Zentrum der Gesundheit
  • Fructoseintoleranz
26 min

Fructoseintoleranz - Wenn Fruchtzucker nicht vertragen wird

Leiden Sie unter Durchfall und Bauchschmerzen nach dem Essen? Womöglich nach ganz besonders gesundem Essen wie Früchten? Ihr Arzt findet nichts? Dann könnte eine Fructoseintoleranz vorliegen. In diesem Fall bereiten insbesondere Früchte, Süssigkeiten und Honig unangenehme Verdauungsbeschwerden.

Fachärztliche Prüfung: Dr. med. Jochen Handel
Aktualisiert: 29 Februar 2024

Kostenlosen Newsletter abonnieren

Mit Ihrer Anmeldung erlauben Sie die regelmässige Zusendung des Newsletters und akzeptieren die Bestimmungen zum Datenschutz.

Fructoseintoleranz – Immer mehr Menschen sind betroffen

Eine Fructoseintoleranz (FI) betrifft immer mehr Menschen. Unglaubliche 40 Prozent der westlichen Bevölkerung sollen unter der eingeschränkten Fructoseresorptionsfähigkeit leiden ( 9 ). Dennoch ist sie bei vielen Ärzten unbekannt und wird nicht in die Diagnosefindung mit einbezogen. Die Betroffenen leiden daraufhin oft viele Jahre lang an Verdauungsbeschwerden, die den Alltag stark beeinträchtigen können.

Nicht selten ist es letztendlich der Patient, der den Arzt um einen Fructoseintoleranz-Test bittet, da er bei eigenen Nachforschungen auf diese Möglichkeit als Ursache für seine Beschwerden stiess. Je länger jedoch eine Fructoseintoleranz unerkannt bleibt, desto schwieriger wird es, das Verdauungssystem wieder zu beruhigen.

Fructoseintoleranz: Was ist Fructose?

Fructose ist ein Einfachzucker, der - oft gemeinsam mit - in vielen Lebensmitteln in unterschiedlicher Menge und Verteilung vorhanden ist. Besonders fructosereich sind Früchte und sämtliche Produkte, in denen Früchte verarbeitet wurden (Marmelade, Fruchtsäfte, Obstkuchen, Trockenfrüchte, Fruchtjoghurts, Milchshakes mit Früchten etc.). 

Wer gerne Light- oder Diät-Produkte einkauft, sollte darauf achten, ob Fructose als Süssungsmittel eingesetzt wurde, was auf der Zutatenliste manchmal auch als HFCS abgekürzt wird (für High-Fructose Corn Sirup, ein fructosereicher Maissirup). Auch in speziellen Diabetiker-Produkten ersetzt die Fructose in manchen Fällen den Haushaltszucker.

Da jedoch auch der Haushaltszucker zur Hälfte aus Fructose besteht (die andere Hälfte ist Glucose), können alle gezuckerten Produkte zu den im folgenden Abschnitt genannten Symptomen führen. Dies ist besonders bei langjährigen Fructose-Intoleranten der Fall, während Menschen mit geringfügiger FI-Ausprägung den gewöhnlichen Haushaltszucker manchmal recht gut vertragen können.

Da insbesondere Fertigprodukte oft versteckten Zucker enthalten, ist das Lesen der Zutatenliste für Fructose-Intolerante ein Muss. Leider gibt es auch einige alternative Süssungsmittel wie z. B. Agavendicksaft oder auch Honig, die ausserordentlich fructosereich sind, ohne dass dies irgendwo auf dem betreffenden Produkt vermerkt wäre.

Fructose kommt in drei Formen in Lebensmitteln vor

Fructose kann in Lebensmitteln allein für sich vorkommen oder aber verbunden mit anderen Einfachzuckern ( 1 ):

  1. Fructose ist ein Einfachzucker (= Monosaccharid), der in der Nahrung z. B. in Früchten, Gemüse oder als industriell hergestelltes Süssungsmittel in Getränken, Süssigkeiten oder Fertigprodukten vorkommt.
  2. Fructose bildet aber auch gemeinsam mit Glucose den üblichen Haushaltszucker (= Saccharose). Saccharose ist ein Zweifachzucker (= Disaccharid) und ist überall dort enthalten, wo gezuckert wird, z. B. in Desserts, Gebäck, Kuchen, Eiscreme, Getränke, Süssigkeiten und vielem mehr.
  3. Letztendlich gibt es aus Fructose auch Mehrfachzucker (Polysaccharide), die aus vielen fest miteinander verknüpften Fructosemolekülen zusammengesetzt sind, z. B. Inulin, das u. a. in Topinambur in grossen Mengen enthalten ist, in geringeren Mengen in Zwiebeln, Knoblauch, Lauch und Spargel. Eine Liste mit inulinreichen Lebensmitteln finden Sie im vorigen Link.

Fructoseintoleranz: Die Symptome

Die typischen Symptome der Fructoseintoleranz sind - meist unmittelbar im Anschluss an ein fructosehaltiges Mahl - Bauchschmerzen, Übelkeit, Krämpfe, Blähungen, ein aufgetriebener Bauch und Durchfall ( 2). Langfristig kommen die sog. sekundären Symptome hinzu. Dazu gehören Kopfschmerzen ( 3), Schwindel, Müdigkeit, Wetterfühligkeit, eine erhöhte Infektionsanfälligkeit, Depressionen ( 4) sowie ein Mangel an bestimmten Mikronährstoffen ( Folsäure und Zink ).

Fructoseintoleranz: Vererbt oder erworben?

Bei der Fructoseintoleranz unterscheidet man zwischen einer erworbenen Fructoseintoleranz (auch intestinale Fructoseintoleranz oder Fructosemalabsorption genannt) und der sog. hereditären Fructoseintoleranz (HFI). Letztere ist bereits seit der Geburt vorhanden, während die erworbene FI-Form meist im Teenager- oder Erwachsenenalter auftritt.

