Arterien reinigen – Arteriosklerose vorbeugen
Da die Arteriosklerose (Arterienverkalkung) als unheilbar gilt, klingt die Aussage, man könne mit einfachen Mitteln seine Arterien reinigen, etwas unglaubwürdig. Doch gerade jene Faktoren, die zu den gefürchteten Ablagerungen in den Blutgefässen führen, die Arterien verhärten und ihre Fähigkeit, sich nach bedarf zu verengen und zu erweitern, lassen sich tatsächlich mit einer bestimmten Ernährungs- und Lebensweise verhindern oder – wenn bereits Ablagerungen vorhanden sein sollten – in manchen Fällen auch zu einem gewissen Grad wieder abbauen.
Wenn sich die Gefässwände der Arterien verhärten und sich in den Blutgefässen Ablagerungen bilden, die zu einer dauerhaften Verengung und im schlimmsten Falle zu einer Verstopfung der Blutgefässe führen, spricht man von einer Arteriosklerose. Die Arteriosklerose wiederum ist die Ursache dafür, dass so viele Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen versterben. Allein im Jahr 2019 waren in Deutschland etwa 35 Prozent aller Todesfälle auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen ( 14 ).
Damit die Gefässe entsprechend erkranken und sich die problematischen Ablagerungen bilden können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
- Die Blutfette sind erhöht,
- oxidativer Stress besteht,
- chronische Entzündungsprozesse sind im Gang und
- die körpereigene Stickstoffmonoxidbildung ist gestört (z. B. durch einen L-Arginin-Mangel).
Alle diese Faktoren aber können von jedem Menschen sehr gut beeinflusst werden, so dass man dem Prozess der Arterienverkalkung (Arteriosklerose) vorbeugen bzw. eine vorhandene Arterienverkalkung in manchen Fällen auch umkehren, also die Arterien sozusagen wieder reinigen kann.
B-Vitamine reinigen Ihre Arterien
Ein wichtiges Nahrungsergänzungsmittel, um die Arterien zu reinigen und einer Arteriosklerose vorzubeugen, ist der Vitamin-B-Komplex. In einer randomisierten Doppelblindstudie von 2005, die im Fachmagazin Atherosclerosis veröffentlicht wurde, entdeckte man, dass die Einnahme von 2,5 mg Folsäure, 25 mg Vitamin B6 und 0,5 mg Vitamin B12 über 1 Jahr hinweg zu einer signifikanten Verringerung der Dicke der Blutgefässwände führte ( 1 ).
Selbst Vitamin B3 oder Folsäure – jedes allein für sich eingenommen – hatte einen gefässwandreduzierenden Effekt ( 2 ) ( 3 ) ( 4 ) ( 5 ), allerdings jeweils in sehr hohen Dosen, was selbstverständlich mit dem Arzt oder Heilpraktiker besprochen werden sollte.
Homocysteinspiegel sinkt und damit auch das Infarkt- und Schlaganfallrisiko
In einer Studie von 2010 beispielsweise hiess es, dass ein zu hoher Homocysteinspiegel mit einem erhöhten Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko in Zusammenhang steht. Homocystein ist ein Zwischenprodukt des Proteinstoffwechsels, das beim gesunden Menschen abgebaut wird. Andernfalls beschädigt es die Blutgefässwände.
Bei fast der Hälfte aller Arteriosklerose-Patienten sind die Homocysteinwerte zu hoch. Als Grund wird ein Mangel an Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure angegeben - und das, wo uns Experten wie die Verbraucherzentralen oder die Deutsche Gesellschaft für Ernährung immer erklären, Vitaminmängel gäbe es in unseren Breiten nicht.
