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D-Mannose gegen Blasenentzündung

D-Mannose ist eine Zuckerart, die mit Glucose verwandt ist, aber im Körper kaum verstoffwechselt wird. D-Mannose wird stattdessen mit dem Urin ausgeschieden. Auf ihrem Weg durch die Blase bindet die D-Mannose jene Bakterien an sich, die Harnwegsinfekte und Blasenentzündungen verursachen.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 25 August 2024

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D-Mannose gegen Harnwegsinfekte

D-Mannose (auch nur Mannose genannt) kann bei Harnwegsinfekten und Blasenentzündungen helfen und - gemeinsam mit anderen naturheilkundlichen Massnahmen - oft auch nebenwirkungsreiche Antibiotika ersetzen.

Harnwegsinfekte und Blasenentzündungen sind entsetzlich lästig. Besonders beim Wasser lassen brennt und schmerzt die Blase – oft aber auch in Ruhe. Das Gefühl einer vollen Blase weicht einfach nicht, obwohl man auf der Toilette jeweils nur ein paar Tropfen von sich geben kann – und auch das nur unter Schmerzen.

Manchmal kann man nicht einmal mehr sitzen, so unangenehm ist das Gefühl im Unterleib. Es dauert daher nicht lange und man geht zum Arzt. Dieser aber greift in der überwältigenden Mehrheit aller Fälle zum Antibiotikum. Denn andernfalls, so warnt er, drohe eine Nierenbeckenentzündung, wenn die Bakterien in Richtung Niere aufsteigen.

Natürliche Alternativen bei Blasenentzündung

Doch gibt es auch andere – verträglichere – Möglichkeiten. Denn sehr viele Harnwegsinfekte und Blasenentzündungen verschwinden bereits mit den unter vorigem Link vorgestellten ganzheitlichen Massnahmen.

Der grosse Vorteil naturheilkundlicher Heilmethoden ist, dass sie bei konsequenter Durchführung mindestens ähnlich wirksam sind wie Antibiotika. Mit dem grossen Unterschied, dass naturheilkundliche Massnahmen keine negativen Nebenwirkungen mit sich bringen, gleichzeitig das Immunsystem stärken und somit zu einer echten Heilung beitragen. Eine erneute Infektion tritt daher mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit auf.

Nach einer Antibiotika-Therapie hingegen besteht die Gefahr, dass es aufgrund der nun in Mitleidenschaft gezogenen Darmflora zu einer Schwächung des Immunsystems kommt, oft zu Pilzinfektionen (Darmpilz und/oder Scheidenpilz) und nicht selten sehr bald zur nächsten Blasenentzündung.

D-Mannose wirkt in der Prävention wie Antibiotika – nur ohne Nebenwirkungen

Neben den im obigen Link genannten natürlichen Möglichkeiten zur Bekämpfung einer Blasenentzündung kann auch D-Mannose eingesetzt werden. Die Mannose hilft in manchen Fällen so gut wie Antibiotika, bringt keine Nebenwirkungen mit sich und kann sogar vorbeugend eingesetzt werden, damit die Blasenentzündung erst gar nicht wieder kommt. Es handelt sich dabei um einen Einfachzucker – genau wie Glucose (Traubenzucker) oder Fructose (Fruchtzucker).

Mannose kommt natürlicherweise auch in Lebensmitteln vor, aber in deutlich geringeren Mengen als die bekannten Einfachzucker Glucose und Fructose.

Im Vergleich zur Glucose wird die Mannose nur sehr langsam resorbiert, etwa 8-mal langsamer als Glucose. Nur ein kleiner Teil wird verstoffwechselt. Der Grossteil wird mit dem Urin wieder unverändert ausgeschieden. Und genau das ist der grosse Vorteil. Die D-Mannose fliesst nämlich jetzt mit dem Blut geradewegs zur Niere und von dort zur Blase.

Hier bindet sie jene Bakterien an sich (z. B. Escherichia coli) ( 1 ), die für die meisten Harnwegsinfekte verantwortlich sind. Gebunden an die Mannose können sich die Bakterien nicht mehr an der Blasenwand festhalten. Den Bösewichten bleibt somit nichts anderes übrig, als sich mit dem Urin in die Toilette spülen zu lassen. Die Harnwege und die Blase werden im Laufe der Mannose-Therapie alsbald bakterienfrei und können endlich gesunden.

* Hier finden Sie D-Mannose.

Eine sichere Prophylaxe

Die präventive Wirkung der D-Mannose konnte in einer klinischen Studie in Kroatien bestätigt werden. Die Untersuchung fand im Zabok General Hospital in Zabok und im Clinical Hospital Center in Zagreb statt ( 2 ):

308 Frauen mit akuter Blasenentzündung stellten sich zur Verfügung. Alle Frauen hatten auch in der Vergangenheit immer wieder mit Harnwegsinfekten zu tun gehabt. Nach der üblichen Behandlung mit Antibiotika teilte man die Frauen in drei Gruppen auf.

