Petersilie, ein beliebtes Heilkraut in der Antike
Petersilie (Petroselinum crispum) - auch Peterli genannt - wächst in vielen Gemüsegärten und oft auch im Blumentopf auf der Fensterbank. Das bekannte Küchenkraut verfeinert nicht nur Saucen, grüne Salate, Suppen und Eintöpfe, sondern ist auch reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.
Ursprünglich stammt der Peterli aus dem Mittelmeerraum und gedieh insbesondere in den nordafrikanischen Ländern, wie Marokko, Algerien und Tunesien, bevor er sich weiter in den Norden ausbreitete.
Im antiken Griechenland wurde die Pflanze sogar als heilig angesehen und den Siegern von Wettkämpfen als Kranz überreicht. Schon damals war sie ein geschätztes Heilkraut und galt unter anderem als aphrodisierend, harntreibend und verdauungsfördernd.
Inzwischen wird die Petersilie weltweit angebaut, allerdings weniger als Heilpflanze, sondern hauptsächlich als Gewürzpflanze.
Die glatte und die krause Petersilie
Der Peterli gehört zur Familie der Doldenblütler. Das, was Sie vermutlich aus dem Supermarkt oder dem Garten kennen, ist die Blattpetersilie, die es in zwei Varianten gibt: mit glatten und mit krausen Blättern.
Der Geschmack der glatten Variante ist sehr intensiv und etwas stärker als der Geschmack der krausen Form. Zudem ist erstere einfacher zu waschen, da in den krausen Blättern oftmals Insekten und Erde hängen bleiben. Je nach Züchtung sind die Krausungen unterschiedlich stark.
Neben der Blattpetersilie wird noch eine weitere Unterart unterschieden: die Petersilienwurzel.
Hiervon kann man zwar auch die Blätter zum Würzen nehmen, doch steht hier die Wurzel im Mittelpunkt, die man für Suppen und Eintöpfe verwendet. Sie ähnelt optisch der Pastinake und schmeckt aromatisch-süßlich.
Die Japanische Petersilie, auch Mitsuba genannt, sieht dem glatten Peterli zwar ähnlich, ist aber ansonsten nicht näher mit ihm verwandt. Sie gehört lediglich zur selben Familie (Doldenblütler). Geschmacklich erinnert sie eher an Sellerie.
Achtung Verwechslungsgefahr!
Der Peterli wächst im Grunde nicht einfach so wild in der Natur. Wenn Sie also auf einer Wiese oder am Wegesrand eine Pflanze entdecken, die Sie an den Peterli erinnert, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es gar keiner ist. Ja, es könnte sogar eine Giftpflanze sein.
Rein optisch ähneln die Blätter der glatten Petersilie den Blättern der Hundspetersilie (Aethusa cynapium) und auch den Blättern des Schierlings (Conium maculatum). Beide sind giftig. Isst man sie versehentlich, können nach einer Stunde etwa – je nach verspeister Menge – Vergiftungserscheinungen auftreten (von Brennen im Mund über Sehstörungen bis hin zu Durchfall, Bewusstseinstrübung und schließlich Atemlähmung).
Allerdings dürfte man spätestens am Geruch erkennen (Blättchen zwischen den Fingern zerreiben und daran riechen), dass es sich nicht um den Peterli handelt, da beide „Doppelgänger“ nicht einmal annähernd danach riechen oder schmecken. Im Gegenteil, der Schierling, der außerdem einen deutlich gefleckten Stängel hat – riecht nach Mäusepipi.
Es war übrigens ein Becher mit Schierlingsaft, mit dem der große griechische Philosoph der Antike – Sokrates – im Jahr 399 v. Chr. hingerichtet wurde.
Die Nährwerte
Der Peterli ist wie alle Kräuter kalorienarm (53 kcal pro 100 g) und enthält viel Wasser und wenig Fett. Im folgendem PDF finden Sie die Zusammenstellung seiner Nährwerte.