In genannter Studie von 2010 nun las man in der Einleitung, dass die tägliche Einnahme von 5 mg Folsäure die Homocysteinwerte um bis zu 25 Prozent senken konnte. Im Verlauf der Studie zeigte sich ausserdem, dass die Gefässwanddicke in der Folsäuregruppe nach 18 Monaten signifikant abnahm, während sie in der Placebogruppe deutlich zunahm. Eine zunehmende Gefässwanddicke weist auf eine (beginnende) Arteriosklerose hin. Unter dem nachstehenden Link haben wir Vitamin B12 in Lebensmitteln besprochen.
Gefässwanddicke nimmt ab
Aus 2007 stammt eine Untersuchung mit Vitamin B3 (Niacin), das bekannt dafür ist, das "gute" Cholesterin (HDL) zu erhöhen. 50 Patienten, die alle am Metabolischen Syndrom litten, also übergewichtig waren sowie mit hohem Blutdruck, hohen Blutzuckerwerten und hohen Blutfettwerten zu kämpfen hatten, erhielten täglich 1000 mg sog. time-release Vitamin B3 (Vitamin B3, das langsam aufgenommen wird) oder ein Placebopräparat.
Nach 1 Jahr hatten sich in der Vitamin-Gruppe gleich mehrere Parameter gebessert, die bereits auf eine Arteriosklerose hinwiesen:
- Die Gefässwanddicke nahm ab.
- Die Gefässfunktionen verbesserten sich um 22 Prozent.
- Die Entzündungswerte (CRP) sanken um 20 Prozent und auch die Cholesterinwerte sanken.
In der Placebo-Gruppe verbesserte sich nichts dergleichen. Im Gegenteil, die Gefässwanddicke nahm hier sogar noch zu.
Einnahme hochdosierter B-Vitamine mit dem Arzt besprechen
Da die in den vorgestellten Studien eingesetzten Vitamin-B-Dosierungen sehr hoch waren, empfehlen wir, diese mit einem ganzheitlich orientierten Arzt zu besprechen, der diese bei Bedarf auch verschreiben kann. Bedenken Sie, dass die hohen Dosen für Studien mit Patienten zum Einsatz kamen, die sonst keine anderen Massnahmen umsetzten.
Aus naturheilkundlicher Sicht ist es hingegen optimal, so viele Massnahmen wie möglich kombiniert umzusetzen. Im Rahmen eines ganzheitlichen Konzeptes würde man dann auch ein normal hochdosiertes Vitamin-B-Präparat wählen (normal hochdosiert deshalb, weil es immer noch höher dosiert ist als die üblichen Präparate im Handel, aber niedriger dosiert als in den obigen Studien), z. B. den Vitamin-B-Mix von effective nature.
Vitamin C verbessert Gefässfunktionen
Wer sich Vitamin-C-reich ernährt, hat in jedem Fall schon einmal ein geringeres Risiko für Arteriosklerose und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wie sieht es aber mit der zusätzlichen Einnahme von Vitamin C in Form von Nahrungsergänzungsmitteln aus?
Im Jahr 2014 erschien dazu eine grosse Übersichtsarbeit, in der man die Wirkung von supplementiertem Vitamin C auf die Gefässgesundheit untersuchte ( 24 ). Nach der Auswertung von 44 klinischen Studien ergab sich eine signifikant positive Wirkung der Vitamin-C-Supplementierung auf die Gefässfunktionen bei Personen mit Arteriosklerose, bei Diabetikern und bei Personen mit Herzinsuffizienz.
Das Vitamin wirkte dabei umso besser, je grösser das Herz-Kreislauf-Risiko einer Person war und auch je höher die eingenommene Vitamin-C-Dosis war. Dosierungen von unter 500 mg zeigten dabei noch keinen Effekt. Die Dosis sollte daher höher als 500 mg sein (idealerweise zwischen 1000 und 2000 mg pro Tag).
Vitamin K2 schützt vor Arteriosklerose
Vitamin K2 ist u. a. an der Verteilung des mit der Nahrung eintreffenden Calciums im Körper beteiligt. Das Vitamin K2 hilft dabei, das Calcium in die Knochen zu bringen und hemmt dessen Ablagerung in den Blutgefässen ( 25 ).
