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Zink: Wichtig in der Covid-19-Prävention

Zink stärkt das Immunsystem, verbessert die Lungenfunktion und reduziert das Infektrisiko – ganz gleich ob es sich um Darminfekte, Malaria oder Atemwegsinfekte handelt. Auch in der Covid-19-Prävention und Therapie ist Zink ein wichtiger Vitalstoff.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Aktualisiert: 22 April 2024

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Zink in Prävention und Therapie von Covid-19

In der Therapie und Prävention von Covid-19 – aber natürlich auch von Grippe und anderen Atemwegsinfekten – könnte Zink eine wichtige Rolle spielen. Denn das Spurenelement hat in Sachen Virenabwehr die folgenden Aufgaben im Körper:

  1. Zink senkt die Anfälligkeit für Virusinfekte, denn Zink verhindert, dass sich Viren an der Zellmembran anheften können.
  2. Zink hemmt im Falle eines Infekts die Virusreplikation (Vermehrung der Viren), wirkt also direkt antiviral.
  3. Zink wirkt entzündungshemmend und antioxidativ und verbessert zusätzlich die Lungenfunktion ( 6 ).
  4. Zink ist für das Flimmerepithel in den Atemwegen sehr wichtig und stärkt dessen Schutzfunktion. Das Flimmerepithel ist eine Schicht aus spezialisierten Zellen, die die Atemwege auskleiden und für deren Reinigung zuständig sind. Dabei eliminieren sie auch Krankheitserreger (8).
  5. Zink erhöht die Zilienschlagfrequenz und sogar die Zilienlänge. Was sich hinter der Zilienschlagfrequenz verbirgt, erklären wir in unserem Artikel über Umckaloabo (der Kap-Pelargonie), einem pflanzlichen Mittel, das ebenfalls zur Vorbeugung und Therapie von Virusinfekten der Atemwege eingesetzt werden kann.
  6. Zink ist an der Produktion von Abwehrzellen und Antikörpern beteiligt.
  7. Zink aktiviert manche Abwehrzellen, so dass diese Zellen nun wiederum Infekte effizienter bekämpfen können (7). (Beispiel: Zink aktiviert die Killerzellen und ist für eine gute Funktion der Makrophagen (Fresszellen) wichtig.)
  8. Zink ist an der Zellreparatur beteiligt, wenn Lungenzellen von Viren geschädigt wurden.

Gleichzeitig weiss man, dass ein Zinkmangel den Spiegel der entzündungsfördernden Botenstoffe (Zytokine) erhöht und die Antikörperbildung reduziert ( 7 ). Zinkmangel kann somit anfälliger für Covid-19 machen und schwere Verläufe begünstigen ( 8 ).

(Wenn Sie mehr über Zink wissen möchten, welche Symptome ein Zinkmangel hat, welche Medikamente einen Zinkmangel verursachen können und wie Sie mit der Ernährung genügend Zink zu sich nehmen können, lesen Sie unseren Zink-Hauptartikel (siehe Link)).

Zinkmangel macht anfällig für Virusinfekte

Im Februar 2021 stand im Journal of Inflammatory Research ( 5 ), dass längst bekannt sei, dass ein Zinkmangel Menschen für Virusinfekte anfällig mache, etwa für Herpes, Erkältungen, Hepatitis C, HIV und SARS-CoV-1. Denn ein Zinkmangel führe zu einer reduzierten Abwehrkraft gegen Viren. Gleichzeitig würde die Einnahme von Zink die Dauer von Infekten bei bereits erkrankten Menschen reduzieren können.

Häufig Zinkmangel bei Covid-19-Patienten

Gerade Corona-Risikogruppen (Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen) bzw. Patienten, die bereits an Covid-19 erkrankt sind, leiden sehr oft an einem Zinkmangel (8, 10). In einer kleinen Studie mit 47 Patienten wurde bei 57 Prozent ein zu niedriger Zinkspiegel festgestellt. In einer weiteren Studie mit 29 Patienten waren es 31 Prozent, die an einem Zinkmangel litten – und in einer dritten Studie mit 33 Patienten waren es sogar alle, also 100 Prozent, die mit Zink unterversorgt waren (während die gesunde Kontrollgruppe einen zumeist guten Zinkspiegel hatte) ( 10 ).

Covid-19-Verstorbene: stärkerer Zinkmangel als Überlebende

Wenn ein Zinkmangel bei Covid-Patienten vorliegt, dann kommt es doppelt so häufig zu einem schweren Verlauf, sprich zu Komplikationen, zu einem erhöhten Risiko für das Akute Atemnotsyndrom (das eine künstliche Beatmung erforderlich machen kann), zu längeren Klinikaufenthalten und auch zu einem höheren Sterberisiko. In einer Studie mit 35 Teilnehmern konnte bestätigt werden, dass jene, die verstarben, einen niedrigeren Zinkspiegel hatten als die Überlebenden (10).

Auch die Krankheit selbst kann zu einem Zinkmangel führen, was auf einen erhöhten Bedarf des Körpers in Krankheitssituationen hinweist und erst recht eine Zinksupplementation rechtfertigt (6).

