Erdbeeren - Ein Symbol für Sinnlichkeit
Die Erdbeere ist rot wie die Liebe und süss wie die Sünde – kein Wunder, dass sich allerlei Mythen um die leckeren Früchtchen ranken. Etlichen Liebesgöttinnen wie Frigg und Venus diente sie als Attribut, und Poeten aller Zeitalter liessen sich von ihr inspirieren. Der römische Dichter Vergil bezeichnete sie als kleine süsse Götterfrucht, und der deutsche Schriftsteller Paul Zech war ganz wild nach dem Erdbeermund.
In Märchen und Legenden spielen die roten Früchte oft eine zentrale Rolle, so auch in Grimms "Grossmütterchen Immergrün", wo Kinder die heilenden Früchte für ihre kranke Mutter sammeln. In der Tat gelten sie seit Jahrtausenden als Heilmittel, das u. a. bei Leber- und Gallenleiden, Herzerkrankungen, Masern und sogar bei Pocken angewandt wurde.
Die gerbstoffreichen Erdbeerblätter sind oft in Teemischungen enthalten und werden in der Volksmedizin vordergründig bei Magen-Darm-Beschwerden ( Durchfall), aber auch bei chronischen Entzündungen (z. B. Rheuma) angewandt. Man sammelt sie am besten vor der Blüte, darf aber hier kein Erdbeeraroma erwarten. Die Blätter schmecken herb und wenig einladend. ( 1 )
Rezepte mit Erdbeeren
Erdbeeren werden meist für süsse Rezepte verwendet, doch spricht auch einer herzhaften Zubereitung nichts entgegen. So können Erdbeeren beispielsweise verwendet werden, um bunte Salate, Suppen oder Currys zu ergänzen. Sie passen auch wunderbar zu Fenchel und Tomaten. In Sachen Gewürze passen zu Erdbeeren besonders gut Zimt, Minze, Basilikum, Salbei, Kurkuma und Chili.
In unserem ZDG-Kochstudio haben wir für Sie köstliche Rezepte mit Erdbeeren entwickelt - Kuchen, Torten, Desserts, Süppchen, Salate und natürlich gesundes Erdbeereis!
Woher stammt die Gartenerdbeere?
Archäologischen Funden zufolge wurde sie bereits in der Steinzeit sehr geschätzt und zählt somit zu den ältesten Süssigkeiten der Menschheit. Man sammelte erst die wilden kleinen Walderdbeeren. Später im Mittelalter baute man diese bereits auf grossen Feldern an.
Heute essen wir vorwiegend die Gartenerdbeere (Fragaria × ananassa). Sie entstand erst Mitte des 18. Jahrhunderts und ist die Tochter der aromatischen nordamerikanischen Scharlach-Erdbeere und der grossfrüchtigen Chile-Erdbeere. Schnell wurde die Gartenerdbeere zum Star in den europäischen Gärten.
Die Erdbeere ist keine Beere
Übrigens ist die Erdbeere botanisch betrachtet gar keine Beere, sondern eine Sammelfrucht. Die eigentlichen Früchte sind die winzigen gelben Nüsschen auf der roten "Beere". Inzwischen gibt es mehr als 100 Gartenerdbeersorten, von denen im erwerbsmässigen Obstbau nur 30 wie etwa Sonata oder Lambada Bedeutung haben. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind äusserst vitalstoffreich.
Die Nährwerte
Die Früchte schmecken so köstlich, dass man kaum genug von ihnen bekommen kann. Wie gut, dass Zurückhaltung auch gar nicht nötig ist, denn sie bestehen zu 90 Prozent aus Wasser und enthalten nur 32 kcal pro 100 g. In 100 g frischen Erdbeeren stecken:
- Wasser 90 g
- Kohlenhydrate 5.5 g (davon 2.15 Glukose und 2.28 g Fructose)
- Eiweiss 0.8 g
- Ballaststoffe 2 g
- Fett 0.4 g
Erdbeeren bei Fruktoseintoleranz?