Beobachtungsstudien zeigen daher, dass eine gute Versorgung mit Vitamin K2 zu einem reduzierten Risiko für Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und einem geringeren Risiko für die koronare Herzkrankheit führt. In einer Studie von 2015 gab man Patienten, die bereits an koronarer Herzkrankheit litten, 9 Monate lang täglich 90 µg Vitamin K2 (gemeinsam mit 10 µg Vitamin D3) oder nur 10 µg Vitamin D3. Es zeigte sich, dass die Zunahme der Arteriosklerose in der Vitamin-K-Gruppe deutlich geringer war als in der Vitamin-D-Gruppe ( 26 ).
Knoblauch baut Ablagerungen in den Arterien ab
Knoblauch ist ein sehr bekanntes Hausmittel in Sachen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Schon lange werden Knoblauchkapseln gegen einen zu hohen Cholesterin- oder Blutfettspiegel und zur Vorbeugung von Arteriosklerose empfohlen. Auch zur Blutdrucksenkung und Blutverdünnung nehmen viele Menschen Knoblauch ein.
Verschiedene Untersuchungen weisen darauf hin, dass Knoblauch sogar bereits bestehende Ablagerungen in den Blutgefässen abbauen helfen kann. Auf die entsprechenden Studien sind wir detailliert in unserem Artikel über die Zitronen-Knoblauch-Kur eingegangen (unter „So wirkt der Knoblauch in der Zitronen-Knoblauch-Kur“).
Gereifter Knoblauch-Extrakt (AGE abgekürzt für engl. Aged Garlic Extract) ist in Sachen Arterienreinigung noch wirksamer, da er offenbar auch die lipidreichen, aber kalkarmen Ablagerungen einer Arteriosklerose reduzieren kann, die das Herzinfarktrisiko noch weiter erhöhen sollen als die kalkhaltigen Ablagerungen. Die Wirkstoffe des gereiften Knoblauchs finden sich auch im schwarzen Knoblauch.
Granatäpfel reduzieren Dicke der Gefässwände
Granatäpfel senken den Blutdruck, wie eine Studie aus 2012 ergab – vielleicht auch deshalb, weil Granatäpfel die Arterien reinigen, so dass das Blut wieder besser fliessen und sich daraufhin der Blutdruck wieder erholen kann. In genannter Studie hatten die Probanden täglich 330 ml Granatapfelsaft getrunken.
In früheren Studien von 2004 und 2009 zeigte sich, dass Granatapfelsaft die Dicke der Gefässwände reduzieren kann ( 7 ) ( 8 ). In der Untersuchung von 2004 tranken die Teilnehmer täglich nur 50 ml Granatapfelsaft über die Dauer eines Jahres und konnten damit die Dicke ihrer Gefässwände um bis zu 30 Prozent reduzieren, während die Dicke in der Kontrollgruppe (die keinen Granatapfelsaft trank) um 9 Prozent zunahm. Der Granatapfelsaft konnte die schädliche Oxidation des Cholesterins senken, den Blutdruck senken und den Antioxidantienspiegel im Blut um 130 Prozent erhöhen.
Sie können auch zur Vorbeugung einer Arteriosklerose regelmässig diesen herzgesunden Shake geniessen, z. B. statt herkömmlicher Süssigkeiten: Granatäpfel senken Bluthochdruck
Kimchi stoppt Arteriosklerose
Fermentierter Kohl wie Sauerkraut oder auch Kimchi (eine Art koreanisches Sauerkraut) könnte sich ebenfalls positiv auf die Arteriengesundheit auswirken. In einer Studie hatte sich am Tiermodell gezeigt, dass Kimchi die Bildung Ablagerungen, die im Rahmen einer Arteriosklerose auftraten, stoppen konnte. Auch konnte Kimchi toxische Chemikalien abbauen, die andernfalls schädliche Auswirkungen auf den Organismus gehabt hätten ( 9 ). Wie Sie Kimchi selber machen können, erklären wir in unserem Kimchi-Grundrezept oder hier die Variante Kimchi aus Chinakohl.