Zinkmangel und Zinkdosis

Ein Zinkmangel liegt bei Werten von unter 60 - 70 µg/dl vor. Einer der Hauptgründe für einen Zinkmangel ist das Alter, da der Zinkspiegel mit zunehmendem Alter sinkt. Ältere Menschen sollten daher in jedem Fall ihre Zinkversorgung im Auge behalten.

Bei der Einnahme von 12 bis 30 mg Zink (je nach Körpergewicht; 12 mg bei 50 kg und 30 mg bei über 100-kg-schweren Personen) kann ein Zinkmangel innerhalb einer Woche behoben werden (10). Doch kann das im akuten Krankheitsfall zu lange dauern, so dass hier eine intravenöse Gabe evtl. die bessere Lösung wäre (10).

Zink bei Covid-19

Verschiedene Studien überprüften bereits die Wirkung von Zink bei Covid-19. Dosen von bis zu 200 mg wurden gut vertragen und konnten in einer sehr kleinen Studie mit 4 Teilnehmern deren Genesung positiv beeinflussen. (Hohe Dosen von mehr als 30 mg Zink sollten nur in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden.) Eine andere Untersuchung mit 242 Patienten konnte bei einer Dosis von 100 mg Zink pro Tag allerdings keine Auswirkung auf das Sterberisiko feststellen.

Gab man jedoch den noch zu Hause weilenden Patienten 5 Tage lang 50 mg elementares Zink in Form von Zinksulfat und in Kombination mit Hydroxychloroquin und Azithromycin, dann mussten die Betroffenen weniger häufig ins Krankenhaus als ohne Zink und mussten auch weniger häufig beatmet werden. Auch die Sterberate war niedriger.

Ihr Zinkspiegel zeigt Ihr persönliches Covid-Risiko

Im Februar 2021 erschien eine weitere Arbeit in Nutrients ( 2 ). Wissenschaftler der Universität Barcelona schrieben darin: „Zink ist ein essentieller Mikronährstoff, der bei einer Infektion die Erreger-Wirt-Interaktion beeinflusst."

( ZDG-Redaktion: Mit Erreger-Wirt-Interaktion werden auf der einen Seite die Bemühungen des Virus beschrieben, in die Zelle des Wirts einzudringen und sich dort zu vermehren und auf der anderen Seite die Möglichkeiten des Wirts, diese Virusaktivitäten zu verhindern).

"Zink sorgt für effiziente Immunreaktionen, hat aber auch bei einigen Viren eine direkte antivirale Wirkung. Dies ist umso wichtiger, da gerade Risikogruppen für schwere Covid-19-Verläufe (Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen) häufig an einem Zinkmangel leiden. Also überprüften wir in unserer Studie die Hypothese, dass der Zinkspiegel den Verlauf einer Covid-19-Infektion beeinflusst und daher sogar ein wichtiger Biomarker für das persönliche Risiko eines Menschen darstellen könnte."

Schlechter Zustand bei Zinkspiegel von unter 50 µg/dl

Teilnehmer in der spanischen Studie waren 249 Covid-19-Patienten, die in der Uniklinik Hospital del Mar in Barcelona behandelt wurden. Wenn diese Patienten nun bei ihrer Einlieferung einen Serumspiegel von unter 50 µg/dl hatten, dann war ihr Zustand meist schon schlechter, sie brauchten länger, um einen stabilen Zustand zu erreichen und sie hatten ein höheres Risiko zu versterben.

( Hinweis ZDG-Redaktion: Die Normalwerte für Zink liegen bei Erwachsenen bei 70 bis 150 µg/dl).

Die Forscher schrieben: "Unsere In-vitro-Untersuchungen zeigten daraufhin, dass ein niedriger Zinkspiegel die Ausbreitung und Vermehrung der SARS-CoV-2-Viren in den infizierten Zellen begünstigte. Ein niedriger Zinkspiegel kann daher als Hinweis für den Verlauf einer Covid-19-Erkrankung gelten […].“

Nahrungsergänzung reduziert Ausbreitung von Covid-19

Nehmen Sie nun aber nicht nur Zink ein! Auch andere Vitalstoffe sind wichtig, wie eine italienische Studie vom Oktober 2020 zeigte. Sie erschien im Fachjournal Nutrients und beginnt folgendermassen ( 4 ):

„Virusinfekte sind weltweit eine der häufigsten Ursachen für Krankheit und Tod. Eine gute Nährstoffversorgung unterstützt eine optimale Immunfunktion und führt zu einem leichteren Verlauf von Infekten. Die Vitamine A, Vitamin C und Vitamin D, das Spurenelement Zink sowie Omega-3-Fettsäuren spielen für die Zellen des Immunsystems eine wichtige Rolle und erhöhen so die Abwehrkraft in Bezug auf Infekte.