Im Vergleich zu anderen Früchten ist die Erdbeere relativ fructosearm. Das Fruktose-Glukose-Verhältnis der roten Früchtchen liegt ausserdem fast bei 1:1, so dass sie auch von Menschen mit Fruktoseintoleranz zumindest in gemässigten Mengen häufig relativ gut vertragen werden. Probieren Sie dies aber vorsichtig aus, da jeder Betroffene hier eine andere Verträglichkeit hat.
Die Glykämische Last der Erdbeere
Die leckeren Früchtchen haben eine niedrige Glykämische Last (GL) von 1,3, was bedeutet, dass sie sich kaum auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Zum Vergleich: Weissbrot verfügt über eine GL von knapp 40, ein Schokoriegel eine GL von etwa 35. Lieber also ein paar Erdbeeren naschen, als sich von Süssigkeiten verführen lassen.
Die Vitamine und Mineralstoffe
Erdbeeren enthalten zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, welche sehr zu ihrem gesundheitlichen Wert beitragen. Sie finden die entsprechende Tabelle hier: Nährwerte, Vitamine und Mineralstoffe in der Erdbeere.
Die sekundären Pflanzenstoffe
Laut dem Review eines internationalen Forscherteams haben inzwischen zahlreiche Studien gezeigt, dass regelmässiges Naschen dieser Beere sowohl in Bezug auf die Prävention als auch auf die Heilung von Krankheiten ein grosses Potential hat. Durch den Genuss der Erdbeere kann oxidativem Stress und Entzündungen entgegengewirkt und das Risiko für Übergewicht, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Augenleiden und Krebs gesenkt werden. ( 4 ) ( 7 ) ( 10 ) ( 14 ) ( 15 ) ( 24 )
Dies ist einerseits auf den hohen Gehalt an Vitalstoffen, andererseits auf eine ganze Reihe von sekundären Pflanzenstoffen zurückzuführen, wozu insbesondere Polyphenole wie Anthocyane, Quercetin, Kaempferol, Fisetin, Ellagsäure und Catechine zählen. ( 2 ) ( 28 )
Laut norwegischen Forschern schwankt der Gehalt an bioaktiven Substanzen stark und ist u. a. von der Sorte abhängig. Analysen von 27 Erdbeersorten haben gezeigt, dass in 100 g der Früchte zwischen 57 und 133 mg phenolische Verbindungen stecken. Die Anthocyane, die den Erdbeeren ihre leuchtend rote Farbe verleihen, zählen zu ihren wichtigsten sekundären Pflanzenstoffen. Ihr Gehalt liegt zwischen 8,5 und 66 mg und steigt im Laufe der Reifung kontinuierlich. ( 6 )
Eine Studie italienischer und spanischer Wissenschaftler hat eine besonders interessante Entdeckung zutage gebracht: In den Nüsschen der Erdbeere stecken ungefähr 40 Prozent der Antioxidantien. Darum ist es sehr kontraproduktiv, wenn die Erdbeeren z. B. bei der Herstellung von Erdbeermus durch ein Sieb gestrichen werden. ( 3 ) ( 19 )
Setzen Sie auf Regionalität beim Erdbeerkauf!
Laut dem Bundeszentrum für Ernährung wurden in Deutschland im Jahr 2016 mehr als 150.000 Tonnen Erdbeeren geerntet. Da die Nachfrage die Erzeugung aber bei weitem überschreitet, werden grosse Mengen aus anderen Ländern wie Spanien, den Niederlanden und Italien importiert. ( 34 )
Die Erdbeerzeit dauert bei uns zwar nur von Mai bis August, doch werden Erdbeeren inzwischen das ganze Jahr über angeboten. Die Beeren, die wir in den Wintermonaten essen, stammen aus fernen Ländern wie Mexiko, Chile, Kalifornien, Florida und Israel. Importierte Erdbeeren haben eine schlechte Ökobilanz und schmecken zudem meist ziemlich fad, da sie unreif geerntet werden und nicht nachreifen.
Dazu kommt, dass die Beeren z. B. im trockenen Spanien, das ohnehin regelmässig von Dürren geplagt wird, intensiv künstlich bewässert werden müssen. Die Wasserförderung erfolgt zum Teil sogar illegal, wodurch laut WWF der Nationalpark Coto de Doñana, eines der grössten Feuchtgebiete im Süden Europas und Winterquartier tausender Zugvögel, auszutrocknen droht. ( 35 )
Es macht also in mehrfacher Hinsicht Sinn, wenn Sie die roten Früchte ausschliesslich in der Saison (Mai bis Juli/August) aus Ihrer Region geniessen!