*Hier finden Sie unser Rezept um Kimchi selber zu machen
Kohlgemüse schützt Blutgefässe
Aber auch unfermentierte Kohlgemüse sind gut für die Arterien, wie eine Studie von 2018 ergab (Kohlgemüse schützen Blutgefässe): Je mehr Kohlgemüse, wie Brokkoli und Blumenkohl die Teilnehmer zu sich nahmen, umso weniger dick waren ihre Blutgefässwände. Wenn Sie daher einer Arteriosklerose vorbeugen möchten, essen Sie regelmässig Kohlgemüse in allen Variationen. In unserem ZDG-Kochstudio finden Sie dazu hunderte köstlicher Rezepte. Geben Sie in das erscheinende Suchfeld einfach die Kohlart ein, die Sie am liebsten mögen, z. B. Brokkoli oder Weisskohl oder Rotkohl etc.
L-Arginin reinigt die Arterien
L-Arginin ist eine Aminosäure, die in der Naturheilkunde schon lange zur Senkung eines zu hohen Blutdrucks eingesetzt wird. Denn L-Arginin erhöht die körpereigene Stickstoffmonoxidbildung – und Stickstoffmonoxid ist für die Weitung der Blutgefässe zuständig. L-Arginin konnte in einer Untersuchung (am Tiermodell) aber auch konkret die Verdickung der Arterienwände um bis zu 24 Prozent reduzieren ( 10 ) ( 11 ).
Schon 1999 las man in einer wissenschaftlichen Publikation des Medizinprofessors und Experten für Gefäss- und Herzerkrankungen, Dr. Arnon Blum, dass L-Arginin durch die erhöhte Stickstoffmonoxidbildung auch die Aktivierung entzündungsfördernder Gene in der Blutgefässwand hemme. Klinische Studien - so Blum - hätten bereits gezeigt, dass L-Arginin dafür sorgt, dass sich Gefässe leichter weiten können.
L-Arginin konnte in weiteren Untersuchungen sogar bei Männern mit bereits verengten Herzkranzgefässen die Anlagerung von Monozyten an der Gefässwand (Prozess bei der Arteriosklerosebildung) rückgängig machen und die Blutgerinnung normalisieren (das Blut "verdünnen") ( 22 ).
Aus 2005 stammt eine Studie, in der sich zeigte, dass die tägliche Gabe von 2,5 Prozent L-Arginin über 6 Monate hinweg (bei Affen) ganz signifikant die Dicke der Gefässwände reduzieren, die Bildung weiterer Ablagerungen hemmen, die Entstehung von oxidativem Stress verhindern und die Gefässfunktionen aufrecht erhalten konnte ( 23 ). Im Allgemeinen nimmt man 1000 bis 3000 mg L-Arginin pro Tag.
L-Arginin kann kombiniert mit Pycnogenol eingenommen werden, dem Pinienrindenextrakt, der sich sehr gut auf die Regeneration der Blutgefässe auswirkt.
Curcumin verbessert die Gefässgesundheit
Curcumin ist der Wirkstoffkomplex aus Kurkuma (Gelbwurz), dem gelben Bestandteil der bekannten Currygewürzmischung. Auch Curcumin gilt als wichtiger Stoff in Sachen Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In über 30 Studien zeigte sich bereits das herzschützende Potential der gelben Wurzel. In Tierstudien hemmte Curcumin die Bildung von Ablagerungen in den Arterien (Arteriosklerose) bzw. die Verdickung der Arterienwände, z. B. in einer Untersuchung aus dem Jahr 2006 ( 12 ).
