Gentechnik vermeiden – Im Einkauf liegt der Gewinn
Wussten Sie, dass in den USA bereits in zwei Dritteln aller verarbeiteten Lebensmittel gentechnisch veränderte Zutaten enthalten sind? Wussten Sie, dass auch in Europa die grosse Mehrheit der verarbeiteten Lebensmittel Zusatzstoffe enthält, die mit Hilfe der Gentechnik produziert wurden?
Wussten Sie, dass solche Lebensmittel keine Kennzeichnung tragen müssen? Wussten Sie, dass die meisten Nutztiere heutzutage gentechnisch verändertes Futter erhalten, die entsprechende Milch, das Fleisch, die Eier aber nicht gekennzeichnet werden müssen?
Falls Ihnen all das nicht gefällt, gibt es fünf Massnahmen, die Sie ergreifen können, um künftig gentechnisch veränderte Lebensmittel zu vermeiden.
1. Kaufen Sie kontrolliert biologische Lebensmittel
Kaufen Sie Lebensmittel, die mit einem Siegel für biologische Lebensmittel gekennzeichnet sind. Besser noch, kaufen Sie Lebensmittel eines renommierten Anbauverbandes wie z. B. Demeter. Ein Nahrungsmittel kann das Bio-Siegel nur erhalten, wenn es entsprechend zertifiziert wurde und zu 100 Prozent aus biologisch erzeugten Zutaten besteht.
Da "Bio" gleichzeitig auch "frei von Gentechnik" bedeutet, sind Bio-Produkte (noch) zu nahezu 100 Prozent gentechnikfrei.
In Ausnahmefällen können Bioprodukte bis zu 5 Prozent aus konventionellen Zutaten bestehen. Dies ist aber nur dann der Fall, wenn diese Zutaten in biologischer Qualität nicht erhältlich sind, diese Nichtverfügbarkeit nachgewiesen werden kann und ferner für die Verwendung der nicht-biologischen Zutaten eine Ausnahmegenehmigung des Anbauverbandes erteilt wurde. Doch auch diese nicht-biologischen Zutaten müssen frei von Gentechnik sein.
2. Kaufen Sie regionale Produkte
Kaufen Sie in der Region angebaute und produzierte Nahrungsmittel – am besten direkt auf einem biologisch wirtschaftenden Hof oder von einem regionalen Familienbetrieb, der sich auch gerne dazu bereit erklärt, Ihre Fragen zu seinen Produkten und einem möglichen Einsatz der Gentechnik zu beantworten.
Ausserdem fördern Sie auf diese Weise den Bio-Anbau und damit die Gentechnik-Freiheit in Ihrer Region. Gleichzeitig sorgen so für sich ganz persönlich für eine gesunde Umwelt direkt vor Ihrer Haustür.
Natürlich unterstützen Sie mit einem Regionaleinkauf auch Ihre Nachbarn und kurbeln gleichzeitig die Wirtschaft vor Ort ein bisschen an.
3. Achten Sie auf Produkte mit dem Logo "Ohne Gentechnik"
Das hellgrüne rautenförmige Logo " Ohne Gentechnik" kennzeichnet Produkte, die keine gentechnisch veränderten Bestandteile enthalten, auch nicht in Spuren. Wenn dieses Logo Milchprodukte oder Fleischwaren ziert, wissen Sie ferner, dass selbst die entsprechenden Tiere kein Futter erhielten, das aus gentechnisch veränderten Pflanzen bestand.
4. Meiden Sie Produkte, die riskante Zutaten enthalten
Wenn Sie keine biologischen Lebensmittel kaufen können oder wollen oder die gewünschten Produkte in Bio-Qualität gerade nicht erhältlich sind, achten Sie auf die Zutatenliste.
Wenn dort bei einem konventionellen Produkt Dinge wie Mais, Soja oder Raps auftauchen oder Produkte aus diesen Rohstoffen (z. B. Maissirup, Sojamehl, Rapsöl), dann besteht ein gewisses Risiko, dass es sich dabei um Gen-Mais, Gen-Soja oder Gen-Raps handelt.
Diese Nutzpflanzen werden inzwischen mehrheitlich in gentechnisch veränderter Form angebaut und teilweise auch in die EU importiert. Zwar werden die meisten genveränderten Feldfrüchte dieser Art ins Viehfutter gemischt, doch auch in Lebensmitteln finden sie immer wieder Verwendung.
In der EU muss das aber auf dem Etikett vermerkt sein, also z. B. Lecithin aus "gentechnisch veränderten Sojabohnen".
Nicht gekennzeichnet werden muss hingegen, wenn die Kühe, deren Milch Sie trinken, die Rinder, deren Fleisch Sie essen und die Hühner, deren Eier Sie kaufen, Futter aus genveränderten Pflanzen erhielten - was heute mehrheitlich der Fall ist.
Selbst als Hobby-Geflügelhalter finden Sie kaum noch Hühnerfutter, das frei von genveränderten Bestandteilen ist.
Natürlich wird aus der Milch der mit Gen-Futter gefütterten Kühe auch Milchpulver, Molkenpulver, Milchzucker und vieles andere produziert, was wiederum in vielen Fertigprodukten wie Süsswaren, Gebäck, Wurstwaren, Fertigsuppen, Fertigsossen, Dips, Gewürzmischungen und vielen anderen Fertiggerichten zum Einsatz kommt.
Genauso finden Eier von mit Gen-Futter gefütterten Hühnern als Flüssigei, Volleipulver, Eieiweiss etc. Einzug in eine breite Palette von Süssigkeiten, Backwaren und vielem mehr - alles ohne Kennzeichnung.
Genau so wenig gekennzeichnet werden muss, wenn Lebensmittelzusatzstoffe mit Hilfe genmanipulierter Mikroorganismen hergestellt werden, was sehr häufig der Fall ist.
Geschmacksverstärker, Aromen, Säuerungsmittel und vieles andere hat seinen Ursprung in gentechnisch veränderten Enzymen, Pilzen und Bakterien. Je mehr Zusatzstoffe also ein Lebensmittel enthält, umso höher sind die Chancen, dass dort Gentechnik im Spiel war.
Eine wunderbare Lösung, um Gentechnik zu vermeiden, ist also, künftig aus unverarbeiteten regionalen Bio-Zutaten die Mahlzeiten jeweils frisch zuzubereiten.
5. Nutzen Sie Einkaufsführer für gentechnikfreie Produkte
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat einen Einkaufsratgeber " Essen ohne Gentechnik - für gentechnikfreien Genuss" heraus gegeben. Mit dessen Hilfe kann man unkompliziert und sicher zum Einkauf gesunder und gentechnikfreier Lebensmittel schreiten.
Der Ratgeber ist auf der Webseite von Greenpeace online zu bestellen. Falls es mit dem Zugang zu dieser Seite Probleme geben sollte, können Sie den Einkaufsführer auch telefonisch unter 040-30618-120 bestellen.
Auch per Post können Sie bestellen, nämlich bei folgender Adresse:
Greenpeace e.V. Infoversand Grosse Elbstrasse 39 22767 Hamburg