Sechs Monate lang erhielt Gruppe 1 täglich 2 Gramm D-Mannose in 200 ml Wasser gerührt. Gruppe 2 erhielt im selben Zeitraum täglich 50 mg Nitrofurantoin (ein Antibiotikum). Gruppe 3 führte keine prophylaktischen Massnahmen durch und diente folglich als Kontrollgruppe.

Insgesamt erlitten im Studienzeitraum 98 der Frauen erneut eine Blasenentzündung. 62 davon gehörten zur Kontrollgruppe. Aus der Antibiotikagruppe bekamen immerhin 21 Frauen erneut eine Blasenentzündung und aus der Mannose-Gruppe nur 15 Frauen.

Über Nebenwirkungen klagten in den Gruppen 1 und 2 insgesamt knapp 18 Prozent der Patientinnen, allerdings sehr viel mehr in der Antibiotika-Gruppe als in der Mannose-Gruppe.

Die Forscher schlossen ihre Studie mit den Worten, dass sich Mannose sehr gut zur Vorbeugung von Harnwegsinfekten und Blasenentzündungen eigne – gerade für Menschen, die unter ständig wiederkehrenden Blasenentzündungen leiden.

Selbstverständlich beschränkt sich der Einsatz des Einfachzuckers nicht nur auf die Prophylaxe. Er kann auch die Therapie einer akuten oder chronischen Blasenentzündung begleiten und in das ganzheitliche Massnahmen-Programm integriert werden.

D-Mannose bei seltener Erbkrankheit: CDG-Syndrom Typ 1

Auch für die seltene Stoffwechselkrankheit CDG-Syndrom Typ 1 könnte die D-Mannose ein wirksames Mittel sein. CDG steht für Congenital Disorders of Glycoprotein. Die Betroffenen dieser sog. erblich bedingten Erkrankungen der Glykosylierung leiden an sehr unterschiedlichen Symptomen, so dass sich kein einheitliches Krankheitsbild beschreiben lässt. Es können mehrere Organe oder nur ein einzelnes ganz bestimmtes betroffen sein.

D-Mannose kann bei Patienten mit CDG-Syndrom Typ 1 als Nahrungsergänzung eingesetzt werden und scheint dort die Unfähigkeit der Fibroblasten (Bindegewebszellen) zur Glykosylierung kompensieren zu können ( 4 ).

Wirksam bei Harnwegsinfekten und Blasenentzündung

Die Haupteinsatzgebiete der Mannose jedoch stellen Infektionen der Harnwege und der Blase dar. Für Menschen mit häufigen Harnwegsinfekten ist der Einfachzucker daher (gemeinsam mit anderen Massnahmen - siehe ganz oben Link unter Blasenentzündung) eine Möglichkeit, den Kreislauf der immer wiederkehrenden Blasenentzündungen zu durchbrechen und zu beenden.

Mannose gilt überdies als sicher und nebenwirkungsfrei. Sie verursacht weder Blähungen noch Durchfall, auch kein Übergewicht oder Untergewicht. Sie verändert die Blutzuckerwerte nicht und beeinflusst laut Mäusestudien auch den gestillten Nachwuchs nicht ( 3 ).

Kapseln oder Pulver

D-Mannose gibt es als Pulver oder als Kapseln. Sie können sich für diejenige Form entscheiden, die Ihnen persönlich lieber ist. In der Wirksamkeit gibt es keinen Unterschied. Wenn Sie Mannose-Kapseln mit Cranberry-Extrakt wählen (z. B. die Kapseln von effective nature), dann kommt zur Wirkung der Mannose noch die schützende Wirkung des Cranberry-Extrakts, der als traditionelles Mittel bei Blasenentzündungen und Harnwegesinfekten gilt.

* Hier finden Sie D-Mannose.

D-Mannose schützt die Zähne

Da Mannose in Pulverform bei der Einnahme zwangsläufig auch mit den Zähnen in Berührung kommt (man rührt das Pulver z. B. in Shakes oder kann damit Getränke leicht süssen), erreichte uns die Frage, ob der Einfachzucker denn für die Zähne schädlich sei.

In einer Studie von 2016 überprüfte man dies bereits und stellte fest, dass Mannose sogar in Gegenwart von Zucker die Vermehrung von Kariesbakterien (S. mutans) verhinderte. Diese Hemmwirkung war sogar stärker als die von Xylit, das als zahnfreundliches Süssungsmittel gilt.

Wird Zucker gegessen, sinkt der pH-Wert des Speichels, was bedeutet, dass er sauer wird. D-Mannose kann den Abfall des Speichel-pH-Wertes hemmen, was ebenfalls eine sehr zahnfreundliche Eigenschaft ist ( 5 ). Wenn Sie den Einfachzucker also in Getränke geben möchten, dann besteht für die Zähne keine Gefahr.

Update 3.12.2021

Heute haben wir den Abschnitt zur Wirkung von D-Mannose auf die Zähne ergänzt.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.