Vitamin C (Ascorbinsäure): Linus Pauling nahm täglich 18 Gramm
Vitamin C (auch als Ascorbinsäure bezeichnet) kann vor Krankheiten schützen, auch vor Krebs – davon war der amerikanische Chemiker und Nobelpreisträger Linus Pauling überzeugt.
Er selbst nahm pro Tag 18 g Vitamin C ein, also weitaus mehr als die offiziell empfohlenen 100 mg pro Tag. Dass er ausgerechnet an Prostatakrebs starb, wird gerne als Beweis dafür angesehen, dass die hohen Vitamindosen unwirksam waren. Manchmal wird sogar gemunkelt, die großen Vitaminmengen seien eine Mitursache seiner Krebserkrankung gewesen.
Dass Linus Pauling erst im hohen Alter von 93 Jahren verstarb, wird dabei gerne übersehen. Fakt ist, dass niemand weiss, ob er ohne die hohen Vitamindosen womöglich bereits früher oder an einer anderen Erkrankung verstorben wäre. Herz-Kreislauf-Erkrankungen etwa zählen zu den häufigsten Todesursachen.
Vitamin C jedoch gilt bei diesen Erkrankungen als besonders präventiv. Wie aber kam Linus Pauling überhaupt auf die Idee, dass derart hohe Vitaminmengen gut sein könnten?
Früher musste der Mensch kein Vitamin C aufnehmen
Einst war der menschliche Körper in der Lage, selbst Vitamin C herzustellen. Die meisten Säugetiere können dies bis heute. Warum aber hat der Mensch die Fähigkeit zur Vitamin-C-Bildung im Laufe der Evolution verloren? Darüber lassen sich nur Vermutungen anstellen, etwa dass ein Überangebot an entsprechend vitaminreichen Lebensmitteln in der Natur vorlag, so dass der Mensch auf diese Fähigkeit verzichten konnte.
Interessant ist jedoch, dass Tiere, die das Vitamin selbst bilden können, ein Vielfaches der Vitamin-C-Menge produzieren, die der Mensch heutzutage über Lebensmittel zu sich nimmt: Mehrere Gramm pro Tag und in Stresssituationen können sie die Produktion um das Zehnfache erhöhen ( 36 ). Daraus hat auch Linus Pauling geschlussfolgert, dass der menschliche Vitamin-C-Bedarf viel höher ist, als wir denken und vor allem viel höher, als wir mit dem obligatorischen Apfel pro Tag und einigen Blättern Kopfsalat zu uns nehmen. Schauen wir uns zunächst die Aufgaben des Vitamins an, dann die aktuell vorliegenden Erkenntnisse zur richtigen Dosis.
Die Aufgaben des Vitamins
Vitamin C (Ascorbinsäure) ist ein sehr wichtiges Vitamin. Die meisten Menschen bringen es mit einem gewissen Erkältungsschutz und der Stärkung des Immunsystems in Verbindung. Das Vitamin hat aber noch viele andere Aufgaben im Körper:
Stärkung des Immunsystems
Das Vitamin ist an der Stärkung des Immunsystems beteiligt, damit dieses den Körper gegen Krankheitserreger, Zellentartung, Strahlung etc. schützen kann.
Gegen freie Radikale
Es fängt freie Radikale im Blut, im Gehirn, in den Körperzellen und direkt im Zellkern ab und macht sie unschädlich. Andernfalls würden die freien Radikale Zellen und Gewebe schädigen.
Für ein kräftiges Bindegewebe
Vitamin C verschweisst Eiweiss und andere Substanzen zu Kollagenfasern und kräftigt so das Bindegewebe ( Faszien). Kollagen sorgt für die Elastizität von Haut, Bändern, Sehnen und Blutgefässwänden sowie für die Festigkeit von Zähnen und Knochen. Narbengewebe besteht ebenfalls aus Kollagen, weshalb Ascorbinsäure auch für die Wundheilung so bedeutend ist.
Zum Schutz der Gefässe
Kollagen ist ein wichtiger Bestandteil der Gefässwände, so dass Vitamin C massgeblich zu gesunden und elastischen Gefässen beiträgt. Auch die antioxidativen Eigenschaften des Vitamins schützen die Gefässe und verhindern, dass sich Risse in den Blutgefässwänden bilden, woraufhin sich dort nun schädliche Ablagerungen bilden würden. Ascorbinsäure wirkt sogar blutverdünnend und beugt daher allen mit Arteriosklerose verbundenen Krankheiten vor (Bluthochdruck, Angina Pectoris, Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzattacken).
Verbesserung der Calcium- und Eisenaufnahme
Calcium und Eisen werden in Verbindung mit Vitamin C besser aufgenommen. Denn das Vitamin wandelt die beiden Stoffe im Darm in besser verfügbare Formen um und sorgt so dafür, dass sie leichter in die Blutbahn gelangen.
Für die Wirksamkeit mancher Hormone
Der Hypothalamus im Gehirn ist die Steuerzentrale für die Hormonbildung. Vitamin C ist an einem Prozess im Hypothalamus beteiligt, der Voraussetzung dafür ist, dass einige Hormone überhaupt wirksam sind. So ist das Vitamin z. B. wichtig für die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin und Thyroxin sowie für die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin.
Zur Entgiftung
Vitamin C aktiviert die Leberenzyme, die für den Abbau von Giftstoffen verantwortlich sind. Dadurch kann es Gifte wie Cyanide, Formaldehyd und Acetaldehyd sowie Nitrosamine und Nikotin unschädlich machen.
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Vitamin C und Ascorbinsäure
Vitamin C wird häufig als Ascorbinsäure bezeichnet, obwohl dies nicht ganz korrekt ist. Das Vitamin ist chemisch gesehen L-Ascorbinsäure. Es handelt sich also um eine ganz bestimmte Form der Ascorbinsäure. Daneben gibt es noch Ascorbinsäuren, die im Körper zu L-Ascorbinsäure umgewandelt werden können, wie die Dehydroascorbinsäure. Bei der Dehydroascorbinsäure handelt es sich um L-Ascorbinsäure in Verbindung mit Sauerstoff. Sowohl die L-Ascorbinsäure als auch die Dehydroascorbinsäure kommen in Lebensmitteln vor.
Doch gibt es auch noch andere Ascorbinsäuren, wie die D-Ascorbinsäure, die keine Vitamin-Wirkung haben, weil der Körper sie nicht nutzen kann. Die D-Ascorbinsäure wird z. B. als Konservierungsstoff in Lebensmitteln verwendet. Vitamin C ist also eine Ascorbinsäure, aber nicht jede Ascorbinsäure ist gleichzeitig auch Vitamin C. Dennoch können die Begriffe im allgemeinen Sprachgebrauch problemlos als Synonyme verwendet werden.
Der Bedarf
Der offiziell empfohlene Tagesbedarf des Vitamins wird für gesunde Erwachsene mit 95 mg für Frauen und 110 mg für Männer angegeben. Diese unterschiedlichen Angaben werden damit begründet, dass das Körpergewicht für die Verstoffwechslung des Vitamins entscheidend sei. Dies würde eigentlich bedeuten, dass die Empfehlungen nach Körpergewicht angegeben werden müssten – was jedoch nicht der Fall ist ( 1 ).
Als Berechnungsgrundlage wurde für Männer ein Gewicht von 70.7 kg und für Frauen 60 kg verwendet. Personen, die mehr wiegen als das, hätten also eigentlich einen höheren Vitamin-C-Bedarf.
