knoblauch
Knoblauch ist bereits von Natur aus ein starkes Antibiotikum mit weitreichenden gesundheitlichen Vorteilen. Knoblauch bekämpft viele schädliche Bakterien und Pilze. Gleichzeitig schont Knoblauch die Darmflora, ja, er soll gar die Zahl der nützlichen Darmbakterien erhöhen und kann somit zur Sanierung der Darmflora beitragen. Darüber hinaus zeigten In-vitro-Studien eine antivirale Wirkung des Knoblauchs ( 6 ) ( 7 ) ( 8 ) ( 9 ) ( 19 ).
Zwiebeln
Zwiebeln sind die nächsten Verwandten des Knoblauchs. Sie verstärken die Knoblauchwirkung und stellen gemeinsam mit diesem ein starkes Duo gegen Krankheiten dar ( 10 ) ( 11 ) ( 12 ) ( 13 ).
Meerrettich
Meerrettich ist für seine entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften bekannt. Er wird traditionell bei akuter Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis und Harnwegsinfekten eingesetzt. Seine heilsamen Inhaltsstoffe wirken sich besonders vorteilhaft auf die Atemwege aus, die Nasennebenhöhlen und die Lungen. Verstopfte Neben- und Stirnhöhlen werden gereinigt, die Blutzirkulation wird verbessert und nahende Erkältungen haben keine Chance mehr ( 1 ) ( 21 ). Bei Harnwegsinfekten wird er gerne mit der Kapuzinerkresse kombiniert, woraus es bereits ein pflanzliches Arzneimittel gibt (Angocin®).
Ingwer und Chili
Ingwer und Chili hemmen Entzündungen, lindern Schmerzen und stimulieren enorm den Kreislauf. Sie bekämpfen Krankheiten an Ort und Stelle. Ingwer verfügt außerdem - gemeinsam mit Knoblauch - über eine Anti-Virus-Wirkung ( 14 ) ( 15 ) ( 16 ) ( 17 ) ( 18 ) ( 19 ) ( 20 ).
Kurkuma
Kurkuma ist wohl im Hinblick auf die antibiotische Wirkung eines der besten Gewürze. Es bekämpft Infekte, reduziert Entzündungen, hemmt überdies die Krebsentwicklung, lindert sogar Gelenkschmerzen und beugt nicht zuletzt einer Demenz vor ( 22 ) ( 23 ) ( 24 ) ( 25 ).
Schwarzer Pfeffer
Schwarzer Pfeffer wirkt u. a. entzündungshemmend, immunstärkend und verdauungsfördernd. Zudem erhöht er die Bioverfügbarkeit von Kurkuma erheblich ( 25 ) ( 26 ).
Honig
Blütenhonig leistet aufgrund seiner antibakteriellen, antimykotischen und antioxidativen Wirkung sowohl bei Infekten als auch bei vielen entzündlichen Prozessen gute Dienste. Eine ganz besondere Eigenschaft des Honigs soll seine Fähigkeit sein, die Bildung von Biofilmen zu verhindern.
Biofilme sind Zusammenschlüsse krankhafter Bakterien im Körper. Honig soll das Kommunikationssystem dieser Bakterien stören können, so dass diese Bakterien nicht mehr als geschlossene Gruppe agieren können und so auch anfälliger für Gegenmittel, aber auch vom körpereigenen Immunsystem angreifbarer werden ( 27 ) ( 28 ) ( 29 ).
Die kleine Honigmenge wird jedoch insbesondere für eine geschmackliche Besserung sorgen und weniger aufgrund der genannten Wirkungen in die Mischung gegeben werden. Für die vegane Variante können Sie daher problemlos auch Ahornsirup o. ä, verwenden.
Apfelessig
Apfelessig wurde zu Heilzwecken schon vom Vater der Medizin – Hippokrates – um 400 vor Christus verwendet. Man sagt, er habe im Krankheitsfall nur zwei Mittel eingesetzt: Honig und Apfelessig. Essig insgesamt wirkt antibakteriell, weshalb er ja auch zur Konservierung eingesetzt werden kann ( 2 ) ( 3 ) ( 4 ) ( 5 ).
Naturtrüber Apfelessig enthält überdies Pektin, einen Ballaststoff, der hohe Cholesterinwerte senkt und den Blutdruck reguliert.
Apfelessig unterstützt ferner den Mineralstoffhaushalt und damit die Knochengesundheit. Zwar liefert Apfelessig nur wenig Calcium, aber er hilft dabei, dass der Körper das Calcium aus der Nahrung besser resorbieren kann.
Da Apfelessig außerdem sehr kaliumreich ist, verleiht er dem Haar wieder Glanz, Nägeln Festigkeit und hilft überdies bei der Entgiftung des Körpers.
Apfelessig enthält Apfelsäure, die sehr gut gegen Pilze und bakterielle Infektionen wirkt. Auch Harnsäurekristalle sollen von der Apfelsäure rund um die Gelenke herum aufgelöst werden können, was zu einer Linderung von Gelenkschmerzen führen kann.