Die hereditäre Fructoseintoleranz (HFI)

Säuglinge mit einer HFI zeigen erste Unverträglichkeitsreaktionen wie Erbrechen, Durchfall und eindeutige Entwicklungsstörungen nach der Umstellung auf Beikost ( 5). Bei der HFI handelt es sich um eine Stoffwechselstörung mit einem bestimmten Enzymdefekt ( 6). Die Fructose kann zwar normal über die Darmschleimhaut aufgenommen werden, aufgrund des Enzymdefektes kann sie in der Leber jedoch nicht – wie sonst üblich – vollständig abgebaut werden.

Der Fructosegehalt im Blut steigt, wodurch die Glucose (der Blutzucker, den alle Zellen als Energielieferant benötigen) aus dem Blut verdrängt wird. Diese Situation führt einerseits zu einem gefährlich niedrigen Blutzuckerspiegel bis hin zur Bewusstlosigkeit, andererseits zu Leberfunktionsstörungen, da die Fructose in der Leber nur unvollständig abgebaut wird und die giftigen Stoffwechselzwischenprodukte dieses unvollständigen Fructoseabbaus die Leber schädigen können.

Eine HFI betrifft einen von 20.000 Säuglingen und erfordert eine sehr strenge Diät, da oft nicht einmal geringe Fructosemengen toleriert werden.

Die erworbene Fructoseintoleranz

Bei der erworbenen Fructoseintoleranz hingegen können – je nach persönlicher Toleranzgrenze – gewisse Fructosemengen gegessen werden, ja im Laufe einer konsequenten Vorgehensweise können die verträglichen Mengen unter Umständen auch wieder gesteigert werden ( 7 ).

Es handelt sich also - im Gegensatz zur HFI - nicht um eine Stoffwechselstörung, sondern um eine Resorptionsstörung, also um die Unfähigkeit des Körpers, die Fructose über die Dünndarmschleimhaut in die Blutbahn aufzunehmen. Im Vergleich zur HFI kommt die erworbene Fructoseintoleranz sehr viel häufiger vor, weshalb wir uns in diesem Artikel ausschliesslich mit dieser FI-Form beschäftigen.

Fructoseintoleranz: Wenn Fruchtzucker krank macht

Wenn ein gesunder Mensch beispielsweise Früchte oder auch ein Honigbrot isst, dann wird die darin befindliche Fructose über die Dünndarmschleimhaut ins Blut transportiert. Dazu gibt es in der Darmschleimhaut bestimmte Transporterproteine. Die für Fructose zuständigen Transporterproteine heissen auf der Darminnenseite GLUT-5.

Sie transportieren die Fructose aus dem Darm in die Zellen der Darmschleimhaut hinein. Auf der anderen Seite der Darmwand gibt es ebenfalls Transporterproteine (GLUT-2). Sie befördern die Fructosemoleküle aus der Schleimhautzelle in die Blutbahn hinaus.

Bei Menschen mit einer Fructoseintoleranz ist das GLUT-5-Transportersystem - je nach Ausprägung der Intoleranz - mehr oder weniger defekt ( 8 ). Die Fructose kann also nicht oder nur zu geringen Anteilen aus dem Dünndarm entfernt werden. Sie gelangt in den Dickdarm und wird von den dort ansässigen Darmbakterien fermentiert.

Dabei entstehen Gase (Wasserstoff, Methan und Kohlendioxid), die zu starken Blähungen führen. Diese Gase gelangen auch in die Blutbahn, werden schliesslich über die Lunge abgeatmet und können folglich in der Atemluft festgestellt werden (siehe weiter unten unter Diagnose "3. Atemtest auf Fructoseintoleranz").

Da Fructose ausserdem einen wasserbindenden Effekt hat, wird das Wasser nicht wie üblich im Dickdarm aus dem verdauten Nahrungsbrei entfernt, sondern bleibt im Stuhl, was zu einer wässrigen Konsistenz, nämlich zu Durchfall führt.

Die eingeschränkt funktionsfähigen GLUT-5-Transporter sind jedoch vermutlich nicht das alleinige Problem. Auch eine fehlerhafte Zusammensetzung der Darmflora gehört zu den Merkmalen einer Fructoseintoleranz (8).

Fructoseintoleranz: Mögliche Folgen

Wird eine Fructoseintoleranz gleich im Anfangsstadium erkannt, dann helfen oft bereits konkrete Ernährungsprogramme (siehe weiter unten), um dem Problem ein frühes Ende zu bereiten. Problematisch wird die Angelegenheit dann, wenn sich ein Patient über Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg mit seiner Fructoseintoleranz (oder einer anderen Intoleranz) herum quälen muss, ohne dass jemand eine rettende Idee hätte.

Dann nämlich isst der Betroffene ahnungslos die problemverursachenden Lebensmittel und verschärft die Lage damit unwissend noch mehr. Je länger nämlich eine unbehandelte Fructoseintoleranz besteht, umso gravierender können die Folgeschäden sein.

1. Weitere Intoleranzen können auftreten

Wenn ein Fructose-intolerantes Verdauungssystem über einen langen Zeitraum mit grossen Mengen Fructose belastet wird, führt das zu Schäden an der Darmschleimhaut ( 10 ). In der Darmschleimhaut befinden sich jedoch auch Zellen, die das für den Milchzuckerabbau nötige Enzym Lactase bilden sowie Zellen, die das für den Histaminabbau nötige Enzym Diaminoxidase produzieren. Bei Schäden der Darmschleimhaut werden automatisch auch diese beiden Zellarten beschädigt, so dass eine Lactose- und/oder eine Histaminintoleranz entstehen können.