Im folgenden Link finden Sie unseren Saisonkalender für Gemüse, Früchte, Beeren und Pilze zum Download und Ausdrucken, damit Sie nicht nur Erdbeeren saisonal, frisch und gesund einkaufen können.
Bio-Erdbeeren sind gesünder
Was die Pestizidrückstände betrifft, schneiden heimische Erdbeeren aber leider nicht unbedingt besser ab als die Importware. So haben von Saldo ( Konsumenteninfo AG ) in der Schweiz initiierte Untersuchungen ergeben, dass lediglich 3 von 25 Proben unbelastet waren, die ausgerechnet aus Spanien und Frankreich stammten. Zwei von drei Proben mit den höchsten Rückständen kamen dagegen aus der Schweiz.
Laut Analysen vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart im Jahr 2016 wiesen von 78 Proben 77 Rückstände und 76 Mehrfachrückstände auf. Bei 6 Proben wurde die zugelassene Höchstmenge sogar überschritten. Dabei handelte es sich um Stoffe wie Chlorate, die laut der European Food Safety Authority potenziell bedenklich für die Gesundheit von Kindern sind, das für Bienen gefährliche Spinosad oder das möglicherweise krebserregende Chlorpropham. ( 37 )
Erschreckend ist überdies, dass bei Analysen immer wieder verbotene Wirkstoffe auftauchen, so etwa das Fungizid Bupirimat (Nervengift), dessen Anwendung in Deutschland seit über 20 Jahren nicht mehr zugelassen ist. ( 39 )
Da Erdbeeren zu den belastetsten Früchten überhaupt zählen, sollten Sie grundsätzlich auf Bio-Qualität setzen. Dafür spricht auch eine portugiesische Studie, die ergab, dass Bio-Erdbeeren eine stärkere antioxidative Wirkung haben als konventionell angebaute Erdbeeren. ( 22 ) ( 29 ).
Eine Studie zeigte, dass die Bio-Erdbeerfarmen höherwertige Früchte produzierten und ihre höherwertigen Böden eine höhere mikrobielle Funktionsfähigkeit und Stressresistenz aufweisen können. ( 40 )
Die Erdbeer-Produktion im Plastikdschungel
Immer mehr Erdbeerfelder verschwinden unter Mulchfolien. Diese sorgen für eine frühere Bodenerwärmung, so dass die Erdbeersaison früher starten kann und höhere Erträge bringt. Auch lässt sich dadurch der Herbizideinsatz verringern. Allerdings hat die Folienverwendung auch ernstzunehmende Schattenseiten.
Die Folien bestehen aus Materialien wie Polyvinylchlorid, das gesundheits- und umweltgefährdende Weichmacher enthält. PVC-Folien können nur sehr schwer bis gar nicht recycelt werden und bei der Verbrennung entstehen u. a. krebserregende Dioxine. Dazu sei gesagt, dass inzwischen ein Grossteil aller Plastikabfälle in Länder wie China exportiert wird, wo Strukturen zum Sammeln und Recyceln fehlen.
Der grossflächige Einsatz von Mulchfolien steht zudem im starken Verdacht, den Lebensraum von Tieren und Pflanzen zu zerstören, zum Niedergang der Artenvielfalt auf Äckern beizutragen und zu einer Verringerung der Biodiversität zu führen. Problematisch ist, dass die Folien bei der Entfernung leicht zerreissen und die Kunststoffteile – in Extremfällen bis zu 40 Prozent des Materials – auf den Feldern verbleiben.