Die Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
Im folgenden PDF finden Sie die Nährwerte, Vitamine Mineralstoffe und Spurenelemente von Petersilie.
Wenn Sie 20 g Petersilie essen würden, versorgt Sie das Küchenkraut mit
- 20 Prozent Ihres Vitamin-A-Bedarf
- 30 Prozent des offiziellen Vitamin-C-Bedarfs
- 50 Prozent Ihres Beta-Carotin-Bedarfs
- 220 Prozent Ihres Vitamin-K1-Bedarfs
Vitamin A ist wichtig für Knochen, Schleimhäute, Haut und Augen.
Vitamin C wirkt genau wie Beta-Carotin antioxidativ, immunsystemstärkend und entzündungshemmend.
Vitamin K1 reguliert die Blutgerinnung und schützt die Arterien vor Ablagerungen, kann aber auch in Vitamin K2 umgewandelt werden, das wiederum für die Knochen sehr wichtig ist.
Lust auf Petersilien-Pesto mit Karottennudeln? Unser Koch Ben zeigt Ihnen in diesem Video, wie Sie vitaminreiche Pasta mit köstlichem Petersilien-Pesto zubereiten!
Petersilie als Heilpflanze
In der traditionellen Heilkunde verschiedener Länder gilt der Peterli schon lange als Heilpflanze. So werden die Blätter und Samen beispielsweise in Form von Extrakten oder Suden bei Diabetes, Herz- und Nierenerkrankungen, Bluthochdruck sowie bei Magen-Darmbeschwerden eingesetzt (3).
Zahlreiche Studien haben sich bereits mit den heilsamen Wirkungen der Pflanze befasst. Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Tehran University of Medical Science beispielsweise hat eine Übersichtsarbeit zu sämtlichen Petersilienstudien aus den Jahren 1966 bis 2013 veröffentlicht.
Die daraus entstandene Liste medizinischer Wirkungen ist lang:
- blutzuckersenkend - daher gut bei Diabetes
- krampflösend
- abführend
- antibakteriell
- antioxidativ
- entgiftet
- gut für Nieren und Blase
- krebshemmend
- bei Mückenstichen
- potenzfördernd
- menstruationsfördernd
Einige dieser Wirkungen stellen wir nachfolgend detailliert vor:
Ihr Antioxidantien-Spiegel steigt
Antioxidantien eliminieren oxidativen Stress und damit einen wichtigen Risikofaktor für die Entstehung chronischer Erkrankungen.
Der Peterli konnte also die Mangelernährung ausgleichen, während in der petersilienfreien Kontrollgruppe die Antioxidantienspiegel sanken und auch Schäden durch oxidativen Stress festgestellt wurden.
Zur Entgiftung
Petersilie ist wie viele andere grüne Gemüse reich an Chlorophyll – das Farbpigment, das den Pflanzen ihre grüne Farbe verleiht und ihnen ermöglicht, Photosynthese zu betreiben. Im menschlichen Körper soll Chlorophyll zur Entgiftung beitragen und z. B. Schwermetalle, wie Quecksilber ausleiten helfen (5) (6).
Der grüne Farbstoff besteht u. a. aus einem sogenannten Porphyrin-Ring, der in der Mitte ein Magnesiumion aufweist. Dieses Magnesium kann nun gegen ein Schwermetallion ausgetauscht werden. Anschließend wird dieser neue Komplex über den Darm ausgeschieden (5).
Chlorophyll soll zudem vor Dioxinen schützen – zumindest laut Untersuchungen an Ratten, in denen sich zeigte, dass Chlorophyll die Aufnahme von Dioxinen im Verdauungstrakt hemmt und die Ausscheidung dieser giftigen Stoffe fördert (7).