2. Dysbiose

Zwar gilt eine gestörte Darmflora ( Dysbiose) als eine der Hauptursachen der Fructoseintoleranz, doch kann sich dieses Ungleichgewicht der Darmflora im Verlauf der FI natürlich noch verstärken.

So können beispielsweise Darmbakterien aus dem Dickdarm in den Dünndarm wandern (was bei einem gesunden Menschen nicht möglich ist), so dass die blähenden Fermentationsprozesse nach Fructose-Verzehr, die normalerweise im Dickdarm erfolgen, bereits im Dünndarm stattfinden, was vom Patienten als äusserst unangenehm empfunden wird. Eine derartige Dysbiose wird auch als Dünndarmfehlbesiedlung (DDFB) bezeichnet.

Hat sich eine DDFB einmal etabliert, kann sie auch ohne vorherigen Fructose-Verzehr zu Beschwerden führen, was eine eindeutige Diagnose immer schwieriger macht. Abgesehen davon kann sich eine DDFB auch unabhängig von einer FI entwickeln, muss also nicht immer gemeinsam mit dieser vorliegen. Dummerweise lässt eine DDFB (auch ohne FI) den FI-Nachweistest (Atemtest, siehe weiter unten) positiv ausfallen ( 11 ). Hier ist also grösstes diagnostisches und therapeutisches Geschick vonnöten.

3. Schwächung des Immunsystems

Da bekanntlich ein Grossteil des Immunsystems im Darm ansässig ist, kann eine schwerwiegende Dysbiose die körpereigene Abwehrkraft empfindlich schwächen, so dass sich daraus vielfältige weitere Folgeerkrankungen und Beschwerden ergeben können.

4. Folsäure- und Zinkmangel

Eine Dysbiose wiederum kann den bei Fructose-Intoleranten grundsätzlich zu beobachtenden Folsäure- und Zinkmangel verursachen oder verstärken ( 12 ) ( 13 ). Ein Folsäuremangel kann Depressionen, Konzentrationsstörungen und Reizbarkeit fördern, während Zinkmangel mit einer verringerten Fruchtbarkeit, Haarausfall und einer erhöhten Infektanfälligkeit in Zusammenhang gebracht wird.

Fructoseintoleranz: Die Darmspiegelung bleibt ohne Befund

Interessant ist, dass bei den für eine Fructoseintoleranz typischen Symptomen oft zuerst einmal sehr aufwändige Untersuchungen durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um Untersuchungen, die solche Erkrankungen feststellen können, die bei den genannten Symptomen in den wenigsten Fällen vorliegen, wie z. B. Darmkrebs oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa).

Sehr viel häufiger weisen Blähungen, Übelkeit und Durchfall unmittelbar nach den Mahlzeiten auf Nahrungsmittelintoleranzen, auf Allergien, auf ein Gallenproblem oder auf eine Bauchspeicheldrüsenschwäche hin. Oft jedoch wird der Patient bereits nach einer befundlosen Darmspiegelung mit der - für den Patienten wenig hilfreichen - Diagnose " Reizdarm" nach Hause geschickt.

Fructoseintoleranz: Bei Medizinern wenig oder gar nicht bekannt

Ohne den Medizinern hier pauschal etwas unterstellen zu wollen, so könnte der Grund für ein solch oberflächliches Vorgehen unter Umständen auch darin mitbegründet liegen, dass ein Arzt an Magen- und Darmspiegelungen besser verdienen kann als an aufwändigen Einzeluntersuchungen zur Feststellung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Dazu kommt, dass Intoleranzen an den Universitäten bislang nur sehr spartanisch (wenn überhaupt) unterrichtet werden. Das bedeutet natürlich, dass die für Intoleranzen nötigen diagnostischen Massnahmen bei vielen Gastroenterologen nur selten zum Basis-Repertoire ihrer Untersuchungen gehören.

Fructoseintoleranz: Die Diagnose

Ein kompetenter Therapeut hingegen wird folgendermassen vorgehen:

1. Gallen- und Bauchspeicheldrüsenprobleme ausschliessen

Abgesehen davon, dass Gallenprobleme und auch die Bauchspeicheldrüsenschwäche bevorzugt nach fettreichen Speisen Probleme bereiten (also nicht nach Früchten oder zuckerhaltigen Mahlzeiten wie das die FI tut), lassen sich beide mit einer preiswerten Stuhluntersuchung ausschliessen (oder bestätigen).

2. Andere Intoleranzen ausschliessen

Neben der Fructoseintoleranz kommen bei den genannten Symptomen auch eine Lactoseintoleranz, eine Histaminintoleranz, eine Glutenintoleranz oder eine Sorbitintoleranz in Frage. Allerdings können diese Intoleranzen relativ leicht von der Fructoseintoleranz abgegrenzt werden, da sie (mit Ausnahme der Sorbitintoleranz) so gut wie nie infolge eines Obstverzehrs auftreten.

Zu diesem Zweck könnten Sie ein Ernährungstagebuch führen, damit mögliche Zusammenhänge zwischen bestimmten Nahrungsmitteln und den auftretenden Beschwerden aufgespürt werden können. Allerdings treten die Symptome nicht immer unmittelbar nach dem Genuss der kritischen Speisen auf, sondern oft auch zeitversetzt, also beispielsweise erst einige Stunden später oder auch erst am nächsten Tag.