Der Vitamin-C-Bedarf nach Altersgruppen
Kinder und Jugendliche haben einen geringeren Vitamin-C-Bedarf als Erwachsene. Die Angaben finden Sie in diesem PDF.
Faktoren für erhöhten Bedarf
Für RaucherInnen, schwangere und stillende Frauen, sowie Personen, die krank sind, wird der Vitamin-C-Bedarf dagegen höher eingeschätzt):
- Schwangere Frauen: 105 mg
- Stillende Frauen: 125 mg
- Raucherinnen: 135 mg
- Raucher: 155 mg
Für Personen, die krank sind, liegen zurzeit keine offiziellen Empfehlungen vor. Ihr Vitamin-C-Bedarf dürfte aber deutlich höher sein als bei gesunden Personen. Denn Personen mit Krankheiten haben häufig einen Vitamin-C-Mangel ( 2 ).
Dieser Mangel ist einerseits mit der verminderten Aufnahme von Nahrung durch die Krankheit zu erklären und andererseits durch höheren oxidativen Stress, wodurch mehr Ascorbinsäure benötigt wird.
Im nachfolgend verlinkten Text erklären wir, dass die Einnahme von Vitamin C die Zeit verkürzt, die Patienten auf Intensivstationen verbringen. Die Forscher, die dies untersucht haben, sind der Meinung, dass im Krankheitsfalle täglich (oral) 1000 bis 4000 mg des Vitamins zum Einsatz kommen sollten.
Früher wurde mehr Vitamin C mit der Nahrung aufgenommen
Die Ernährungsweise des Menschen hat sich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert: Die Fortschritte in der Nahrungsmittelindustrie haben dazu geführt, dass der Mensch heute vermutlich viel weniger Vitamin C zu sich nimmt als früher.
Denn durch den Transport und die Lagerung von Nahrungsmitteln, sowie durch deren Verarbeitung und Zubereitung, gehen hohe Mengen des Vitamins in unserer Nahrung verloren (dazu später mehr).
Vor diesen Errungenschaften der modernen Nahrungsmittelindustrie enthielt die menschliche Ernährung dagegen viel mehr frisch gepflücktes Obst und rohes Gemüse. Man könnte sich also fragen, ob der tägliche Vitamin-C-Bedarf in Wirklichkeit nicht viel höher ist, als man ihn momentan einschätzt.
Höherer Vitamin-C-Bedarf durch Umweltbelastungen
Zudem ist der Mensch heute hohen Umweltbelastungen ausgesetzt, die zu vermehrtem oxidativem Stress führen. Dies sind zum Beispiel:
- Körperlicher und psychischer Stress
- Pestizidrückstände in der Nahrung
- Chemikalien in Körperpflegemitteln, Textilien, Möbeln etc.
- Luftverschmutzung
- Röntgenstrahlen
- Operationen
- etc…
Dadurch ist der Bedarf an Antioxidantien erhöht. Vitamin C ist aber schon für den normalen Ablauf des Körpers lebensnotwendig. In Anbetracht der erhöhten Umweltbelastung müsste darum eine deutlich bessere Versorgung mit dem Vitamin erforderlich sein, um Krankheiten vermeiden zu können ( 26 ).
Orthomolekularmediziner empfehlen weitaus höhere Vitamin-C-Mengen
Die Orthomolekulare Medizin beschäftigt sich mit der Erforschung von Vitalstoff-Mängeln und der Empfehlung von Vitalstoffen zur Krankheitsvorsorge. Die Deutsche Gesellschaft für Orthomolekulare Medizin (DGOM) ist der Meinung, dass der tägliche Vitamin-C-Bedarf viel zu gering angesetzt ist:
„Kein Wunder, dass Kleinkinder ständig erkältet sind. Das war vor 50 Jahren nicht so“, schreibt sie auf ihrer Website. Die DGOM empfiehlt folgende Tagesdosen:
- Neugeborene: 50 mg
- Im 1. Lebensjahr: 30 mg pro kg Körpergewicht, Steigerung auf 500 bis 1000 mg bis zum Ende des ersten Lebensjahrs
- Ab dem 2. Lebensjahr bis zum Lebensende: 50 bis 100 mg pro kg Körpergewicht
- Stillende Mütter: Mindestens 2000 mg Vitamin C pro Tag
Eine Person mit einem Gewicht von 60 kg müsste also laut DGOM 3000 bis 6000 mg pro Tag zu sich nehmen – bei einem Gewicht von 80 kg wären dies 4000 bis 8000 mg. Diese Werte sind natürlich sehr hoch verglichen mit dem offiziell empfohlenen Tagesbedarf.
Säugetiere, die das Vitamin selbst produzieren, sind jedoch in der Lage, 500 mg bis über 20 g davon pro Tag herzustellen. Da erscheint die offiziell empfohlene Tagesdosis von 100 mg für den Menschen tatsächlich etwas dürftig.
Vermutlich ist ein Mittelweg zwischen dem offiziellen Bedarf und den von der DGOM empfohlenen Mengen die beste Lösung, z. B. 500 bis 1000 mg Vitamin C für einen gesunden Erwachsenen.
Wer dennoch höhere Mengen anstreben möchte, tastet sich am besten langsam heran. Auch in Zeiten höherer Infektionsgefahr, in der Reha und im Leistungssport kann es sicherlich Sinn machen, vorübergehend höhere Mengen des Vitamins einzunehmen.
Bedarf von Babys
Der offizielle Tagesbedarf von Neugeborenen liegt bei 20 mg Vitamin C – Orthomolekularmediziner raten zu 50 mg pro Tag. Was stimmt?
Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass in der Muttermilch von Frauen mit ausreichender Vitamin-C-Zufuhr – dort definiert als 120 mg – Werte zwischen 50 und 90 mg pro Liter nachgewiesen wurden.
Der Tagesbedarf an Muttermilch eines eine Woche alten Babys wird zur Orientierungshilfe mit 200 bis 250 ml Muttermilch angegeben (wobei natürlich nicht jedes Baby gleich viel trinken mag). Geht man von 250 ml aus, erhielte ein Baby zwischen 12 und 22 mg Ascorbinsäure pro Tag. Das bedeutet, dass man als stillende Frau mit einer Vitamin-C-Zufuhr von 120 mg pro Tag womöglich nicht einmal die offiziell empfohlenen 20 mg für sein Baby erreicht – je nachdem wieviel Ascorbinsäure die eigene Muttermilch enthält.
Dies ist vermutlich der Grund, dass die Orthomolekularmediziner stillenden Müttern mindestens 2000 mg pro Tag raten. Wobei man natürlich auch hier mit z. B. 500 bis 1000 mg Ascorbinsäure pro Tag einen Mittelweg wählen könnte.
* Hier finden Sie eine Auswahl an Vitamin C-Produkten
Lebensmittel mit Vitamin C
Da der menschliche Organismus Ascorbinsäure nicht wie Pflanzen und die meisten Tiere (ausser die höheren Primaten, früchtefressende Fledermäuse und Meerschweinchen) selbst herstellen kann, muss es zugeführt werden. Die besten Vitamin-C-Quellen stellen frisches Obst und Gemüse dar.
Die jeweiligen Vitamin-C-Werte pro 100 g können Sie den nachfolgenden Tabellen entnehmen. Um vergleichen zu können, sind manchmal auch Lebensmittel aufgeführt, die wenig Vitamin C enthalten, aber häufig gegessen werden. Ganz am Ende dieses Textes finden Sie ausserdem leckere Vitamin-C-reiche Rezepte.