Auch Aflatoxine (Schimmelpilzgifte), die wir unbemerkt mit der Nahrung aufnehmen, können mit Hilfe einer chlorophyllreichen Ernährung aus dem Körper ausgeleitet werden (8). Lesen Sie dazu auch unseren Artikel Entgiften mit chlorophyllhaltigen Pflanzen.
Beugt Nieren- und Blasensteinen vor
In der Pflanzenheilkunde wird Petersilie traditionell als sogenanntes Aquaretikum zur allgemeinen Aktivierung der Nieren, Blase und der Harnwege eingesetzt.
Ein Aquaretikum ist eine Heilpflanze, die man zur Durchspülungstherapie verwendet, weil sie die Urinausscheidung fördert (9) und in diesem Zusammenhang bei einer Blasenentzündung verwendet werden und bis zu einem gewissen Grad meist auch Nieren- und Blasensteinen vorbeugen kann (10).
In Tierstudien konnte ein Peterliextrakt sogar das Wachstum bestehender Steine hemmen. Die mit dem Extrakt behandelten und an Nierensteinen (Calciumoxalatsteinen) leidenden Tiere hatten nach der 15-tägigen Einnahme des Extraktes so gut wie keine Nierensteine mehr. Allerdings hatte es sich um einen Extrakt aus Petersiliensamen und nicht aus den Blättern gehandelt.
Doch auch die Blätter des Peterlis können gegen Nierensteine hilfreich sein - und das, wo diese als oxalsäurereich gelten und von oxalsäurereichem Gemüse bei Nierensteinen meist abgeraten wird. Immerhin bestehen 75 Prozent aller Nierensteine aus Calciumoxalat, so dass der zusätzliche Verzehr von Oxalsäure nicht so sehr logisch klingt.
Petersilie hilft trotz Oxalsäure gegen Nierensteine
Forscher der Tehran University of Medical Sciences erklären in einer Studie aus dem Jahr 2018 jedoch, warum die Peterliblätter trotz ihres Oxalsäuregehaltes gegen oxalathaltige Nierensteine hilfreich sein können.
Es sei der hohe Chlorophyll- und Magnesiumgehalt der Pflanze, der die Bildung von Calciumoxalatsteinen verhindere. Auch könne der Peterli den pH-Wert des Harns so regulieren, dass die Calciumoxalatkristalle in Lösung bleiben und mit dem Urin ausgeschieden werden können (22).
Es ist also alles andere als sinnvoll, bei Vorliegen von Nierensteinen rundheraus vom Verzehr der Gewürzpflanze abzuraten, nur weil diese Oxalsäure enthält. Auch ist ihr Oxalsäuregehalt – obwohl sie stets zu den oxalsäurereichen Lebensmitteln gezählt wird – im Vergleich zu anderen oxalsäurereichen Lebensmitteln recht niedrig.
Frischer Spinat beispielsweise enthält etwa 970 mg Oxalsäure pro 100 g, Mangold 610 mg, die Petersilie dagegen nur 170 mg.
Nichtsdestotrotz gelten alle Lebensmittel als oxalsäurereich, wenn sie mehr als 50 mg Oxalsäure pro 100 g enthalten (23).
Darf man Peterli bei Niereninsuffizienz essen?
Bei schwerwiegenden Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz) ist häufig eine kaliumarme Diät erforderlich. Der Peterli enthält vergleichsweise viel Kalium (1000 mg pro 100 g), weshalb ein übermäßiger (!) Verzehr bei den genannten Beschwerden vermieden werden sollte.
Bei einer kaliumarmen Ernährung sollten täglich nicht mehr als 39 mg Kalium pro kg Körpergewicht aufgenommen werden, was bei einer Person mit einem Gewicht von 70 kg etwa 2.700 mg Kalium entspricht (11).
Man könnte also problemlos 5 g Petersilie (50 mg Kalium) in den Speiseplan einbinden – und somit genauso viel wie jeder andere Mensch ebenfalls.
