Quecksilber – Risiko für Herzkranke
In einer Studie, die im American Journal of Physiologyveröffentlicht wurde ( 1 ), kam man zum Ergebnis, dass Menschen, die über einen längeren Zeitraum bereits niedrigen Quecksilberdosen ausgesetzt sind, ein höheres Risiko für Herzkrankheiten haben.
Mercedes Salaices, eine der Studienautoren, erklärt dazu, dass die Auswirkungen der Quecksilberbelastung mit dem Einfluss anderer Risikofaktoren, wie z.B. Bluthochdruck, Diabetes oder Hypercholesterinämie ( erhöhter Cholesterinspiegel ) verglichen werden können.
Quecksilber führt zu einer Erhöhung des oxidativen Stresses im Körper, der mitverantwortlich ist für die Schädigung der Gefässfunktion. Dadurch kommt es zu einer verstärkten Kontraktion sowie einer verminderten Anspannung der Gefässe, da weniger Stickstoffmonoxid zur Verfügung steht, das für die Gefässerweiterung zuständig ist.
Mögliche Quecksilberquellen
Es gibt zwei Hauptursachen für eine Quecksilberbelastung. Zum einen der Konsum von Fisch, der mit Quecksilber belastet ist und quecksilberhaltige Zahnfüllungen. Impfstoffe enthalten hingegen kaum noch das quecksilberhaltige Konservierungsmittel Thiomersal.
Welches Mass an Quecksilber ist giftig?
Die Europäischen Umweltagentur (EUA) empfiehlt einen Referenzwert der Blutquecksilberkonzentration von 5,8 ng/ml. Bleiben die Quecksilberkonzentrationen im Blut unterhalb dieses Referenzwerts, werden keine negativen Auswirkungen erwartet.
Allerdings wurde bei Menschen, die in belasteter Umgebung leben bzw. arbeiten eine Quecksilberkonzentration zwischen 7 und 10 ng/ml gemessen. Zudem wiesen Menschen, die regelmässig Fischen essen, eine Blutkonzentration von 5,6 ng/ml Quecksilber auf.
Quecksilberbelastungen sollten nicht ignoriert werden
Es ist zudem fraglich, ob der Referenzwert von 5,8 ng/ml für Schwangere, Säuglinge und Kinder nicht zu hoch angesetzt ist. Auch sollten Amalgamfüllungen nur von kompetenten Zahnärzten entfernt werden, da ansonsten ernsthafte gesundheitliche Schäden die Folge sein können. Zudem sollte die Belastung durch Impfstoffe minimiert sowie der Konsum von belastetem Fisch stark eingeschränkt werden.
In einer Studie aus dem Jahr 2010 wurde überdies festgestellt, dass eine Quecksilberbelastung bei Weissen Ibissen (einer Seevogelart) mit einem erhöhten Aufkommen von Homosexualität bei den männlichen Vögeln einhergeht.
Die betreffenden Forscher erklärten, dass Quecksilber insbesondere während der Embryonalzeit und auch in der frühen Kindheit die Entwicklung so stark beeinflussen könne, dass daraus das veränderte Sexualverhalten entstehen könne. Bei den weiblichen Ibissen reduzierte das Quecksilber die Fruchtbarkeit, so dass eine Quecksilberbelastung zu immer weniger Nachkommen führt.