Eindeutige Rückschlüsse sind auch dann schwieriger (aber nicht unmöglich), wenn mehrere Intoleranzen gleichzeitig vorliegen - was heutzutage immer häufiger der Fall ist. So leiden beispielsweise viele Glutenintolerante - insbesondere dann, wenn die Glutenintoleranz schon lange besteht - gleichzeitig auch an einer Lactoseintoleranz. Auch eine Fructoseintoleranz wird gern von einer Lactoseintoleranz, oft aber auch von einer Sorbitintoleranz begleitet. Führen Sie das Ernährungstagebuch mindestens zwei Wochen lang.

Lactoseintoleranz

Die Lactoseintoleranz zeigt sich in Durchfällen, Blähungen und Bauchkrämpfen nach dem Verzehr von Milch und fast allen Milchprodukten. Die Lactoseintoleranz kann - genau wie die Fructoseintoleranz - über den Wasserstoff-Atemtest nachgewiesen werden (siehe 3. Atemtest auf Fructoseintoleranz).

Histaminintoleranz

Die Histaminintoleranz kann neben anderen Symptomen wie Fliessschnupfen, Kopfschmerzen, Juckreiz, Herzklopfen und Atemnot ebenfalls zu weichem Stuhl und Blähungen führen, jedoch meist bevorzugt nach dem Genuss von Wein, Sekt, Bier, reifem Käse, Sauerkraut, Rohwurst, Schokolade und Tomatenprodukten. Doch können bei einer Histaminintoleranz auch bestimmte Früchte zu den gefürchteten Symptomen führen. So gehören Erdbeeren, Ananas, Zitrusfrüchte und Kiwi zu den so genannten Histaminliberatoren. Das bedeutet, sie enthalten selbst kein Histamin, können im Körper jedoch die Freisetzung von Histamin aus körpereigenen Zellen anregen. Die Histaminintoleranz kann über einen Bluttest "gefunden" bzw. ausgeschlossen werden.

Glutenintoleranz

Bei einer Glutenintoleranz verträgt der Betroffene das Getreideprotein Gluten nicht und reagiert darauf mit Durchfall, Blähungen, Völlegefühl, manchmal auch mit Erbrechen und Appetitlosigkeit. Das Wort "Gluten" wird übrigens auf der zweiten Silbe betont, also "Gluteeeen" gesprochen und hat nichts mit den Gluten eines Lagerfeuers zu tun. Eine Glutenintoleranz wird über Stuhl- und Bluttests sowie - falls nötig - über eine Dünndarmspiegelung mit Gewebeentnahmen diagnostiziert.

Sorbitintoleranz

Die Sorbitintoleranz beschreibt eine besondere Empfindlichkeit gegen den Zuckeraustauschstoff Sorbit (ein Zuckeralkohol), der in zuckerfreien Kaugummis, in vielen Light-Produkten, Lutschpastillen, in Zahncreme, aber auch in manchen Früchten enthalten ist, ganz besonders in Dörrpflaumen (und anderen Trockenfrüchten), aber auch im frischen Obst, etwa in Birnen, Pfirsichen, Aprikosen, Äpfeln, Kirschen und Pflaumen. Ab einer bestimmten Menge Sorbit reagiert jeder Mensch mit Blähungen, Bauchkrämpfen und Durchfall. Sorbitintolerante jedoch reagieren bereits bei sehr kleinen Mengen Sorbit mit diesen Symptomen.

Sorbit wird im Körper zu Fructose abgebaut, so dass Sorbitverzehr eine Fructoseintoleranz verschlimmern kann.

Die Sorbitintoleranz kann - genau wie die Fructoseintoleranz - über den Wasserstoff-Atemtest nachgewiesen werden (siehe unter Diagnose, 3. Atemtest auf Fructoseintoleranz).

Bei der Sorbitintoleranz (und bei der Fructoseintoleranz) werden häufig auch andere Zuckeralkohole nicht gut vertragen, wie Xylit, Erythrit, Mannit, Maltit etc., so dass man diese am besten ebenfalls erst einmal meidet.

3. Atemtest auf Fructoseintoleranz

Die Fructoseintoleranz kann ganz unspektakulär mit Hilfe eines Atem-Tests nachgewiesen werden. Bei diesem Test wird die Wasserstoffmenge im Atem gemessen. Der Wasserstoff entsteht im Dickdarm bei der Verstoffwechslung der Fructose durch die Dickdarmbakterien. Teilweise geht der Wasserstoff dann in Form von Blähungen ab, teilweise wird er von der Darmschleimhaut absorbiert, gelangt in die Lunge und wird dann abgeatmet.

Für die Durchführung des Tests trinkt der Patient eine Fruchtzucker-Lösung auf nüchternen Magen. Dann wird zwei Stunden lang im Abstand von 30 Minuten der Wasserstoffgehalt des Atems gemessen. Die gemessenen Werte werden mit dem Ausgangswert verglichen, der vor Einnahme der Fructose-Lösung festgestellt wurde. Befinden sich die Wasserstoffwerte zwischen 10 und 20 ppm oder darüber, dann ist eine FI wahrscheinlich. Werte von unter 10 ppm weisen normalerweise auf eine gesunde Fructose-Verstoffwechslung hin.

Zu beachten ist, dass der Test nur dann ordnungsgemäss durchgeführt werden kann und zu einem stimmigen Ergebnis führen kann, wenn in den letzten vier Wochen weder eine Darmspiegelung noch eine Colon-Hydro-Therapie gemacht noch Antibiotika eingenommen wurden. Andernfalls könnten die Wasserstoff produzierenden Darmbakterien allein durch diese Massnahmen getötet oder drastisch reduziert worden sein, so dass sich in der Atemluft kein Wasserstoff nachweisen lässt, obwohl möglicherweise eine FI vorliegt.