Bei einer kaliumarmen Ernährung ist es eher wichtig, die Grundnahrungsmitteln bzw. Hauptzutaten im Auge zu behalten und statt zu Kartoffeln eher zu Vollkornreis, Pasta, Polenta oder Couscous zu greifen und weniger Fleisch zu essen. Dann kann man auch wieder mehr Gemüse essen und sichert so seine Vitalstoffversorgung.
Gegen Diabetes
Isst man regelmäßig Petersilie, dann kann man damit sogar seinen Blutzuckerspiegel günstig beeinflussen – wie Forscher vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam entdeckt haben.
Denn die würzige Pflanze enthält bestimmte Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Flavone (Luteolin und Apigenin), die die Wirkung des Insulins verbessern, was dazu führt, dass mehr Glucose aus dem Blut in die Zellen transportiert wird und auf diese Weise der Blutzuckerspiegel sinkt (13).
Zusätzlich blockieren Luteolin und Apigenin Enzyme, die in der Leber die Herstellung von Zucker aus Glykogen (Speicherform von Zucker) in Gang setzen, so dass auch auf diese Weise der Blutzuckerspiegel reguliert wird.
Bei Diabetes Typ 2 liegt zudem häufig eine Fettleber vor. Noch weiß man nicht, ob sie eine Ursache oder Folge des Diabetes ist. Luteolin und Apigenin beugen jedoch der Bildung von Körperfett vor und helfen somit auch dabei, das Risiko einer Leberverfettung zu mindern.
Wenn Sie bei Diabetes somit auf eine flavonreiche Ernährung achten, dann schlagen Sie gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Denn Lebensmittel, die flavonreich sind, enthalten natürlich noch viele weitere Vitalstoffe, die Sie dabei unterstützen werden, Ihren Diabetes zu besiegen.
Einen ausführlichen Artikel zur Wirkung von Luteolin und Apigenin finden Sie hier: Diabetes: Zwei natürliche Pflanzenstoffe helfen, wo noch weitere Lebensmittel aufgeführt werden, die reich an diesen beiden Flavonen sind.
Sellerie ist beispielsweise so ein Lebensmittel. Und auch wenn die Petersilie (pro 100 g) die zehnfache Menge an Flavonen liefert, so relativiert sich das wieder, da man vom Sellerie deutlich mehr essen kann als vom Peterli.
Sie können jedoch auch beides kombinieren, in einem Gemüsecurry etwa oder auch wenn Sie einen Selleriesalat mit Petersilienpesto servieren.
Petersilie und Krebs
Die Petersilie selbst wurde natürlich nicht im Zusammenhang mit Krebs untersucht. Stattdessen isoliert man aus ihr einzelne Stoffe (wie z. B. das Apigenin) und bringt diese im Labor mit Krebszellen zusammen. Eine Forschergruppe der Shaanxi Normal University hat die entsprechenden Erkenntnisse in einem Review zusammengefasst und kommt zum Schluss, dass Apigenin starke Antikrebseigenschaften gegen unterschiedliche Krebsarten, wie zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs, Prostatakrebs und Darmkrebs, habe (14).
Der sekundäre Pflanzenstoff hemmt das Wachstum und die Bildung von Metastasen. Bei einigen Krebsarten, wie Prostatakrebs, führte Apigenin sogar zum Tod der Krebszellen (Apoptose) (15).
Leider gibt es noch keine klinischen Daten dazu, wie sich Apigenin in der Krebstherapie beim Menschen auswirkt. Die Forscher sehen aber großes Potenzial, dass Apigenin als ergänzendes Mittel zur Chemotherapie oder sogar als Nahrungsergänzungsmittel weiterentwickelt werden könnte. Bis es soweit ist, hält können wir jedoch auch einfach die Petersilie oder den Sellerie essen und damit schon einmal etwas zur Krebsprävention beitragen.
