Stoffwechselvorgänge benötigen Enzyme
Wenn wir älter werden, steigt die Belastung für unseren Körper durch verschiedene Arten von Umweltverschmutzung, Chemikalien, Giften, Stress und emotionalen Problemen. All dies verringert die natürliche Fähigkeit unseres Körpers, genügend Enzyme herzustellen, um den Bedarf für das tägliche Leben zu decken.
Unser Körper benötigt Enzyme, um richtig zu funktionieren. Wir brauchen sie nicht nur für eine gesunde Verdauung, sondern für sämtliche Stoffwechselvorgänge. Ohne Enzyme wären wir nicht in der Lage, zu leben.
Was sind Enzyme und wie wichtig sind sie für uns?
Enzyme sind komplexe Proteinmoleküle, die von allen tierischen und menschlichen Zellen hergestellt werden. Verdauungsenzyme beispielsweise sind sehr wichtig, da sie die grossen Nahrungsmoleküle in kleinere Einheiten aufspalten, die dann von den Zellen der Darmschleimhaut aufgenommen und ins Blut abgegeben werden können.
Enzyme unterstützen die Verdauung
Enzyme helfen dem Körper nicht nur bei der Verdauung von Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten und Pflanzenfasern. Sie sind auch an allen chemischen Reaktionen, die in unserem Körper stattfinden, beteiligt. Dazu zählen zum Beispiel die Regeneration von Zellen oder Gewebe und die Beseitigung von Abfallstoffen und Giften, wie auch die Unterstützung des Immunsystems. Kurz gesagt bringen Enzyme den ganzen Organismus in Schwung!
Dr. Edward Howell, Pionier der Enzym-Therapie, beschreibt dies so:
Enzyme sind Substanzen, die das Leben möglich machen. Sie werden für alle chemischen Reaktionen, die im menschlichen Körper stattfinden, benötigt. Ohne Enzyme würde überhaupt nichts passieren. Weder Vitamine, Minerale noch Hormone können ohne Enzyme irgendeine Arbeit verrichten.
Diese Ansicht unterstützen auch Dr. D. A. Lopez, Dr. R. M. Williams, M.D., PhD und M. Miehlke, M.D., die sagen, dass
Enzyme sind die treibende Kraft unseres Körpers, die jede einzelne Funktion, die für unsere täglichen Aktivitäten nötig sind, ausüben und die notwendig sind, um uns am Leben zu erhalten. Sie sind verantwortlich für alle Funktionen jedes einzelnen Organsystems in unserem Körper. Zusätzlich zu unseren Immun- und Abwehrsystemen benötigen wir Enzyme nicht nur um Nährstoffe aufzunehmen, zu verdauen und zu absorbieren, sondern auch um zu sehen, zu hören, zu riechen, zu schmecken, zu atmen und um uns zu bewegen.
Haben wir einen unbegrenzten Vorrat an Enzymen?
Die körpereigene Produktion von Enzymen nimmt mit dem Alter ab oder wird auch bei manchen chronischen Erkrankungen eingeschränkt. Auch eine ungesunde Ernährungs- und Lebensweise kann die ordnungsgemässe Produktion von Enzymen reduzieren.
Drei Lösungen für dieses Problem
Zunächst stellen wir die verschiedenen Arten von Enzymen und ihr Vorkommen vor.
Die drei Hauptkategorien von Enzymen sind:
- Verdauungsenzyme
- Nahrungs- oder Pflanzenenzyme
- Stoffwechselenzyme
1. Verdauungsenzyme, die von den Speicheldrüsen, dem Magen, der Bauchspeicheldrüse und dem Dünndarm abgesondert werden, helfen dabei, die Nahrung in einfache Moleküle aufzuspalten.
2. Nahrungsenzyme kommen natürlicherweise in rohen Lebensmitteln vor. Wenn diese jedoch über 42° Celsius erhitzt werden, zerstört die hohe Temperatur die meisten Enzyme. Verdauungsenzyme und Nahrungsenzyme erfüllen die gleiche Funktion. Sie verdauen nämlich die Nahrung, so dass sie in den Blutkreislauf aufgenommen werden kann. Der Unterschied zwischen den beiden ist der, dass Nahrungsenzyme aus frischen, rohen, und ungekochten Lebensmitteln stammen, wie zum Beispiel Früchten, Gemüse, Salaten etc. und Verdauungsenzyme in unserem Körper selbst produziert werden.