4. Messung von Tryptophan

Liegt eine Fructoseintoleranz vor, dann bleibt nicht nur die Fructose im Darm, sondern auch die Aminosäure namens Tryptophan. Tryptophan verbindet sich mit der Fructose zu Komplexen und kann daher nicht mehr resorbiert werden (4). Tryptophan ist jedoch ein sehr wichtiger Nährstoff und wird für die Bildung von Serotonin gebraucht. Serotonin wiederum gehört zu den Glückshormonen und ist für unsere gute Laune zuständig.

Wenn Tryptophan fehlt, dann sinkt der Serotoninspiegel und daher auch die Laune. Es wundert also nicht, wenn Fructose-intolerante Menschen früher oder später an Depressionen leiden. Die Messung der Tryptophan-Konzentration im Blut kann ebenfalls zur Diagnose einer FI heran gezogen werden.

Fructoseintoleranz: Die Ursachen

Ein häufiger Werdegang eines Fructose-intoleranten Patienten sieht so aus: Aufgrund einer Infektion ( Blasenentzündung, Magenschleimhautentzündung oder was auch immer) erhält der Patient ein Antibiotikum. Anschliessend ist er die Entzündung los, kann jedoch plötzlich kein Obst mehr essen, ohne danach an Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen zu leiden.

Antibiotika können also - so nimmt man an - entweder die Darmschleimhaut und somit auch die GLUT-5-Transporter beeinträchtigen oder sie zerstören die Darmflora auf eine Weise, dass diese die Fructose nicht mehr beschwerdefrei abbauen kann. Ähnlich können auch andere Medikamente wirken, in deren Beipackzettel ungünstige Nebenwirkungen auf das Verdauungssystem aufgeführt sind - insbesondere dann, wenn die Medikamenteneinnahme über einen langen Zeitraum erfolgte.

Auch Infektionen mit dem Pilz Candida albicans gelten als Risiko für die Entwicklung von Intoleranzen, da auch die Candida-Pilze die Darmschleimhaut schädigen und das bei einer Pilzinfektion bereits bestehende Ungleichgewicht der Darmflora noch verstärken können.

Als weitere mögliche Ursachen für die Entstehung einer Fructoseintoleranz werden chronische Belastungen aller Art diskutiert. Dazu gehören eine ungünstige Ernährungsweise über Jahrzehnte hinweg genauso wie anhaltende Stresssituationen. Beides kann zu einer Dysbiose und zu Schäden der Darmschleimhaut führen.

Fructoseintoleranz: Schulmedizinische Massnahmen

1. Symptomatische Therapie

Da die üblichen Untersuchungen der Schulmedizin (Darmspiegelung) keine Defekte ans Tageslicht bringen, wird der Patient oft mit der Diagnose Reizdarmsyndrom oder - noch schlimmer - mit den Worten "Das ist psychosomatisch" abgespeist. Infolgedessen therapiert die Schulmedizin die Symptome.

Der Patient erhält Arzneimittel gegen Durchfall, Medikamente gegen Blähungen, entkrampfende sowie schmerzlindernde Arzneimittel gegen die Bauchkrämpfe und Antidepressiva, wenn die Depressionen überhand nehmen. Dadurch wird er natürlich zum Dauerpatienten. Die ständige Einnahme von Medikamenten führt früher oder später zu neuen Beschwerden, kann also nicht als endgültige Lösung betrachtet werden.

2. Antibiotika-Therapie

Falls doch einmal ein Wasserstoff-Atemtest vorgenommen wird und dieser positiv ausfällt, kann es durchaus sein, dass der Therapeut auch Antibiotika verordnet. Das tut er dann, wenn er eine Dünndarmfehlbesiedlung (DDFB) vermutet. In einer Studie (1) wurde gezeigt, dass eine bereits einwöchige Antibiotika-Gabe nicht nur zu einer Verringerung der Symptome, sondern sogar gleich zum Verschwinden etlicher Intoleranzen geführt haben soll. Eine DDFB kann also FI-Symptome entweder vortäuschen oder die Darmschleimhaut so schädigen, dass es infolgedessen zu einer FI kommt.

Da eine Antibiotika-Therapie aber oft auch erst Auslöser einer FI sein kann, ist dieses Vorgehen riskant, wenn auch zweifelsohne verlockend. Auch ist nicht bekannt, ob die positive Auswirkung der Antibiotika-Therapie in oben genannter Studie von Dauer war. In jedem Falle ist im Anschluss an eine solche Behandlung ein gründlicher Aufbau der Darmflora mit vorteilhaften Darmbakterien vorzunehmen, um einer erneuten Fehlbesiedlung vorzubeugen. (Siehe Punkt 3. in "Fructoseintoleranz: Ganzheitliche Massnahmen")

Produkte mit Xylose Isomerase

Im Handel gibt es rezeptfreie Produkte mit Xylose Isomerase. Das Enzym soll die Fructose in Glucose umwandeln können. Man nimmt sie vor einer fructosehaltigen Mahlzeit ein und soll dann ohne Probleme das Essen vertragen können. Hierzu gibt es jedoch mindestens sechs Nachteile:

  1. Die Produkte enthalten meist zahlreiche Zusatzstoffe, darunter E171 ( Titandioxid ), das für eine langfristige Einnahme nicht empfehlenswert ist.
  2. Der Einsatz von Xylose Isomerase wurde noch nicht langfristig überprüft, man kennt also mögliche Nebenwirkungen einer längeren oder gar dauerhaften Einnahme noch nicht.
  3. Das Mittel wirkt dosisabhängig. Das heisst, es muss immer je nach der geplanten Fructosemenge, die man essen möchte, dosiert werden. Andernfalls kann nur ein Teil der Fructose umgewandelt werden und man hat doch wieder Beschwerden.
  4. Aufgrund von 2. bleiben meist immer gewisse Beschwerden bestehen, was bedeutet, dass diese zwar u. U. gelindert werden, aber selten vollständig behoben werden.
  5. Xylose Isomerase passt vielleicht kurzfristig, aber sicher nicht langfristig zum ganzheitlichen/naturheilkundlichen Gedanken, der ja heisst: Den Körper so zu unterstützen, damit er sich selbst heilen kann. Xylose Isomerase ist ein symptomatisch wirkendes Mittel, es heilt aber nicht die Fructoseintoleranz. Es kann daher vorübergehend eingesetzt werden, um den Verdauungstrakt zu entlasten, z. B. anfangs, wenn die Beschwerden stark sind und der Darm gereizt ist. Es wird IMMER begleitend zu den nachfolgenden Massnahmen verwendet. Wer hingegen NUR Xylose Isomerase nimmt und hofft, damit sei das Problem behoben, kann seine Beschwerden vielleicht lindern, agiert aber nicht ursächlich, sondern symptomatisch und wird daher die Fructoseintoleranz auch nicht los.
  6. Wer Diabetiker ist oder eine Diabetes-Vorstufe hat, muss zudem vorsichtig sein, denn wenn Fructose in Glucose umgewandelt wird, kann der Blutzuckerspiegel dadurch plötzlich steigen.

Fructoseintoleranz: Ganzheitliche Massnahmen

Ein ganzheitlich tätiger Therapeut wird bei den beschriebenen Verdauungsbeschwerden hingegen erst einmal sämtliche Nahrungsmittel-Intoleranzen abklären.

Steht die Diagnose Fructoseintoleranz fest, verspricht die sofortige Ernährungsumstellung eine meist unmittelbare Linderung der Beschwerden. Je nach Ausprägung der FI kann das mehrwöchige oder mehrmonatige Meiden von Fructose gemeinsam mit einer Symbioselenkung (Aufbau der Darmflora) bereits zu einer Heilung der FI oder zumindest einer Verträglichkeit einer höheren Fructose-Menge führen. Die ganzheitlichen Massnahmen bei Fructoseintoleranz sind die folgenden:

1. Ernährungsprogramm bei Fructoseintoleranz:

Phase I (Karenzphase)

In einer ersten Phase, der sog. Karenzphase, sollten - sobald eine FI vermutet wird - ALLE fructose- und am besten auch alle zuckerreichen Speisen gemieden werden, damit sich das Verdauungssystem erholen kann (14).

Verboten sind:

  1. Die meisten Früchte und alle Produkte, in denen Früchte enthalten sind (wie z.B. Fruchtsäfte, Fruchtshakes, Fruchtjoghurts etc.) - Äpfel, Birnen, Mangos, Weintrauben, Quitten und nahezu sämtliche Trockenfrüchte sind besonders fructosereich.
  2. Süssigkeiten
  3. Honig, Marmelade und andere süsse Brotaufstriche
  4. Fertigprodukte, die Zucker enthalten könnten, wie z.B. Fertigsaucen, Dressings, Tomatenprodukte etc.
  5. Diabetikerprodukte
  6. Alle Produkte mit den Zuckeraustauschstoffen Xylit, Sorbit, Yacon-Wurzel, Maltit etc. Diese hemmen zusätzlich die Aufnahme der Fructose aus dem Darm und verschärfen folglich die Fructoseintoleranz.

Die tägliche Fructosemenge sollte 2 Gramm nicht überschreiten. Anhand von Nahrungsmitteltabellen (die den Fructosegehalt angeben) in der einschlägigen Literatur oder auch im Internet können die geeigneten Lebensmittel entsprechend ausgewählt werden.

Diese 2 Gramm sind beispielsweise bereits in 30 Gramm Apfel oder 8 Gramm Trockenfeige enthalten. Gleichzeitig sind diese 2 Gramm erst mit 3 Kilogramm Champignons oder Buchweizen, mit 4 Kilogramm Endiviensalat, mit 10 Kilogramm Avocados oder mit 1,5 Kilogramm Kartoffeln erreicht. Es gibt also durchaus noch eine vielfältige Auswahl an Lebensmitteln, aus denen bei einer FI eine gesunde Ernährung zusammengestellt werden kann.

Zu den fructoseärmsten Lebensmitteln gehören:

  1. Pilze
  2. Avocados
  3. Grüne Blattgemüse
  4. Zucchini
  5. Knollensellerie
  6. Von den meisten anderen Gemüsesorten können kleine Mengen gegessen werden, jedoch sollten in der Anfangsphase Lauch, Zwiebeln und Hülsenfrüchte gemieden werden, da diese bekanntlich zu einer Verstärkung der Gasbildung führen können.
  7. Nüsse, Mandeln, Kokosnüsse und Ölsaaten (Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Hanf etc.)
  8. Kartoffeln
  9. Glutenfreie Beilagen wie Mais, Buchweizen, Hirse, Quinoa, Reis
  10. Vollkornprodukte (achten Sie beim Kauf von Brot auf Fructose-Zusätze), Vollkornprodukte sollten jedoch nur geringfügig verzehrt werden, Informationen dazu finden Sie hier: Getreide - gesund oder schädlich und Weissmehl.
  11. Tofu
  12. Fleisch, Fisch, Eier (jedoch frisch zubereitet und nicht in Form von Wurst oder anderweitigen Fertigprodukten)
  13. Natürliche Milchprodukte sind zwar fructosefrei, da ein Fructose-intoleranter Darm jedoch gerne auch eine Lactoseintoleranz entwickelt und Milchprodukte noch weitere Nachteile haben, raten wir vom Verzehr von Milchprodukten ab.
  14. Falls Ihre Fructoseintoleranz eher gemässigt ausgeprägt ist, dann können Sie eventuell auch kleine Mengen an fructoseärmeren Früchten in Ihren Speiseplan integrieren, wie z. B. Papaya, Rhabarber oder Mandarinen. Achtung: Manche Früchte, wie Aprikosen, sind fructosearm, aber sorbitreich und können aus diesem Grunde unverträglich sein.