* Hier finden Sie Liposomales Apigenin
Gegen Mückenstiche
Selbst äußerlich lässt sich die Petersilie anwenden – und zwar als Hausmittel gegen den Juckreiz nach Mückenstichen. Zerreiben Sie dazu die frischen Blättchen zwischen den Fingern und legen diese auf den Mückenstich. Die ätherischen Öle lindern den Juckreiz und lassen die Schwellung im Nu verschwinden.
Allerdings ist die Pflanze mit dieser Wirkung nicht allein auf weiter Flur. Ganz ähnlich können Sie den Spitzwegerich, das Gänseblümchen (Blüten und Blätter) und sogar Zwiebelscheiben einsetzen.
Peterli macht müde Männer munter
Schon im antiken Griechenland wurde der Peterli als Aphrodisiakum eingesetzt. Auch heute sagt man ihm noch nach, eine anregende Wirkung auf die Geschlechtsorgane zu haben bzw. die Potenz zu stärken. Im Volksmund ist die Pflanze deswegen auch unter dem Namen Geilwurz bekannt.
Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass die Mittelmeerdiät sich positiv auf die sexuelle Gesundheit von Männern auswirkt (16). Diese ist reich an Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, Kräutern und Olivenöl.
Später kam in einer Studie der University of East Anglia an rund 25.000 Männern heraus, dass die Flavonoide dafür entscheidend sind. Eine hohe gewohnheitsmäßige Aufnahme von Flavonoiden führt laut den Forschern zu weniger Erektionsstörungen (18).
Bei Menstruationsbeschwerden
Gerade die auf die Geschlechtsorgane so anregende Wirkung der Petersilie ist es auch, die bei Frauen die Menstruation fördern soll. Schon im Mittelalter wurde die Pflanze daher bei ausbleibender Regelblutung verwendet.
Die anregende Wirkung auf die Gebärmutter galt als so stark, dass man die Petersilie im Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein als Abtreibungsmittel verwendet hat. Verantwortlich dafür ist das Apiol, ein Bestandteil des ätherischen Öls der Petersilie. Apiol kann in hoher Konzentration zum Schwangerschaftsabbruch führen.
Da der Peterli außerdem krampflösend wirkt, kann er gleichzeitig Menstruationsbeschwerden lindern:
Einige frische Blätter mit kochendem Wasser übergießen und fünf Minuten ziehen lassen. Anschließend die Blätter entfernen und den Tee trinken. Dies wiederholen Sie zwei Mal täglich während der Periode (19).
Kann man Petersilie überdosieren?
Das oben genannte Apiol kann man jedoch mit dem Peterli an sich kaum in zu hoher Menge zu sich nehmen. Dies wäre nur mit den Samen möglich. Nur darin sind so hohe Apiol-Konzentrationen enthalten, dass frühzeitige Wehen eingeleitet werden könnten. Auch in ätherischen Petersilienölen ist reichlich Apiol enthalten, so dass Schwangere darauf verzichten sollten.
Die Ergebnisse einer Studie deuten zudem darauf hin, dass Extrakte aus dem Peterli bei übermäßigem Verzehr die Leber schädigen können (20). Übermäßiger Verzehr bedeutet hier aber mehr als 1 Gramm Extrakt pro kg Körpergewicht, also weitaus mehr, als man beim alltäglichen Würzen und Kochen zu sich nehmen würde.
Petersilie selber pflanzen - Anleitung
Der Peterli kann leicht selbst gepflanzt bzw. angebaut werden:
Aussaat
Die Aussaat beginnt in der Regel im Mai. Wärme ist für die Samen das A und O – die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 18 und 25 °C.
Für eine Saat im Beet, drücken Sie im Abstand von 20 cm einen Samen ca. 3 cm tief in die Erde.
Für eine Saat im Topf, befüllen Sie zuerst den Topf mit Anzuchterde und geben dann bis zu 10 Samen in den Topf. Dieser sollte unbedingt Löcher haben, damit das Wasser abfließen kann. Bedecken Sie die Samen mit etwas Erde und befeuchten Sie die Oberfläche. Die Keimdauer beträgt 3 bis 6 Wochen.
