Zentrum der Gesundheit
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Die Ursachen einer Insulinresistenz

Unter den vielen Gesundheitsproblemen denen sich die Menschheit gegenübersieht, können Fettleibigkeit und Diabetes als die Hauptprobleme angesehen werden. Den wenigsten Menschen ist allerdings die zugrunde liegende Ursache, nämlich eine Insulinresistenz, bekannt.

Fachärztliche Prüfung: Gert Dorschner
Stand: 28 November 2024

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Insulinresistenz wird als Prä-Diabetes bezeichnet

Insulinresistenz ist eine Stoffwechselstörung. Sie wird auch als Prä-Diabetes bezeichnet, also als Vorstufe eines Diabetes (Diabetes Typ 2). Informationen zum Diabetes Typ 1 finden Sie unter vorigem Link. Bei dieser Diabetesform liegt keine Insulinresistenz vor.

Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Seine Aufgabe ist es, Zucker aus dem Blut in die Zellen zu schleusen, damit diese daraus Energie gewinnen können. Dazu dockt Insulin an spezielle Insulinrezeptoren an der Zelloberfläche an und kann so die Zelle für die Zuckermoleküle öffnen.

Bei Personen, die insulinresistent sind, verlieren die Insulinrezeptoren der Zellen, insbesondere der Leber-, Muskel- und Fettzellen, allmählich ihre Fähigkeit, auf Insulin zu reagieren - sie werden insulinresistent. Das Insulin kann die Zellen also nicht mehr öffnen. Die Folge ist, dass der Blutzuckerspiegel steigt und natürlich auch der Insulinspiegel. Denn die Bauchspeicheldrüse erhält vom Körper ständig die Nachricht: Es ist zu viel Zucker im Blut; wir brauchen Insulin!

Im Laufe der Zeit (was viele Jahre oder Jahrzehnte lang dauern kann) kann die Bauchspeicheldrüse dadurch überfordert werden. Irgendwann ist sie nicht einmal mehr in der Lage, die normalen Insulinmengen zu produzieren. Insulin muss gespritzt werden.

Die Symptome

Viele Betroffenen zeigen eher unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Schwäche, ständiges Hungergefühl, Gewichtszunahme und depressive Verstimmung. Deshalb wird Insulinresistenz oder auch ein Diabetes Typ 2 häufig erst sehr spät festgestellt (wenn der Patient nicht zu regelmässigen Checks geht, sondern nur wenn es ihm nicht gut geht), da diese Symptome auch auf viele andere Erkrankungen zutreffen.

Ein augenscheinliches Zeichen für die Problematik ist der Bauchumfang. Je ausgeprägter dieser ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit für die Stoffwechselstörung.

Ist jemand insulinresistent, kann dies u. a. über den Nüchtern-Blutzuckerspiegel festgestellt werden (höher als 100-125 mg/dl).

Beim Prä-Diabetes sind die Blutzuckerwerte bereits leicht erhöht und es zeigen sich stark erhöhte Insulinwerte. Prä-Diabetes verläuft meist ohne Symptome und bleibt deshalb lange Zeit unentdeckt.

Ernste Formen von Insulinresistenz sind als Acanthosis nigricans bekannt und zeigen sich als dunkle Flecken an Ellenbogen, Knien, Knöcheln, Achselhöhle oder Nacken.

Welche Ursachen sind bekannt?

Die Ursachen für die Stoffwechselstörung sind nicht genau geklärt. Es wird von der medizinischen Fachwelt mittlerweile davon ausgegangen, dass sie durch mehrere Faktoren zustande kommt:

  1. Die Kombination aus viel Zucker, großen Mengen anderer Kohlenhydrate und wenigen Ballaststoffen sowie wenigen Vitalstoffen
  2. Der überwiegend sitzende Lebensstil und der damit verbundene Bewegungsmangel, denn regelmässige Bewegung erhöht die Insulinempfindlichkeit der Zellen
  3. Übergewicht: Untersuchungen haben ergeben, dass 65-70% aller stark übergewichtigen Personen insulinresistent sind. Insulinresistenz ist zwar nicht die direkte Folge von Fettleibigkeit, aber übergewichtige bzw. fettleibige Menschen verschlimmern ihre Situation durch das überflüssige Gewicht.
  4. Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS): Bei der Hormonstörung, die bei Frauen im gebärfähigen Alter auftreten kann, kommt es neben weiteren Symptomen auch zu einer Insulinresistenz. Ursachen und mögliche ganzheitliche Massnahmen beim PCOS finden Sie hier: PCOS – Ganzheitliche Massnahmen

Was kann man tun?

Eine Insulinresistenz kann in jedem Fall verlangsamt oder sogar vollständig behoben werden.

Dazu ist es allerdings nötig, sich regelmässig zu bewegen. Patienten die sich lange nicht bewegt haben sollten unbedingt langsam beginnen, und zwar mit etwa 5 Minuten pro Tag. Eine Steigerung der Bewegungseinheiten von bis zu 45 Minuten täglich - in Form von täglichen, strammen Spaziergängen wäre ideal.

Ein weiterer wichtiger Schritt besteht darin, die Ernährung auf eine ausgewogene, vollwertige Kost umzustellen. Es empfiehlt sich anstelle der einfachen Kohlenhydrate wie Zucker und Weissmehl, ausschliesslich komplexe Kohlenhydrate, wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse zu sich zu nehmen, da diese für einen langsameren und gleichmässigeren Anstieg des Blutzuckerspiegels sorgen. Zudem enthalten sie viele Nährstoffe und Ballaststoffe.

Auf einfache Kohlenhydrate, die zu Blutzuckerspitzen führen, sowie besonders auf Transfettsäuren, die sich in Fast-Food und anderen verarbeiteten Nahrungsmitteln befinden, sollte weitestgehend verzichtet werden.

Äußerst hilfreich ist auch eine regelmäßige Haferkur (1 Tag pro Woche oder 2 Tage in Folge pro Monat). Sie senkt den Blutzuckerspiegel und bessert die Insulinresistenz. Sämtliche Informationen zur Kur finden Sie unter vorigem Link in unserem Artikel über die Haferkur.

Eine ausreichend hohe Zufuhr von Mineralstoffen ist ebenfalls wichtig und sorgt dafür, dass sich die Insulinempfindlichkeit der Zellen wieder erhöht. Daher kann es durchaus sinnvoll sein, auf die Zufuhr eines organischen Mineralstoffkomplexes in Form einer hochwertigen Nahrungsergänzung zurückzugreifen. Zusätzlich können Nahrungsergänzungsmittel, die den Blutzuckerspiegel senken können, zum Einsatz kommen.

Weitere ungesunde Lebensweisen wie Rauchen, übermässiger Alkoholkonsum, Schlafmangel etc. sollten unbedingt aufgegeben werden, da diese Faktoren ebenfalls sehr zur Insulinresistenz beitragen.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.