Phase II

Wenn die Symptome der Fructoseintoleranz mit der oben genannten Ernährungsweise nahezu verschwunden sind, was mehrere Wochen bis zu einem Jahr dauern kann, geht man zur Phase II über (14). Da bei der erworbenen Fructoseintoleranz immer eine gewisse Menge an Fructose vertragen wird, testet man jetzt die individuelle Fructose-Toleranz aus.

Dazu fügt man dem Speiseplan kleine Mengen fructosehaltiger Lebensmittel hinzu und beobachtet die Reaktionen des Körpers. Beginnen Sie jedoch mit fructoseärmeren Lebensmitteln wie etwa Aprikosen, also nicht gleich mit ein paar Äpfeln oder Birnen. Um den Überblick zu bewahren, was man wann in welchen Mengen und mit welchen Beschwerden (oder ohne Beschwerden) gegessen hat, ist wiederum das schon weiter oben genannte Ernährungstagebuch hilfreich.

2. Wichtige Ernährungstipps bei Fructoseintoleranz

Bei Fructoseintoleranz können die folgenden Ernährungstipps sehr gut weiterhelfen (14):

  1. Glucose verbessert die Verträglichkeit der Fructose: Interessanterweise erhöht die Anwesenheit von Glucose in einem Lebensmittel die Resorption der Fructose aus dem Darm in die Blutbahn. Früchte zum Beispiel enthalten gleichzeitig Fructose und Glucose. Doch gibt es nun Früchte, die deutlich mehr Fructose als Glucose enthalten. Diese Früchte gelten als unverträglich bei FI. Es sind jene, die in der Verboten-Katagorie unter Punkt 1 erscheinen. Genauso gibt es jedoch auch Früchte, die in etwa gleich viel Fructose wie Glucose oder sogar weniger Fructose als Glucose enthalten. Dazu gehören z.B. Aprikosen, Avocados, Litchis und Papayas. Diese sind bei einer gemässigten FI deutlich verträglicher. Um diesen Mechanismus auszunutzen wird oft empfohlen, einfach über fructosereiche Lebensmittel Traubenzucker (reine Glucose) im Verhältnis 1 : 1 zu streuen. Zwar hilft dieser Trick manchen Fructose-Intoleranten recht gut, doch sollte berücksichtigt werden, dass auch Traubenzucker ein isolierter Industriezucker ist, dem wichtige Mikronährstoffe fehlen und der darüber hinaus die Bauchspeicheldrüse überlasten und den Blutzuckerspiegel enorm aus dem Gleichgewicht bringen kann.
  2. Früchte nicht auf leeren Magen essen: Während beim gesunden Menschen die Gewohnheit, Früchte als Nachtisch zu essen, langfristig zu einer Störung der Darmflora führen kann und erfahrungsgemäss der Verzehr von Früchten auf leeren Magen sehr viel verträglicher ist, verhält es sich bei der FI gerade umgekehrt. Falls überhaupt Früchte vertragen werden, so sind diese nach einer Mahlzeit verzehrt sehr viel bekömmlicher. Allerdings könnte der Grund dafür im Glucosegehalt der Hauptmahlzeit liegen (auch Gemüse, Teigwaren etc. enthalten Glucose), so dass hier der oben genannte Mechanismus wieder ins Spiel kommen könnte.
  3. Vorsicht mit Ballaststoffen: Ballaststoffe haben sehr viele gesundheitliche Vorteile, besonders dann, wenn es sich um die richtigen Ballaststoffe handelt. Bei einer Fructoseintoleranz jedoch können Ballaststoffe den ohnehin strapazierten Verdauungstrakt noch weiter irritieren. Sie fördern - vor allem bei einer DDFB - die Gasbildung und können daher die FI-Symptome noch weiter verstärken. Ballaststoffe sollten daher nur in zurückhaltenden Mengen konsumiert werden. Keinesfalls sollten Ballaststoffe in Form von Kleie zugeführt werden.
  4. Welcher Zucker bei Fructoseintoleranz? Da jeder Betroffene eine andere Toleranzgrenze hat, wird gewöhnlicher Haushaltszucker (Saccharose) in manchen Fällen und in gewissen Dosen vertragen, was aber jeder selbst ausprobieren muss. Verträglich sind ferner Traubenzucker und oft auch Milchzucker (sofern keine gleichzeitige Laktoseintoleranz vorliegt). Gesünder wären natürlich Steviaprodukte aller Art. Auch Erythrit wird meist vertragen - ein Zuckeralkohol, der im Körper nicht verstoffwechselt wird. Von allen Siruparten kann auch Reissirup eingesetzt werden, der in den meisten Fällen keine Fructose enthält.

3. Aufbau der Darmflora durch eine Darmsanierung

Eine Dysbiose, also ein Ungleichgewicht der Darmflora ist der mögliche Auslöser einer Fructoseintoleranz. Im Laufe der Erkrankung verstärkt sich die Dysbiose weiter - und zwar in einem so extremen Mass, dass aufgrund der daraufhin eintretenden Schwächung des Immunsystems unzählige weitere Beschwerden und Erkrankungen auftreten können. Folglich muss dem Aufbau der Darmflora bei einer Fructoseintoleranz erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Probiotische Joghurts eignen sich für diesen Zweck jedoch keinesfalls, da einerseits der verstärkte Verzehr von Milchprodukten bei einer vorliegenden Fructoseintoleranz in einer Lactoseintoleranz münden kann und andererseits in vielen Joghurts nur geringe Mengen an nützlichen Bakterien vorhanden sind. Deutlich wirkungsvoller ist hier eine umfassende Darmsanierung mit speziellen hochwertigen Probiotika wie z.B. * Combi Flora.