Standort
Der Peterli gedeiht in warmen Regionen im Halbschatten, in kühlen Gegenden auch in der Sonne.
Gießen
Feuchter Boden ist am besten, so dass Sie an heißen Sommertagen bei anhaltender Trockenheit gießen sollten. Auf keinen Fall sollte sich aber Staunässe bilden.
Düngen
Es ist förderlich, wenn etwas Kompost mit in die Erde gemischt wird oder im Verlauf des Jahres etwas Gemüse- oder Kräuterdünger hinzugefügt wird. Fügen Sie den Dünger erst hinzu, wenn die Petersilie ca. 20 cm gewachsen ist. Die Pflanze ist zweijährig – möchten Sie, dass diese auch im Folgejahr wächst, dann sollten Sie den Boden immer etwas nachdüngen.
Pflegen und ernten
Wird die Pflanze welk, können Sie das trockene Blattgrün einfach abschneiden. Werden die Blätter gelb, könnten ein zu sonniger Standort, Staunässe, oder Schädlinge die Ursache sein.
Petersilie im Topf können Sie das ganze Jahr über ernten. Im Freiland ist es am besten, zwischen März und September zu ernten und abzuwarten, bis die Stiele mindestens drei Blattpaare haben. Schneiden Sie die Pflanze immer unten am Stiel ab. Dies regt das Wachstum an.
Überwintern
Die Pflanze ist winterhart und braucht in den Wintermonaten kaum Pflege. Sie Pflanze ist zweijährig, sie sollte also nur einmal überwintert werden. Im zweiten Jahr ist das Aroma etwas schwächer und die Pflanze bildet Blüten aus.
So wird Peterli getrocknet
Frische Petersilie hält sich nur ein paar Tage, die getrocknete dagegen bis zu einem Jahr. Um das frische Küchenkraut zu trocknen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei allen Varianten sollte die Pflanze vorher gewaschen und gut abgetrocknet werden.
Sie können die Pflanze nun entweder auf einem Backblech auslegen und an der Luft trocknen lassen oder ein Bündel schnüren und dieses kopfüber aufhängen. Achten Sie darauf, dass das Bündel nicht zu eng gebunden ist, damit die Stängel nach wie vor genügend Luft bekommen.
Am besten trocknet die Petersilie in Räumen mit geringer Luftfeuchtigkeit, wie z. B. in der Speisekammer oder auf einem Dachboden. Umso trockener und wärmer der Ort, desto schneller der Prozess. Die Pflanze ist trocken, wenn sie leicht zwischen den Fingern zerbröselt.
Das Trocknen im Backofen hat den Vorteil, dass das sich auf den Kräutern kein Staub ansammeln kann. Außerdem geht der Vorgang schneller. Dafür trennen Sie die Blätter von den Stängeln.
Nun wird der Backofen auf 30 Grad vorgeheizt und die Blätter werden auf einem Backpapier ausgelegt. Schieben Sie jetzt das Backblech auf mittlerer Schiene in den Ofen. Der Vorgang kann bis zu 5 Stunden dauern, schauen sie daher immer mal wieder nach und öffnen sie zwischendurch die Ofentür, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
Um die würzigen Blättchen schonend im Dörrautomaten zu trocknen, verteilen Sie diese auf einem Einschub des Dörrgerätes und trocknen dort bei einer Temperatur von 40° C. Der Vorgang kann je nach Gerät 2 bis 4 Stunden dauern.
Wenn die Blättchen vollständig getrocknet sind, können Sie diese zerbröseln und in ein luftdichtes Gefäß geben. Lagern Sie Kräuter an einem kühlen Ort und brauchen Sie diese innerhalb eines Monats auf. Mit der Zeit wird das Aroma jedoch deutlich schwächer, so dass Einfrieren eine aromaschonendere Konservierungsmethode ist.