Eine Nahrungsergänzung mit diesen Stoffen ist dabei eine sichere und preisgünstige Möglichkeit für eine optimale Funktion des Immunsystems zu sorgen, was dann das Risiko für Infekte (einschl. Virusinfekte der Atemwege) und deren Folgen reduziert. Natürlich sollte eine Nahrungsergänzung zusätzlich zu einer gesunden Ernährung praktiziert werden (wobei Überdosen vermieden werden sollten). Dies ist eine bislang unterschätzte Massnahme, die aber zu einer Reduzierung der weltweiten Ausbreitung von Infektionskrankheiten inkl. Covid-19 beitragen kann.“

Wir stellen hier ( Rezeptfreie Mittel zur Prävention von Covid-19) das Einnahmeprotokoll eines US-amerikanischen Arztes vor, der eine Kombination rezeptfreier Mittel (u. a. mit Zink, Vitamin C, Vitamin D und anderen) zusammenstellte und damit bei seinen Patienten und Mitarbeitern gute Erfolge in Sachen Covid-Prävention erzielen konnte.

Zink und Vitamin C

Vitamin C gilt als eines der wichtigsten Vitamine zur Stärkung des Immunsystems. Hier stellen wir eine Studie vor, in der die orale Gabe von Vitamin C die Zeit auf Intensivstationen verkürzen konnte. Eine kombinierte Einnahme von Zink und Vitamin C würde sich somit anbieten.

In einer klinischen Studie, die im Februar 2021 in JAMA Network Open (7) veröffentlicht wurde, zeigte sich ein kleiner Vorteil durch Zink gemeinsam mit Vitamin C, der aber im Vergleich zur Standardtherapie als nicht signifikant galt. Für die Untersuchung wurden 214 Covid-19-Patienten (in ambulanter Pflege, Durchschnittsalter 45) in vier Gruppen aufgeteilt. Dann schaute man, in welcher Zeit sich die Symptomatik um 50 Prozent besserte:

  1. Gruppe 1 erhielt täglich 50 mg Zinkgluconat vor dem Zubettgehen: Besserung nach 5,9 Tagen
  2. Gruppe 2 erhielt täglich 8000 mg Ascorbinsäure (Vitamin C), aufgeteilt in 2 bis 3 Dosen zu den Mahlzeiten: Besserung nach 5,5 Tagen
  3. Gruppe 3 erhielt beides: Besserung nach 5,5 Tagen
  4. Gruppe 4 erhielt die Standardtherapie (die nicht näher erläutert wurde): Besserung nach 6,7 Tagen

Leider hatte man vorab den Zinkspiegel der Probanden nicht überprüft. Da eine Nahrungsergänzung meist insbesondere dann Wirkung zeigt, wenn zuvor ein entsprechender Mangel vorlag, sind Studien, in denen man gar nicht erst den Versorgungsstatus der Probanden berücksichtigt, häufig ohne Aussagekraft.

Intravenöses Zink statt oraler Verabreichung?

Im März 2021 erschien im British Journal of Clinical Pharmacology eine Studie ( 9 ), in der besprochen wird, dass die teilweise schlechte Bioverfügbarkeit von oral eingenommenem Zink durch eine intravenöse Verabreichung umgangen werden könnte, da man so auch einen Mangel bei akuter Erkrankung schneller beheben könnte – was natürlich mit dem Arzt besprochen werden muss.

So kann die Bioverfügbarkeit von Zink erhöht werden

Vielleicht wäre aber auch die Gabe von sog. Ionophoren eine Lösung. Dabei handelt es sich um Mittel, die

  1. entweder dafür sorgen, dass Zink leichter in die Zellen gelangt (z. B. Quercetin oder Chinarindenextrakt)
  2. oder die Resorption von Zink aus dem Darm fördern, z. B. L-Lysin, eine Aminosäure, die man in Kapselform einnehmen kann.

* Chinarindenextrakt Quina™ von NutraMedix erhalten Sie unter dem vorigen Link.

Wie man die Ionophoren anwendet und dosiert und wie auch L-Lysin zur Vorbeugung von Virusinfekten und zur Therapie (von leichten Verläufen) eingesetzt werden kann, erklären wir in unserem Artikel zu Rezeptfreien Mitteln zur Prävention von Covid-19, den wir weiter oben in diesem Artikel verlinkt haben (unter "Nahrungsergänzung reduziert Ausbreitung von Covid-19").

Zink schützt Kinder vor Infekten

Auch für Kinder ist Zink in Zeiten grassierender Infekte äusserst wichtig. Wir schrieben schon im Mai 2014 in Zink schützt Kinder vor Infekten, dass Zink das Immunsystem stärkt und Kinder vor Infekten bewahrt – und zwar so deutlich, dass laut einer umfassenden Übersichtsarbeit der Johns Hopkins University ein Zinkmangel in Entwicklungsländern sogar eine bedeutende Ursachen dafür ist, dass bei Kindern viele Darminfekte, Malaria- und Atemwegserkrankungen tödlich verlaufen ( 3 ).

Eine weitere Untersuchung an Kindern ergab im Dezember 2020 ( 1 ), dass ein Mangel an Zink und Vitamin C schweres Asthma und eine verminderte Lungenfunktion mitbedingen kann.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.