Der Naturschützer Christoph Münch liess diesbezüglich verlauten, dass Vögel wie z. B. der Bussard die Plastikfetzen für den Nestbau verwenden, da sie ihnen wie ein Blatt erscheinen. Dies könne für den Nachwuchs tödlich enden, da aufgrund der Plastikteile das Wasser nicht abrinnen kann. ( 33 )
Amerikanische Forscher vom Beltsville Agricultural Research Center konnten bereits im Jahr 2009 nachweisen, dass sich Mulchfolien negativ auf Inhaltsstoffe wie die Anthocyane auswirken und die Erdbeeren darum ein geringeres antioxidatives Potential aufweisen. ( 5 ) ( 8 )
Es gibt zwar biologisch abbaubare Mulchfolien, die u. a. aus Mais- und Kartoffelstärke bestehen und in den Boden eingearbeitet oder im Kompost entsorgt werden können. Leider wird darauf aber viel zu selten zurückgegriffen, da sie mehr als das Doppelte kosten und öfter ausgetauscht werden müssen. Dabei wird von Erzeugern oft ausser Acht gelassen, dass bei biologisch abbaubaren Folien kein Aufwand für das Abräumen und Entsorgen anfällt.
Wir empfehlen Ihnen, auf Bio-Erdbeeren aus regionalem Kleinanbau zu setzen, die direkt ab Hof vermarktet werden. Dies bietet Ihnen den Vorteil, in Augenschein nehmen zu können, wo die Pflänzchen gedeihen. Oft darf man Erdbeeren auch selbst pflücken. Auf Höfen dieser Art gibt es so gut wie nie Plastik.
Erdbeeren selber anbauen
Wenn Sie einen Garten haben, dann können Sie prima Erdbeeren selber anbauen und ein Erdbeerbeet anlegen. So wissen Sie genau, woher die Früchte stammen und dass diese ohne Plastik und frei von Pestiziden angebaut wurden. Am besten gedeihen diese Rosengewächse an vollsonnigen Standorten. Sie werden dafür in der Erntezeit mit besonders süssen Erdbeeren belohnt. Nur Walderdbeeren vertragen auch halbschattige Lagen.
Der Platz sollte zudem windgeschützt, aber nicht windstill sein. So trocknen die Pflanzen nach Regengüssen schneller wieder ab und Blattkrankheiten können nicht so leicht Fuss fassen.
Darüber hinaus stellen Erdbeerpflanzen gewisse Ansprüche an den Boden. Dieser sollte durchlässig, tiefgründig und humusreich sein. Wenn Sie Ihr Erdbeerbeet anlegen, sollten Sie also zunächst dafür sorgen, dass der Boden durchlässiger und humusreicher wird, indem Sie ihn mit einer Grabegabel tief umgraben und pro Quadratmeter 4 bis 5 l Humus oder Laubkompost und rund 30 g Hornmehl flach einarbeiten.
Zwei Wochen nach der Vorbereitung der Erdbeerbeete hat sich der Boden so weit gesetzt, dass er nur noch glatt geharkt werden muss. Anschliessend können die jungen Pflanzen gesetzt werden.
Die Zucht im Kübel
Wenn Sie nicht das Glück haben, über einen eigenen Garten zu verfügen, können Sie Ihre Erdbeeren auch wunderbar auf Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse anbauen. In Hinblick auf den optimalen Standort gelten dieselben Bedingungen wie bei einem Erdbeerbeet: Vollsonnig und windgeschützt.
Da die Früchte zu den Starkzehrern gehören, benötigen sie ein nährstoffreiches Substrat. Damit sich die Wurzeln gut ausbilden können, sollte die Erde locker beschaffen sein. Eine hochwertige Kübelpflanzenerde auf Kompostbasis versorgt die Erdbeerpflanzen mit allem, was sie benötigen.
Die Pflanzgefässe sollten mindestens ein Erdvolumen von 2 bis 3 l umfassen. Je grösser der Topf ist, desto besser hält er die Feuchtigkeit. Dies ist insofern von Vorteil, dass die Pflanzen sowohl während des Wachstums als auch in der Fruchtphase sehr viel Wasser benötigen. Zu empfehlen sind 25 x 25 cm bis 30 x 30 cm grosse Pflanzgefässe.
Obgleich es die Erdbeerpflanzen feucht mögen, sollten Sie beim Giessen Staunässe unbedingt vermeiden. Dies erreichen Sie, indem Sie beim Bepflanzen eine Tonscherbe auf das Abzugsloch legen und für eine ausreichende Drainageschicht sorgen. Diese besteht z. B. aus Kies, Tonscherben oder Blähton und sollte 2 bis 3 cm betragen. Wenn Sie, bevor Sie das Substrat in den Topf füllen, ein Stück Vlies auf die Drainageschicht legen, dient dieses als Schutz und filtert das ablaufende Wasser.