Gemüse und Kräuter
Nachfolgend finden Sie den Vitamin-C-Gehalt von rohen Gemüsen und Kräutern pro 100 g. Petersilie und Bärlauch enthalten besonders viel Vitamin C, jedoch isst man in der Regel nur geringe Mengen davon. Von Paprika und Brokkoli kann man hingegen leicht 200 g oder mehr verzehren. Man kann sie zudem auch roh essen, so dass Nährstoffverluste durch die Zubereitung vermieden werden (siehe nächster Absatz). Die Angaben finden Sie in diesem PDF.
Vitamin-C-Verluste durch Garmethoden
Der Körper profitiert am meisten von Gemüse und Kräutern, wenn sie in rohem Zustand und möglichst frisch verzehrt werden, da sowohl bei der Lagerung als auch beim Kochen erhebliche Mengen an Vitamin C verloren gehen:
- Kochen: 50 Prozent Verlust
- Dämpfen: 30 Prozent Verlust
- Dünsten: 25 Prozent Verlust
- Erneutes Aufwärmen: Weitere 50 Prozent Verlust
Kocht man Gemüse in Wasser, gehen noch höhere Mengen verloren, da das Vitamin wasserlöslich ist und ein Teil davon ins Kochwasser übergeht (z. B. 65 Prozent, wenn Brokkoli für 5 Minuten gekocht wird). Damit das Vitamin im Kochwasser nicht im Abfluss landet, kann man es z. B. für Saucen oder Suppen weiterverwenden.
Viele Tipps und Informationen zu den Nährstoffverlusten und zur richtigen Lagerung von Obst und Gemüse finden Sie unter den vorigen beiden Links.
Früchte und Trockenfrüchte
Nachfolgend finden Sie den Vitamin-C-Gehalt von Früchten und Trockenfrüchten pro 100 g. Kiwis, Zitrusfrüchte und Erdbeeren sind wohl die beste Wahl, da man davon viel essen und leckere Smoothies daraus zubereiten kann. Acerola und Hagebutten hingegen sind zwar sehr ascorbinsäurereich, doch sind sie entweder schwer erhältlich oder zu Nahrungsergänzungen verarbeitet, wovon man dann wieder nur kleinere Mengen zu sich nimmt. Die Angaben finden Sie in diesem PDF.
Nüsse und Kerne
Nachfolgend finden Sie den Gehalt von Nüssen und Kernen pro 100 g. Die Esskastanie enthält mit Abstand am meisten, verglichen mit anderen Nüssen und Kernen (3). Die Angaben finden Sie in diesem PDF.
Hülsenfrüchte
Nachfolgend finden Sie den Gehalt von Hülsenfrüchten pro 100 g. Frische Zuckererbsen und Sojasprossen enthalten am meisten Vitamin C unter den Hülsenfrüchten. Die Angaben finden Sie in diesem PDF.
Getreide und Pseudogetreide
Getreide, Hirse und Buchweizen enthalten keine Ascorbinsäure – Amaranth und Quinoa hingegen schon, wenn auch in sehr geringen Mengen. Nach dem Kochen dürfte dann aber auch nicht mehr viel davon übrig sein. Die Angaben finden Sie in diesem PDF.
Die Aufnahme von Vitamin C
Die Aufnahme der Ascorbinsäure C erfolgt im Dünndarm. Von dort aus wird das Vitamin mithilfe von Transportproteinen in die Blutbahn aufgenommen und im Körper verteilt. Womöglich spielt auch die passive Diffusion eine kleine Rolle bei der Vitamin-C-Aufnahme aus dem Darm, jedoch muss dies erst genauer untersucht werden.
Im Gehirn, in der Augenlinse, der Milz und der Nebenniere wird das Vitamin C dann gespeichert. Während Mangelzuständen ist das Gehirn in der Lage, Ascorbinsäure aussergewöhnlich gut zu speichern, um die Gehirnfunktionen aufrecht zu erhalten – auf Kosten der anderen Organe. Man geht davon aus, dass wasserlösliche Vitamine Tage bis Wochen im Körper gespeichert werden, fettlösliche dagegen mehrere Monate. Überschüssiges Vitamin C wird von den Nieren aussortiert und über den Urin ausgeschieden.
Die Menge des aufgenommenen Vitamin C hängt aber davon ab, wie hoch der Bedarf gerade ist. So brauchen zum Beispiel kranke Personen, ähnlich den RaucherInnen, mehr Ascorbinsäure, um den Vitamin-C-Spiegel im Blut aufrechtzuerhalten. Folglich haben sie einen höheren Bedarf als gesunde Personen.
Vitamin-C-Mangel – Ursachen und Symptome
Ein über mehrere Monate anhaltender, schwerer Vitamin-C-Mangel ist bekannt als Skorbut. Der Begriff Ascorbinsäure ist abgeleitet von „Anti-Skorbut-Säure“. Diese Vitaminmangelkrankheit kennt man vor allem aus alten Seefahrergeschichten. Durch die mangelhafte Ernährung und das vollständige Fehlen von Vitamin-C-haltigen Lebensmitteln auf längeren Schiffsfahrten galt Skorbut vom 15. bis zum 18. Jahrhundert als eine der Haupttodesursachen von Seefahrern.
Heute ist solch ein schwerer Vitamin-C-Mangel selten geworden. Man geht davon aus, dass Skorbut bereits mit 10 mg Vitamin C pro Tag vermieden werden kann. Latenter Vitamin-C-Mangel tritt jedoch nach wie vor auf – und dies wahrscheinlich weitaus öfter als man denkt ( 4 ).
Ursachen für Vitamin-C-Mangel
Neben einer Ernährungsweise, die arm an Vitamin C ist, begünstigen folgende Faktoren einen Vitamin-C-Mangel ( 5 ) ( 6 ) ( 7 ) ( 8 ):
- Rauchen, regelmässiges Passivrauchen, Alkohol- und Drogenmissbrauch: Führen zu erhöhtem oxidativem Stress, wodurch der Körper mehr Vitamin C benötigt
- Medikamenteneinnahme: Antibabypille, Antibiotika, Diuretika (harntreibende Mittel), Medikamente mit Acetylsalicylsäure (abgekürzt ASS), z. B. Aspirin
- Schwere Krankheiten, wie z. B. Krebs, chronische Nierenerkrankungen im Endstadium, Kachexie (krankhafte, sehr starke Abmagerung) etc.
- Magen-Darm-Erkrankungen (z. B. Morbus Crohn) können die Schleimhaut des Dünndarms schädigen, wodurch die Nährstoffe aus der Nahrung nicht mehr ausreichend aufgenommen werden
- Die weiter oben genannten Umweltbelastungen
Ein latenter Vitamin-C-Mangel, der über Jahre anhält, begünstigt wiederum die Entstehung chronischer Krankheiten wie Arthrose und Autoimmunerkrankungen. Forscher vermuten aber auch einen Zusammenhang mit Alzheimer und Depressionen ( 9 ) ( 10 ) ( 25 ).
Symptome des Vitamin-C-Mangels
Ein Mangel an Vitamin C wirkt sich auf den gesamten Körper negativ aus. Symptome eines latenten Vitamin-C-Mangels können sein:
- Schwäche und Müdigkeit
- Muskelschmerzen
- Leistungsminderung
- Erhöhte Infektanfälligkeit
Weil sich ein latenter Vitamin-C-Mangel in solch unauffälligen Symptomen äussert, dürfte die Zahl der Personen mit Vitamin-C-Mangel vermutlich höher sein als man annimmt. Denn niemand geht wegen diesen Symptomen zum Arzt – folglich kann ein Mangel nicht festgestellt werden ( 24 ).