4. Die Darmschleimhaut heilen

Da bei der Fructoseintoleranz das Fructose-Transportersystem in der Darmschleimhaut entweder aus zu wenigen GLUT-5-Molekülen oder aber inaktiven GLUT-5-Molekülen besteht, sollte alles unternommen werden, um die Darmschleimhaut bei ihrer Regeneration zu unterstützen, so dass sich das Fructose-Transportersystem wieder erholen und zu neuer Aktivität finden kann.

Gerstengras oder besser Gerstengrassaftpulver enthält sowohl ein besonderes Protein als auch einen besonderen Ballaststoff, die beide der Darmschleimhaut bei Zellreparaturen und neuem Zellaufbau helfen können ( 15). Ein täglicher Shake aus Gerstengraspulver und Wasser ist daher bei einer Fructoseintoleranz äusserst empfehlenswert. Mehr Infos über Gerstengras finden Sie hier: Gerstengras Mehr Infos über Gerstengrassaft finden Sie hier: Gerstengrassaft

Die Mineralerde Bentonit hat ebenfalls eine ausserordentlich positive Wirkung auf das Verdauungssystem. Sie absorbiert sowohl die von den schädlichen Darmbakterien produzierten Toxine als auch überschüssige Gase und nicht zuletzt einen Teil der unerwünschten Bakterien selbst, so dass sie auf diese Weise die Heilung der Darmschleimhaut ganz enorm fördern kann. Bentonit wird morgens und abends eingenommen - jeweils ein Teelöffel mit einem grossen Glas Wasser. Bentonit ist darüber hinaus auch Bestandteil der unter 4. erwähnten Darmsanierung. Interessante Informationen zu Bentonit finden Sie hier: Bentonit absorbiert Schadstoffe

5. Candida-Pilz bekämpfen

Falls auch eine Candida-Infektion vorliegt, sollte im Zuge der Darmsanierung auch dem Pilz ein Ende bereitet werden. Informationen zur Eliminierung der Candida-Pilze finden Sie hier:

Bei Candida Albicans-Infektionen helfen Granatäpfel

Candida-Infektionen natürliche bekämpfen

6. Entsäuerung

Nichts geschieht ohne Grund: Und so kommt es auch nicht ohne Grund zu jener Dünndarmfehlbesiedlung, die möglicherweise die Fructoseintoleranz mit verursacht.

Die Darmflora setzt sich grundsätzlich aus denjenigen Bakterien zusammen, die sich im jeweiligen Verdauungssystem am wohlsten fühlen. Je nach Milieu, je nach pH-Wert und je nach Nahrung siedeln sich die entsprechenden Bakterien an.

Eine Ernährung, die reich an isolierten Kohlenhydraten und tierischen Eiweissen ist, kann zu einer Verschiebung der pH-Werte im Verdauungssystem und nicht zuletzt damit zur Ansiedlung einer übermässigen Anzahl von Fäulnisbakterien und Pilzen führen.

Folglich kann eine gründliche Entsäuerung (zu der auch eine basische Ernährungsweise gehört) zu einer Änderung des Milieus führen. Die schädlichen Bakterien finden daraufhin nur noch wenig Nahrung und ziehen sich zurück, während sich die Lebensbedingungen für nützliche Darmbakterien (die mit hochwertigen Probiotika eingenommen werden, siehe 3.) wieder verbessern und diese sich wieder verstärkt ansiedeln und vermehren. Informationen zu einer umfassenden Entsäuerung finden Sie in unserem Artikel mit dem Titel „ Übersäuerung beeinträchtigt das Wohlbefinden“.

7. Mögliche Mikronährstoffdefizite auffüllen

Der bei Fructoseintoleranz häufige Folsäure- und Zinkmangel sollte sich spätestens im Anschluss an die Darmsanierung mit der richtigen Ernährung von selbst beheben. Folsäure ist besonders in grünem Blattgemüse, in Kräutern und in Nüssen enthalten. Alle diese Lebensmittel sind bei einer Fructoseintoleranz gut verträglich, so dass eine Folsäureversorgung - sobald der Darm saniert ist - für einen gesundheitsbewussten Fructose-Intoleranten kein Problem darstellen sollte.

Ähnlich verhält es sich mit Zink. Dieses Spurenelement ist besonders in Nüssen und Ölsaaten enthalten, aber auch in Hülsenfrüchten (die ab Phase II gegessen werden können), in grünem Blattgemüse, Avocados, Buchweizen, Hirse und Fisch.

8. Natürliche Linderung der FI-Symptome

Bis die genannten Massnahmen Wirkung zeigen, können vorübergehend natürliche Mittel eingesetzt werden, die Blähungen lindern und Durchfall abschwächen können. Informationen zu diesen beiden Themen finden Sie hier:

  1. 15 Tipps gegen Blähungen

🌟 Bewerten Sie unsere Arbeit 🌟

Auf unserem Portal Zentrum der Gesundheit haben wir mittlerweile mehr als 2700 Artikel zu zahlreichen Themen rund um Gesundheit, Ernährung und Naturheilkunde veröffentlicht. Wenn Sie Zeit und Lust haben, freuen wir uns über Ihre Bewertung unseres Portals bei Trustpilot.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel wurde auf Grundlage (zur Zeit der Veröffentlichung) aktueller Studien verfasst und von MedizinerInnen geprüft, darf aber nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung genutzt werden, ersetzt also nicht den Besuch bei Ihrem Arzt. Besprechen Sie daher jede Massnahme (ob aus diesem oder einem anderen unserer Artikel) immer zuerst mit Ihrem Arzt.