Für die Topfkultur eignen sich beispielsweise verschiedene Sorten wie: Toscana, Cupido oder auch Mara des Bois.
Es gibt mehr als 100 Sorten
Bevor Sie mit dem Pflanzen beginnen, benötigen Sie ein hochwertiges Saatgut. Es gibt mehr als 100 Erdbeersorten und Sie können nicht nur Garten-, sondern auch Walderdbeeren anbauen. Unabhängig von der Sorte handelt es sich immer um mehrjährige Pflanzen.
Doch es wird unterschieden zwischen frühen (z. B. Clery und Lambada), mittelfrühen (z. B. Ananaserdbeere) und späten (z. B. Florika) Erdbeersorten bzw. einmal (z. B. Sonata) und mehrfach tragenden (z. B. Ostara) Erdbeeren sowie zwischen Monatserdbeeren (z. B. Merosa) und Walderdbeeren (z. B. Waldkönigin). Es ist demnach nicht ganz so leicht, sich für eine Sorte zu entscheiden. Beachten Sie bei der Wahl, dass die Erdbeersorte bestmöglich zum Standort in Ihrer Region passt.
Die Aussaat und die Pflanzung von Erdbeeren
Im Allgemeinen wird man junge Erdbeerpflanzen kaufen oder vorhandene Pflanzen über Ausläufer vermehren. Die Sortenauswahl ist jedoch grösser, wenn man auf Saatgut zurückgreift. Wer daher die Aussaat von Erdbeerpflanzen probieren will, sollte die winzigen Erdbeersamen zwischen Ende Januar und Mitte März aussäen.
Nachdem die Samen in einer Aussaatschale mit nährstoffreicher Anzuchterde verteilt wurden, dauert es bis zu 6 Wochen, bis sie keimen. Haben die Pflänzchen 5 Blätter gebildet, werden sie zunächst in kleine Töpfe gepflanzt. Die Pflanzzeit ist ab Mai, frühestens dann werden die Jungpflanzen in einem Abstand von 20 bis 30 cm im Erdbeerbeet ausgepflanzt. Erdbeerpflanzen, die bereits im Frühling gepflanzt werden, tragen im Jahr der Pflanzung oft nur spärliche Früchte.
Eine spätere Pflanzzeit, also im Juli oder August, bietet Ihnen den Vorteil, dass die Erdbeerpflanzen gut anwachsen und gedeihen können. Das Anwachsen ist deshalb so wichtig, da sie den Winter gut überstehen müssen, um im kommenden Jahr eine reiche Erdbeerernte zu erleben.
Erdbeeren durch Ausläufer vermehren
Vermehren können Sie Erdbeeren nicht nur durch Samen, sondern auch über Ausläufer. Hierbei werden zwischen Ende Juli und Anfang August alle bereits eingewurzelten Ausläufer von der Ranke zur Mutterpflanze abgetrennt, vorsichtig ausgehoben und dann neu an die ausgewählte Stelle, z. B. in ein neues Erdbeerbeet gepflanzt.
Ausläufer, die noch keine oder kaum Wurzeln gebildet haben, sollten Sie zunächst am besten in kleine Töpfe pflanzen, ohne sie dabei von der Mutterpflanze zu trennen. Dies geschieht erst dann, wenn die Töpfe ganz durchwurzelt sind.
Was sind Monatserdbeeren?
Ihren Namen tragen Monatserdbeeren deshalb, da sie monatelang Früchte tragen. Die Früchte ernten können sie immer wieder. Es handelt sich hierbei um züchterisch veränderte Walderdbeeren. Auch Monatserdbeeren sind mehrjährige Pflanzen. Sie werden dadurch charakterisiert, dass sie keine Ausläufer bilden, sondern sich ausschliesslich über Samen vermehren. Ihre Früchte sind viel kleiner als die der Garten-Erdbeeren, zeichnen sich dafür aber durch einen besonders aromatischen Geschmack aus.