Bei Skorbut, der sich entwickelt, wenn man über etwa ein bis drei Monate weniger als 10 mg Vitamin C pro Tag zu sich nimmt, können darüber hinaus folgende Symptome auftreten:
- Blutungen von Haut und Schleimhäuten, Zahnfleischbluten
- raue, braune, schuppige und trockene Haut
- schlechte Wundheilung
- lockere Zähne
- Gelenkschmerzen
Zudem könnte ein latenter Vitamin-C-Mangel womöglich die Ursache von Arteriosklerose und damit verbundenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein (dazu später mehr) ( 29 ).
Vitamin-C-Mangel feststellen
Um einen Vitamin-C-Mangel festzustellen, wird beim Arzt eine Blutprobe entnommen, da die Konzentration des Vitamins im Blutplasma bestimmt wird. Da ein latenter Mangel aufgrund der unauffälligen Symptome aber so gut wie nie vom Arzt vermutet wird, werden solche Untersuchungen auch selten durchgeführt. Die Referenzwerte lauten wie folgt ( 11 ):
- Gute Vitamin-C-Versorgung: 3 bis 14 mg Vitamin C pro Liter Blut
- Niedrige Vitamin-C-Versorgung: 1.7 bis 3 mg pro Liter Blut
- Vitamin-C-Mangel: Werte unterhalb 1.7 mg pro Liter Blut
- Skorbut-Gefahr: Werte unterhalb 1 mg pro Liter Blut
Die Referenzwerte sind jedoch mit Vorsicht zu geniessen, denn sie sind nicht klar festgelegt – sie können also von Labor zu Labor variieren. Dies macht die korrekte Interpretation der Werte schwierig.
Diese Werte richten sich zudem nach dem offiziell empfohlenen Tagesbedarf. Beachtet man die von Orthomolekularmedizinern empfohlenen Mengen, hätte praktisch jeder Mensch einen Vitamin-C-Mangel.
Vitamin-C-Mangel vorbeugen und beheben
Der offizielle Tagesbedarf von rund 100 mg Vitamin C ist schnell erreicht: Zwei Orangen würden bereits ausreichen. Da der Bedarf und die Häufigkeit von latentem Mangel heute aber sehr wahrscheinlich unterschätzt werden, lohnt es sich, höhere Dosen des Vitamins zu sich zu nehmen als offiziell empfohlen.
Vitamin C durch die Ernährung aufnehmen
Idealerweise versuchen Sie, so viel Vitamin C wie möglich aus Früchten und Gemüse aufzunehmen, da diese natürlich auch noch viele andere Vitalstoffe enthalten. In den obigen Tabellen finden Sie passende Lebensmittel. In Früchten und Gemüse liegt das Vitamin im natürlichen Verbund mit allen Inhaltsstoffen vor – dadurch kann der Körper das Vitamin auch optimal nutzen.
Orthomolekularmediziner schreiben jedoch, dass der von ihnen empfohlene Vitamin-C-Bedarf durch die Nahrung heute nicht mehr gedeckt werden kann. Und tatsächlich: Schaut man sich die Rezepte am Ende dieses Textes an, die allesamt Vitamin-C-reiche Lebensmittel enthalten, merkt man schnell, dass man damit kaum mehr als 300 bis 400 mg des Vitamins pro Tag aufnehmen kann. Höhere Mengen müssen also mit Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden.
* Hier finden Sie eine Auswahl an Vitamin C-Produkten
Vitamin C mit Nahrungsergänzungen aufnehmen
Es gibt ganz unterschiedliche Nahrungsergänzungsmittel:
- Präparate mit natürlichem Vitamin C (z. B. Pulver aus der Acerolakirsche oder Camu-Camu)
- Präparate mit reiner Ascorbinsäure (kann ebenfalls natürlichen Ursprungs sein)
- Präparate mit gepuffertem Vitamin C
- Vitamin Ester-C®
- Ascorbylpalmitat
- Liposomales Vitamin C
1. Präparate mit natürlichem Vitamin C
Besonders hohe Mengen Vitamin C sind in Acerola-Kirschen und Hagebutten enthalten. Frische Acerola-Kirschen gibt es in Europa leider kaum zu kaufen, denn die Früchte verderben bereits wenige Tage nach der Ernte. Acerola-Pulver – ins Müsli oder in den Smoothie gemischt – ist eine gute Alternative. Auch die tropische Camu-Camu-Frucht ist für ihren natürlicherweise sehr hohen Vitamin-C -Gehalt bekannt, wird aber ebenfalls nicht frisch, sondern in Pulverform gehandelt.
2. Präparate mit Ascorbinsäure
Ist auf einem Vitamin-C -Präparat Ascorbinsäure angegeben, ist damit immer die L-Ascorbinsäure gemeint. Nahrungsergänzungen aus reiner Ascorbinsäure sollten am besten mit einer Mahlzeit eingenommen werden, da sie auf leeren Magen eingenommen bei empfindlichen Personen Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen können.
Selbst wenn Sie dauerhaft niedrigere Tagesmengen einnehmen möchten als von Orthomolekularmedizinern empfohlen (z. B. mit Acerola-Präparaten und einer vitaminreichen Ernährung, können Sie kurweise das Vitamin hochdosiert zur Unterstützung in stressigen Lebenssituationen, bei erhöhter Infektionsgefahr oder bei chronischen Erkrankungen einnehmen.
Entsprechende Tagesdosen von mehr als 1000 mg werden am besten mit sog. Hochdosis-Präparaten eingenommen. Entsprechend hochdosierte Präparate enthalten in der Regel bereits 1000 mg Ascorbinsäure pro Kapsel/Tagesdosis. Die Ascorbinsäure kann dabei synthetisch aus Glucose oder biotechnologisch mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellt sein. Sie kann aber auch natürlichen Ursprungs sein, z. B. aus fermentiertem Mais.
3. Präparate mit gepuffertem Vitamin C
Beim sogenannten gepufferten Vitamin C liegt die Ascorbinsäure in einem Verbund mit einem Mineralstoff vor (z. B. Natriumascorbat, Kalziumascorbat, Zinkascorbat, Magnesiumascorbat). Mineralascorbate sind besser verträglich als Ascorbinsäure und eignen sich besonders gut für empfindliche Personen.
Wenn über einen längeren Zeitraum hohe Dosen von beispielsweise 1000 mg in gepufferter Form täglich eingenommen werden, sollte der auf der Verpackung angegebene Mineralstoffgehalt vor der Einnahme überprüft und mit der empfohlenen Tagesdosis verglichen werden. Denn der Körper nimmt auch den Mineralstoff aus den Mineralascorbaten gut auf.
Kalziumascorbat
Kalziumascorbat ist ein in Nahrungsergänzungsmitteln häufig eingesetztes gepuffertes Vitamin C. Kalziumascorbat wird mit einem erhöhten Risiko für Nierensteine in Verbindung gebracht, da die meisten Nierensteine aus Kalziumoxalat bestehen. Personen mit erhöhtem Risiko für Nierensteine wird darum meist geraten, neben dem Kalzium, das über die Nahrung aufgenommen wird, nicht noch zusätzlich Kalzium zuzuführen. Ob Kalziumascorbat und Vitamin C generell zu Nierensteinen führen, ist jedoch nicht abschliessend geklärt (siehe Absatz „Risiko für Nierensteine").