So wird Peterli eingefroren
Wird der Peterli eingefroren, bleiben ihre Vitamine und Mineralstoffe weitgehend erhalten. Dafür wird die Pflanze gewaschen, gut abgetrocknet, klein geschnitten und in ein verschließbares Gefäß gefüllt.
Alternativ kann man das geschnittene Küchenkraut auch in Eiswürfelbehälter geben und mit Wasser auffüllen. Die Kräuter-Eiswürfel sind besonders praktisch zum Verfeinern von Suppen oder Saucen.
Petersilie kaufen – Was gilt es zu beachten?
Wer das Küchenkraut nicht selbst anpflanzen möchte, kann es als Topfpflanze, frisch geschnitten, tiefgefroren oder als Pulver kaufen. Bei Pflanzen im Topf bzw. frisch geschnitten sollten Sie darauf achten, dass die Blätter grün und saftig aussehen.
Achten Sie unbedingt auch auf die Herkunft. Je regionaler, umso frischer, gesünder und umweltfreundlicher.
Wenn Sie den Peterli selbst anbauen möchten, kaufen Sie am besten Bio-Saatgut. Worauf Sie beim Kauf von Saatgut achten sollten, können Sie hier nachlesen: Saatgut: Vielfalt statt Einfalt!
Lohnt sich Bio-Qualität?
Stiftung Warentest hat im Jahr 2012 sechs Kräuterarten – darunter auch den Peterli – auf rund 500 Pestizide untersucht. Im Test wurde die Pestizidbelastung von Petersilie aus konventionellem Anbau als gering eingestuft. Es gab nur einen Ausreißer, der eine deutliche Belastung aufwies. Deutlich belastet heißt, dass die Probe von mindestens einem der 500 Pestizide mehr als die Hälfte des zulässigen Höchstgehalts aufgewiesen hat.
Die Rückstandsmengen in den Biokräutern bedeuten jedoch nicht unbedingt, dass diese mit Pestiziden behandelt wurden. Sie können auch über die Luft mit Pestiziden in Kontakt gekommen sein.
Rezepte mit Petersilie
Wenn auch Sie von den positiven Wirkungen des Heilkrauts profitieren wollen, dann sollten Sie von nun an mehr Petersilie essen! Daher geben wir Ihnen nachfolgend ein paar Anregungen, wie Sie das Küchenkraut in Ihren Alltag integrieren können:
- Kauen Sie Peterliblätter oder auch die Stängel, zum Beispiel statt eines Kaugummis. Dies hilft gegen Mundgeruch und unangenehme Körpergerüche.
- Entsaften Sie die Pflanze und mischen Sie den Saft mit einem milden Gemüse- oder Fruchtsaft, wie z. B. Möhren-, Rote Bete- oder Apfelsaft (mehr als 10 Prozent Petersiliensaft sollte Ihr Saft nicht enthalten)
- Geben Sie das Küchenkraut in Ihren Smoothie, z. B. Petersilie-Zitrusfrucht Smoothie, Grüner Smoothie mit Äpfeln, Grüner Kraft-Smoothie
- Peterli passt hervorragend in Saucen, Suppen, Dips, Pestos und Brotaufstriche. Rezeptideen finden Sie z. B. hier: Kräutercremesuppe, Kräuter-Hummus, Petersilien-Basilikum-Pesto
- Peterli als Gewürz kann fast alle Speisen aufpeppen und Ihnen eine extra Portion Nährstoffe liefern. Frischer Peterli sollte erst zum Schluss hinzugefügt werden, getrockneter Peterli kann dagegen auch etwas mitkochen.
Und wie wäre es mit Peterli-Tee? Übergießen Sie dafür einfach ein bis zwei Teelöffel der Blätter mit kochendem Wasser und lassen Sie dies für ca. 5 Minuten ziehen.