3. Stoffwechselenzyme werden in den Zellen produziert und kommen im ganzen Körper vor, also in den Organen, den Knochen, dem Blut und in den Zellen selbst. Stoffwechselenzyme erhalten die Organfunktion des Gehirns, des Herzens, der Lunge, der Nieren etc. und werden daher in einer grossen Anzahl vom Körper benötigt.
Enzyme und deren Funktionsweise
Lassen Sie uns einige Enzyme und deren Funktionsweise näher betrachten. Im Folgenden beschreiben wir, wo die einzelnen Enzyme aktiv werden und in welchen Lebensmitteln sie zu finden sind.
Enzym Lipase
Lipasen sind Enzyme, die Fette verdauen. Wenn es einer Mahlzeit als Präparat hinzugefügt wird, verdaut es die Fette der Nahrung und entlastet so die Gallenblase, die Leber, und die Bauchspeicheldrüse, wenn diese Organe die erforderlichen Enzyme nicht mehr in ausreichender Menge produzieren können.
Enzym Protease
Proteasen spalten Proteine in ihre Einzelteile, in Peptide und schliesslich in Aminosäuren. Proteine bestehen aus langen Aminosäureketten, Peptide sind hingegen nur kurze Aminosäureketten aus maximal 100 Aminosäuren (manche Quellen geben maximal 50 Aminosäuren an).
Menschen, die an Nahrungsmittelallergien leiden oder Probleme bei der Verdauung von Proteinen haben, profitieren von der Einnahme von Protease-Präparaten, z. B. Bromelain- oder Papainpräparaten. Oft enthalten diese Präparate Proteasen aus der Papaya (Papain) oder aus der Ananas (Bromelain). Beide werden auch hochdosiert als natürliche Mittel gegen Entzündungen eingesetzt.
Enzym Amylase
Amylasen spalten Stärke auf, helfen also bei der Verdauung von Kohlenhydraten aus Back- und Teigwaren, Kartoffeln und vielen anderen stärkehaltigen Lebensmitteln.
Enzym Cellulase
Cellulasen sind Enzyme, die Fasern (Zellulose) aufspalten. Meist sind es nur Bakterien, die Cellulasen bilden können. Diese Bakterien leben beispielsweise im Pansen von Rindern oder im Dickdarm von Pferden, weshalb diese Tiere so gut von Gras, Heu und anderer stark zellulosehaltiger Nahrung leben können. Beim Menschen leben im Dickdarm nur wenige dieser Bakterien, weshalb Zellulose für Menschen zum grossen Teil ein unverdaulicher Ballaststoff ist.
Enzym Laktase
Die Laktase ist ein Enzym, das den Milchzucker (Lactose) aus der Milch und aus Milchprodukten aufspalten kann. Lactose ist ein Zweifachzucker - zweifach deshalb, weil er aus zwei Einfachzuckern zusammengebaut ist, aus Glucose und Galactose. Die Laktase nun spaltet die Lactose in diese beiden Einfachzucker auf, die dann ins Blut aufgenommen werden. Glucose dient dort als wichtiger Brennstoff für die Zellen. Galactose wird für die Regeneration von Zellmembranen, für gesunde Nervenzellen und ein aktives Gehirn benötigt.
Bei der weit verbreiteten Lactoseintoleranz (etwa 70 Prozent der Weltbevölkerung sind betroffen) wird im Erwachsenenalter keine Laktase mehr im Körper gebildet, was im Grunde auch ganz natürlich ist, da ein Erwachsener normalerweise keine Milch mehr benötigt. Milch ist eine Säuglingsnahrung und damit für Babys gedacht, die noch keine Zähne haben und auch noch keinen voll entwickelten Verdauungsapparat. Daher bilden alle Menschen meist nur in den ersten drei Jahren Laktase.