Was bei der Ernte zu beachten ist
Je nach Witterung und Sorte beginnt die Erntezeit im Mai oder Juni. Gepflückt werden Erdbeeren am besten in den frühen Morgenstunden, weil zu dem Zeitpunkt das Aroma am intensivsten ist. Achten Sie darauf, die Erdbeeren direkt am Fruchtstiel zu pflücken, damit die empfindlichen Früchte beim Pflücken keinen Schaden erleiden. Reife Erdbeeren erkennen Sie daran, dass sie problemlos, also ohne Kraftaufwand, gepflückt werden können.
Werden Erdbeeren geerntet, sollten die grünen Pflanzenblättchen an der Frucht bleiben. Ansonsten wird das Fruchtfleisch verletzt, was beim Lagern die Gefahr erhöht, dass sich Schimmel bildet. Nachdem die Früchte geerntet wurden, sollten Sie sie direkt in einen flachen Korb legen. Dadurch wird das Risiko reduziert, dass die sensiblen Beeren zerdrückt werden.
Einkauf und Lagerung
Achten Sie beim Kauf von Erdbeeren in jedem Fall darauf, dass sie glänzen, durchwegs eine rote Farbe haben und keine schimmligen Stellen aufweisen. Die grünen Kelchblätter und der Stiel sollten frisch aussehen. Ungewaschene Erdbeeren können Sie zwei bis drei Tage im Kühlschrank aufbewahren. Sollten schadhafte und faulige Früchte darunter sein, müssen diese gleich aussortiert werden.
Wenn Sie die Früchte zu Marmelade oder Gelee verarbeiten oder einfrieren, können Sie die Früchte auch ausserhalb der Erdbeerzeit geniessen. In Bezug auf Nährstoffverluste ist es allerdings vorteilhafter, wenn Sie sie als rohes Püree oder im Ganzen einfrieren. Sie sind dann bis zu einem Jahr haltbar.
Abnehmen mit Erdbeeren: Das Hungergefühl schwindet
In den Industrieländern ist Übergewicht ein grosses Übel – mehr als die Hälfte aller Deutschen sind bereits davon betroffen. Nun haben jedoch diverse Studien gezeigt, dass sie bei Übergewicht einige Vorteile bieten. Sie erhöhen den Spiegel eines Hormons namens Adiponectin, das u. a. für die Regulierung des Hungergefühls zuständig ist. ( 16 ) ( 31 )
Ausserdem mindern die in den Erdbeeren enthaltenen Antioxidantien den oxidativen Stress, der bei übergewichtigen Menschen stets ausgeprägter ist als bei normalgewichtigen. ( 21 ) ( 23 ) ( 26 )
Der Antioxidantienspiegel steigt nach dem Verzehr
An einer im Jahr 2016 an der Oklahoma State University durchgeführten Studie haben 60 stark übergewichtige Probanden mit erhöhten Blutfetten teilgenommen. Man teilte sie in vier Gruppen ein. Zwei Gruppen erhielten 12 Wochen lang täglich ein Getränk mit 25 g bzw. 50 g gefriergetrockneten Erdbeeren. Die anderen beiden Gruppen tranken täglich ein Kontrollgetränk, dessen Kalorien- und Ballaststoffgehalt mit den Erdbeerdrinks identisch war. ( 18 ) ( 25 )
Vor und nach der Studie wurden bei allen Probanden u. a. die antioxidative Kapazität des Plasmas und der Glutathion-Spiegel überprüft. Glutathion zählt zu den wichtigsten antioxidativen Stoffen im Körper. Die Forscher stellten fest, dass die Erdbeergruppen in jeder Hinsicht besser abschnitten.