Wenn in einer Kapsel z. B. 640 mg Kalziumascorbat enthalten sind, dann besteht diese aus 500 mg Ascorbinsäure und 140 mg Kalzium. Nehmen Sie davon z. B. in Zeiten grassierender Infekte täglich 4 Kapseln (2 g Ascorbinsäure) ein, dann nehmen Sie damit auch 560 mg Kalzium auf, was gut der Hälfte des Kalziumtagesbedarfs entspricht (1000 bis 1200 mg) und daher eine recht hohe Kalziummenge ist. Andererseits brauchen Sie bei diesem Präparat und mit diesen Einnahmemengen dann auch kein Kalziumpräparat mehr (z. B. bei kalziumarmer Ernährung).
* Hier erhalten Sie gepuffertes Vitamin C mit 500 mg pro Kapsel (in Form von Kalziumascorbat).
Natriumascorbat
Vor diesem Hintergrund ist Natriumascorbat anstelle von Kalziumascorbat besser für die regelmässige Einnahme geeignet. Natriumascorbat ist ebenfalls magenfreundlich und die Präparate sind meistens günstiger als Präparate mit Kalziumascorbat.
4. Vitamin Ester-C®
Kalziumascorbat wird auch als Vitamin Ester-C® verkauft, wobei dieses auch L-Threonat (bzw. Kalziumthreonat) enthält. Die Hersteller geben an, dass durch dieses die Bioverfügbarkeit des Vitamin C erhöht wird, es wird also besser in den Körper aufgenommen und soll auch länger in den Zellen, insbesondere in den Abwehrzellen verweilen und so das Immunsystem besser stärken können. Der Herstellungsprozess von Vitamin Ester-C® ist patentiert, daher das Markenzeichen im Namen.
* Hier erhalten Sie eines der unserer Ansicht nach besten Vitamin Ester-C ®(die meisten anderen enthalten überflüssige Zusatzstoffe)
5. Ascorbylpalmitat
Nicht zu verwechseln ist Vitamin Ester-C® mit Ascorbylpalmitat, das als „ Vitamin-C -Ester“ verkauft wird. Ascorbylpalmitat ist eine Verbindung aus Ascorbinsäure und Palmitinsäure. Dabei ist eine Seite des Moleküls fettlöslich und die andere wasserlöslich, weshalb es in die Zellmembranen eingebaut werden kann. Man vermutet jedoch, dass sich Ascorbylpalmitat bei oraler Einnahme kaum in die Zellmembranen einbaut, da es im Dünndarm grösstenteils wieder in Ascorbinsäure und Palmitat (Salz der Palmitinsäure) aufgespalten wird, bevor es ins Blut gelangen kann. Es wirkt dann auf dieselbe Weise wie reine Ascorbinsäure.
Ascorbylpalmitat wird bevorzugt in Kosmetikprodukten eingesetzt. Wie zu Beginn des Artikels erwähnt, spielt Vitamin C eine Rolle bei der Kollagensynthese, wodurch es unter anderem das Bindegewebe der Haut kräftigt. Wird das Vitamin nun auf die Haut aufgetragen, so gelangt es auf diese Weise direkt in die Hautschichten. Aufgrund seiner Fettlöslichkeit ist Ascorbylpalmitat in Kosmetikprodukten stabiler als wasserlösliche Vitaminformen. Ausserdem dient es aufgrund seiner antioxidativen Wirkungen als Konservierungsmittel in Kosmetikprodukten und Nahrungsmitteln (E304) ( 9 ).
6. Liposomales Vitamin C
Bei Nahrungsergänzungen mit liposomalem Vitamin C wird das Vitamin (z. B. in Form von Natriumascorbat oder Ascorbinsäure) von sogenannten Phospholipiden ummantelt. Diese bilden eine fettähnliche Substanz und werden von der Dünndarmschleimhaut bevorzugt aufgenommen, so dass das Vitamin – auf diese Weise maskiert – schneller ins Blut gelangt. Ausserdem ist das Vitamin auf diese Weise verträglicher für das Verdauungssystem.
Die Bioverfügbarkeit von 1000 mg liposomalem Vitamin C aufgelöst in einem Glas Wasser ist laut einer kleinen Studie von 2020 rund 1.8-mal höher als die von 1000 mg nicht-liposomaler Ascorbinsäure (ebenfalls aufgelöst in einem Glas Wasser) ( 37 ).
In einer kleinen Studie von 2016 wurden ausserdem die Vitamin-C -Konzentrationen im Blutplasma von Probanden verglichen, die entweder 4 g liposomales, 4 g intravenöses (siehe übernächster Absatz), 4 g nicht-liposomales Vitamin C oder ein Placebo erhielten. Das Placebo war ein Glas Wasser – entsprechend wurde auch das Vitamin jeweils in einem Glas Wasser aufgelöst (mit Ausnahme der intravenösen Verabreichung natürlich) ( 38 ).
Die Vitamin-C-Konzentration der Probanden war bei der intravenösen Verabreichung am höchsten, gefolgt von der Einnahme des liposomalen Vitamins. An dritter Stelle landete das nicht-liposomale Vitamin und an vierter das Placebo.
Beide Studien wurden jedoch mit sehr wenigen Probanden (11 und 24) durchgeführt, weshalb die Ergebnisse bisher nur begrenzt verallgemeinerbar sind.
Liposomale Vitamine gibt es in flüssiger Form oder als Kapseln zu kaufen – die Tagesdosis liefert beim Vitamin C meist 1000 mg, jedoch sind auch Präparate mit bis zu 2000 mg erhältlich. In der Regel liefert eine Kapsel bereits die Tagesdosis. Von den flüssigen Präparaten werden je nach Dosierung einmal täglich 5 bis 15 ml eingenommen.
Im Internet finden sich zahlreiche Anweisungen, wie Sie selbst liposomales Vitamin C herstellen können. Sie brauchen dafür je nach Rezept z. B. 50 g Ascorbinsäure in Pulverform (ca. 3 Euro), 100 g Sonnenblumenlecithin (ca. 6 Euro), Wasser und einen Ultraschallreiniger (ab 30 Euro erhältlich). Das selbstgemachte liposomale Vitamin hält sich im Kühlschrank dann 7 Tage.
Die Zubereitung ist denkbar einfach: Die Zutaten werden im Mixer vermischt und dann anschliessend für 30 Minuten in den Ultraschallreiniger gegeben, der die Partikel verkleinern soll. Denn die Partikel im liposomalen Vitamin sollten lediglich 250 Nanometer gross sein, damit sie von der Darmschleimhaut optimal aufgenommen werden.
Ob ein Ultraschallreiniger diese Leistung überhaupt erbringen kann, ist uns nicht bekannt, denn diese Geräte werden eigentlich zur Reinigung von Brillen und Schmuck verwendet. Vermutlich müssten Sie in ein sehr leistungsstarkes Gerät investieren, was dann weitaus mehr kostet als 30 Euro.
Zum Vergleich: Fertige Präparate gibt es ab 20 Euro zu kaufen – sie reichen je nach Inhalt (in der Regel 250 ml oder 180 Kapseln) für ein bis drei Monate. Sie sollten also gut abwägen, ob es sich lohnt, liposomales Vitamin C selbst herzustellen – zumal sie es bei einer Haltbarkeit von 7 Tagen jede Woche neu herstellen müssten.