Wer eine Lactoseintoleranz hat, aber dennoch Milchprodukte konsumieren will, nimmt daher häufig Laktase als Präparat ein.
Enzym Phytase
Phytase spaltet Phytinsäure, die in Getreide und Samen vorkommen, wie auch einfache Zucker in Fruktose und Glukose.
Enzym Maltase
Maltasen verdauen komplexe und einfache Zucker. Maltase spaltet ungenutztes Glykogen in den Muskeln. Glykogen ist eine dickflüssige, klebrige Substanz, die aus Zuckern und Stärke hergestellt wird, und in den Muskeln für den späteren Gebrauch gespeichert wird. Wenn sich die Menge an gespeichertem Glykogen ständig erhöht, führt dies in zunehmendem Mass zu Muskelschwäche und der Rückbildung der Muskeln.
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Enzyme aus der Nahrung unterstützen die Verdauung
Die natürlichen Enzyme in Rohkost können die Verdauung unterstützen. Dazu muss die Rohkost aber gut zerkleinert, gründlich gekaut und langsam gegessen werden. Die in der Nahrung enthaltenen Enzyme stellen jedoch nur einen kleinen Teil der tatsächlich benötigten Enzyme dar.
Zwar sind rohe Gemüse, Salate und Sprossen aufgrund der enthaltenen Vitalstoffe wertvolle Lebensmittel. In Sachen Enzymversorgung ist es jedoch wichtiger, unsere eigene Enzymproduktion gesund zu erhalten, indem wir alles für ein gesundes Verdauungssystem tun: uns gesund ernähren, regelmässig bewegen, genügend schlafen, nach Bedarf entgiften und/oder Probiotika einnehmen und Vitalstoffmängel vermeiden.
Verdauung kostet dem Körper Kraft
Die höchste Priorität des Körpers hat die Sicherstellung einer ausreichenden Nährstoffzufuhr, damit sämtliche Körpersysteme aktiv sein können. Das setzt jedoch ein intaktes Verdauungssystem voraus. Da dieses System heutzutage nur noch sehr wenig Nahrungsenzyme aus der wertvollen Rohkost erhält, muss der Körper immer mehr eigene Enzyme zur Verfügung stellen. Das kostet ihn viel Energie und erklärt, warum immer mehr Menschen unter Verdauungsproblemen und dauerhafter Müdigkeit leiden.
Dr. DicQie Fuller PhD betont in ihrem Buch The Healing Power of Enzymes („Die heilende Kraft von Enzymen“) die Notwendigkeit von Enzymen für die Verdauung:
Achtzig Prozent der Energie unseres Körpers wird durch den Prozess der Verdauung verbraucht. Wenn Sie erschöpft sind, unter Stress stehen, in einem sehr heissen oder sehr kalten Klima leben, oder ein regelmässiger Flugreisender sind, benötigt Ihr Körper enorme Mengen an zusätzlichen Enzymen. Weil unser gesamtes System durch enzymatische Aktivität funktioniert, müssen wir unsere Enzyme ergänzen. Der Alterungsprozess nimmt uns unsere Fähigkeit, die notwendigen Enzyme zu produzieren. Die Mediziner sagen, dass alle Krankheiten auf einem Mangel oder einem Ungleichgewicht von Enzymen beruhen. Unser Leben ist von ihnen abhängig!
Welche Enzyme eignen sich zur Einnahme?
Wenn Sie an einer Verdauungsschwäche leiden und zur Unterstützung Enzyme einnehmen möchten, achten Sie auf Kombinationen verschiedener Enzyme. Viele Enzympräparate sind nicht vegan! Achten Sie daher beim Kauf darauf, ob das vegane Symbol darauf zu finden ist.
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Manche pflanzlichen Enzyme sollen sogar wirkungsvoller sein, da sie die Säure des Magens besser überleben, wohingegen Pankreasenzyme möglicherweise gar nicht erst in den Dünndarm gelangen, wo sie ihre Arbeit verrichten - es sei denn natürlich, Sie achten auf magenresistente Kapseln.