Im Jahr 2016 erschien eine randomisierte, kontrollierte Doppelblind-Studie ( 17 ), in der sich zeigte, wie gut Curcumin die Funktionen der Blutgefässe verbessern konnte (je besser die Blutgefässe sich weiten und verengen können, umso geringer die Gefahr, dass sich Ablagerungen einer Arteriosklerose bilden). 59 Personen erhielten acht Wochen lang täglich 50 mg Curcumin, 200 mg Curcumin oder ein Placebopräparat.
Die Einnahme von 200 mg Curcumin führte zu einer deutlichen Verbesserung der Gefässfunktionen, so dass sich die Gefässe wieder besser weiten und das Blut leichter fliessen konnte. Aber auch die 50 mg Curcumin verbesserten die Gefässfunktionen im Vergleich zum Placebopräparat, nur nicht so stark wie 200 mg. Zum Einsatz kam ein wasserlösliches Curcumin-Präparat ( 19 ), das eine höhere Bioverfügbarkeit als die üblichen Curcumin-Präparate aufweist, so dass auch niedrigere Dosen wirksam waren. Normalerweise nimmt man (von den fettlöslichen Curcumin-Präparaten) täglich 2000 mg.
Mit diesem Curry gegen Arteriosklerose
Fast noch interessanter ist eine Studie von 2014 ( 18 ), in der man entdeckte, dass sich die Gesundheit der Blutgefässe schon nach einer einzigen curryhaltigen Mahlzeit messbar besserte (allerdings bei gesunden Personen). Die Studienteilnehmer erhielten eine Reis-Mahlzeit (180 g mit 500 kcal), die mit folgender Currymischung gewürzt war:
- 0,09 g Chili-Pulver
- 0,9 g Nelken-Pulver
- 0,9 g Kreuzkümmel-Pulver (Cumin)
- 1,8 g Koriander-Pulver
- 2,7 g Ingwer-Pulver
- 3,6 g Knoblauch-Pulver
- 4,5 g Kurkuma-Pulver
- Dazu wurden 9 g Zwiebeln kurz angebraten.
(Da es schwierig ist, diese Mengen pro Portion abzuwiegen, können Sie einfach die zehnfache Menge abwiegen und davon pro Portion einfach jeweils in etwa ein Zehntel verwenden.)
Im Vergleich zum Zustand der Blutgefässe vor der Mahlzeit verbesserte sich die Fähigkeit zur Gefässerweiterung in der Curry-Gruppe um 5,2 Prozent, während sie sich in der Kontrollgruppe um 5,8 Prozent verschlechterte. Sie sehen also, was Sie allein mit der richtigen Gewürzmischung in Sachen Arteriengesundheit erreichen können!
*Wie Sie insbesondere mit Kurkuma leckere Gerichte zaubern können, erfahren Sie in unserer 7-Tage-Kurkuma-Kur.
Sesam beugt Arteriosklerose vor
Sesam ist ein Lebensmittel, das in unseren Breiten ein Schattendasein führt. Vielleicht finden sich die kleinen Samen auf dem einen oder anderen Brötchen, aber nur wenige verwenden Sesam regelmässig in der Küche – etwa als Tahini (Sesammus), das sich wunderbar für Saucen, Dressings, Hummus, Smoothies und vieles mehr eignet. Schon in einer Studie von 2013 ( 20 ) zeigte sich, dass sich eine Kniearthrose bessert, wenn man täglich 40 g Sesam isst.
Aber auch erste Untersuchungen an Tieren ergaben, dass Sesam die Bildung einer Arteriosklerose in den Blutgefässen hemmen konnte ( 13 ). In einer klinischen Studie konnte man ferner sehen, dass der tägliche Verzehr von 28 g Sesam über 6 Wochen hinweg die typischen Parameter (Messwerte) verbessern konnte, die auf eine Arteriosklerose hinweisen ( 21 ). Köstliche Rezepte mit Tahini finden Sie in unserer Rezepterubrik unter vorigem Link.