* Hier erhalten Sie liposomales Vitamin C mit 1000 mg pro Tag.
Die ideale Einnahme von Vitamin-C-Präparaten
Vitamin-C -Präparate (mit Ausnahme von liposomalem Vitamin C) werden vom Körper am besten aufgenommen, wenn die Tagesdosis auf drei bis sechs Einzeldosen verteilt wird. Lässt der Alltag dies nicht zu, sind eine Dosis morgens und eine Dosis abends noch immer besser geeignet als eine Einzeldosis.
Präparate gibt es zum Beispiel in Form von Tabletten, Brausetabletten, Pulver oder Lutschtabletten. In Form von Pulver lässt sich Vitamin C am besten auf Einzeldosen aufteilen. Zudem kann die gewünschte Dosis so individuell festgelegt werden. Das Pulver wird mit Wasser gemischt getrunken – ebenso die Brausetablette. Tabletten und Lutschtabletten eignen sich hingegen besser für die Einnahme zwischendurch, wenn zum Beispiel gerade kein Wasser zur Hand ist.
Brausetabletten und Lutschtabletten enthalten jedoch häufig Süssstoffe, Säuerungsmittel, künstliche Aromen und manchmal sogar Zucker. Wählen Sie daher besser das reine Pulver oder Kapseln.
Das Verdauungssystem verträgt Präparate aus reiner Ascorbinsäure besser, wenn sie nach dem Essen eingenommen werden. Ansonsten könnte es je nach individueller Toleranz zu Magen-Darm-Beschwerden kommen.
Weitere Tipps, wie Sie Nahrungsergänzungsmittel richtig einnehmen , finden Sie unter vorigem Link.
Vitamin-C-Infusionen beim Arzt
Bei schweren Krankheiten kann das Vitamin intravenös verabreicht werden. Bei Magen-Darm-Erkrankungen beispielsweise, wie etwa Morbus Crohn kann es zu einer Schädigung der Dünndarmschleimhäute kommen, wodurch viele Vitamine und Mineralstoffe aus der Nahrung nicht mehr richtig aufgenommen werden können.
Durch die Infusion gelangt die Ascorbinsäure direkt ins Blut – so wird der Verdauungstrakt umgangen. Unter nachfolgendem Link finden Sie einen ausführlichen Artikel über die Vitamin-C -Therapie, die beim Arzt durchgeführt wird. Nachfolgend finden Sie zudem weitere Beispiele, wann eine intravenöse Vitamin-Therapie sonst noch Sinn machen kann.
Debatte: Natürliches Vitamin C ist besser als reine Ascorbinsäure
Seit die Ascorbinsäure in den 1930er Jahren zum ersten Mal synthetisiert wurde, wird darüber diskutiert, ob sie dieselbe Wirkung hat, wie das Vitamin C aus Früchten und Gemüse ( 32 ). Die eine Seite argumentiert, dass das Vitamin in Früchten und Gemüse aus einem ganzen Komplex an Stoffen bestehe, u. a. aus Bioflavonoiden, dem Enzym Tyrosinase, Rutin und eben der Ascorbinsäure. Jeder dieser Stoffe erfülle dabei eine Rolle im Körper und nur in diesem natürlichen Komplex könne das Vitamin vom Körper optimal aufgenommen werden:
„Mit einem imposanten Aufwand an Intelligenz und Technik gelingt dem Menschen annähernd, was die Natur mühelos und für die Bedürfnisse des Lebens richtig dosiert hervorbringt.“ – Gottlieb Duttweiler (Gründer einer schweizerischen Detailhandelskette) zum Unterschied zwischen der vitamin-C -reichen Hagebutte und der industriellen Herstellung von Vitamin C .
Nähme man dagegen isolierte Ascorbinsäure ein, müsse der Körper diese „Hilfsstoffe“ aus seinem eigenen Speicher bereitstellen, so dass diese dann anderswo fehlen würden. Die andere Seite plädiert dafür, dass die Ascorbinsäure genauso gut aufgenommen würde und genauso gut wirke, wie das Vitamin C aus Lebensmitteln. Schliesslich sei in Studien zu den gesundheitlichen Wirkungen des Vitamins häufig isolierte Ascorbinsäure verwendet worden.
Studien: Natürliches Vitamin C und reine Ascorbinsäure im Vergleich
Heute scheint sich ein stillschweigender Konsens durchgesetzt zu haben, wonach Ascorbinsäure und Vitamin C aus Früchten und Gemüse als gleichwertig zu betrachten sind. Studien zeigten gemischte Ergebnisse:
Während die Bioverfügbarkeit von natürlichem Vitamin C in Tierstudien besser war, wurden in Humanstudien überwiegend geringe oder keine Unterschiede zwischen dem natürlichen Vitamin und isolierter Ascorbinsäure gemessen. Dies geht aus einem Review neuseeländischer Forscher hervor. Die Anzahl der Studienteilnehmer war aber jeweils sehr gering, so dass sich die Ergebnisse nur begrenzt verallgemeinern lassen. Die Autoren des Reviews empfehlen in erster Linie dennoch auf natürliche Vitamin-C -Quellen zu setzen, da die Bioflavonoide in Früchten und Gemüse viele weitere gesundheitsfördernde Wirkungen haben ( 35).
Vermutlich ist auch hier ein Mittelweg angebracht: Nehmen Sie so viel Vitamin C wie möglich aus Vitamin-C-reichen Lebensmitteln auf. Zusätzlich können Sie Nahrungsergänzungen aus natürlichen Vitamin-C-Quellen verwenden, z. B. Acerolakirschpulver in Ihre Shakes und Smoothies mischen. Sollten Sie noch höhere Vitamin-C-Dosen benötigen, z. B. bei der Therapie oder Prävention bestimmter Erkrankungen, dann können Sie die noch fehlende Vitamin-C-Menge in Form von Ascorbinsäure-Präparaten zu sich nehmen.
Vitamin C in der Therapie und Prävention von Krankheiten
Da Vitamin C das Immunsystem stärkt und antioxidativ wirkt, kann es eine Rolle bei der Therapie und der Vorbeugung vieler Krankheiten spielen. Laut Orthomolekularmedizinern würden sich alle Krankheiten, an denen entzündliche Prozesse im Körper beteiligt sind, mit Hilfe von Ascorbinsäure vermeiden oder zumindest positiv beeinflussen lassen ( 12). Dazu gehören Allergien, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Tumorerkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Hepatitis, rheumatische Erkrankungen und viele mehr.
In der herkömmlichen Schulmedizin ist dieser Ansatz umstritten oder wird ganz ignoriert, wie auch in unserem Artikel Warum wir einen neuen Semmelweis-Effekt brauchen beschrieben wird.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Vitamin-C-Mangel
Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. Oft dafür verantwortlich sind verengte Arterien, die durch Ablagerungen in den Gefässen entstehen (Arteriosklerose). Ist ein Blutgefäss komplett verstopft, kommt es zum Herzinfarkt, Schlaganfall oder sonstigen Organinfarkten.
Es ist bereits bekannt, dass Vitamin C das Herz schützt. Dänische Forscher fanden zum Beispiel heraus, dass diejenigen Personen, die am meisten Obst und Gemüse assen und entsprechend eine hohe Vitamin-C-Konzentration im Blut vorwiesen, ein um 15 % geringeres Risiko für Herzkrankheiten hatten – verglichen mit den Personen, die weniger Obst und Gemüse zu sich nahmen ( 13).