Der Cholesterinspiegel sinkt
In einer weiteren Studie fanden US-amerikanische Wissenschaftler vom Western Human Nutrition Research Center im Rahmen einer siebenwöchigen doppelblinden Studie heraus, dass bei übergewichtigen Menschen mit dem Verzehr (4 Portionen pro Tag, wobei 1 Portion etwa 80 g entspricht) der Cholesterinspiegel gesenkt und das Risiko für Folgeerkrankungen wie Diabetes reduziert werden kann. Menschen, die an Übergewicht leiden, sollten demnach besser auf Chips und Co verzichten und stattdessen öfter Erdbeeren snacken - ausserhalb der Saison gerne auch knusprig getrocknet. ( 31 )
Die Insulinempfindlichkeit bessert sich
An einer Studie an der University of California nahmen 21 Patienten mit Insulinresistenz teil. Bei einer Insulinresistenz reagieren die Zellen nicht mehr so gut auf Insulin (jenem Hormon, das den Blutzucker in die Zellen transportieren will), wodurch der Blutzuckerspiegel steigt und auch die Insulinkonzentration. ( 20 )
Alle Teilnehmer nahmen eine kohlenhydrat- und fettreiche Mahlzeit zu sich. Anschliessend erhielten sie ein Getränk mit 0, 10, 20 oder 40 g gefriergetrocknetem Erdbeerpulver.
Bei jenen Probanden, die das Getränk mit der grössten Erdbeerpulvermenge genossen hatten, war die Insulinkonzentration im Blut nach dem Essen signifikant niedriger als bei den übrigen Teilnehmern. Die Forscher kamen zum Schluss, dass mit Hilfe von Erdbeeren die Insulinempfindlichkeit bei Menschen mit Insulinresistenz verbessert werden kann. Die Wirkung wurde auf die Anthocyane zurückgeführt. ( 30 )
Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und das Gedächtnis stärken
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in den Industrieländern die mit Abstand häufigste Todesursache. Laut Studien helfen Erdbeeren dabei, Risikofaktoren wie einem zu hohen Blutzuckerspiegel und Blutdruck entgegenzuwirken und das Herz gesund zu erhalten. ( 9 ) ( 17 ) ( 27 ) Forscher von der Harvard Medical School empfehlen deshalb, Erdbeeren und Blaubeeren dreimal pro Woche in den Speiseplan einzubauen. ( 32 )
Dr. Rimm und sein Team haben die Daten von fast 100.000 Frauen zwischen 25 und 42 Jahren erhoben. Die Studie ergab, dass jene Frauen das grösste Risiko für Herzkrankheiten hatten, die am wenigsten Beeren gegessen hatten. Bei denen, welche die meisten Beeren verzehrt hatten, war das Risiko im Vergleich um 34 Prozent geringer.
Die Forscher schreiben diese präventive Wirkung vordergründig den Anthocyanen zu, da diese den Blutdruck senken und den Blutgefässen zu mehr Elastizität verhelfen. Drei Portionen Erdbeeren (240 g) oder Blaubeeren pro Woche würden schon ausreichen, um das Herz zu schützen.
An der Lund University in Schweden wurde überdies untersucht, wie sich ein Beerengetränk auf die kognitiven Fähigkeiten älterer Menschen (zwischen 50 und 70 Jahren) auswirkt. Nach 5 Wochen hatte sich das Gedächtnis der Probanden in der Beerengruppe deutlich verbessert. Die Wissenschaftler gaben an, dass mit Hilfe von Beeren dem Abbau kognitiver Fähigkeiten entgegengewirkt werden könne. ( 12 )
Entzündungen und Schmerzen lindern
Die enthaltenen Anthocyane haben wichtige antientzündliche Eigenschaften und können bei chronisch entzündlichen Erkrankungen sogar als ergänzende Therapie angesehen werden, was im Jahr 2017 durch ein internationales Forscherteam erneut bestätigt wurde. ( 11 )
Im selben Jahr wurde dieser Heilwirkung im Rahmen einer doppelblinden Studie an der University of Oklahoma Health Sciences Center in Zusammenhang mit Kniearthrose auf den Grund gegangen. Dabei wurde untersucht, wie sich die süssen Früchtchen auf die Schmerzen, Entzündungsmarker und die Lebensqualität von 17 übergewichtigen Patienten auswirken. ( 13 )
Die Probanden erhielten für 12 Wochen entweder ein Getränk mit gefriergetrockneten Erdbeeren (50 g pro Tag) oder ein Kontrollgetränk. Die Forscher stellten fest, dass sich nicht nur die Entzündungswerte bei den Patienten der Erdbeergruppe im Vergleich zu denen der Kontrollgruppe merklich verbesserten, sondern auch ihre Schmerzen deutlich nachliessen.