Interessant ist, dass offenbar sogar Sesamöl hilfreich sein kann bei der Linderung eines wichtigen Arteriosklerose-Risikofaktors, nämlich bei Bluthochdruck - und das, obwohl das Öl reich an Linolsäure, einer Omega-6-Fettsäure ist, von der im Allgemeinen nicht allzu gut gesprochen wird, da sie im Überschuss laut mancher Studien entzündungsfördernd wirken soll. In einer Studie aus dem Jahr 2006 sollten die TeilnehmerInnen (DiabetikerInnen mit Bluthochdruck) einfach 45 Tage lang in der Küche Sesamöl statt ihrer sonstigen Öle verwenden (ca. 35 g pro Tag zum Braten und für Salate), was ihren Blutdruck merklich senkte, nämlich durchschnittlich von 150 zu 98 mmHg auf 130 zu 80 mmHg. Anschliessend erhielten die TeilnehmerInnen für weitere 45 Tage Palmfett oder Erdnussöl, wobei der Blutdruck wieder stieg, durchschnittlich auf 140 zu 90 mmHg ( 27 ).
Nattokinase, der natürliche Blutverdünner
Nattokinase gilt als nebenwirkungsfreier und natürlicher Blutverdünner. Das Enzym stammt aus Natto, einer Speise aus Japan, die aus fermentierten Sojabohnen besteht. Pulverisiert und in Kapseln abgefüllt, ist Nattokinase längst als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich.
In etlichen Studien (siehe Links oben) hatte sich gezeigt, dass Nattokinase über verschiedene Wege die Bildung von Blutgerinnseln hemmen und das Blut flüssig halten könnte. Nattokinase kann daher sehr gut zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen inkl. der Arteriosklerose eingenommen werden. Wenn Sie jedoch bereits Medikamente, wie z. B. Blutverdünner nehmen, dann besprechen Sie den Einsatz der Nattokinase unbedingt mit Ihrem Arzt.
Grüner Tee für gesunde Arterien
Schon 2008 zeigten Forscher, dass sich grüner Tee positiv auf die Gefässgesundheit auswirkt und die Funktion der Endothelzellen (Zellen, die die Gefässe auskleiden) günstig beeinflusst. Gerade die Endothelzellen sind es, die bei einer Arteriosklerose erkranken. Interessant an der Studie war, dass Kaffee keine vergleichbare Wirkung hatte. Am Koffein, das in beiden enthalten ist, kann es also nicht liegen.
Darmflora und Arteriosklerose
Bei einer unerklärlichen Arteriosklerose kann die Darmflora das Problem sein, wie wir im vorigen Link näher ausführen. Es zeigte sich nämlich, dass bei jenen Menschen, die keine der üblichen Risikofaktoren für eine Arteriosklerose aufwiesen ( Bluthochdruck, hohe Blutfette, Diabetes etc.), aber dennoch eine Arteriosklerose hatten, der Spiegel bestimmter Darmbakteriengifte im Blut erhöht war. Bei einer Arteriosklerose können daher auch Probiotika in die Therapie miteingebunden werden.
Sport und Arteriosklerose
Sport gilt im Allgemeinen als wichtiger Bestandteil einer gesunden und präventiven Lebensweise. In einer Übersichtsarbeit aber, die im April 2020 im Fachmagazin Circulationveröffentlicht wurde ( 15 ), ergab sich, dass ältere Sportler sogar mehr Ablagerungen in den Arterien aufwiesen als Nichtsportler.
Selbst in der Gruppe der Sportler gab es deutliche Unterschiede. Jene, die intensiver Sport trieben, hatten auch mehr arteriosklerotische Ablagerungen als Sportler, die nur gemässigt aktiv waren. Ist es also besser, das Sofa zu hüten als die Laufschuhe zu schnüren? Nein!