Aber könnte ein Vitamin-C-Mangel vielleicht sogar die Ursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein? Denn bereits bei einem latenten Vitamin-C-Mangel wird die Kollagenproduktion beeinträchtigt, was die Gefässe schwächt. Anstelle des Kollagens produziert der Körper nun Cholesterin, mit dem die Schwachstellen in den Arterien ausgebessert werden. Je mehr Cholesterin in den Arterien angesammelt wird, desto enger werden die Arterien. Zudem steigt der Blutdruck, weil die Arterien nicht mehr so glatt sind (29).
Über Jahre entwickeln sich so Symptome, die man heute meistens dem Alter zuschreibt, wie ein hoher Cholesterinspiegel, hoher Blutdruck, ein schwaches Herz und so weiter. In Wirklichkeit könnte es sich dabei aber um einen latenten Vitamin-C-Mangel handeln ( 29 ).
Wahrscheinlich ist es nicht ein Vitamin-C-Mangel allein, der zur Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt, sondern ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Es schadet aber nicht, auf eine ausreichende Vitamin-C-Zufuhr zu achten, um so zumindest das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.
Wirkung gegen Viren
Daneben ist die wohl bekannteste Wirkung von Vitamin C, dass es vor Viren schützt. Studien deuten zum Beispiel darauf hin, dass Mengen ab 500 mg und mehr pro Tag präventiv gegen Virenerkrankungen wie Erkältungen und Grippe helfen. Auch sollen diese Mengen den Verlauf dieser Erkrankungen mildern können.
Natürliche Präparate wie Acerola-Pulver können neben einer ausgewogenen Ernährung dabei helfen, auf 500 mg Vitamin C pro Tag zu kommen. Denn bereits 1 g Acerola-Pulver enthält 134 mg. Weitere Informationen wie das Vitamin gegen Viren hilft, finden Sie unter vorigem Link.
Bei Histaminintoleranz und Allergien
Vitamin C kann auch die Symptome von Histaminintoleranz lindern, denn es wird für die Funktionsweise eines Enzyms namens Diaminoxidase benötigt. Dieses Enzym ist dafür zuständig, Histamin im Körper abzubauen. Denn Personen, die an Histaminintoleranz leiden, können Histamin nicht ausreichend abbauen. Deshalb reagieren sie auf histaminhaltige Lebensmittel mit Unverträglichkeitsreaktionen. Vitamin C verbessert aber den Abbau von Histamin durch Diaminoxidase.
Auch bei Allergien spielt Histamin eine Rolle: Bei einer Allergie schüttet der Körper höhere Mengen Histamin aus als normalerweise. Dies führt zu den typischen Symptomen wie einer laufenden Nase, Juckreiz und gereizten Schleimhäuten.
Forscher der Universität Erlangen fanden heraus, dass 7.5 g intravenös zugeführte Ascorbinsäure einen erhöhten Histaminspiegel um rund 30 Prozent senkt. Die Frage, wie das Vitamin am besten zugeführt werden müsste, um den Histaminspiegel von Allergikern und Personen mit Histaminintoleranz langfristig zu senken, ist jedoch noch nicht geklärt. Denn es ist nicht bekannt, wie schnell der Histaminspiegel nach der Infusion wieder ansteigt ( 14 ).
Vermutlich wäre eine orale Vitamin-C-Aufnahme, die man über den Tag verteilen kann, die beste Lösung, um den Histaminspiegel langfristig zu senken.
Bei Gicht
Aus einer Studie mit rund 47.000 männlichen Teilnehmern geht hervor, dass eine tägliche Vitamin-C-Aufnahme von bis zu 1500 mg das Risiko für Gichtanfälle um 45 % verringert. Dosen unter 500 mg zeigten dagegen keinen Effekt. Ob die Teilnehmer das Vitamin C einzig über die Ernährung oder mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln einnahmen, machte keinen Unterschied ( 34 ).
Die Forscher schlussfolgerten, dass die Einnahme von Vitamin C über die Ernährung und über Nahrungsergänzungsmittel Gicht vorbeugen kann. Die Ergebnisse lassen allerdings keine Rückschlüsse auf das Gichtrisiko bei Frauen und bei Personen zu, die bereits an Gicht erkrankt sind.
Gicht ist eine rheumatische Erkrankung, bei der sich Kristalle aus Harnsäure bilden. Diese Kristalle führen zu schmerzhaften Ablagerungen in den Gelenken. Ascorbinsäure führt dazu, dass die Harnsäure vermehrt ausgeschieden wird und verringert somit den Harnsäuregehalt im Blut und die Kristallbildung.
Schutz vor grauem Star
Grauer Star ist eine Augenerkrankung, bei der sich die Sicht der Betroffenen durch Oxidationsprozesse im Auge trübt. Studien haben gezeigt, dass Vitamin C vor grauem Star schützt. Dies allerdings nur, wenn das Vitamin über Früchte und Gemüse aufgenommen wird. Nahrungsergänzungsmittel hatten dagegen keinen Effekt ( 15 ) ( 16 ).
Dies deutet darauf hin, dass womöglich noch ein weiterer Stoff gemeinsam mit der Ascorbinsäure für die schützende Wirkung verantwortlich ist.
Bei Blasenentzündung
Eine Blasenentzündung wird in vielen Fällen mit Antibiotika therapiert. Sie lässt sich jedoch auch mit natürlichen Mitteln behandeln. Ascorbinsäure gilt bei Blasenentzündungen noch als Geheimtipp und wird vor allem in der ganzheitlichen Medizin eingesetzt. Die Säure soll das Wachstum von Bakterien im Urin hemmen. Täglich 100 mg Ascorbinsäure zusätzlich zum Tagesbedarf kann Studien zufolge das Risiko für Blasenentzündungen reduzieren ( 17 ) ( 18 ).
Bei chronischer Blasenentzündung kann eine entsprechende Therapie beim Arzt durchgeführt werden. Hierfür werden dreimal wöchentlich über zwei Wochen 7.5 mg Ascorbinsäure intravenös zugeführt. Danach wird dies alle drei Monate wiederholt, wobei das Vitamin nur noch zweimal wöchentlich über die zwei Wochen zum Einsatz kommt.
In der Krebsbekämpfung
Die Rolle von Vitamin C im Kampf gegen Krebs wird seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. In der ganzheitlichen Medizin ist die Behandlung von Tumoren mit hohen Dosen intravenös zugeführter Ascorbinsäure weit verbreitet – in der klassischen Onkologie (Teilgebiet der Medizin, das sich mit Tumoren befasst) dagegen nicht ( 20 ).
Kleinere Studien berichten von Erfolgen dieser Vitamin-C-Hochdosis-Therapie und Zelltests im Labor zeigen, dass hohe Dosen Vitamin C das Wachstum von Tumorzellen verlangsamen können oder sogar zur Rückbildung der Tumoren führen. Gross angelegte Studien nach heutigen Qualitätsstandards fehlen leider bis anhin ( 21 ) ( 22 ).
Ob Vitamin C bei Krebs helfen kann oder nicht, kommt offenbar auf die Dosis an. Bei der intravenösen Vitamin-C-Therapie gegen Krebs kommen hohe Dosen von 7.5 g und weitaus mehr zum Einsatz. Über die ideale Höhe der Dosis sind sich die Forscher nicht einig – man geht davon aus, dass sie sich je nach Krebsart, Stadium der Krankheit und Person unterscheidet.
In den obigen Absätzen sind zwei Artikel verlinkt, die das Potential der Vitamin-C-Therapie bei Krebs näher beleuchten.
Bei neurodegenerativen und psychischen Erkrankungen
Ein Review aus 2017 hat sich mit den Forschungsergebnissen zum Zusammenhang zwischen Ascorbinsäure und neurodegenerativen sowie psychischen Erkrankungen befasst. Bisher sind zu dieser Thematik bloss Untersuchungen an Tiermodellen durchgeführt worden. Darum sind Rückschlüsse auf den Menschen nur eingeschränkt möglich ( 23 ).
Die Ergebnisse legen jedoch nahe, dass Vitamin C in Zukunft bei der Behandlung von neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Huntington und Multipler Sklerose helfen könnte. Ebenso könnte Ascorbinsäure bei der Therapie psychischer Erkrankungen wie der Depression, Angststörung und Schizophrenie einen positiven Einfluss haben.
Grund für diese Annahme ist unter anderem die antioxidative Wirkung von Ascorbinsäure. Denn bei den meisten dieser Krankheiten spielt oxidativer Stress im Gehirn zumindest eine Teilrolle. Liegt nun noch ein Vitamin-C-Mangel vor, nimmt der oxidative Stress im Gehirn zu – und dieses reagiert darauf äusserst empfindlich. Wie eine Therapie mit dem Vitamin aber konkret aussehen könnte, muss noch weiter untersucht werden.
Überdosierung von Vitamin C
Kommen so hohe Dosen Vitamin C, wie in den vorhergehenden Absätzen beschrieben, zum Einsatz, stellt sich natürlich die Frage, ob es auch ein Zuviel gibt. Da das Vitamin wasserlöslich ist, und ein Überschuss über den Urin wieder ausgeschieden wird, sind Schäden infolge von Überdosierungen fast nicht möglich.
Bekommt der Körper zu viel Ascorbinsäure auf einmal, kann dies zu Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall führen. Ab welcher Dosis der Darm empfindlich reagiert, ist von Person zu Person unterschiedlich. Wie immer, sollte man auf den eigenen Körper hören. Vitamin C aus Früchten und Gemüse wäre besser verträglich, jedoch lassen sich dadurch kaum höhere Dosen aufnehmen.
Grundsätzlich gilt die Einnahme von hohen Dosen Ascorbinsäure – egal ob oral oder intravenös – als sicher. Vergleicht man die Symptome mancher Erkrankungen oder die Nebenwirkungen mancher Medikamente mit dem Risiko vorübergehend Durchfall zu bekommen, fällt die Entscheidung wohl manch einem leicht.
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In diesen Fällen sollten Sie mit der Einnahme vorsichtig sein
Bevor Sie hochdosiertes Vitamin C einnehmen, sollten Sie überprüfen, ob einer der nachfolgenden Punkte auf Sie zutrifft.
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Werden Vitamin-C-Präparate eingenommen, sind Wechselwirkungen mit Medikamenten nicht ausgeschlossen. Ascorbinsäure ist eine Säure und kann andere Wirkstoffe chemisch verändern. Bei folgenden Medikamenten sind Wechselwirkungen bekannt ( 27 ) ( 28 ):
- Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin): Ascorbinsäure behindert die Ausscheidung
- Blutverdünner (Antikoagulantien): Hochdosierte Ascorbinsäure mindert die Wirkung
- Fluphenazin (Psychopharmakon): Ascorbinsäure vermindert die Konzentration von Fluphenazin im Blut
Müssen Sie Medikamente einnehmen, sollten Sie eine hochdosierte Vitamin-C-Einnahme also sicherheitshalber vorgängig mit Ihrem Arzt besprechen.
Vitamin C und die Eisenspeicherkrankheit
Bei der Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) nimmt der Körper zu viel Eisen auf, wodurch es zu Organschäden kommen kann. Da Vitamin C die Eisenaufnahme fördert, sollten Personen, die an Hämochromatose leiden, keine Nahrungsergänzungsmittel mit Ascorbinsäure einnehmen – oder nur in Absprache mit ihrem Arzt.
Risiko für Nierensteine
Oft heisst es, dass die Einnahme von Vitamin C zu Nierensteinen führen kann, besonders dann, wenn man mehr als 1000 mg pro Tag davon einnimmt. Die Studienlage dazu ist nicht einheitlich. Es liegen Studien vor, die kein erhöhtes Risiko zeigen und Studien, die ein erhöhtes Risiko zeigen. Viele Details zu diesem Thema finden Sie unter obigem Link.
Das erhöhte Risiko bezieht sich jedoch in erster Linie auf Menschen, die eine Veranlagung zur erhöhten Oxalatbildung aufweisen (Hyperoxalurie). Hier kann ein mögliches Risiko mit Massnahmen zur Prävention von Nierensteinen womöglich wieder kompensiert werden.
Verfälschte Laborergebnisse durch Vitamin C
Etwa 15 g Vitamin C und mehr pro Tag können die Ergebnisse von Urin-, Blut- und Stuhluntersuchungen beeinflussen. Weisen Sie daher vor Laboruntersuchungen auf Ihre Vitamin-C-Einnahme hin, damit diese berücksichtigt wird.
Gespaltene Meinungen zur Ascorbinsäure
Wie Sie gesehen haben, ist man mit der Erforschung von Vitamin C noch lange nicht so weit, um gesicherte Aussagen treffen zu können – vor allem, was den Tagesbedarf betrifft. Forscher der University of Copenhagen bringen es auf den Punkt (2):
„Vieles, was man heute über Vitamin C zu wissen glaubt, basiert auf Konstruktionsfehlern in Studien, Missverständnissen, Fehlinterpretationen und irrtümlichen Schlussfolgerungen. Diese Probleme behindern unsere Fähigkeit, die Rolle des Vitamins für die Gesundheit und seine Bedeutung für die Prävention und Behandlung von Krankheiten richtig zu bewerten.“
Die einen glauben, Vitamin C könne alles heilen, die anderen weigern sich schlichtweg, das Vitamin aufgrund der inzwischen vorliegenden Studien neu zu bewerten. Vermutlich ist eine Balance zwischen diesen beiden Ansichten der richtige Weg.
Rezepte mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln
Wichtig ist schlussendlich, dass es schmeckt – denn so macht es Spass, Vitamin-C-reiche Lebensmittel in den Speiseplan einzubauen. Zum Frühstück könnten Sie sich zum Beispiel einen leckeren Petersilien-Smoothie mit Äpfeln (ca. 140 mg Vitamin C pro Glas) oder einen erfrischenden Smoothie aus Zitrusfrüchten (ca. 160 mg pro Glas) zubereiten.
Zum Mittag- oder Abendessen bietet sich ein Löwenzahn-Salat mit gegrillter Mango an (ca. 70 mg pro Portion) oder ein knackiger Rotkohlsalat (ca. 140 mg pro Portion) an. Für den grossen Hunger ist ein Bärlauchpesto mit Pasta ideal (ca. 30 mg pro Portion). Wir wünschen viel Freude beim Ausprobieren und guten Appetit!
Update 10.2.2021
Der Abschnitt "Gepuffertes Vitamin C" wurde überarbeitet und erweitert.
Update 26.8.2021
Die Abschnitte „Vitamin C und Ascorbinsäure“, „Debatte: Natürliches Vitamin C ist besser als reine Ascorbinsäure“ wurden ergänzt und der Abschnitt „Gepuffertes Vitamin“ erweitert.