Denn obige Erkenntnis ist eher eine Überraschung, da bekannt ist, dass Sportler seltener an akuten Herz-Kreislauf-Ereignissen erkranken als Nichtsportler (Herzinfarkt, Schlaganfall). Die Erklärung dafür ist offenbar, dass Ablagerungen in den Arterien der Sportler einen höheren Kalkanteil aufweisen, daher stabiler sind, sich also nicht so leicht von den Blutgefässwänden lösen und somit auch seltener einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen können. Ablagerungen in den Arterien müssen also nicht immer gleich ein Zeichen für drohende Lebensgefahr sein.
Dennoch sollten Sie am besten beides kombinieren: Die oben genannten Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel mit regelmässiger sportlicher Aktivität! Selbst wenn Sie bereits an einer Arteriosklerose leiden und bisher keinen Sport machten, sollten Sie damit beginnen (natürlich in Absprache mit Ihrem Arzt), da auch bestehende Ablagerungen durch Sport stabilisiert werden können.
12-Punkte-Programm: Arterien auf natürliche Weise reinigen
Das Risiko für eine Arteriosklerose und damit in Zusammenhang stehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann also eindeutig von jedem einzelnen Menschen selbst beeinflusst werden. Wenn Sie die obigen Tipps in Ihren Alltag einbauen möchten, dann könnten Sie zusammengefasst z. B. so vorgehen, wie nachfolgend beschrieben. Doch Achtung! Gehen Sie langsam vor, besonders wenn Sie bereits chronisch krank sind. Setzen Sie die einzelnen Punkte in diesem Fall nach und nach um, also nicht alle auf einmal!
- Kümmern Sie sich um eine gute Vitamin-B-Versorgung, z. B. über die Einnahme eines Vitamin-B-Komplexes.
- Nehmen Sie Vitamin C ein - zwischen 1000 und 2000 mg pro Tag.
- Nehmen Sie Vitamin K ein - mindestens 90 µg.
- Nehmen Sie L-Arginin - etwa 1500 - 2000 mg pro Tag - und Pycnogenol ein - 50 mg pro Tag.
- Machen Sie regelmässig die Zitronen-Knoblauch-Kur (siehe Link oben im Text) und verwenden Sie Knoblauch in der Küche.
- Nehmen Sie schwarzen Knoblauch (900 mg Extrakt pro Tag) und Curcumin (Dosierung wie vom Hersteller angegeben) als Nahrungsergänzung ein.
- Trinken Sie regelmässig Granatapfelsaft, täglich mindestens 50 ml, den oben verlinkten Früchte-Shake oder auch immer mal wieder eine Tasse grünen Tee.
- Nutzen Sie Sesam und Tahini in der Küche.
- Würzen Sie mit Kurkuma und den oben genannten Gewürzen.
- Geniessen Sie wann immer verfügbar frisches Sauerkraut (am besten roh) oder Kimchi.
- Essen Sie reichlich Brokkoli und Blumenkohl und andere Gemüse aus der Familie der Kreuzblütengewächse ( Rucola, Radieschen, Meerrettich etc.).
- Nehmen Sie ggf. und in Absprache mit Ihrem Arzt Nattokinase ein (100 mg/2000 FU pro Tag).
- Werden Sie sportlich aktiv! Fahren Sie Rad, gehen Sie laufen, melden Sie sich im Fitnessstudio an oder kaufen Sie sich ein entsprechendes Gerät (z. B. Spinning Bike, Laufband, Trampolin, Crosstrainer etc.).
- Insbesondere wenn keine der üblichen Risikofaktoren auf Sie zutreffen, Sie aber dennoch eine Arteriosklerose haben, denken Sie an Probiotika.
Weitere Tipps, die Ihnen helfen werden, Ihre Arterien zu reinigen, finden Sie in unserem Artikel, wie Sie Ihren Cholesterinspiegel natürlich senken können.